Leicht veränderte Gasannahme bei sinkender Benzinmenge im Tank

Florian

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Berlin
Hallo Forum,

ein Phänomen, das ich schon ewig beobachte, mir aber nicht wirklich erklärern kann:

Nähert sich bei meiner R100R die Benzinmenge der Reserve (also etwa 20 bis 30 km vor dem Umschalten an den Benzinhähnen), verändert sich die Gasannahme - der Motor wird etwas ruppiger.

Das ganze findet in einem Bereich statt, den sicher nur sensible Naturen wahrnehmen, aber ich kenne mein Moped halt seit vielen Jahren...

Die Vergaser sind in tadellosem, synchronisierten Zustand (incl. wasserblasenfreier Schwimmerkammern) und die Siebe der Bezinhähne wurden bei der letzten Inspektion (wie immer schon) gereinigt und auf festen Sitz der Röhrchen überprüft.

Fällt jemandem eine logische Erklärung dafür ein? Könnt Ihr dieses Phänomen auch an Euren 2-Ventilern beobachten?

Fragend,
Florian
 
Berlin ist Ballungsraum, und dort muss man immer wieder bremsen, gasgeben, eine Kurve fahren, und Schlaglöcher ausfedern. Somit ist der Sprit in Bewegung, und ist nicht - wie zB auf einem US highway mit nur einem Bewegungsvektor von jetzt auf gleich leer. Die rauhe Charakteristik auf den letzten km vor Reserve sind höchstwahrscheinlich Luftblasen in den Benzinschläuchen, die sich dann auch noch nach dem Zufallsprinzip auf den rechten - oder den linken Vergaser verteilen, den Schwimmerstand ungeleichmässig gestalten, und ein gänzlich unvollkommenes System zum Ergebnis haben.

:oberl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Florian,

das kann auch ein Effekt durch den verminderten Falldruck des Sprits bei
Reserve sein.
Dann liegt weniger Druck am Schwimmernadel - Ventil an. Wenn der Arbeitspunkt des Schwimmers nun sehr früh (Lasche weiter nach unten)
eingestellt ist, kann es zu Unterversorgung und Ruckeln kommen.

Rennt die Q ordentlich bei Vollgas ? Länger als nur 20 Sekunden ?

Gruß, Andreas
 
Erneuere doch mal prophylaktisch die beiden Schwimmernadeln. Die Spitzen können sich im laufe der Jahre etwas verformen so dass sie eine leichte Klemmwirkung entwickeln. Durch den höheren Benzinstand kann die Nadel dann nach unten gedrückt werden, bei niedrigem Stand gibts u.U. Probleme.
 
Danke Euch für Eure Ideen, die ich allesamt für möglich halte.

Nach dem Prinzip, immer nur eine Veränderung des Zustandes vorzunehmen, werde ich also zuerst den Schwimmerstand kontrollieren und ggfs. die Laschen nachbiegen.

Wenn das zu nichts führt, werde ich die Schwimmernadeln wechseln.

Wenn auch das nichts verändert, hat sid09 mit seiner Vermutung Recht und es liegt an den Einsatzbedingungen - ich werde berichten!

Gruß,
Florian

PS: Stehe ich mit diesem Phänomen wirklich alleine da? Kennt das sonst niemand?
 
Dieses Phänomen ist mir nicht ganz unbekannt; nachlassender Druck bei sinkendem Benzinstand und Papierfilter !! In diesen Dingern baut sich eine relativ hohe Oberflächenspannung auf, und das macht sich bei sinkendem Druck bemerkbar.....
 
Hi Florian,
das Phänomen kenne ich von allen bisher gefahrenen BMWs u. A; kann auch daran liegen, dass kurz vor Reserve bzw. Ende der Reserve halt immer mal wieder kein Sprit statt Sprit durch die Röhrchen des BHs in die Versager kommt und der Schwimmerkammerstand damit nicht stimmt. Ich verbuche das unter Frühwarnung und mach mir keinen Kopf mehr deswegen.

Christoph
 
Hallo zusammen,

ich habe ebenfalls eine R100R und bin nach ewigen Zeiten mal wieder Autobahn gefahren. Dabei trat folgende Problem auf:

