Mal wieder Ladespannung, die nur sehr langsam steigt.

Bobath

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10. März 2007
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Hallo zusammen,

trotz intensiver Suche an meiner R100GS und hier im Forum hab ich leider noch keine Lösung gefunden. Hoffe nun, dass mir hier jemand einen Tipp geben kann.

Jetzt aber zur Sache.

Letzte Woche ist meine KungLong18Ah nach ca. 4 Jahren den plötzlichen Batterietod gestorben. Da ich keine KungLong bekommen konnte, wurde es eine Panasonic mit 17Ah. Eingebaut und Probefahrt mit Meßgerät gemacht, um zu schauen, ob nicht ein Problem in der Ladeelektrik den Tod verursacht hat. 13,2V bei 4000U/min. Nicht super aber akzeptabel. Trotzdem hab ich beschlossen mal nach verirrten Völtchen zu suchen.
Zwischen Kettenkastendeckel und Diodenplatten-Minus fanden sich dann auch 0,92V. Alles natürlich mit Licht gemessen. Also Diodenplatte raus, ein Ansteckfähnchen am Minuspol der Diodenplatte angenietet und mit einem 1,5mm^2 eine Verbindung direkt zum Motorblock geschaffen. Außerdem musste ich ein Gummilager der Diodenplatte ersetzen. Alles wieder zusammengebaut und am nächsten Tag wieder mit der Q zur Arbeit. Am Abend dann mal die Batterie- und Ladespannung kontrolliert. Nach Stadtdurchquerung und dann noch 20km hinter einem LKW dahinrollend lag die Batteriespannung nur noch bei 12,37V. Ladespannung nur 12,8V bei 3000U/min. Auch bei 4000U/min erreichst sie max. mal 13,3V. Aber auch erst nach ca. 20 sec. Dauergas. Kurz vom Gas und es beginnt von vorne.
Kein Spannungsverlust mehr zwischen Batterie-Minus und Diodenplatten-Minus. Das Gleiche gilt für die Plusseite.
Hab dann die Diodenplatte durchgemessen. Alles ok.
Rotor durchgemessen. Ok.
Stator durchgemessen. Ok.
Laderegler mal gegen einen anderen Gebrauchten getauscht. Ähnliche Werte.
Ladekontrollleuchte brennt und geht beim Starten auch aus. Erregerstrom scheint also da zu sein.
Ohne mein Zusatzmassekabel getestet. Keine Besserung (war auch nicht zu erwarten).
Natürlich hab ich auch alle Verbindungen an der Diodenplatte und Lichtmaschine geprüft.
Jetzt bin ich mit meinem Latein erst einmal am Ende. Warum steigt die Spannung erst so spät und dann auch noch so langsam an? Bei meiner Testfahrt vor der "Optimierung" stieg die Ladespannung schon oberhalb von 3000U/min über 13V.

Danke und fragende Grüße
Ingmar
 
Hast du mal eine andere Diodenplatte zum testen? Eventuell hast du eine defekte Lötstelle die sich erst bei Wärme oder Vibration ausdehnt. Hatten wir vor kurzem erst hier im Forum.
 
Hast du mal eine andere Diodenplatte zum testen? Eventuell hast du eine defekte Lötstelle die sich erst bei Wärme oder Vibration ausdehnt. Hatten wir vor kurzem erst hier im Forum.

Hallo Robert,

Danke für die Antwort. Ich hab im kalten wie auch im betriebswarmen Zustand gemessen. Die Ergebnisse waren die gleichen. Ich hab noch eine weitere gebrauchte Diodenplatte. Hatte sie aber noch nicht drin. Hab sie nur zum Vergleich auch durchgemessen. Die Werte waren analog der anderen Diodenplatte.
Nach einer Weile Dauergas steigt die Spannung ja auch an. Mich wundert nur, dass das so spät einsetzt, so lange dauert und nicht mehr wird. Schließlich hab ich dem Übergangswiderstand zwischen Diodenplatten-Minus und dem Kettenkastendeckel gebrückt.

Nachschlag: Da ich einen langen Fünften verbaut hab, komme ich im täglichen Berufsverkehr nur selten auf 4000U/min.

Danke und Grüße
Ingmar
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuch macht Kluch. Die Diodenplatte und der Rotor sind meine Favoriten. Du kannst auch einen Defekt am Rotor haben. Da kann sich bei Rotation die Ader vom Rotor lösen und bei Stillstand die Ader wieder am Kontakt anliegen = Ladekontrolle an. Oder eben auf Vibration reagieren. Du kannst ja mal die Kontakte der Kohlen abziehen und bei laufendem Motor den Durchgang am Rotor messen.
 
