Mein Kardan! ist locker

Radi

Spassfahrer
Seit
29. Juli 2008
Beiträge
396
Ort
59199 Bönen
hallo zusammen,

wie in dem Fred Alpen 2010 Berichte und Fotos geschrieben, gab es ja einen etwas unwürdiges Ende der beschriebenen Tour.
Nu ist sie wieder daheim, und ich habe heute abend eben mal geschaut, was denn da los ist. Also Rad raus --> sieht gut aus.Am Rad (Nabe) liegt es also nicht. Die Innenverzahnung am Achsgetriebe lässt sich allerdings von Hand drehen. Das ging vorher mal nicht wirklich, Dann Achsgetriebe raus: sieht auch gut aus, lässt sich an beiden Seiten von Hand geräusch- und spielfrei bewegen, das jeweils andere Ende läuft auch mit. Am Achsgetriebe schein es also auch nicht zu liegen. Also mal an der Kardanglocke gedreht: Oui, oui, oui, das geht aber mal leicht, und vorne kommt auch nichts an. Spiel hat das Ding auch ohne Ende.
Fazit: Der Konus hat sich gelöst, die Spannschraube konnte ich von Hand lösen und schon kam mir die Kardanglocke entgegen.
Nun meine Frage:
Da das ein Konus ist, gehe ich richtig in der Annahme, dass er trocken verpresst werden muss, derzeit ist ja alles verölt?
Mit welchem Drehmoment muss ich den Konus denn verpressen und kann ich das so einfach überhaupt, was habe ich dabei zu beachten?
Wie in dem Fred Urlaubsfred schon angedeutet, ist mein Getriebe auch nicht mehr das beste, ich denke darüber nach, dies im Zuge der anfallenden "Bauarbeiten" gleich mit erledigen zu lassen, das übersteigt eindeutig meine Kenntnisse und auch mein Zeitbudget.
Wäre nett, wenn ich ein paar Tips bekommen würde, wie ich denn mit meinem Kardan generell verfahren sollte, um ihn wieder zur geregelten Mitarbeit zu bewegen. Die Getriebegeschichte überlege ich mir in den nächsten Tagen.
Mit bestem Dank im voraus,
 
Hallo Christoph,

zum Thema Getriebe kann ich dir Hubi empfehlen. Beim Kardan wird er dir sicher auch sehr gerne helfen. Frag ihn einfach mal :gfreu:
 
Hallo Udo,

genau in diese Richtung - zumindest mit dem Getriebe - gehen meine Überlegungen.
Danke für den Hinweis.
 
Hallo Christoph,

wie Du schon richtig vermutet hast, wird der Abtriebsflansch trocken eingesetzt. Und fettfrei !! Also vor Einbau den Konus innen und auf der Abtriebswelle entfetten. Wenn der Ausgangssimmering noch ok ist, kannst Du den Flansch mit einer Rechtsdrehung wieder einsetzen. Die große U-Scheibe nicht vergessen, bevor die Mutter draufkommt. Das Ganze dann (mit entsprechendem Werkzeug gegenhalten), mit 210 Nm anziehen. Die Tachoscnecke erst zum Schluss wieder einsetzen.

Gutes Gelingen !!!
 
Hei,
Fazit: Der Konus hat sich gelöst, die Spannschraube konnte ich von Hand lösen und schon kam mir die Kardanglocke entgegen.
Das ist, vorsichtig gesagt, "extrem unüblich". Wer hatte denn zuletzt Hand ans Getriebe gelegt? mmmm

Da das ein Konus ist, gehe ich richtig in der Annahme, dass er trocken verpresst werden muss, derzeit ist ja alles verölt?
Mit welchem Drehmoment muss ich den Konus denn verpressen und kann ich das so einfach überhaupt, was habe ich dabei zu beachten?
Jein - der Konus wird nicht verpresst, sondern trocken und fettfrei (Bremsenreiniger) aufgesetzt. Ergänzung zu Herrn F.: Die Mutter wird geölt (!) und dann mit 220 Nm (!) angezogen, entsprechendes Werkzeug zum Gegenhalten ist erforderlich.

