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Leerlaufgemisch zu fett

leander

Einsteiger
Seit
31. Jan. 2024
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5
Hallo zusammen,

Ich habe bei meiner R 100 GS vor kurzem die Vergaser zerlegt, Ultraschall gereinigt und mit neuen Dichtungen, Membranen und Düsen wieder montiert. Synchronisieren ging problemlos, allerdings bin ich dann beim einstellen des Leerlaufgemischs auf Probleme gestoßen:
Zum einstellen des Leerlaufgemischs soll man ja die Leerlaufgemischschraube so weit eindrehen, bis die Drehzahl anfängt abzusinken, das war bei mir aber nicht möglich, im Gegenteil fing die Drehzahl ab etwa 1/8 Umdrehungen vor Anschlag an zu steigen.
Ich habe dann die Leerlaufgemischschrauben auf entwa 1 Umdrehung vom Anschlag herausgedreht, wie es an vielen Stellen als Grundeinstellung angegeben ist, und den Motor eine kurze Zeit bei Standdrehzahl laufen gelassen und das Kerzenbild kontrolliert: ziemlich schwarz und rußig, also zu Fett. Ich bin dann auch nochmal ein paar Minuten unter Teillast gefahren und habe das Kerzenbild kontrolliert: hier sah es okay aus.
Das Problem scheint auch auf beiden Seiten gleich aufzutreten.
Ich hab leider keine Idee mehr, woran es liegen könnte, oder wie ich es beheben könnte. Wie gesagt, die Vergaser sind frisch gereinigt, die Düsen sind neu, auch die Leerlaufgemischschraube, bei dieser habe ich auch darauf geachtet, sie nur ganz leicht bis zum Anschlag zu Schrauben,da an ein paar Stellen gewarnt werden, dass man sonst die Schraube beschädigen kann.
Zum reinigen, zusammenbauen und Einstellen habe ich mich an das WHB und ein Handbuch zur Vergaserrevision aus der Datenbank gehalten.
Hat jemand Ideen, was der Fehler sein könnte, oder wo ich etwas falsch gemacht haben könnte?

Viele Grüße,
Leander
 
Hallo Leander,

hast Du, bevor Du das Gemisch eingestellt hast, den Motor auch gut warm gefahren (mindestens 15-20 Minuten)?
Wenn nicht, dann lass die Gemischschraube auf der Grundeinstellung und fahr den Motor mal gut warm und stell dann das Gemisch ein, danach nochmal synchronisieren.
Das Gemisch sollte nur bei gut warmem Motor eingestellt werden, sonst kann es auch sein, dass wenn der Motor warm ist die Drehzahl nicht mehr herunter geht.

Viel Erfolg!

Beste Grüße
Gerhard
 
Ja, ich hab den Motor in den Grundeinstellungen etwa 25 Minuten warmgefahren, und dann das eigentliche Einstellen begonnen. Das kann es also eigentlich leider nicht sein.
Trotzdem danke für den Tipp, viele Grüße,
Leander
 
Zündkerzengesicht beurteilen nach laufen lassen im Standgas bringt keine verwertbaren Ergebnisse! Du musst ein paar Km fahren, dann Motor abstellen und Kerze raus und angucken.
 
Mein Tipp: Die Scheiben der Startvergaser vertauscht (rechts und links).

Gruß,
Florian
 
Überprüfe auf jeden Fall vor einer erneuten Vergasereinstellung das Ventilspiel. Zu enges Ventilspiel kann Dir die Einstellerei ordentlich versauen.
 
Hallo,

ich habe jetzt nochmal die Startvergaser auf Einbaurichtung und -seite überprüft, das ist alles so wie im Handbuch beschrieben. Auch wenn ich den Motor starte, funktioniert der Choke so wie er soll, also nicht ohne Funktion.

Überprüfe auf jeden Fall vor einer erneuten Vergasereinstellung das Ventilspiel.

Das Ventilspiel war frisch eingestellt, bevor ich mit dem Einstellen angefangen habe. Ich hab es jetzt nochmal kontrolliert, aber das passt.

Zündkerzengesicht beurteilen nach laufen lassen im Standgas bringt keine verwertbaren Ergebnisse! Du musst ein paar Km fahren, dann Motor abstellen und Kerze raus und angucken.

Ich hatte das Kerzenbild auch nach einigen Kilometern fahren kontrolliert, und da war es in Ordnung, aber ich dachte, dass dort das Leerlaufgemisch nur einen geringen Einfluss hat, und man dann eher die allgemeine Abstimmung des Vergasers an der Zündkerze sieht. Deshalb hatte ich das Kerzenbild auch nach laufen lassen im Standgas angeschaut, in der Hoffnung eine Aussage über das Leerlaufgemisch zu bekommen.
Außerdem bleibt ja das Problem, das die Drehzahl in keiner Stellung der Leerlaufgemischschraube anfängt abzusinken.

