M10 Gewinde defekt - Federbeinaufnahme Zweiarmschwinge HAG

hola

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12. Juni 2016
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Guten Tag,

leider hat sich heute das M10 Gewinde verabschiedet.

Die Reparatur scheint klar. Aufbohren und Helicoil rein.

Aber was ist mit der Buchse die im HAG sitzt.

Zum Einen ist mir nicht ganz klar wofür die Buchse ist? Zum Andern würde ich mich freuen wenn jemand Tipps hat was man bei der Reparatur am HAG beachten muss.

Danke!

Viele Grüße!
 

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Die Buchse ist nur eingepresst/eingeschrumpft und stützt den Gewindebolzen. Dadurch wird das Druckgussgehäuse entlastet.
Schneide M12 oder M12x1,5 Innengewinde rein. Dann kannst Du die Buchse rausziehen.
Wed
 
Die originale Gewindelänge ist 23 mm.
Die Buchse ist wohl zwecks besserer Kraftaufnahme im Alu gewählt worden.
 
Guten Tag,

vielen Dank für die Rückmeldungen!

Hab gestern erstmal das M10 Gewinde nachgeschnitten und alles gereinigt. Denn aufbohren und M12 reinschneiden bzw. Helicoil setzten kann ich immer noch und nur 1x machen.

Ergebnis: 15mm Gewindelänge sind nicht beschädigt. Der vordere Bereich ist defekt ca. 10mm.

Meine Idee ist aktuell: längere Stiftschraube, sodass die verbleibenden 15mm Gewinde voll genutzt werden. Schraube mit Loctite grün einkleben.

Was meint ihr?

Das Anzugsmoment laut WHB liegt bei 30-34Nm gilt das auch für die Mutter am HAG?

Viele Grüße
 
Male Dir doch mal aus, was passiert, wenn die angedachte (mit Verlaub) Pfusch-Lösung in voller Fahrt kollabiert.

An dieser Stelle verbieten sich arbeitssparende Kompromiss-Experimente.

Gruß,
Florian
 
da bemühen wir jetzt einfach mal Adam Riese: 10 mm sind ausgerissen, 15 mm sind unbeschädigt. Daraus folgt, 150% der ursprünglich genutzten Einschraublänge stehen zur Verfügung. Wem das nicht genügt, dürfte dann auch mit Helicoil nicht glücklich werden und sollte über ein neues Antriebsgehäuse nachdenken.

Gruß Gerd
 
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da bemühen wir jetzt einfach mal Adam Riese: 10 mm sind ausgerissen, 15 mm sind unbeschädigt. Daraus folgt, 150% der ursprünglich genutzten Einschraublänge stehen zur Verfügung. Wem das nicht genügt dürfte dann auch mit Helicoil nicht glücklich werden und sollte über ein neues Antriebsgehäuse nachdenken.

Gruß Gerd
Wer sagt, daß vorher nur 10 mm genutzt wurden? Das ist eine nicht zu belegende Annahme.
 
...Was meint ihr? ...

Hallo,

ich wäre da vorsichtig.

Wenn der äußere Teil des Gewindes nicht mehr trägt, fehlt dort ein Teil der radialen Abstützung.
Und die Krafteinwirkung auf diesen Bolzen ist vor allen Dingen radial.

Zwar sollte sich hier bei korrekter Vorspannung sich nichts bewegen, außer einer geringen elastischen Verformung, aber ...

Ich habe jedenfalls kein gutes Gefühl dabei.

Bitte jetzt keine Kommentare, dass hier Gefühle unangebracht sind! ;)
 
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Hallo,

ich wäre da vorsichtig.

Wenn der äußere Teil des Gewindes nicht mehr trägt, fehlt dort ein Teil der radialen Abstützung.
Und die Krafteinwirkung auf diesen Bolzen ist vor allen Dingen radial.

Ich hoffe nicht das an meiner GS der Bolzen so extrem radial belastet wird. Der dient doch zuerst zum befestigen der Hülse im Gummi des Stoßdämpferauges. Eine stark scherende Wirkung auf den Bolzen sollte man ausschliessen. Die Kraft wirkt nach meiner bescheidenen Ansicht auf die, aus gutem Grund etwas hervorstehende Hülse im Gehäuse und damit auf das Gehäuse selbst.
 