Vollständige Beschreibung: http://jhau.maliwi.de/mot/gearbox.html#close
 
Uiuiui, wenn der Abtriebsflansch lose ist und durchdrehen kann, ist meist die Abtriebswelle mit im Eimer, weil der Konus gefressen hat. Also vor dem Anziehen genau anschauen, ob die Oberfläche noch glatt und riefenfrei ist.
 
Uiuiui, wenn der Abtriebsflansch lose ist und durchdrehen kann, ist meist die Abtriebswelle mit im Eimer, weil der Konus gefressen hat. Also vor dem Anziehen genau anschauen, ob die Oberfläche noch glatt und riefenfrei ist.

Guten Morgen,

das Tragbild wird zum Prüfen schön deutlich, wenn man Wellenkonus und Glockenkonus mit Schleifpaste aufeinander einschleift. Geringfügige (!) Freßspuren können evtl. durch Einschleifen beseitigt werden.

Grüßle, Fritz.
 
Uiuiui, wenn der Abtriebsflansch lose ist und durchdrehen kann, ist meist die Abtriebswelle mit im Eimer, weil der Konus gefressen hat. Also vor dem Anziehen genau anschauen, ob die Oberfläche noch glatt und riefenfrei ist.
Ich glaube es geht hier nicht um den Abtriebsflansch, sondern um die Kardanglocke auf der Kardanwelle. Das mit der Oberfläche gilt da aber genauso.
Das ist, vorsichtig gesagt, "extrem unüblich". Wer hatte denn zuletzt Hand ans Getriebe gelegt? mmmm
Mag sein, ist mir aber auch schon passiert, als ich die Mühle bergab zum Anspringen per eingelegtem Gang überreden wollte.
 
Hallo Christoph,

nachgeliefert noch ein Anzugsmoment:

Es geht ja wohl um eine R 90 S, dann sollte der Wert, den ich hier für die 75/5 habe, auch passen. Also, Glocke auf hinterem Kardanende wird mit 24-26 mkp resp. 240-260 Nm angezogen (eher angedonnert!).


Grüßle, Fritz.
 
Ich glaube es geht hier nicht um den Abtriebsflansch, sondern um die Kardanglocke auf der Kardanwelle. Das mit der Oberfläche gilt da aber genauso.
Mag sein, ist mir aber auch schon passiert, als ich die Mühle bergab zum Anspringen per eingelegtem Gang überreden wollte.

Genau so ist es. Einmal geht es um die Kardanglocke auf er Kardanwelle. Zum anderen ist das bei mir in genau der gleichen Situation passiert, nur dass ich die Kiste nicht "anschubsen" wollte, sondern bei bergabfahrt ohne Motor der 1. Gang entweder versehentlich oder durch das etwas mürbe Getriebe "reingeflogen" ist. Caferacer hat das Phänomen schon im anderen Fred genannt. Nu freu ich mich, dass es wirklich so ist.
Werde jetzt schnellstmöglich den Kardan ganz rausbauen und dann mal genau inspizieren, wie denn der Konus so aussieht. Komme ich aber frühestens morgen abend zu.

btw, 220 - 270 nm ist schon gewaltig, brauch ich da was spezielles zum gegenhalten? Kann ich am Flansch der Geriebeseite gegenhalten, oder geht das besser gelenkschonender vor dem Kreuzgelenk? Das Ding muss ja in der Schwinge sitzen, komm ich da überhaupt vor dem Kreuzgelenk dran??
Fragen über Fragen, aber ich versuche mir grad ein Bild zu machen, ob ich das selbst erledige oder besser inkl Getriebe zu einem hier gut bekannten Q-Pfleger und 2-V Spezi gebe.
Besten Dank für eure Hilfe schon mal, ihr seid wirklich klasse hier
 
Wenn du keinen Drehmo mit 270Nm hast, dann hat sich das ja theoretisch schon erledigt. Ansonsten würde ich dir empfehlen eine massive Adapterplatte herzustellen, an die du die Kardanwelle schrauben kannst und die du dann in den Schraubstock spannen kannst. Der Schraubstock sollte auf einer Werkbank befestigt sein, die mit dem Boden verschraubt ist. Und dann ist es hilfreich wenn du noch 1-2 Helfer hast.
Viel Spaß damit. :gfreu:
 