Ich bin also weiter über Hinweise, was das Problem sein könnte, froh.
Und ansonsten: wie schlimm ist es denn, wenn das Leerlaufgemisch zu fett ist? Nach dem Kerzenbild ist das Gemisch ja ansonsten okay, und die meiste Zeit, in der der Motor läuft, fahre ich ja, und auch sonst ist das Leerlaufverhalten eigentlich in Ordnung.

Viele Grüße,
Leander
 
vl hast du die LL Anschlagschrauben schon zu weit reingedreht weil sie schlecht lief und die LL Düse hat kaum Wirkung?
Drehzahl schrittweise beidseitig absenken auf gerade noch laufend. Dann schrittweise versuchen die LLGRS auf höheren LL zu justieren ?
 
Hallo,

Dreh mal einen Zylinder runter bis er nur noch mitläuft.
Dann dreh den anderen etwas höher und stell ihn auf Maximaldrehzahl mit der GR Schraube.
Dann das Ganze umgekehrt.
Wenn das nicht spürbar ist hast du ein anderes Problem, z. B. freigespülter Dreck hinter dem Mischkammetdeckel oder irgendwo Fehlluft am Ansaugstutzen.
Was passiert wenn du die GRSchraube weiter herausdrehst?

Gruß

Kai
 
Dreh mal einen Zylinder runter bis er nur noch mitläuft.
Dann dreh den anderen etwas höher und stell ihn auf Maximaldrehzahl mit der GR Schraube.
Dann das Ganze umgekehrt.

Das hab ich jetzt versucht, aber hier hat die Gemischschraube jeweils den gleichen Einfluss wie sonst: es verändert sich nichts durch drehen der Schraube, bis kurz vor Anschlag, und etwa bei der letzten 1/8 Umdrehung steigt die Drehzahl leicht.

Ich denke nicht, dass irgendwo Falschluft gezogen wird, die Ansaugstutzen sind auch neu und sitzen gut.

Ich werde jetzt als nächstes Versuchen, die Mischkammern zu reinigen. Zum Wiederverschließen brauche ich ja neue Deckel. Ich habe hier unterschiedliche Angaben gefunden, entweder DIN 470 oder DIN 443 (je mit Außendurchmesser 12mm), was ist da die richtige Antwort? und wo bekomme ich so einen Deckel am besten?
Gibt es sonst Tipps zum Ein- und Ausbau des Deckels?

Viele Grüße,
Leander
 
Das hab ich jetzt versucht, aber hier hat die Gemischschraube jeweils den gleichen Einfluss wie sonst: es verändert sich nichts durch drehen der Schraube, bis kurz vor Anschlag, und etwa bei der letzten 1/8 Umdrehung steigt die Drehzahl leicht.

Ich denke nicht, dass irgendwo Falschluft gezogen wird, die Ansaugstutzen sind auch neu und sitzen gut.

Ich werde jetzt als nächstes Versuchen, die Mischkammern zu reinigen. Zum Wiederverschließen brauche ich ja neue Deckel. Ich habe hier unterschiedliche Angaben gefunden, entweder DIN 470 oder DIN 443 (je mit Außendurchmesser 12mm), was ist da die richtige Antwort? und wo bekomme ich so einen Deckel am besten?
Gibt es sonst Tipps zum Ein- und Ausbau des Deckels?

Viele Grüße,
Leander

Bau die Vergaser nochmal aus und puste das Leerlaufsystem kräftig durch (Pressluft und Bremsenreiniger abwechselnd) Ich hatte es auch schon das nach Vergaserreinigung sich noch lose Teilchen im Sytem befunden haben, bzw. sich nachträglich lösten.

Bevor du aufwendig die Mischkammern öffnest.
 
Die gleichen Symptome hatte ich bei meiner GS (94er Vergaser) auch.

Ultraschallreinigung und durchblasen (inkl. Öffnung der Mischkammern) hat
bei mir gar nichts gebracht.
Hab die Vergaser dann zu Gerhard gebracht, dort wurde nochmal alles geprüft und das Leerlaufsystem gereinigt.

Dann konnte ich endlich wieder das Gemisch einstellen (war vorher unmöglich), leider treten die Symptome nach 3000 km sporadisch wieder auf.

Ich vermute, dass da bei mir noch etwas anderes mitspielt.

