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Macken der R 100 R!?

Aquarius50+

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23. Feb. 2009
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93
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12157 Berlin
Hallo an die Experten,

in diesem Frühjahr habe ich mir meinen Jugendwunsch erfüllt und eine R 100 R gekauft. Sie hat mittlerweile 48 Tsd Km auf dem Tacho und ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit ihr. Madame ist nun im Winterlager und so vertreibe ich mir die motorradfreie Zeit mit Internetausflügen.

In MOTORRAD online von 03/2002 fand ich eine Gebrauchtberatung zur BMW R 100 R
http://www.motorradonline.de/de/mot...beratung/gebrauchtberatung-bmw-r-100-r/104739
Da kommt die Gute nicht besonders gut bei weg. Folgende Macken wurden genannt:

MOTOR
Permanent hohe Drehzahlen mag das Boxer-Triebwerk – gerade im fortgeschrittenen Alter - gar nicht gerne. Ausgeschlagene Ventilführungen sowie verschleißende und deshalb kippende Kolben lassen den so strapazierten Motor dann auch viel Öl verbrauchen. Kenner dieser Boxergeneration raten klipp und klar: Kontinuierliche Drehzahlen über 5000 Umdrehungen – der rote Bereich beginnt bei 7000 – meiden.

GETRIEBE
Doch häufiger als Kolben und Ventile ärgert den Boxerfahrer das Getriebe. Das Problem ist der bei vielen Boxergetrieben bekannte Exitus der Getriebelager, speziell der Abtriebswelle. Klauen und Schaltgabeln werden dabei kräftig in Mitleidenschaft gezogen, bis sich plötzlich gar nicht mehr schalten lässt.

KUPPLUNG
Die Einscheiben-Trockenkupplung, solide und technisch effizient, gerät schnell in Kalamitäten, wenn der Kurbelwellen-Simmerring undicht wird. Das aus dem Motor austretende Öl lässt die Kupplung kollabieren.

Was sagen die Sachverständigen dazu? Sind die die Aussagen prinzipiell zutreffend und welche Tipps gibt es für einen nicht sehr versierten Schrauber, diesen Macken vorzubeugen?

Danke für eure Hinweise.
 
Stimmt im wesentlichen. Lediglich die kippenden Kolben kann ich eher nicht bestätigen und die Höchstdrehzahl kann gerne auch 6.000 U/min betragen.
 
MOTOR - kann ich eigentlich nix dazu sagen - die R80R ist da thermisch anders ausgelegt, als die R100R - ich sags aber trotzdem: 48000km sind eigentlich nix für den Motor. Wenn´s im Ventiltrieb nicht übermässig klickert (übermässig!!), oder sie nicht zuviel Öl verbraucht -> fahren

GETRIEBE - musstze bei mir mit 48000 ;(gemacht werden - heisst neue Lager, neu ausdistanziert 600 Euro. Wenn´s noch gut schaltet, sofort Castrol MTX rein.

KUPPLUNG - bei der Getrieberevision habe ich dann gleich den Simmerring tauschen lassen, wo sowieso schon alles offen war.

seitdem (vor 2 Jahren) nur noch Fahrspass :sabber:
 
Hallo Jürgen,

das einzige, was ich aus diesem Bericht bei der Motoren/Getriebegeneration bestätigen kann, ist der Exitus der Getriebelager (bei der GS noch häufiger).

Alles andere sollte bei deinen 48 Tkm in Ordnung sein.

Grüße Frank
 
Meine R hat aktuell knapp 90.000km. Dauerdrehzahlen >5000 kennt sie eher nicht. Kupplung, Ventiltrieb ist ok, Ölverbrauch minimal, Kompression sehr gut. Also alles bestens.

Aber: typischer Getriebeschaden bei ~50.000.
 
Hallo Jürgen,

alles 3 ist zutreffend, man muss hierbei allerdings die Laufleistungen und das Fahrzeugalter berücksichtigen.

Der Motorsimmering ist ständig verbessert worden und bei den späten Baujahren eigentlich recht unkritisch, sofern die neueste Ausführung verwendet wird.

Den teuersten Hauptschwachpunkt sehe ich im Getriebe, diese sind gegenüber den Ausführungen mitohne Paralever ebenso wie die Kardanwelle nicht so ganz problemlos.

Bei spätestens 60.000 oder bei vorher auftretenden Geräuschen sofort stehenlassen und neu lagern.

