Lötproblem!

surfloose

surfloose
Seit
27. März 2011
Beiträge
205
Ort
GAP
Servus, moin!

Ich wollte heute vormittag "nur mal schnell" drei Kabelenden am Stator verlöten....dauerte fast ne Stunde und ich bezweifle, dass es lange hält...
Problem:
-Lötzinn blieb nicht haften, formte sich teilweise zu netten Kügelchen und rollte davon
(In meiner Verzweiflung verband ich die Kügelchen, türmte das Ganze immer höher und formte so eine Art Knödel rund um die Lötstelle-seeeehr hübsch!!)
-Es kam so eine Art klebrige Flüssigkeit (leicht bräunlich) zum Vorschein....vom Kabel? Flussmittel?
URSACHEN?
Hier das verwendete Material:
-Einfacher Lötkolben, Temperatur nicht einstellbar,
-Elektro-Lötzinn (mind. 5 Jahre alt)
-Stator recht alt, vermute von /5, /6...hatte diese Spannstifte an der Seite....
-Wicklung von Enduralast (nagelneu).
Wie würdet ihr nun vorgehen?
Gruß,
surfloose
 
Mann muß nicht alles fotografieren :entsetzten:
Handwerklich.....naja:evil:

Sowas braunes hatte ich auch schonmal, war Isolierzeugs an den Adern.
 
Hallo Peter,

Lötzinn ist schonmal richtig, kein bleifrei Müll.
Aber: Die Temperatur ist viel zu niedrig, so wird das nix.
Hast du einen Radio-Fernsehmechaniker oder ne Elektronikbude in der Nähe?
Oder auch ne Motorenwicklerei, die sind ausgerüstet dafür.
Das Problem bei diesen Anschlüssen ist, dass die Wärme sehr schnell eingebracht werden sollte, da die Anschlusszungen wie ein Kühlkörper wirken.
Die Lötspitze sollte entsprechend gross sein und die Lötfahnen müssen sauber sein.
Das Gebruzzel bringt nicht viel.
Also: alles schön saubermachen (mit Messingbürste), dann einen Gscheiten Lötkolben mit grosser Spitze (Flachmeissel ab 4mm breit) und mindestens 350°C
Und immer erst die Lötaugen heiss machen, bevor Lötzinn dazugegeben wird.
Das Lötzinn immer nur an den Lötaugen aufbringen.
 
Moin,

das Lötzinn wird nicht angenommen, das muss alles wieder ab und gründlich sauber gemacht werden.

Willy
 
Hat das Lot eine Flußmittelseele (innen kleiner Kanal)? Sonst muss von außen "gefluxt" werden.
 
Brauchst du den Stator noch?
Wenn nich, bei uns in Kassel is grad documenta, da is so moderne Kunst gut aufgehoben. :D

Wie schon geschrieben, alles wieder runter und mit stärkerer Hitze alle Enden neu verzinnen und dann zusammenlöten. Bitte beachten, auf den Wicklungsenden könnte sich noch Kabellack zur Isolierung befinden.
 
Kalte Lötstellen par excellence. Gehört eigentlich ins Schwarze Museum :D!

Nee, Schurz beiseite, das Wesentliche ist bereits geschrieben. Du benötigst vor allem einen kräftigeren Lötprügel. Obendrein habe ich die leidvolle Erfahrung machen müssen, dass die Wirkung des Flussmittels im Laufe der Jahre (ver-)schwindet, warum auch immer. Vielleicht ist das bei Deinem - grundsätzlich gut geeigneten - Lot ebenfalls der Fall?