Grüße Oswald

P.S. die Teile (Mischkammerdeckel) bekommst du auch bei Gerhard

Vorsicht, mit den Deckeln - da kann man einiges falsch machen - woher ich das weiß ;)
Details kann dir bestimmt auch Gerhard geben oder einfach nochmal melden
 
Genau das von Oswald gesagte hatte ich bei einer meiner Mopeten letztes Jahr ebenfalls. Nach der Gerhard-Kur der Vergaser läuft die Kiste wieder, wie sie soll.

Beste Grüße, Uwe
 
problematisch ist das Anbohren desDeckels, wenn du da falsch zu tief bohrst kommst so vl beim Durchrutschen dann mit dem Bohrer auf den dünnen Kanal..
Ich denke, dass der Deckel 12 mm Din 470 richtig ist.

Vorteilhaft ( Aber verboten, da man lricht Schaden machen kann) ist da sicher eine passende Düsenahle die gebogen vorsichtig von innen oder gerade von der Deckelseite in die beiden Löcher gesteckt wird um den Freigang sicherzustellen oder eben Ultraschall, das aber auch nicht immer Allheilmittel ist.

"Leerlauf zu fett" wäre aber eigentlich für mich doch die falsche Arbeitsdiagnose, wenn der Misch Kanal ins Saugrohr verschlossen ist?
Müsste dann nicht die Zu Luftseite zur Haupt- oder Nebendüse verschlossen sein?
Aber durch Zudrehen der LLGRS ist ja dann der Benzinzulauf im LL verschlossen.
Höchstens wenn man dann über das Hauptsystem an der Anschlagschraube hochdreht, was ggf fetter als das regulierbare LL System macht.
Bitte um Erklärung.
Deckel müsste Gerhard ja haben. Auch wenn er die verständlicherweise lieber gleich selber einaut. Der kann das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was zum reinigen des kleinen Kanales recht hilfreich sein kann (bei vorsichtiger Handhabung) ist eine Akupunktur-Nadel:kue:

Grüße, Hendrik
 
Gerhard kann das bestimmt besser erklären und auch durchführen
- ich bin selbst auch gescheitert, obwohl ich nicht zum Ersten Mal einen Vergaser zerlegt und überholt habe

- daher mein Hinweis, aber gerne auch so:

- Vorsicht beim anbohren der Mischkammerdeckel, da ist schnell mal der Kanal darunter beschädigt
- Die Verbindungskanäle sind alleine mit Ultraschall wohl schwer zu reinigen bzw. werden noch mehr verstopft, sehr dünner Draht hilft hier (vorsichtig)
- Beim Verschließen mit einem neuen (richtigen) Mischkammerdeckel sollte dieser verstemmt/verpresst werden und dann mit nicht zuviel (Uhu-Endfest etc.) verklebt werden, vorsicht beim erhitzen wird dieser unter Umständen sehr flüssig und kann die Kanäle wieder verstopfen.

Da könntest du vl gleich sagen, was man beim Deckel besser nicht falsch macht, wenn du schon darauf hinweist?
sonst ist der Hinweis wirkungslos
 
Hallo zusammen,

Ich habe bei meiner R 100 GS vor kurzem die Vergaser zerlegt, Ultraschall gereinigt und mit neuen Dichtungen, Membranen und Düsen wieder montiert....
Hat jemand Ideen, was der Fehler sein könnte, oder wo ich etwas falsch gemacht haben könnte?

Viele Grüße,
Leander

Hallo Leander,

hast Du einen original BMW/Bing Dichtsatz oder einen Nachbau Dichtsatz verwendet?
Überprüfe mal die Leerlaufdüsen ob sie ganz hineingeschraubt sind und die O-Ringe ob sie schon aufgequollen sind, dies passiert bei Nachbau O-Ringe gerne mal.

Beste Grüße
Gerhard
 
So, ich hatte jetzt endlich wieder Zeit an der GS zu arbeiten:

hast Du einen original BMW/Bing Dichtsatz oder einen Nachbau Dichtsatz verwendet?

Der Dichtsatz war glaube ich nicht original, aber die Dichtung an der Leerlaufdüse sah gut aus.
Ich hatte dann aber die Idee, nochmal die alten Leerlaufdüsen einzusetzen, und jetzt ließ sich alles so einstellen, wie im Handbuch beschrieben. Anscheinend habe ich die neuen Leerlaufdüsen beim Einbau beschädigt oder sie wurde bei der Produktion beschädigt (die neuen Leerlaufdüsen waren wie die alten 45er).
Zum Glück komm ich anscheinend also um das öffnen der Mischkammer herum.
Vielen Dank, für die viele Hilfe hier!
Grüße,
Leander
 
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