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Ich sehe das auch wie Luggi, wenn ich mich recht meine Vorlesung von vor 40 Jahren erinnere werden Schraubverbindung über Flächenpressung und nicht auf Abscherung berechnet.

Gruss
Burkhard

Ja, das entscheidende Kriterium ist, ob das erforderliche Anzugsmoment dauerhaft aufgebracht werden kann. Wenn ja, hält die Schraube. Drehmomentschlüssel haben keine Gefühle.
 
... wenn ich mich recht meine Vorlesung von vor 40 Jahren erinnere werden Schraubverbindung über Flächenpressung und nicht auf Abscherung berechnet. ...

Hallo Burkhard,

das sehe ich auch so! Deswegen habe ich ja geschrieben, dass sich bei korrekter Vorspannung an dieser Stelle nichts verschiebt.

Die Vorspannkraft liefert ja mit dem Reibungskoeffizienten die maximal übertragbare radiale Kraft.
Aber bitte korrigiere mich, falls das so nicht richtig ist.

Ich habe jedoch gerade in einem Telefonat mit einem Forumskollegen erfahren, dass zumindest bei den Monolevern nur im hinteren Teil des Sacklochs ein Gewinde war. Der vordere, bzw. äußere Teil soll dort kein Gewinde haben.
Ob das bei der Zweiarmschwinge auch so war, wusste er nicht.
Zumindest lässt die Buchse die Vermutung zu, dass es genauso gestaltet war.

Bei realOEM sieht der Stehbolzen so aus, als hätte er im mittleren Teil kein Gewinde. Damit wäre ein Gewinde in der Buchse auch obsolet.
 
Mein Ziel ist eine technisch saubere Reparatur. Das nur vorweg.

Baue ich ein Helicoil (M10x25) ein, ist das Gewinde repariert, aber von der Buchse wird nicht viel über bleiben. Deshalb muss ich im Anschluss die Buchse erneuen, damit die Kraft wieder in das Gehäuse fließt.

Ich werde jetzt erstmal alles zur Reparatur organisieren und euch auf dem laufenden halten.

Viele Grüße
 
In der Buchse ist auch kein Gewinde.
Die Schraube hat zielgerichtet einen langen, gewindelosen Teil ab Kopf, damit die auftretenden Scherkräfte zwischen dem Federbeinauge und der abstützenden Buchse wegen der Kerbwirkung nicht im Gewindeteil zum tragen kommen.
Hier ist auch nichts mit Klemmkraft, die Schraube fungiert als Bolzen, der im Gehäuse zufällig durch ein Gewinde am rausrutschen gehindert wird.
Der könnte genauso gut durch einen Stift oder Seegerring gehalten werden, wenn es die Konstruktion denn zuließe.

Gruß, Frank
 
So sieht das aus.

:db:

Edith:

Verkehrt, das ist GS Paralever.:&&&:
 
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In der Buchse ist auch kein Gewinde.
Die Schraube hat zielgerichtet einen langen, gewindelosen Teil ab Kopf, damit die auftretenden Scherkräfte zwischen dem Federbeinauge und der abstützenden Buchse wegen der Kerbwirkung nicht im Gewindeteil zum tragen kommen.
Hier ist auch nichts mit Klemmkraft, die Schraube fungiert als Bolzen, der im Gehäuse zufällig durch ein Gewinde am rausrutschen gehindert wird.
Der könnte genauso gut durch einen Stift oder Seegerring gehalten werden, wenn es die Konstruktion denn zuließe.

Gruß, Frank

Hallo Frank,

jetzt komme ich nicht mehr mit.

Bin die ganze Zeit von einem Stehbolzen ausgegangen.

Du schreibst jetzt von einer Schraube. ??
 
