Lautes, geschwindigkeitsabhängiges Knacken am Vorderrad

MartinJ

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18. Feb. 2019
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Meine Monolever-R100RT hat einen neuen Spleen entwickelt: ein lautes, geschwindigkeitsabhängiges Knacken aus Richtung Gabel.

Wenn man aufgebockt das Vorderrad trudeln lässt, herrscht Totenstille. Seidenweiches, leichtgängiges rotieren (neue Radlager), die Bremsbeläge haben den korrekten Abstand und schleifen praktisch nicht (Bremszylinder mit Reparatursatz überholt). Kein Radlagerspiel spürbar. Die Gabel federt ohne besondere Geräusche ein. Die Bremse bremst ohne rupfen, mit guter Wirkung. Fahrgefühl völlig normal, es knackt halt.

Sobald man rollt (also das Vorderrad normal belastet), wird ein lautes Knacken hörbar, das bei höherer Geschwindigkeit schneller wird... gemeinerweise nicht wenn man rollt (und nebenherlaufen kann...) sondern erst ab ca. 20km/h. Es wird lauter, wenn die Gabel beim Bremsen einfedert. Dabei ist es egal, ob man vorne oder hinten bremst. Ich bin eben ein längeres 16%-Gefälle ohne Motor runtergerollt und hab das ausprobiert. Zuerst hatte ich einen Fremdkörper im Verdacht, der zwischen Scheibe und Belag sitzt und in den Langlöchern der Scheibe beim Bremsen Rabbatz macht, das kann es nicht sein (erstens ist da nix und zweitens knackt es viel zu langsam dafür).

Das Knacken ist nicht metallisch hell, sondern mehr so "kunststoffartig" (schlecht zu beschreiben). Mehr so der Typ Geräusch, den man früher mit einem Stück Pappe an den Fahrradspeichen erzielt hat (haben wir jedenfalls so gemacht) oder irgendwas, was in die (Gussrad-)Speichen gerät und bei jeder Radumdrehung Geräusche macht.

Was hab ich bisher gemacht:


  • Rad raus, Bremszylinder/Beläge/Scheiben/Radlager überprüft
  • alle Schrauben an der Gabel überprüft und auf Drehmoment angezogen
  • beim fälligen Erneuern eines Gabelsimmerings die Stabi-Schrauben spannungsfrei angezogen (Achse spannungsfrei einzubauen)
  • geprüft, ob irgendwas sichtbar schleift (nein)

Ich bin im Moment ratlos.... irgendwelche Ideen der werten Fachkollegen?

Martin
 
Rgal. Reingucken. Kann nur schlimmer werden. Ich hätte noch das Lenkkopflager oder die Tachowelle, in Verdacht. Was passiert denn beim Überfahren von Bodenwellen?

Kommt es 100% von Vorne?


Ich verfolge schon länger ein nicht reproduzierbares einmaliges Knacken, bei meinem alten Gespann. Da werde ich, so ich wieder im Lande bin, mal die einschlägig Verdächtigen mit Tesafilm bekleben. Tesa dehnt sich ja fast nicht. Ist relativ steif. Vielleicht seh ich da was mit.


Stephan
 
Hallo Ratloser,

sofern an der Front kein Fehler zu finden ist der das Klacken erzeugt.
Dann stell das Motorrad mal auf den Hauptständer.
Das Hinterrad darf keine Berührung mit dem Boden haben!!!
Den Motor anlassen und einen Gang einlegen und leicht Gas geben.
Damit sich die Tachowelle drehen kann.
Sollte dann das kunststoffartige Klacken auftreten,
wäre die Tachowelle der Übeltäter.

Gruß aus Köln

Uli

:&&&:
 
Hallo,

Ich hatte das auch mal ne Zeitlang und hatte auch alles mögliche in Verdacht.
Hat sich dann beim Tausch der Tachowelle erledigt!:D
Die hat irgendwie bei manchen Geschwindigkeiten und je nach Einfedern etwas gehakt und ist anscheinend dabei oben leicht aus dem Mitnehmer gerutscht.
An der Anzeige hatte ich nichts bemerkt.
Schraub die mal oben ab und fahr!

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Lege einfach mal einen Finger beim Auftreten des Geräuschs an eine beliebige Stelle der Tachowelle. Wenn Du ein Zucken synchron zu dem Geräusch spürst, hast Du den Schuldigen gefunden.

Gruß,
Florian
 
Bei einer RT während der Fahrt an die Tachowelle greifen? Das möchte ich gerne sehen. Ich würde die Tachowelle am Getriebe rausziehen, ist am einfachsten.
Gruß Egon
 
Tachowelle unten raus, Stöpsel rein, gefahren... kein Unterschied. Martin
 
Ja, kein Fremdkörper im Reifen. Kommst Du am Fr. mit dem Mopped zum Stammtisch? Wenn ja, könntest Du eine Runde mit meiner Q drehen und selber hinhören...

LG Martin
 
Fast gelöst: Lautes, geschwindigkeitsabhängiges Knacken am Vorderrad

Gestern bin ich noch mal über die Schrauben an der Gabel gegangen: alle relevanten nochmal mit dem Drehmoment-Schlüssel nachgezogen.

Was finde ich bei genauerem Hinsehen: eine der Kotflügel-Befestigungsschrauben war zwar "fest", hatte aber Spiel. Die war schlicht so korrodiert/verdreckt, daß die Stopmutter auf der Innenseite des Kotflügels sich zwar schwer drehen und "anziehen" ließ, der Bolzen aber keine Spannung hatte und wackelte. Raus damit, mit Drahtbürste saubermachen, rein damit, richtig anziehen.

Was soll ich sagen; Knacken weg. Schorsch3 hatte den richtige Riecher....

Das bedeutet nicht, daß die Gabel jetzt ruhig ist: bei hartem Bremsen ächzt und stöhnt noch irgenwas an Verkleidung oder Gabel. Das hatte meine Kuh aber schon immer. Irgendwann krieg ich's raus...

Martin
 
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