Wenn du keinen Drehmo mit 270Nm hast, dann hat sich das ja theoretisch schon erledigt. Ansonsten würde ich dir empfehlen eine massive Adapterplatte herzustellen, an die du die Kardanwelle schrauben kannst und die du dann in den Schraubstock spannen kannst. Der Schraubstock sollte auf einer Werkbank befestigt sein, die mit dem Boden verschraubt ist. Und dann ist es hilfreich wenn du noch 1-2 Helfer hast.
Viel Spaß damit. :gfreu:

Danke!
eicon05.gif
 
Guten Abend,

am eingebauten Kardan hatte ich noch nicht das -zweifelhafte- Vergnügen.
Zum Lösen und Festschrauben habe ich jeweils den Flansch vom Kreuzgelenk mit Schonbacken im großen Schraubstock eingespannt.
 
Moin Christoph,

es gibt dafür von BMW ein Spezialwerkzeug Nr. 261600
Guckst du Foto: BMW-Speziwerkz-261600.jpg

Drehmoment für die 270 NM + Spezialwerkzeug 261600 hätte ich da.
Leider wohnst du nicht auf der Nachbarschaft.
Solltest du absolut keinen finden, dann schick mir einfach deine Schwinge mit Kardan hoch.
 
Moin Christoph,

es gibt dafür von BMW ein Spezialwerkzeug Nr. 261600
Guckst du Foto: Anhang anzeigen 20152

Drehmoment für die 270 NM + Spezialwerkzeug 261600 hätte ich da.
Leider wohnst du nicht auf der Nachbarschaft.
Solltest du absolut keinen finden, dann schick mir einfach deine Schwinge mit Kardan hoch.


Hallo Jürgen,

danke für das Angebot, so wie es aussieht, werde ich nu erst mal schauen, ob auch noch wirklich alles in Ordnung ist. Sollte der Kardan samt Glocke noch OK sein, komme ich gerna auf dein Angebot zurück. Vielleicht kann ich ja auch hier um die Ecke jemanden auftreiben. Kenne da jemanden, der arbeitet im Landmaschinenbau, die sollten einen passenden Dremo und auch Möglichkeiten haben, so etwas sachgerecht zusammenzusetzen. Ist wohl eher ein mechanisches als ein technisches Problem....
 
Ich glaub' er ist hin

So,
jetzt hab ich den Kardan endlich raus. Musste dann doch zwischendurch dem Broterwerb zu Diensten sein, daher hat es leider etwas länger gedauert.
Und er sieht nicht gut aus.
eicon08.gif

Es gibt ziemliche Riefen im Konus und ganz leichte in der Glocke (siehe Fotos).
Viel mehr gibt mir aber zu denken, dass das Kreuzgelenk nicht mehr richtig freigängig ist. Fühlt sich ähnlich an, wie bei einem defekten LKL; geht parktisch ganz leicht, bis es zu einem kleinen Wiederstand kommt. Beim freien bewegen lässt sich auch ein minimales Spiel fühlen. Das tritt nur bei dem am Getriebe angeflanschten Teil des Kreuzgelenks auf, der Teil der Kardanstange ist vollkommen leichgängig und spielfrei, soweit ich das aus "hohler Hand" beurteilen kann.
Würde sagen: IM A... oder? Eine Frage für die Fachleute, ich bin da eher unerfahren.
Werde mich mal bei diversen Verdächtigen nach Bezugspreisen erkundigen, oder hat zufällig jemand einen.... den er wirklich nicht mehr benötigt??:pfeif: Ist zwar unwahrscheinlich, aber hier im Forum ist nix unmöglich, hat mit Bremsscheiben auch schon funktioniert.
 