Müsste nicht bei einer vibrations- oder drehzahlbedingten Leitungsunterbrechung am Rotor, wegen dann fehlender Erregerspannung die Ladespannung ganz einbrechen?
 
Nee. Wenn die Unterbrechung vibrierend Kontakt hat, hast du nur minimale Anhebung der Spannung. Ebenso wenn eine Phase ausfällt. Ausserdem misst du ja auch die Batteriespannung.
 
Nachschlag: Da ich einen langen Fünften verbaut hab, komme ich im täglichen Berufsverkehr nur selten auf 4000U/min.
Mach die Batterie bitte mal randvoll (mit einem Ladegerät) und wiederhole Deine Messung dann.

Die Referenzdaten wie "13.8 V bei 3000/min" beziehen sich stets auf eine Bordelektrik "im Gleichgewicht". Wenn die Batterie dagegen erst noch ordentlich nachgeladen werden muss, ist klar, warum die Spannung nicht sofort da ist, wo sie sein sollte.
 
Hi,
um die Batterie mal "aussen vor" zu lassen: B+ an der Diodenplatte entfernen (BITTE BEI MOTOR AUS). Motor starten und neu messen. Ist nun die Spannung immer noch niedrig, ist es keine Rückwirkung der Batterie. B+ wieder anschliessen.

Da die LKL nicht leuchtet, hast du an D+ und an B+ so ziemlich die gleiche Spannung.
Hast du mal den Regler überbrückt und dann gemessen?
Hast du mal den Widerstandswert an den Kohlen gemessen?


Wenn auch das nichts bringt, dann kommen nur noch Rotor und Diodenplatte als Veruracher. Stator theoretsich auch.

Hans
 
Hallo zusammen,

Danke für Eure Hilfe.

Aus zeittechnischen Gründen habe ich gerade erst einmal nach Hans Vorschlag getestet. Laderegler über D+ und DF gebrückt. Brachte keinen Unterschied.
Dann B+ an der Diodenplatte abgezogen und an der Diodenplatte zwischen B+ und Minus gemessen. Bereits bei recht niedrigen Drehzahlen lagen weit über 16V an.
Hab die neue Batterie jetzt noch einmal ans Ladegerät gehangen. Teste dann noch einmal.

Danke und Grüße
Ingmar
 
...(BITTE BEI MOTOR AUS).../QUOTE]

Warum? Hast Du Angst vor einem Lichtbogen :D

An der Arbeit hab ich immer mal wieder mit Strömen zwischen 800A und teils über 1000A zu tun. Da spürst Du die Leistung alleine schon beim daneben stehen :schock:

Hi,
nein, um deinen Geldbeutel: Ziehst du das Kabel bei Last an, kommt der Regler nicht schnell genug hinterher, du bekommst Spannungsspitzen und die Dioden bezahlen das mit dem Heldentod (The Magic Smoke).

Hans
 
Hallo,

nach ca. 2,5h zeigte das Ladegerät, die Batterie ist voll. Hab sie wieder eingebaut und erneut getestet. Das Ladeverhalten hat sich leider nicht geändert. Ladespannung steigt erst spät, sehr langsam und auch nicht besonders hoch.
Deute ich das richtig, dass die neue Batterie bereits hin ist?

Danke und Grüße
Ingmar
 
Hallo zusammen,

hab mich heute noch einmal in Ruhe mit der Sache beschäftigt und den Fehler gefunden. Eine kalte Lötstelle auf der Diodenplatte. Frage mich, wie so etwas kommt. Abvibriert? Es scheint aber auch schon einmal an der Platte gelötet worden zu sein.
Eine Sache hab ich daraus gelernt. Meine zuerst verwendete Messmethode (Messung an den Lötpunkten statt an den Anschlußfähnchen) findet den Fehler logischerweise nicht. Erst der Tausch gegen eine zweite Diodenplatte hat mich wieder auf den richtigen Weg gebracht. Hab jetzt nachgelötet und bin gespannt wie lange das hält.

Danke und Grüße
Ingmar
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
Eine Sache hab ich daraus gelernt. Meine zuerst verwendete Messmethode (Messung an den Lötpunkten statt an den Anschlußfähnchen) findet den Fehler logischerweise nicht. Erst der Tausch gegen eine zweite Diodenplatte hat mich wieder auf den richtigen Weg gebracht. Hab jetzt nachgelötet und bin gespannt wie lange das hält.

Danke und Grüße
Ingmar

Hi,
drum habe ich in der Anleitung die Fahnen und Blechteile, in denen die Dioden eingepresst sind, als Messpunkte in der Anleitung hinterlegt.

Ein Problem der Platinen ist, dass sie doch stark altern und poröse werden, ihre Festigkeit verlieren und die Lötverbindungen aufbrechen können. Nachlöten hält aber lange.

Hans

Hans
 
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