Hallo Wolfram,

Du kannst den Stehbolzen auch Schraube nennen, im Endeffekt kommt es auf das Gleiche heraus.
Ich habe beide Varianten, wahrscheinlich einem Schrauberkünstler geschuldet.
Das Gewinde im Gehäuse hindert das Ding am rausrutschen, die Buchse stützt ab und im Scherbereich sollte tunlichst kein Gewindegang sein.

Gruß vom Frank

Edith sagt noch, daß die blitzeblanken Bauteile auf den Photos schön aussehen.
 
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So stellt sich die Konstruktion bei mir da.

Das defekte Gewinde lässt sich erahnen.

Die Buchse hat kein Gewinde.
 

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So stellt sich die Konstruktion bei mir da.

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Das defekte Gewinde lässt sich erahnen.

Die Buchse hat kein Gewinde.

Hallo hola,

die Fotos haben geholfen. Bilde mir ein, die Konstruktion jetzt verstanden zu haben. ;)

Wenn im hinteren Teil des Sacklochs noch 15 mm tragfähiges Gewinde vorhanden ist, würde ich versuchen, mit einer längeren Stiftschraube die Angelegenheit zu reparieren.

Problem dürfte die Beschaffung der passenden Stiftschraube sein.

Hast Du die Möglichkeit, Dir ein passendes Teil anzufertigen?

Man könnte sich das Teil auch aus einer Schraube mit Schaft anfertigen (DIN 931).

Allerdings müsste dann in den Schaftteil nach dem Abtrennen des Schraubenkopfes ein 10er Gewinde geschnitten werden. Ich weiß nicht, ob das bei einer 8.8er Schraube mit einem normalen Schneideisen (HSS) so gut geht. Eventuell muss das Schneideisen kobaltlegiert sein (HSS-E).
 
Hallo zusammen,
Hallo Wolfram

genau dein Vorschlag war auch meine erste Idee. Die passende Stiftschraube bzw. eine kleine Auswahl habe ich bereits bestellt.

Ein gut sortierter Shop für solche Dinge (Stückzahl 1) ist www.online-schrauben.de

Nach längerer Überlegung habe ich mich jetzt dazu entschlossen das Gewinde mit einem Helicoil (Länge 25mm) zu reparieren.

Der Zustand vom Gewinde lässt sich aktuell nur erahnen und ob die verbleibenden 15mm Gewinde nicht auch Schaden genommen habe weiß ich nicht.

Ich werde von der Reparatur Fotos machen und zur Verfügung Stellen.

Viele Grüße
Julian
 
Hallo zusammen,
Hallo Wolfram

genau dein Vorschlag war auch meine erste Idee. Die passende Stiftschraube bzw. eine kleine Auswahl habe ich bereits bestellt.

Ein gut sortierter Shop für solche Dinge (Stückzahl 1) ist www.online-schrauben.de

Nach längerer Überlegung habe ich mich jetzt dazu entschlossen das Gewinde mit einem Helicoil (Länge 25mm) zu reparieren.

Der Zustand vom Gewinde lässt sich aktuell nur erahnen und ob die verbleibenden 15mm Gewinde nicht auch Schaden genommen habe weiß ich nicht.

Ich werde von der Reparatur Fotos machen und zur Verfügung Stellen.

Viele Grüße
Julian



Selbst wenn das Gewinde noch halbwegs lebt .. würde ich an der Stelle niemals probieren.. schau dir mal an, wie sich die Kräfte bei einer Schraube / einem Gewinde verteilen .. mit einem Helicoil ist die Krafteinleitung schon wesentlich homogener .. ich will die Grafiken hier wegen des Copyrights und dem damit verbundenen Palaver nicht einstellen, ist aber überall zu finden, unter anderem hier

https://cdn1.vogel.de/hzg85ThOH9Wxd...3cca986b2fc83b4861ebaa356dee9d0/68264759.jpeg

.. jetzt stell dir vor, dass nur noch wenige Gewindegänge greifen und dann an dieser Stelle .. NO WAY..
 
Gewinde wird bei Schrauben und Gewindestiften gerollt und nicht geschnitten. Damit wird die Kerbwirkung vermieden.
Wed

Ist mir bekannt. Trotzdem danke für den Hinweis.

