Lohnt Kanalarbeit?

willi

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04. Okt. 2007
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Meine R80 G/S hat 1000cc Replacement Kit mit R100S Köpfen und dazugehörenden 40er Bings, gepaart mit asymetrischer Scheffer Nockenwelle.
Auspuff ist Gletter Sonderanfertigung mit Absorbtiondämpfer (Siebrohr)
Kleiner Zwischenschalldämpger durch Y-Rohr ersetzt.
Zündung ist original.
Diese Konstellation funktioniert sehr harmonisch ohne zu klingeln.

So richtig „brennt” der Motor aber noch nicht.

Würde eine Bearbeitung der Kanäle etwas bringen?
Wenn ja, wer macht sowas am Besten?
 
Hallo,
das wäre fast das Letzte was ich machen würde wenn alles Andere optimiert wäre.
Vorher würde ich eher sanft die Verdichtung erhöhen bzw. den Brennraum bearbeiten lassen.
Man kann die Kanäle etwas begradigen, polieren oder so würde ich die nie. Frag mal den Rolf aus Berlin!

Gruß

Kai
 
Ich würde mich erst mal an der Abgasanlage versuchen. Gletter weg, Y-Rohr weg und dafür einen GS Sammler und einen entblätterten R100R Auspuff verbauen.
 
Willi, man kann ja nie genuch haben, aber das Teil rennt doch schon so wie der Teufel vor dem Weihwasserkessel!
Den grossen VSD und den R100R-ESD solltest du dir schon noch gönnen.:D
(Ich überleg dann auch mal)
 
.... Zündung ist original. Diese Konstellation funktioniert sehr harmonisch ohne zu klingeln. So richtig „brennt” der Motor aber noch nicht. ...

Eine digitale Zündung ohne mechanische Verstellung möchstest Du nicht? Ich bin auch 200 tkm mit dem Hallgeber gefahren. Als der zur Kur bei Achim war, hab ich aus Neugier eine Sachse "Edition RS" probiert und nicht wieder auf Hallgeber zurück gewechselt.
 
Wenn man an den Kanälen im Kopf etwas machen will, muss man schon Erfahrung haben.
Zum einen sollte eine Koninuität in den Querschnittsverhältnissen erreicht werden, außerdem ist zu glatt ebenso schlecht wie zu rau bei der Oberfläche.
Letztlich sind Maßnahmen an anderer Stelle effizienter -wie schon erwähnt.
 
Mein BBK-Motor lief mit Y-Rohr und Gleiter Topf auch nie richtig gut. Mit dB-Eater sowieso nicht, ohne war etwas besser. Krümmer, Y-Rohr und Rohr zum Schalldämpfer waren an jeder Biegung blau, die Hitze ging einfach mangels Gasdurchsatz nicht vernünftig raus. Die Lambda-Anzeige zeigte ab 5000 Rpm starke Übersetzung. Eine 2-in-2 Anlage mit zwei Interferenzrohren und Absorptionsdämpfern mit viel Volumen hat es dann schlussendlich gebracht. Alle Probleme auf einen Schlag erledigt.
 
... So richtig „brennt” der Motor aber noch nicht.

Würde eine Bearbeitung der Kanäle etwas bringen? ...

Wenn man weiß, was man macht, sicherlich.

Allerdings kann man nicht durch eine Bearbeitung der Kanäle im Zylinderkopf ein schlechtes Konzept zu einem guten machen.

Die guten Profis überprüfen und optimieren eine Kanalbearbeitung auf einer Fließbank.
 
Die Bearbeitung der Kanäle lohnt sich auf jeden Fall für den Bearbeiter. Der muss Frau und Kinder versorgen. Das ist also eine gute Sache, die Kanäle bearbeiten zu lassen.
 
Du musst die Kopfbearbeitung im Gesamten betrachten.
Es braucht größerere (auch event leichte Ventile), leichtere Stößel, einteilige Kipphebelböcke. Dazu eine erhöhte Verdichtung, und ontop die Kanalbearbeitung eines Fachmanns, der weiß, was er tut.


Aber beachten: die Leistung muss auch das Getriebe und die Kardanwelle aushalten. Auch da gibt es Besseres, als die Orig Teile
 
Generell gilt: Kanalbearbeitung auf der Einlassseite kann viel bringen, auf der Auslassseite eher wenig. Vorstehende Grate sind immer schlecht, aber bei den Zweitventilern eigentlich nie ein Thema, weil im Werk ganz gut gearbeitet wurde.
Wurde am Luftfilter etwas gemacht (Platte? Alter Filter Typ Strichfünf? Alter Filter mit Extralöchern?)
 
Ich würde mich erst mal an der Abgasanlage versuchen. Gletter weg, Y-Rohr weg und dafür einen GS Sammler und einen entblätterten R100R Auspuff verbauen.

Genau. Das Weglassen des serienmäßigen, voluminösen Vordämpfers tut dem Motor nicht gut, genauso wie das Ersetzen der serienmäßigen Enddämpfer durch irgendetwas anderes.

Beste Grüße, Uwe
 
Ansaugseitig original Papier-Plattenfilter
mit 2 gleichgroßen Schnorcheln überm Anlasserdeckel.

Gletter Schalldämpfer ist Sonderanfertigung in länger und innen mit Siebrohr.

Der original-kurze Gletter passt nicht zum 40er Bing (Leistungsverlust)
 
Moin Willi,

den gleichen, längeren Gletter fahre ich ohne Probleme an meinem 1043er mit erhöhter Verdichtung (53kw). Allerdings in Kombination mit Original-GS-Sammler.
Mit gleich grossen Schnorcheln hatte ich Leistungsverlust in der Mitte, daher Rückbau auf die Kombi grosser/kleiner Schnorchel.
 