Andreas
 
Original von Aquarius50+
Danke an Alle.
Sehr ermunternd klingt das ja alles nicht. Muss mich also noch auf Einiges gefasst machen.

Wenn ich mich nicht täusche, wird fast jedes Motorrad auf dem Planeten so um die 50.000 kleinere oder größere Schwachstellen offenbaren - die meisten tun das sogar lange vorher. Wenn der Spaßfaktor stimmt, würde ich mich von keiner der genannten erschrecken lassen, schließlich ist keiner der Defekte ein zwangsläufiger Grund für die Verschrottung, weil: prinzipiell reparierbar.
Also, Ball flach halten, weiterfahren, gut auf das Innenleben der Maschine hören und gucken, dann wird das schon.

So probiert's jedenfalls
Magnus
 
Original von Aquarius50+
Danke, Magnus, für den Trost.

Aber: - bei meiner alten R 65 fiel 90 Tsd Km lang nichts wirklich Größeres an.

Ja, das mag natürlich sein und dürfte wohl an der insgesamt geringeren Belastung der Bauteile liegen. Insofern hast du sicher Recht, dass es Mopeds mit noch geringeren Ausfallquoten gibt. Wahrscheinlich spielt hier auch ein bisschen Glück und Schicksal mit - es wird Leute geben, die selbst mit einer R65 viel Ärger der teuren Art haben. Andersrum würde ich die R100R aber auch nicht zu den vorprogrammierten Problemmotorrädern abstempeln - das wollte ich nur ausdrücken.

Magnus
 
Original von Aquarius50+
Was sagen die Sachverständigen dazu?

Mein bescheidene Meinung: BlaBlaBla von den Pressefuzzis...

Ich weiß zwar nicht ob ich jetzt "sachverständig" bin. Vielleicht mit zwei R100R (eine davon seit 1992) einer Mystic und einer R100GS ein bisschen. Eventuell bin ich damit sogar ein bisschen mehr "sachverständig" als der Schreiberling.

Defekter Kurbelwellensimmering? Bei der R100R nie gehört od. gesehen!

"Verschleißende und deshalb kippende Kolben"? Bei der R100R nie gehört od. gesehen.

"der rote Bereich beginnt bei 7000" :D Meine Werkstatt (ein namhafter BMW-Tuner mit sehr viel 2V-Erfahrung) sagt, dass zu untertourige Fahrweise auch spezisiche Schäden verursacht ;)

"Defektes Abtriebswellenlager": Ja, muss man halt rechtzeig wechseln, wenn es auffällig wird/Geräusche macht. Ist aber eher ein Problem der GS und weniger der R.

"ausgeschlagene Ventilführungen": Naja, damit haben alles Boxer zu kämpfen, wie auch die Motoren anderer Hersteller. Nur bei letzteren fällt es weniger auf, weil die Ventilschaftabdichtungen haben. Und dann? Entweder machen lassen oder noch 1, 2, 3,... Jahre weiterfahren. Qualmt dann halt machmal ein bisschen :D

Was der Schreiberling vergessen hat, aber sehr häufig auftritt:
Defekte Lima-Rotoren, abgefallene Anlassermagnete, undichte Stößelrohrdichtungen. Manchmal gibt es auch Pitting an den Stößeln und der Nockenwelle (hatte ich auch schon mal an meiner).

Generelle Überlegung:
Ich kann mich an Motorrad-"Langstreckentests" aus den 80er und 90er Jahren erinnern. Da wurden bei Motoren unterschiedlicher Hersteller nach 25.000 oder 50.000 Km gravierende Verschleißerscheinungen festgestellt. Bei BMW waren früher nicht mal die Motorgehäuse richtig stabil. Da gab es durchaus mal Risse im Bereich vorderer Lagerdeckel. Bei der R100R ist die "Hardware" eigentlich recht ausgereift. Für BMW-Verhältnisse. Da war immer schon der Ruf besser als die Realität (siehe Mängel der Nachfolgemodelle, z.B. Getriebe bei den 4V-Boxern, Verpressung des Radantriebsflansches bei der R1200GS...). Wenn die Motorradwahl nur auf Basis des Kritieriums "Mängelfreiheit" erfolgt wäre, hätte ich mir eine Transalp o.ä. geholt.

