Leistungsverlust im Teillastbereich

dkla

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05. Mai 2010
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Berlin
Hallo Gemeinde,

da mein erster Beitrag abgestürtzt ist, hier alles noch mal von vorn:

Gestern Ausfahrt mit meiner R80R gemacht, lief über 120 km alles bestens.
Heute während einer Stadtfahrt trat plötzlich ein Leistungsverlust im Teillastbereich ein.

Leicht Gas geben geht kaum noch, Mopped "stottert". Gebe ich viel mehr Gas, gehts ab!

Bisher gecheckt:

1. Zündkerzen ohne bes. Befund, links weißlich, rechts hellbraun.

2. Funkenlage wechselseitig gegen Masse gehalten, alles bestens. Zündkabel okay.

3. Schwimmerkammern ab, kein Wasser, Benzinstand gleich hoch, Nadelventile öffnen,
sobald sie aus der Waagerechten nach unten fallen.

4. Hauptdüsen (135) okay, Leerlaufdüsen in den Ecken ausgeblasen, auch okay.

5. Synchro (mit Twinmax) gecheckt, im Leerlauf bestens, unter Zug ebenfalls.

Gebe ich schlagartig Gas, geht der Motor sofort aus! Im Leerlauf läuft er prima.
Gibt man bedächtig Gas, dreht der Motor auch hoch, aber nicht sauber.

Was ich noch nicht prüfen konnte:

Zündung im Schauloch,

Vergasermembrane.

Ich meine mal, einen ähnlichen Beitrag gelesen zu haben, finde ihn aber nicht.
Bin um Links und Tipps dankbar.

LG aus dem sonnigen Berlin,
Andi
 
Hi,

das klingt stark nach Vergasermebrane.
Lässt sich notfalls flicken, sollte aber baldmöglichst getauscht werden.

Kontrolle: Züge am Vergaser aushängen, Federn bergen.:gfreu:
Vergaserdeckel mit PASSENDEM Kreuzschlitz öffnen, abheben, Feder beiseitelegen.
Vergaserkolben mit Membranen entnehmen und Membrane gegen starkes Licht auf Löcher prüfen
Schäden sind meist am Rand zu finden.
Reparatur unterwegs mit Reifenflicken ist möglich, Tape hält auch eine Zeit lang.

Grüße
Rick
 
Hallo Andi,

es kann die Membrane sein, es kann so was Gemeines sein wie daß die Düsennadel in der Nadeldüse klemmt.

Bau diese Klorohre von den Vergasern ab. Beweg beide Schieber mit dem Finger nach oben - da darf nix klemmen oder haken. Dann starte mal und kuck, was die Schieber machen, wenn Du (maßvoll) Gas gibst. Wahrscheinlich hängt einer zeitweilig.
 
Jungens,

ihr seid klasse. Meine Vergaserdeckel haben Inbusschrauben aus Edelstahl. Da hat´s einer mal gut gemeint.

Werde a) die Membranen,
b) die Kloben

checken. Heute ist es schon dunkel, also morgen früh. Was mich stutzig macht, das der Defekt mitten in Fahrt auftrat. So ne Membrane kann sicher im Betrieb reißen. Ebenso könnte auch im Betrieb die (neuwertige) Nadel klemmen.

LG,
Andi
 
Hallo Andi,

mein erster Verdacht wäre(n) auch die Membrane(n).

Solltest Du darüber hinaus eine Zündlichtpistole brauchen: Kann ich Dir gerne ausleihen.

Insgesamt klingt Deine Fehlerbeschreibung für mich so, als ob rund um die Hauptdüse(n) irgendwas verstopft wäre…

Beste Grüße,
Florian
 
Florian,

ich wette ein Bier nach Wahl, daß der Kolben im Vergaser nicht richtig arbeitet. Daher auch der saubere LL, weil der Kolben da nix tun muß.

Einlösung aber erst beim nächsten Stammtisch. Mittwoch kann ich mal wieder nicht. :(
 
Tja, wie gesagt, beide HD draußen, nichts zu finden. Aber morgen werde ich reinsehen.