Genau. Das Weglassen des serienmäßigen, voluminösen Vordämpfers tut dem Motor nicht gut, genauso wie das Ersetzen der serienmäßigen Enddämpfer durch irgendetwas anderes.

Das mag für den Serienmotor richtig sein, aber es gibt durchaus Nockenwellen, die nach einem offeneren Auspuffsystem verlangen, um ihr Potential zu entfalten..ich denke da beispielsweise an die meisten Tuningwellen ab Schleicher 324.

Beim Volumen gebe ich dir recht...schön wäre ein Kompromiss aus Volumen und etwas weniger Gegendruck...Wie bei den 2in2 von RS bspw., die ich da als deutlich optimaler ansehe als 2in1.

Bei den Schnorcheln ist es ähnlich...Viel ist auch Geschmackssache...:kue:

Grüße. Hendrik
 
[Q=Kairei;1448793]Hallo,
das wäre fast das Letzte was ich machen würde wenn alles Andere optimiert wäre.
Vorher würde ich eher sanft die Verdichtung erhöhen bzw. den Brennraum bearbeiten lassen.
Man kann die Kanäle etwas begradigen, polieren oder so würde ich die nie. Frag mal den Rolf aus Berlin!

Gruß

Kai[/QUOTE]


…scharfe Nocke, Verdichtung…ohne „Kanalarbeit“ verpufft das! Da muss man ran!
Kleiner Tipp: Bei der Fa. „Pferd“ August Rüggeberg in Marinenheide gibt es Kugelvlies Schleifkörper in rot und grün. Vorarbeiten und polieren! Die Kugel ist aus Quadratsegmente zusammen gesetzt! Für die Biegsamewelle gibt es Schäfte in 6 und 8mm verschiedener Längen! mit Gewinde zum Aufschrauben der „Kugeln“!
Leistung zum Nulltarif gibt es nicht! Da muss man schon Hand anlegen! Eine gute Füllung ist der Garant für Leistung. Wenn scharfe Nocke und Verdichtung da ist, aber nicht genug Gas im Brennraum ist, wird das nix!
Wenn der Kanal fertig ist, schön blank poliert, diesen dann mit Sandstrahlen, damit sich dieser“Golfballeffekt“ einstellt, sprich weniger Verluste durch Widerstand, in dem die Strömung Verluste erleidet.
Für meinen Sportmotor habe ich mir R80 Zylinderköpfe besorgt. Das SLS wurde durch Blindstopfen, die so angefertigt wurden, dass durch Materialüberstand der Auslasskanal ohne Unterbrechung durch Löcher gefertigt wurde.

Gruss Otto


IMG_6258.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine R80 G/S hat 1000cc Replacement Kit mit R100S Köpfen und dazugehörenden 40er Bings, gepaart mit asymetrischer Scheffer Nockenwelle.
Auspuff ist Gletter Sonderanfertigung mit Absorbtiondämpfer (Siebrohr)
Kleiner Zwischenschalldämpger durch Y-Rohr ...

Moin Willi.
Die "S-Köpfe" sind die alten von der R100S?
Die neueren von GS und R100R sind besser.
Ansonsten ist (D)ein Y-Rohr mit irgendeinem Endschalldämpfer leistungsmindernd.

Entweder Serienauspuff R/GS mit dem Mitteltopf oder aber eine kmpl. SR-Racing Anlage mit speziellem und Absorptionsdämpfer (etwas lauter).
Alternative eine 2-Rohr Anlage.
Ansaugseitig laß die unterschiedlichen Schnorchel bitte dran.
 
Du musst die Kopfbearbeitung im Gesamten betrachten.
Es braucht größerere (auch event leichte Ventile), leichtere Stößel, einteilige Kipphebelböcke. Dazu eine erhöhte Verdichtung, und ontop die Kanalbearbeitung eines Fachmanns, der weiß, was er tut.

Also ich hab das selber gemacht und würde mich nicht als Fachmann bezeichnen

Ich hatte aber einen Fachmann an der Seite (mein Edeltuner) der mir genau gesagt hat was zu tun ist, bei meinem 7-R BBK (zur Vollständigkeit ich bin Handwerker im Elektro/Metall Bereich und habe als junger Mann 3 Jahre als Motorradmechaniker gearbeitet).

Mein Fachmann hatte alle BBK Teile und die Köpfe mehrere Tage bei sich, zum Begutachten und Vermessen. Nach seiner Einschätzung gibt es an den Kanälen nichts zu verbessern. Ein wenig "Feinarbeit" könnte ich noch machen. Bearbeitungsspuren von BMW, welche vermutlich aus Zeitgründen etwas grob ausgefallen sind glätten.

gruss peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube man muss zwischen zwei Sorten von Kanalarbeit unterscheiden:
1. Entfernen von Überständen bzw Angleichen von Übergängen, glätten von Abweichungen im Guss usw
Im Grunde ist das die Herstellung des theoretischen Sollzustandes ab Werk
2. Veränderung der Geometrie der Kanäle, Erweiterung (aber auch Hinzufügen von Material), begradigen
von Kanälen usw.

Ersteres ist aus meiner Sicht immer lohnenswert. Insbesondere die Einschraubstutzen für die
Vergaser haben oft grauselige Übergänge zum Kopf hin. Die Bohrung für die
Köpfe sitzt häufig auch nicht 100% konzentrisch zum Sitz der Krümmer.
Nacharbeit an diesen Stellen ist einfach, selbst mit einem Dremel machbar

Für die Zweite Variante muss einiges an Material bearbeitet werden und das Potential für Murks
ist deutlich gegeben. Sowas ist eher nicht mehr für den Küchentisch.

Viele Grüße

DerDicke
 
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