Wenn ich länger mit 5500 oder mehr Umdrehungen fahre, bekommt die Karre nach etwa 20-30 Sekunden nicht mehr genug Sprit und fängt an zu stottern. Wenn ich die Drehzahl senke, läuft sie sofort wieder einwandfrei. Je höher die Drehzahl, desto schneller fängt die Ruckelei an. Als das Problem auftrat, hatte ich seit der letzten Tankung fast 200 Km zurück gelegt. Der Tank war also nur noch etwa 1/3 - 1/2 voll.
Zuerst habe ich angenommen, dass die Tankentlüftung eingeklemmt ist. Aber das Phänomen ist auch bei geöffnetem Tank zu beobachten.
Ich habe keine Extra-Benzinfilter, nur die Teile im Tank. Die Schläuche habe ich erst vor kurzem gewechselt.
Eigentlich sind die Vergaser sauber eingestellet und die Kuh rennt wie Sau.
Meine Grundüberlegung ist folgende: Bei großem Durchsatz (dauerhaft hohe Drehzahl) läuft der Sprit nicht so schnell in die Schwimmerkammer, wie er rausgesaugt wird. Nach einige Sekunden ist der Vorrat in der Kammer aufgebraucht und der Motor fängt an zu stottern. Der Fehler liegt also irgendwo zwischen Tank und Schwimmerkammer. Da die Schläuche neu sind, bleiben als Fehlerquellen nur die Filter im Tank, die Benzinhähne und die Schwimmerventile.
Soll ich nun zuerst die Vergaser öffnen und die Schwimmerventile prüfen oder die Hähne ausbauen und Filtersiebe im Tank checken? Ich neige dazu, die Filter zu überprüfen. Wenn die Schwimmerventile nicht funktionieren, dann bekommt der Vergaser doch entweder gar keinen Sprit oder er läuft über. Ich kann mir da keine Defekt vorstellen, der die Probleme bei hohem Spritdurchsatz erklärt. Kann ich an der Ausflussmenge bei geöffnetem Benzinhahn eindeutig erkennen, in welchem Zustand die Hähne bzw die Filter sind? Habe ich falsch gedacht? Hat jemand eine Idee?
Gruß aus Ostbelgien
Zoltán
 
Dein Problem ist ein zu niedriger Schwimmerstand. Hebe den mal an durch verbiegen der Blechzunge hinten am Schwimmer, und zwar sovioel, dass das Ventil bei parallel zum Gehäuse stehendem Schwimmer gerade schließt.
 
Vielen Dank für den Tip Detlev.
Ich habe ihn befolgt und bin danach heute nachmittag mehrere Minuten über 170 gefahren, bei etwa 7000 Touren: keinerlei Stottern mehr!!
(Aber wirklich Spaß macht nur die Landstraße! Ich hab mich bei dem Tempo kaum getraut, die Instrumente zu beobachten und den Blick von der leider nicht ganz freien Bahn zu nehmen. Der Motor hätte noch locker weiter gedreht. Aber ich hatte sowohl Respekt vor dem bei 7000 beginnenden roten Bereich als auch vor dem höllischen Tempo. Das war nach Wiederzusammenbau des zerlegten Motors mit diversen Modifikationen und einer Einfahrzeit unter 5000 Touren das erste Mal, dass ich den Hahn richtig aufgemacht habe. Jenseits der Autobahn macht das jetzt deutlich mehr Spaß!)
Eigentlich standen die Schwimmer genau so, dass sie waagerecht gerade schlossen. Ich habe die Blechlaschen noch einen Tick weiter gebogen, so dass sie nun öffnen, wenn die Schwimmer noch ein paar Grad oberhalb der Waagerechten stehen. War nicht viel, hatte aber einen durchschlagenden Effekt.
Ich habe allerdings auch voll getankt. Ich werde an Florian denkend gegen Ende der Tankfüllung noch mal richtig lange Gaaaaas geben und sehen, was passiert. Das frühzeitige Geruckel vor dem Totalausfall direkt vor der Reserve habe ich immer als Frühwarnung verstanden und direkt auf Reserve geschaltet, bevor die Motorleistung vielleicht in einer brenzligen Situation total zusammen bricht. Das war bei meiner alten Honda so: von hic auf nunc alles weg! Wenn dir das ein mal mitten im Überholvorgang passiert ist, wann freust du dich über das BWM-Frühwarnsystem.
Gruß aus Ostbelgien
Zoltán
 
Gasannahme bei niedrigem Benzinstand

Hallo, ich habe genau die gleiche Beobachtung an meiner R80R gemacht, wie Florian. Der Effekt tritt bei meiner Maschine noch etwas früher, bei etwa 1/3 Tankfüllung ein, deutlich wahrnehmbar. Ich fahre seit Jahren zusätzlich mit Papierfilter. Jedoch auch ohne diesen kenne ich den Effekt seit Auslieferung meines Fahrzeuges. Ich habe mir deshalb noch keine Gedanken gemacht und hab es als systemimmanent akzeptiert. Wenn´s mich genervt hat, bin ich zur nächsten Tanke, den Tank auf Maximum aufgefüllt und gut war´s / ist´s . @ Sid: der Effekt tritt auch auf Autobahnen und Landstrassen auf, also evtl. doch nachlassender Druck in der Leitung / auf das Nadelventil?? Viele Grüße, Andi
 
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