Lenkkopflager

Flodder

Aktiv
Seit
26. Nov. 2008
Beiträge
156
Ort
bei Augsburg
Servus,
War am Freitag beim TÜV zur HU, leider mit bescheidenem Erfolg ;( neben ein paar Kleinigkeiten hat der TÜVer das Lenkkopflager bemängelt, auch wenn ich von den angeblichen "Rastpunkten" die er gefühlt haben will nix feststellen kann.
Dann muß ich das Teil halt wohl oder übel wechseln. Gibt es eine Möglichkeit die ominöse Nutmutter ohne Spezialwerkzeug (Hakenschlüssel) zu öffnen ? Bzw. wo kann man so einen Schlüssel bekommen ? Und braucht man für das untere Lager zwingend einen Abzieher oder läßt es sich wenn man es gut heiß macht evtl. auch so runterbekommen ? Bin für jeden Tip dankbar...

Gruß Heiko
 
die Lager habe ich noch nicht gewechselt, ich glaube aber, das die am besten mit einem passenden Abzieher abgehen und warm machen??? :---) Ich würde es nicht tun.

Den Hackenschlüssel kriegst du in jedem gut sortierten Werkzeughandel oder z.B. da --> Größe 40 - 42 mm, Gedore, AMF und die anderen Verdächtigen
 
Moin Heiko,

Du kannst natürlich versuchen, das untere Lager zu erwärmen und abzuhebeln. Hab ich früher auch so gemacht, nachdem ich den Lagerkäfig per Zange zerstört habe, so hast Du einen besseren Blick auf das eigentliche Teil, dass es zu entfernen gilt. Wenn man so etwas allerdings öfter macht, lohnt sich ein Abzieher. Nicht vergessen, vorher mal mit der Feile über das Loch im Lenkrohr (fürs Schloss) drübergehen, damit kein Grat vorhanden ist, sonst bekommst Du den Lagersitz nicht drüber geschoben.
 
Die Hakenschlüssel sind nicht teuer, gibt's zum Teil schon in Markenqualität für unter 10 Öre.
Hat nicht jeder Reality-Händler auf Lager, aber im Netz kriegst Du sie auf jeden Fall, wie QTom schon schrieb.
 
Bei mir gab's auch Zeiten (in meiner dunklen Vergangenheit), zu denen ich mir weder die Reparatur in der Werkstatt noch das geeignete Werkzeug leisten konnte. Damals (würde ich natürlich heute niemals wieder machen, geschweige denn die Vorgehensweise weiterempfehlen ;)) habe ich folgende - etwas "rustikale" Methode angewendet:

Der Lagerinnenring unten ist gar nicht so sehr das Problem - da kommt man wenigstens bei. Die eine - Grobschlosser bzw. Kunstflexer - Methode ist, nach Entfernen des Lagerkäfigs den Innenring mit der Flex (vorsichtig!) an einer Stelle soweit radial flach/dünn zu schleifen, bis nur noch ein paar Zehntel stehen bleiben. Die Kunst dabei ist, den Ring so dünn wie möglich zu machen, ohne den Lagersitz zu verletzen (eigentlich gut zu sehen: die "dünne" Stelle wird schön blau). Ganz zum Schluß ein beherzter, gut gezielter Schlag mit dem Hammer und der Innenring reißt an der dünnsten Stelle und läßt sich einfach abnehmen.
Eine andere - etwas schonendere - Methode ist, mit zwei Stücken T-Stählen, bei denen der lange Schenkel messerartig angeflext ist, im Schraubstock das Lager abzudrücken. Funktioniert auch.

Die kniffligere Seite - so man keinen geeigneten Innenauszieher hat oder irgendwo leihen kann - ist der Außenring. Zumindest der untere Lagersitz ist so "formschön" gestaltet, daß sich von oben keine Kante ergibt, an der man den Ring ausschlagen künnte. Da habe ich - damals, pssst - mit einem schmalen, langen und passend gebogenen Meißel von oben zwei etwa 4mm breite Nuten in den Wulst im Lenkkopf gemeißelt. Durch die konnte ich anschließend den Lageraußenring austreiben.

Nochmal: würde ich nie empfehlen :pfeif:, hat aber damals ohne Kollateralschaden funktioniert.
 
Is zwar auch nicht die feine Art aber wie wärs mit zwei geziehlt angebrachte Schweisspunkte? mit der könnte man ein Werkzeug ansetzen zum Hämmern :pfeif:
 
Original von mopedsepp
Is zwar auch nicht die feine Art aber wie wärs mit zwei geziehlt angebrachte Schweisspunkte? mit der könnte man ein Werkzeug ansetzen zum Hämmern :pfeif:

Du kannst auch ein Stück Flacheisen in den Ring schweißen.
Nach dem Abkühlen! mit Meißel rausklopfen.
 
Wenn wir schon bei der Grobschlosserei sind: Was fast immer funktioniert, ist eine Schweissraupe, die man in den Aussenring einbringt. Nach dem Erkalten ist der Ring soweit geschrumpft, bis er von alleine rausfällt.
 
Zum Innenring unten:
Gabelbrücke leicht anwärmen, dann auf den geöffneten Schraubstock legen und das Steuerrohr von oben
mit einem großen Kunststoffhammer austreiben; Lager kommt mit.
 