Anhänge

  • Glocke.jpg
    Glocke.jpg
    67 KB · Aufrufe: 43
  • Kardan.jpg
    Kardan.jpg
    66,7 KB · Aufrufe: 52
Ich kann zwar auf dem Bild nicht erkennen, wie tief die Riefen sind, würde aber anhand des Tragbildes durchaus den Versuch wagen, das aufeinander einzuschleifen. Trag einfach auf die entfetteten Teile dünn feine Ventilschleifpaste auf und dreh das einige Zeit hin und her, unter leichtem Druck. Dann säubern und mal schauen, wie das Tragbild ist. Solange wiederholen, bis eine möglichst grosse Fläche trägt. Solltest Du Dich für eine andere Welle entscheiden, dann pass aber auf, die richtige zu bekommen. Die Kegel gibts mit zwei verschiedenen Steigungen.
 
Ich kann zwar auf dem Bild nicht erkennen, wie tief die Riefen sind, würde aber anhand des Tragbildes durchaus den Versuch wagen, das aufeinander einzuschleifen. Trag einfach auf die entfetteten Teile dünn feine Ventilschleifpaste auf und dreh das einige Zeit hin und her, unter leichtem Druck. Dann säubern und mal schauen, wie das Tragbild ist. Solange wiederholen, bis eine möglichst grosse Fläche trägt. Solltest Du Dich für eine andere Welle entscheiden, dann pass aber auf, die richtige zu bekommen. Die Kegel gibts mit zwei verschiedenen Steigungen.

Hallo Hubi, was ist denn mit dem Kreuzgelenk, ist das normal?? Wenn das OK ist, schleife ich das mal ordentlichein, vielleicht klappt es ja. Mit 'nem mürben Kreuzgelenk haltich das für Zeitverschwendung, oder?
 
Die Kreuzgelenke gibts im landmaschinenbedarf oder auch in der Bucht, schau da mal nach dem User "jokerkans" oder "jockerkans". Kosten ca. nen Fuffi, der Einbau geht zwar etwas bescheiden, weil verstemmt, aber es geht. Alternativ kannst Du Dich auch an den User "Ketten-BMW" hier im Forum bei den Gewerblichen wenden, der macht das ebenfalls und hat die Gelenke im angebot. Sonst fällt mir nur noch Elbe ein.
 
Die Kreuzgelenke gibts im landmaschinenbedarf oder auch in der Bucht, schau da mal nach dem User "jokerkans" oder "jockerkans". Kosten ca. nen Fuffi, der Einbau geht zwar etwas bescheiden, weil verstemmt, aber es geht. Alternativ kannst Du Dich auch an den User "Ketten-BMW" hier im Forum bei den Gewerblichen wenden, der macht das ebenfalls und hat die Gelenke im angebot. Sonst fällt mir nur noch Elbe ein.

Hallo Hubi,

Landmaschine ist das Stichwort. Ich kenne da jemanden, der arbeitet genau dort. Werde ihn mal fragen.

Besten Dank für deine Hinweise
Und wg dem Getriebe kriegste ne PN (das hast du nun davon:))
 
Hi Christoph,

ich habe das damals genauso gemacht wie Hubi, der alte Fuchs, obwohl er ja noch gar nicht so alt ist, bereits beschrieben hat: Ventilschleifpaste drauf, schön einschleifen und gut is für die nexten Jahre (mittlerweile 20).
Zum Thema Kreuzgelenk an der /6 kann ich nix sagen, das ist immer noch original. Würde ich auch von 'jemand, der sowas öfter als einmal in 10 Jahren sieht' begutachten lassen, wenn du Zweifel hast.
Der Landmaschinenschlosser ist da vielleicht ein guter Anlaufpunkt.
 
Kupplungsglocke auf Kardanwelle gelockert

Die Kupplungsglocke (so heißt das Ding mit der Innenverzahnung!) hat ab /6 einen 1:7 Kegel und wird in fettfreiem Zustand zusammengebaut. Falls sie sich mal durchgedreht/gelockert hat sind Riefen auf den kegeligen Oberflächen nicht ausgeschlossen. Abhilfe bringt einschleifen mit Ventilschleifpaste. Dann die entfettete Glocke im Konusbereich auf ca. 100 Grad Celsius erwärmen, flugs auf die fettfreie Kardanwelle stecken und draufklopfen. Anschließend gleich festziehen. Hält bombig!!
Gruß
Wed
 
Zurück
Oben Unten