Wenn die "potenziellen Probleme" zu sehr auf´s Gemüt schlagen, ein etwas launischer, aber durchaus erstgemeinter Tipp: Die R100R verkaufen (ist ja schön wertstabil, so dass das ohne große finzanzielle "Schmerzen" möglich sein sollte). Vom Erlös dann was japanisches zulegen.

Grüße
Marcus
 
kleiner tipp am rande:

die meisten motorräder sind die ersten 50 tkm zuverlässiger als die zweiten .... :D


grüße aus mainz
claus
 
Wenn Du etwas Acht gibst auf seltsame Geräusche oder erhöhten Ölverbrauch und rechtzeitig reparierst, dann sind da auch bei den genannten Schwachstellen Ventilführungen und Getriebe keine kapitalen Schäden zu befürchten. Mein Tipp zu Getriebe und Kardanwelle: Beim Putzen der Räder auf dem Hauptständer einfach das Hinterrad mal durchdrehen und auf ungewöhnliche Geräusche achten.
 
Original von hubi
...und auf ungewöhnliche Geräusche achten.

Diese könntest du doch bei Bedarf sicher, wie schon das "Hochperlen" des Motors, auch in oral-akustischer Form darbieten, oder? Wäre vielleicht schön für die Datenbank, nach dem Motto: Wenn's so macht, is schlecht - und wenn's dann so macht, zu spät...
;)
Magnus
 
Original von magnus
Original von hubi
...und auf ungewöhnliche Geräusche achten.

Diese könntest du doch bei Bedarf sicher, wie schon das "Hochperlen" des Motors, auch in oral-akustischer Form darbieten, oder? Wäre vielleicht schön für die Datenbank, nach dem Motto: Wenn's so macht, is schlecht - und wenn's dann so macht, zu spät...
;)
Magnus
Man könnt ja in Hollow Rock das nächste Mal in Gruppenarbeit ein paar MP3 für die Datenbank kreiren :lautlachen1:
 
Original von Aquarius50+

Aber: - bei meiner alten R 65 fiel 90 Tsd Km lang nichts wirklich Größeres an.
Dann bist Du ein umsichtiger Fahrer, der vom Fahrzeug nicht ständig das "letzte" abfordert.
Und wirst auch die R100R problemlos bewegen können...
Wenn Du mal ne Umfrage im Forum starten würdest, wer wie oft Schäden an der Mechanik hat und die Umfarge koppelst an die Frage nach dem Durchschnittskraftstoffverbrauch, würdest Du feststellen, dass da ein Zusammenhang besteht...
 
Original von detlev
Wenn Du mal ne Umfrage im Forum starten würdest, wer wie oft Schäden an der Mechanik hat und die Umfarge koppelst an die Frage nach dem Durchschnittskraftstoffverbrauch, würdest Du feststellen, dass da ein Zusammenhang besteht...

... schon passiert:
Zusammenhang Ventilverschleiss - Drehzahlniveau
Eine m. E. lohnende Lektüre, vor allem, bevor man Sätze losläßt von Typ: 'Bei xxtkm yy austauschen/überholen lassen'.

:pfeif:
 
Ich hab meine R100R mit 50 000 km gekauft. In der ersten Saison habe ich jetzt fast 15 000 km runtergespult. Defekte: Ne Glühbirne brauchte die Gute dann doch.
Ansonsten wichtig: Warmfahren Warmfahren Warmfahren. Bin hochzufrieden und bei meiner Fahrweise traue ich der ollen Bertha auch noch die 100 000 Km ohne nennenswerte Defekte zu.
 
Hallo,

ich sehe die nächsten tausende von Km mit frohem Mut entgegen. In der Regel geht nichts kaputt. Wenn, sind es im Prinzip Kleinigkeiten die teilweise noch durch das Alter bedingt sind. Dichtringe, Lager und Bremsbeläge halten zumal keine Ewigkeit und alles ist lieferbar. Einzig die Paralevermodelle kranken am Antriebsstrang.

Gruß
Walter
 
Ich gebe Marcus da im wesentlichen recht. Der Schreiberling hat hauptsächlich die bekannten Schwachstellen
der Boxer im Allgemeinen aufgelistet, die aber für dieses ausgereifte Modell eher nicht zutreffen.
Der Kurbelwellen-WeDi ist nach meiner Erkenntnis jedenfalls in seiner letzten Ausführung keine Kommentare mehr
wert, da ok. Dass bei extremer Fahrweise ohne vernünftiges Warmfahren Motorverschleiß auftritt, ist
eher eine Binsenweisheit für alle Motoren und nicht 2V-typisch.
Ich würde mich da nicht bange machen lassen; die Praxis sieht wesentlich moderater aus.
 