Schade Wilhelm, dann beim nächsten Mal.

Andi

Edit: Danke Florian, hab auch noch eine im Keller aus Zeiten, in denen ich Zündungen an Autos und Moppeds eingestellt habe. Irgendwo müßte ich auch noch ein Schließwinkelmessgerät haben...

Membrane hab ich noch auf Lager, da könnte was gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Florian,

ich wette ein Bier nach Wahl, daß der Kolben im Vergaser nicht richtig arbeitet. Daher auch der saubere LL, weil der Kolben da nix tun muß.

Einlösung aber erst beim nächsten Stammtisch. Mittwoch kann ich mal wieder nicht. :(
Einlösung gewährleistet: je eher, desto besser!

Allerbeste Grüße,
Florian
 
Hallo Andi,

Problem gelöst?

Vielleicht kann man Dich auf einer "Installation Lap" [Kaffeefahrt] begleiten?
 
Zuletzt bearbeitet:
So, Jungs und Mädels,

Zeit für eine Antwort:

Den Wilhelm wird´s freuen, kann er doch beim nächsten Stammtisch
das Portemonnaie stecken und sich feiern lassen.

Der Kolben im rechten Vergaser war verkantet und "hing" oben!

Nachdem ich die Federn und Seilzüge ausgehängt hatte, nahm ich
die Membrane samt Kolben heraus und vernahm ein Klappern. Eine
der vier Schrauben hatte sich trotz Sicherungsscheibe gelöst und war
in den Kolbendom gefallen. Also war die Membrane nur noch mit drei Schrauben,
die ebenfalls nicht fest waren, befestigt.
Ich habe mal gelernt: niemals rohe Gewalt am Vergaser walten lassen.
Offensichtlich hatte ich es zu gut gemeint und die Schrauben zu wenig
fest gezogen. Nun denn, es hat sich schon darum gelohnt, den Gaser zu
inspizieren.

Bei der Kontrolle des linken Vergasers fiel mir auf, dass dieser schon beim Anfassen
naß ist, sprich: Benzin tritt aus oder über.

Obgleich bei der Probefahrt nun wieder alles im Lot erscheint, konnte ich die
Maschine nicht auf dem Seitenständer abstellen (ausgerechnet auf dem Hof von
Riller und Schnauck - da sind sie wieder, die Pferde vor der Apotheke...), ohne dass sofort
ein Schwall Benzin auslief.

Korkdichtung ist okay, daher mein Tipp: Schwimmer zu schwer, Benzinstand zu hoch.

Oder hat sonst wer noch Ideen?

Andi
 
...Korkdichtung ist okay, daher mein Tipp: Schwimmer zu schwer, Benzinstand zu hoch.

Oder hat sonst wer noch Ideen?

Andi

Hast du mal die Schwimmerstellung kontrolliert, also
- Deckel ab
- Gefäß unterstellen
- Schwimmer so halten, dass seine Kante parallel zum Gehäuse steht
- Benzinhahn auf
- wenn der Schwimmer jetzt leicht nach unten bewegt wird, muss gerade Sprit kommen
Wenn nicht, Blechzunge am Schwimmer vorsichtig biegen, bis es passt.

Nächste Frage: Ist der Schwimmer nahezu weiß oder schon fast braun?
Im zweiten Fall ist er fällig; es hilft nachwiegen.
:db:
 
Hallo Michael,

ja, genau nach Deiner Anleitung bin ich verfahren. Bei parallel ausgerichtetem Schwimmer kommt kein Benzin, fällt er minimal, läuft es schon raus. Und reichlich dazu.

Schwimmerfarbe ist eher weiß als braun. Besonders gut ist der Farbunterschied in Hobbels Beitrag zu sehen. Ich vermute, dass der Schwimmer (es ist noch der erste!) seit der letzten Vergaserrevision an Gewicht zugelegt haben könnte. Denkbar ist allerdings auch, dass er irgendwo "anstößt", z. B. an einer im hinteren Bereich nicht korrekt sitzenden Korkdichtung.