Beste Grüße, Uwe
 
Klasse, Leute!
Mit euch lern ich jedesmal dazu...neben den wirklich guten, profunden Tipps (danke dafür!) auch besonders beachtenswerte bewusstseinserweiternde Beobachtungen...:
Mein Werk hat Seele und sollte auf die Documenta....:D:D:D
(ihr solltet unbedingt-wie ich- in geschlossennen Räumen Löten...die Dämpfe machen so...flockig?!?)
:Dsurfloose:D
 
Eine gute Lötpistole ist ideal dafür. Hab eine von Weller mit 140W/100W und damit auch an derselben Stelle gelötet. Die hat genug Leistung um das Metall richtig zu erhitzen.

vg Jürgen
 
Wenn das Lot nicht angenommen wird, hilft Blankschleifen der Einzelteile bis alles schön neu metallisch glänzt. Der ganze braune und schwarze Dreck muß runter, da hält kein Lot drauf - auch nicht mit mehr Temperatur.
 
Ok, dann werd ich mal das ganze Löt-Knödel-Zeugs wieder entfernen, die Messingbürste schwingen, ne Lötstation (bis 400/450°) besorgen,
danach erst einmal ein Bier aufmachen-und das Ganze im Freien nochmal verlöten...
(zur Dokumenta vllt. das nächste Mal;))
Gruß,
surfloose
 
...ne Lötstation (bis 400/450°) besorgen...

Hallo Peter,

auf die Temperatur alleine kommt es nicht so sehr an. Du benötigst Leistung,dann Leistung und schließlich Leistung, damit der Prügel sie auch halten und auf die Lötstelle übertragen kann. Ich habe eine mehr als 30 Jahre alte Lötstation von einem Hersteller hier um die Ecke, eine ERSA 8000 mit 80 Watt Leistung im Kolben (damals ein TC50, heute würde man einen 0810CDJ anschließen). Mit der funktionieren Lötungen dieser Größenordnung problemlos, vorausgesetzt, das Flussmittel im Lot ist noch hinreichend aktiv.

Beste grüße, Uwe
 
Hallo Peter, zum Entfernen von altem Lötzinn hat sich eine Entlötpumpe bewährt. Schön Heiss, Entlötpumpe dranhalten, auslösen, altes Gekrümel raus. Ich würde die beiden Seiten sauber vorverzinnen, man kann auch mal mit einen Taschenmesser den Draht ein wenig blank kratzen, scharfe Flussmittel Lötfett o.ä. sind mit Vorsicht einzusetzen. Dann schön heiss kurz und beherzt durchwärmen, und mit Zugabe von ein wenig frischen Lötzinn zusammen verlöten. Eine dritte Hand istwillkommen.
Das kriext du hin.... ))):
 
Hallo Peter,

........vorausgesetzt, das Flussmittel im Lot ist noch hinreichend aktiv.

Beste grüße, Uwe

Entschuldigung Uwe,
das verstehe ich nicht. Ich habe vor 40 Jahren 3 Stück 1000 Gramm Rollen L-Sn60 Elektroniklot gekauft. ( Fluitin, nach DIN 8516.) Davon habe ich heute noch eine Rolle. Das Flussmittel ist noch bis heute einwandfrei.
Gruss
Hans-Jürgen
( Der beruflich bestimmt schon 15kg Elektroniklot verbraucht hat)
 
Hallo Hans-Jürgen,

ich versteh's ja auch nicht, vor allem nicht, was am Flussmittel (wohl Kolophonium) altern kann. Ich habe jedoch den Rest einer bei Pollin gekauften 250g-Rolle hier, bei dessen Verwendung ich mich schon grün und blau ärgern musste, weil das Lot das - gut vorbereitete - Lötgut schlecht bis gar nicht anfließen mochte. Nunmehr verwende ich ein Lot von Belden, das bei jedem grundsätzlich weichlötbaren Lötgut hervorragend funktioniert.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Hans-Jürgen,

ich versteh's ja auch nicht, vor allem nicht, was am Flussmittel (wohl Kolophonium) altern kann. Ich habe jedoch den Rest einer bei Pollin gekauften 250g-Rolle hier, bei dessen Verwendung ich mich schon grün und blau ärgern musste, weil das Lot das - gut vorbereitete - Lötgut schlecht bis gar nicht anfließen mochte. Nunmehr verwende ich ein Lot von Belden, das bei jedem grundsätzlich weichlötbaren Lötgut hervorragend funktioniert.