Original von mk66
Wenn die "potenziellen Probleme" zu sehr auf´s Gemüt schlagen, ein etwas launischer, aber durchaus erstgemeinter Tipp: Die R100R verkaufen (ist ja schön wertstabil, so dass das ohne große finzanzielle "Schmerzen" möglich sein sollte). Vom Erlös dann was japanisches zulegen.

böhse! :lautlachen1:

HM
 
Hallo,

meine "Gebrauchtberatung":

MOTOR

Der rote Bereich beginnt zwar bei 7000/min, endet jedoch auch wieder (bei 7400 ? Besitze keinen Original-DreZaMe). Wer sicher gehen will, durchquert diesen Bereich also möglichst rasch. A%!

GETRIEBE

Das Getriebe hat auf nun knapp 160 Tkm in der Tat schon viel, allerdings sehr monotonen Wartungsaufwand verursacht. Öl raus, Öl rein, Öl raus, Öl rein..... Warte bisher vergeblich auf anregende Schäden, mache wohl irgendwas verkehrt! :nixw:

KUPPLUNG

Hatte in 26 Jahren tatsächlich zweimal einen siffenden Simmering; der letzte in Teflonversion hält dicht. Die Kupplungsscheibe wurde jedesmal nach einem Wellness-Bad im Geschirrspüler wieder eingebaut; ist übrigends immer noch die erste ...
Wie zum Kuckuck sieht eine "kollabierende" Kupplungsscheibe aus? Vielleicht wie Salvador Dalis zerfließende Uhren oder so ?(

Einschränkung: Obige Ausführungen sind nur bedingt auf den Serienzustand übertragbar, weil mein Motor leistungsgesteigert ist. :raser:

Nach der "Gebrauchtberatung" hier nun die Bewertung des zitierten Artikels: :lautlachen1:
 
Hallo Jürgen,
treffender als die Vorschreiber kann ichs nicht beschreiben.
Meine R 100/7 (sofern das vergleichbar is) hat 112.000km auf der Uhr.
Ölverbrauch ca 0,2l/100km Spritverbrauch ca 5, irgendwas.
Motor original, Getriebe bei 85* überholt + langer 5ter Gang.
Filter und Ölwechsel alle 10*
Drehzahlen? ........ich liebe meine Diesel Dose!
Ois Isy? ;)
 
Ich sage zum Thema nur soviel:
R 65 EZ 1981
KM102500
Schäden:Kupplungsrupfen beim Anfahren ab KMStand 92000
Fetten der Verzahnung löste das Problem.
Alle Wedis im Motor und Getriebe waren noch nie getauscht,Schutzrohre
der Stössel waren undicht,die Gummis im Block haben auch nichts zu lachen
bei diesen Temperaturen.
Vergaser Verschleissteile getauscht ansonsten Wartung und moderate Drehzahlen keine Kurzstrecken und den Motor gut durchwärmen.
Mein seliger VW 1303 S hat solches Tun mit sehr hoher KM-Leistung
belohnt und dieser Motor hat mehr Stress als dieser BMW-Boxer.
Als Maschinenbauer haben wir gelernt:was funktioniert wird nicht zerlegt
sondern gewartet.
 
R80/7 S - rund 90.000 km (Tacho defekt). Einziger echter "Schadem": Vorderrad auf Kulanz getauscht. (Habe aber auch Radlager und Lenkkopflager vorher ersetzt: Kärcherschaden).

R100RS - ca 120.000 km: Batterie wird etwas zu schwach geladen.

Dieses Jahr keine Flüssigkeiten gewechselt :&&&:
Das war´s.

Spritverbrauch 6 / 8 Liter, kein Bremsenverschleiß, etwas Ölflecken - bei dreißigjährigem Damen wohl kein Drama, oder? :D
 
Dank an euch alle für die vielen Beiträge.

Fazit für mich: meine umsichtige Fahrweise beibehalten, auf ungewöhnliche Geräusche achten, schön regelmäßig Öl wechseln und dann schaun mer mal.

Ein anderes Mopped kommt für mich nicht in Frage!

Einen schönen dritten Advent und bis denne...
 
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