Ich nehme morgen die Kammer noch mal ab und sehe es mir genauer an.

Andi
 
Moin Monsieur,

Nadelventil ist oft die Ursache.
Schwimmer kontrollieren (dicht? freigängig auf der Achse?) ist natürlich Pflicht.
Aber: Ich habe im letzten Winter meine bräunlichen Schwimmer auf einer Apothekerwaage gewogen: 12,05 g - nach 21 Jahren. Ich habe sie dringelassen. Sind ja langfristgeprüfte Teile. :]

Nadelvenitl ist auch gemein: wenn Du die Schwimmerkammer abnimmst, den Schwimmer hebst und den Benzinhahn öffnest, funktioniert alles, wie es soll:
Der Sprit läuft, wenn Du den Schwimmer absenkst, und wenn Du ihn anhebst, schließt es.

Das will aber nicht wirklich was heißen.
Neues Nadelventil kaufen, den Sitz des Ventils mit Q-Tipps und Lackpolitur (grob) reinigen. Anschließend obersuperduperpenibelst die Politur entfernen und mit Benzin reinigen.

Diesmal auch mit Bild :D

IMG_1864red.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Wilhelm,

all das hab ich ganz genau so zur Vergaserrevision vor zwei Jahren gemacht. Die Buchse glänzte, Nadelventil ebenfalls. Alles bestens gereinigt. Danach alles dicht über viele km.
Ging ja auch bis vorgestern.

Aber was soll´s. Morgen nach der Arbeit schau ich mir das noch mal genauer an. Aber erst mal von unten.
Hatte heute schon die Nase voll von den Dreckpfoten. Vielleicht klemmt auch irgend etwas den Schwimmer ein, so dass er nicht mehr frei pendeln kann (s. Hobbels Beitrag "Vergaser tropft...nicht mehr"). Seit geraumer Zeit wunderte mich immer der Spritgeruch, wenn ich ans Motorrad herantrat. Hab es aber auf den Tank und die Umgebungstemperatur geschoben.

Aber mit der rechten Seite hast Du einen Volltreffer gelandet.... Der klemmte sowas von oben, ich hab ihn mit dem Finger nicht lose bekommen.

LG,
Andi
 
Zuletzt bearbeitet:
... ein winziger Krümel (z. B. vom Benzinschlauch) im Bereich des Ventilsitzes reicht auch, um das Ventil am Schließen zu hindern.

Wenn die Nadelventile erst 2 Jahre alt sind, würde ich es auch erstmal mit Reinigen des Sitzes probieren.

Edit: Ich bin mal 250km mit absaufendem Gaser gefahren. Alle 1,5 km Benzinhahn auf, und wieder zu. Dat is nich lustich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Kammer ab, Schwimmerstand bzw. Füllmenge kontrollieren und dann setze ich meine allseits bewährte STIRNLAMPE ein, damit mir da auch nichts entgeht. Besonders diese nette kleine Feder, die das Nadelventil hält.

Ich "freu" mich drauf....

In diesem Sinne, gute Nacht.

LG,
Andi
 
Hallo,
gibts eigentlich ne Angabe, wie hoch in der Schwimmerkammer das Benzin stehen soll ?

Weil "Kante paralell" ist ja schön, bezieht sich aber anscheinend auf nen neuen Schwimmer mit dem geringstmöglichem Gewicht (noch nicht mit Benzin getränkt).

Ich schau immer so, ob li und re gleiches niveau herrscht:
beim Zuleitungsstutzen Benzin einfüllen, bis voll ist, dann Schwimmerkammer abnehmen, und mit der Schiebelehre messen.
Aber ein Mass, wie hoch der Benzinstand bei neuen Schwimmern ist, wäre mal hilfreich.

Grüsse, Gerhard.
 
Nö nö, Kante parallel bezieht sich auf die Ausrichtung des Schwimmers in Bezug auf die untere Gehäusekante des Vergasers. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Schwimmer schwer oder leicht ist. Wird der Schwimmer parallel zur o. g. Kante ausgerichtet (mit dem Finger gehalten) soll gerade kein Benzin fließen.