Original von manzkem
Zum Innenring unten:
Gabelbrücke leicht anwärmen, dann auf den geöffneten Schraubstock legen und das Steuerrohr von oben
mit einem großen Kunststoffhammer austreiben; Lager kommt mit.
Mitsamt dem Außenring ? Das wäre ja einfach...

Gruß Heiko
 
Original von manzkem
Zum Innenring unten:
Gabelbrücke leicht anwärmen, dann auf den geöffneten Schraubstock legen und das Steuerrohr von oben
mit einem großen Kunststoffhammer austreiben; Lager kommt mit.

Hmmm.

Ich habe zwar schon länger keine originale Gabelbrücke mehr in den Fingern gehabt (bei meiner ist das Steuerrohr verstemmt), denke aber, wenn dabei was schief geht (Passung aufgeweitet), wird's teuer. Ich meine, BMW hat das Steuerrohr bzw. die Gabelbrücke nicht zum mehrfachen Zerlegen konstruiert...
 
Original von mfro
Original von manzkem
Zum Innenring unten:
Gabelbrücke leicht anwärmen, dann auf den geöffneten Schraubstock legen und das Steuerrohr von oben
mit einem großen Kunststoffhammer austreiben; Lager kommt mit.

Hmmm.

Ich habe zwar schon länger keine originale Gabelbrücke mehr in den Fingern gehabt (bei meiner ist das Steuerrohr verstemmt), denke aber, wenn dabei was schief geht (Passung aufgeweitet), wird's teuer. Ich meine, BMW hat das Steuerrohr bzw. die Gabelbrücke nicht zum mehrfachen Zerlegen konstruiert...

Ich hab´s noch nicht selber gemacht, aber das ist schon die "offizielle Methode" nach WHB: Steuerrohr etwas nach unten auspressen (Lagerschale geht dann mit), dann wieder zurück. Danach den etwas nach oben geschobenen Lagerring mit dem Abzieher fassen und runterziehen.

Grüße
Marcus
 
Original von hubi
Wenn wir schon bei der Grobschlosserei sind: Was fast immer funktioniert, ist eine Schweissraupe, die man in den Aussenring einbringt. Nach dem Erkalten ist der Ring soweit geschrumpft, bis er von alleine rausfällt.

Der freundliche Herr, der meinen R 50 Rahmen gerichtet hat, ist nach dieser Methode verfahren, hat zum Abkühlen einen feuchten Lappen verwendet und meinte, das sei die beste Methode seit der Erfindung des Schutzgasschweißgeräts.
Leider praktiziert er nicht mehr.

Christoph
 
Hallo allerseits,

hab schon öfters Lenkkopflager gewechselt unter mittels von Fäustel, Rohrzange, Holzscheit und Meißel.
Manchmal verursacht auch altes Fett in den Lenkkopflagern Rastmomente. Drum würd ich vor dem Lagerausbau erst mal kontrollieren ob da verhärtete Fettreste vorhanden sind.
Hab nen Kollega dem ist bei einer Bergtour mit R80gs die Karre unfahrbar geworden. Der hat dann alle 100km so Kontaktsprayzeugs in die Lager gesprüht und ist damit heim gekommen.
Anschließend Lager gereinigt, neu gefettet und gut wars.

Gruß
 
Original von vitus

Manchmal verursacht auch altes Fett in den Lenkkopflagern Rastmomente. Drum würd ich vor dem Lagerausbau erst mal kontrollieren ob da verhärtete Fettreste vorhanden sind.
Hab nen Kollega dem ist bei einer Bergtour mit R80gs die Karre unfahrbar geworden. Der hat dann alle 100km so Kontaktsprayzeugs in die Lager gesprüht und ist damit heim gekommen.
Anschließend Lager gereinigt, neu gefettet und gut wars.

Gruß
Ganz genau, verharztes Fett kommt offenbar öfter vor als eingelaufene Lager. Hatte auch schon mehrfach das Vergnügen damit. Als sehr gutes Lösemittel für das alte Zeug hat sich Nitroverdünnung herauskristallisiert, damit geht auch die Schicht von den Rollen ab. In hartnäckigen Fällen einfach ein paar Tage einlegen.
 
Und die Lager nehmen bei dem Bad in der Brühe keinen Schaden ? Das wäre natürlich die einfachste und günstigste Variante.

Gruß Heiko
 
Nehmen da keinen Schaden, mit Sicherheit. Achte nur darauf, daß sie völlig bedeckt sind mit der Verdünnung, sonst setzen sie Rost an und sind hinüber.
 
die Kegelrollenlager seit 1969 sind bei weitem nicht so empfindlich wie die bis dahin verwendeten Kugellager. Lieferumfang: zwei Innenringe, zwei Aussenringe, ein Blechring zum Halten der Kugeln und ca 52 5mm Kügelchen.
Einzubauen mit einer Handvoll Fett und viel Geduld.
Etwas zu viel Lagerspiel oder zu lange Standzeit und die Lager waren hinüber.
Aber Kegelrollenlager gab's dann auch irgendwann für die Schwingenmodelle

Christoph
 
Zurück
Oben Unten