Aber gerade wegen Deines Hinweises die Frage: versagt in diesem Fall nicht eher das Innengewinde im Aluminium, bevor das geschnittene Außengewinde in M10 aufgibt?
 
Am Innengewinde im Alu wird der Bolzen und damit auch das Gewinde (fast*) nur auf Zug durch das Anziehen der Mutter beansprucht, da die Buchse die radialen Biegekräfte auf das Gehäuse überträgt.
Bei rein rechnerischen 2,5 x D im Gehäuse eigentlich kein Problem.
Sofern man die Mutter zur Befestigung des Federbeinauges nicht wie ein Ochse anknallt und damit das Gewinde aus dem Alu rauszieht.

* Da der lommelige Bolzen keine enge Passungstoleranz zur Buchse haben wird, treten durchaus kleine Biegungen am Übergang zum Gewindeteil im Gehäuse auf. Da dieses Gewinde aber ja nun gerollt ist, sollte es halten.

Wünsche Euch ein sonniges Frühlingswochenende, Frank
 
Hallo zusammen,
Hallo Wolfram

genau dein Vorschlag war auch meine erste Idee. Die passende Stiftschraube bzw. eine kleine Auswahl habe ich bereits bestellt.

Ein gut sortierter Shop für solche Dinge (Stückzahl 1) ist www.online-schrauben.de

Nach längerer Überlegung habe ich mich jetzt dazu entschlossen das Gewinde mit einem Helicoil (Länge 25mm) zu reparieren.

Der Zustand vom Gewinde lässt sich aktuell nur erahnen und ob die verbleibenden 15mm Gewinde nicht auch Schaden genommen habe weiß ich nicht.

Ich werde von der Reparatur Fotos machen und zur Verfügung Stellen.

Viele Grüße
Julian

Hallo Julian,

meine Gedanken in #22 fußen auf Deiner Aussage, dass noch 15 mm nicht beschädigtes Gewinde vorhanden sind (#4).

Was ich auch nicht weiß ist, ob der vorhanden Bolzen bis in den Grund des Sackloches eingeschraubt war. Vermutlich aber nicht, sonst hättest Du wohl nicht vom Einsatz einer längeren Stiftschraube gesprochen. Insofern sind die Vorschläge auch etwas spekulativ.
Du hast die Situation ja vor Augen und kannst in kurzer Zeit die Sachlage mit einem Tiefenmaß ausmessen.

Sollte es jedoch so sein, dass der bisherige Bolzen nur 10 mm vom Gewinde genutzt hat und hinten dran noch 15 mm bisher freies Gewinde sind, hätte ich für mich keine Bedenken, dieses Gewinde mit einer längeren Stiftschraube zu nutzen.

Aber entscheiden musst selbstverständlich Du selbst. Alle die hier mitdenken und mitschreiben können ja nur Vorschläge machen.
Und dabei unterlaufen einem ja auch immer wieder Fehler.

In diesem Sinne, viel Erfolg beim Schaffen.
 
So stellt sich die Konstruktion bei mir da.

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So sieht der Bolzen bei Monolever-HAG'S mit vier Radverschraubungen aus:

P1090692.jpg

Das linke, längere Gewinde sitzt im HAG, das rechte kurze trägt die Haltemutter für's Federbein. Die linke Hälfte des zylindrischen Mittelteils sitzt ohne zwischengeschaltete Buchse stramm im Alu des HAG.
 
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...Da der lommelige Bolzen keine enge Passungstoleranz zur Buchse haben wird, treten durchaus kleine Biegungen am Übergang zum Gewindeteil im Gehäuse auf. Da dieses Gewinde aber ja nun gerollt ist, sollte es halten.

Hallo Frank,

die Mutter zur Befestigung des Federbeins wird mit 35 Nm angezogen.

Dann wird die Buchse im Federbeinauge mit etwa 20 kN (laut Tabelle, bei M10) auf die Büchse im HAG gepresst. Der Maschinenbauer, bin keiner, spricht dann wohl von einer kraftschlüssigen Verbindung.
Spielt es dann noch eine Rolle, wie "lommelig" der Bolzen in der Büchse im HAG sitzt?
 
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