Den Füllstand hat Walter (euklid55) mal so beschrieben: nimmt man die gefüllte Schwimmerkammer vorsichtig ab und stellt sie auf einen waagerechten Untergrund ab, kippt sie nach vorn. Dann soll der Füllstand gerade die Vorderkante des Schwimmergehäuses benetzen.

Ansonsten mal den redb@ron hier befragen. Er betreibt erfolgreich die Vergaserklinik.

Andi
 
Schwimmernadelventil undicht
...Gegenkonus verschmutzt.
...Krümel in der Benzinleitung.
edit:
Oh, Mann. Heftig zu spät. Ist ja alles schon gesagt ..mmmm
 
Zuletzt bearbeitet:
Nö nö, Kante parallel bezieht sich auf die Ausrichtung des Schwimmers in Bezug auf die untere Gehäusekante des Vergasers. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Schwimmer schwer oder leicht ist.

Da habe ich meine Zweifel: Wenn der Schwimmer schwerer ist, sinkt er tiefer ein. Das heißt umgekehrt, dass bei gleicher Schwimmerstellung ('parallel zur Kante') der Benzinstand in der Schwimmerkammer höher ist.

Das kann schon die Vergaser-Einstellung beeinflussen.
 
Hallo Reinhard,

ich glaube, wir reden vielleicht aneinander vorbei. Selbstverständlich hat ein schwererer Schwimmer Einfluß auf den Füllstand in der Kammer, wenn diese montiert ist.
Ich meinte aber die Stellung des Schwimmers bei abgenommener Kammer. Dann kann der Schwimmer theoretisch 1000 Gramm wiegen. Wird er manuell in Parallelstellung zur Gehäuseunterkante des Gasers "gehalten", darf eben kein Benzin austreten.

Aufklärende Grüße,
Andi
 
Hallo Andi,

wenn du häufiger mit abgenommener Schwimmerkammer fährst, kannst du das Schwimmergewicht allerdings getrost vernachlässigen.
:&&&:
 
Hallo Reinhard,

dann bräuchte ich wohl auch keinen Sprit mehr....

Spaß beiseite, Ernst komm´ raus:

Gestern Abend die Schwimmerkammer demontiert,

Kontrolle der Korkdichtung,

Kontrolle, ob Schwimmer irgendwo anstößt, freigängig ist,

Durchpusten der Luftausgleichswege,

Nadelsitz mit Sprühöl ausgesprüht, danach Benzindurchlauf,

Korkdichtung eingesetzt, Kammer drauf,

B-Hahn auf,

Moped bis fast auf den Bügel gekippt - DICHT!!

PROBEFAHRT - alles bestens.

Vorsichtshalber neue Ersatzteile bei einem neuen Grünen geordert.

Gruß,

Andi
 
Hallo Reinhard,

hab ich auch so verstanden. Dieses Forum lebt ja deshalb so gut, weil auch mal "gefrotzelt" werden darf.

Ja, ich freu mich, dass es wieder läuft.

Liebe Grüße aus dem Südwesten Berlins,
Andi
 
Hallo Reinhard,
ich habe ein ganz ähnliches Problem mit meiner R90/6 .
Standgas ist OK aber wenn ich Gas gebe geht fast nichts außer Knallen und Stottern bis ich etwas mehr an Drehzahl habe.
Hab im Frühjahr die Vergaser gereinigt und alle Dichtungen erneuert.
Danach lief Sie auch gut aber jetzt hab ich ab und zu besagtes Problem.
Gestern bin mal eine längere Strecke mit angeschlossenen Synchronuhren gefahren um zu sehen ob der Unterdruck sich ändert wenn das Problem auftritt , aber der Unterdruck war auf beiden Seiten gleich.

Könnte es eventuell an "hängenden Schwimmernadeln " liegen oder sind die Symptome dann ganz andere?

Niko
 
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