Beste Grüße, Uwe

Flußmittel zum Weichlöten sind schwarze Kunst! Kolophonium geht bei Cu und Ag ganz gut, wenn man andere Metalle löten will, braucht es härtere Sachen. Besonders rostfreie Stähle lassen sich nur mit zinkchloridhaltigen Flußmittel lösen. Das möchte man wiederum bei Elektroniklötungen nicht haben, weil seine Reste sehr korrosiv sind und die feinen Lötspitzen fressen.

Ich hatte mal ein Weichlot für Aluminium, dass von seiner Flußmittelfüllung total zersetzt wurde, so sauer war das Zeug.
 
Wunderbar wie man hier von einer kalten Lötstelle den Bogen zu Edelstahl und Ich-habe-aber-Recht Wettgoogeln spannen kann. Dann werfe ich doch glatt noch SMD Lötpaste in den Ring. :lautlach:
 
Dass ein Qualitätslötzinn bei sachgerechter Lagerung "schlecht" werden soll, halte ich für ein Märchen. Ich habe eine dicke Rolle seit 20 Jahren in Gebrauch; das funzt noch wie am ersten Tag.
Für Problemmetalle habe ich eine kleine Menge Speziallot. Das habe ich mal einem Vertreter abgeschwatzt; keine Ahnung, was das genau ist.
Jedenfalls funktioniert es bei rostfreien Stählen oder vernickelten/verchromten Teilen oder Stahl bestens.
 
Für WLAN Kabel nehme ich immer Glaslot, das sieht man fast gar nicht!:pfeif:

Das Lot vom Biber hatte ich auch mal, das war jetzt alle, nun habe ich mir letztens was von Conrad mitgebracht, auch SN60PB40, warum auch immer, das läuft besser!:nixw:
Aber hier ist nicht das Lot schuld, indeed, da fehlt nur Wärme!
 
Danke Jungs!
Ich hab es doch noch einmal mit dem gleichen Lot probiert...es ist auf jeden Fall alles fest....rein optisch: Kann man das so lassen? Es sind immer noch bräunliche Stellen vorhanden...
surfloose
 
Danke Jungs!
Ich hab es doch noch einmal mit dem gleichen Lot probiert...es ist auf jeden Fall alles fest....rein optisch: Kann man das so lassen? Es sind immer noch bräunliche Stellen vorhanden...
surfloose

Hallo Peter,

wegen der braunen Stellen mach dir keinen Kopf, das sind die Rückstände vom Flussmittel und stören nicht und richten auch keinen Schaden an.
Kann man so lassen, meine ich. :bitte:
 
Mir wäre das nicht gut genug, bin aber in der Beziehung auch ein Pingel, weil ich das mal gelernt habe. Außerdem wäre mir der rechte Draht zu nah an der Schraube. Ich sehe da keine Isolierung zwischen Draht und Schraube! ;;-)
 
Ich kann das auf dem Bild nicht erkennen. Sind die Anschlußdrähte denn durch die kleinen Löcher der Anschlußplatte gesteckt und wurden dann verlötet?

Bisken nah. Stimmt. Aber ist die Schraube nicht an sich isoliert?!?



Stephan
 
Man muß auch mal Lob loswerden, immer nur meckern und alles (theoretisch) besser wissen kann schließlich fast jeder.

Ich würde ganz einfach sagen: mehrere 1000 Prozent besser als der erste Versuch und sieht eindeutig haltbar und elektrisch leitend aus!
 
Ich kann das auf dem Bild nicht erkennen. Sind die Anschlußdrähte denn durch die kleinen Löcher der Anschlußplatte gesteckt und wurden dann verlötet?

Bisken nah. Stimmt. Aber ist die Schraube nicht an sich isoliert?!?



Stephan

Hi,
nein, die Schrauben sitzen im Gewinde des Gehäuses, das mit Masse über das Steuergehäuse Kontakt hat.

Hans
 
Zurück
Oben Unten