Metallteilchen an Getriebeölablassschraube

robertomuc

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22. Mai 2014
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München
Hallo zusammen,

ich hatte bei meinem Projekt eigentlich nur vor, das vor langer Zeit vom Öl befreite Getriebe (5 Gang, R80/7) wieder einzubauen. Das Altöl war seinerzeit völlig ok, z.B. nicht milchig.

In dem Zuge wollte ich eine Stahlbus-Ölablassschraube montieren und habe beim Entfernen der jetzigen Schraube dann etwas Unschönes am Magneten vorgefunden:
IMG_3171.jpgIMG_3170.jpg

Das Teil misst ~ 4,3 x 2,5 x 1,5 mm und ist definitiv metallisch/magnetisch, auch wenn es auf den Fotos aufgrund der Farbe eher wie ein Teil eines Mammutstoßzahns aussieht.

Ich habe das Moped seinerzeit intensiv probe gefahren, das Getriebe zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Jetzt ist die Frage: ist das unbedenklich oder muss ich in den sauren Apfel beißen und das Getriebe zerlegen?


Was meint ihr?

Merci,
Robert
 
Möchtest Du die Forums-Absolution, Dein waidwundes Getriebe ungeöffnet weiterfahren zu dürfen? :D

Im Ernst, alle metallischen Fundstücke aus dem Getriebe, deren Konsistenz nicht mehr mit "mehlig" beschrieben werden kann, ziehen eine Sichtkontrolle der Mechanik nach sich.

Mitfühlend,
Florian
 
Möchtest Du die Forums-Absolution, Dein waidwundes Getriebe ungeöffnet weiterfahren zu dürfen? :D

Ja, tatsächlich, ich muss es zugeben, das war (und ist irgendwie immer noch) der Wunsch ganz tief in mir drin. So ein Getriebe zu öffnen ist ja irgendwie ein sehr eingeschränkter Spaß :entsetzten:. Aber ich habe so eine Antwort irgendwie befürchtet...
 
Jetzt sein mal nicht so traurig.
Du wirst staunen was man bei einem Getriebe so alles kaputt machen kann.:D
Manfred
 
Magnetisch und 1,5 mm kleinstes Maß? - Das sieht schon nach einem erheblichen "Bruch" aus. So ein Lagerkäfig aus Blech ist keinesfalls stärker als 1 mm - ich schätze eher weniger. Auch die Farbe finde ich erstaunlich dunkel.
Keinesfalls weiter fahren - das könnte auch ein Zahnausbruch sein.

Auf jeden Fall das Getriebe öffnen und nachschauen oder nachschauen lassen. Den Hinweis, dass von einem Fachmann machen zu lassen (Patrick, Elefantentreiber) ist ja schon gegeben worden.

Bernd
 
Magnetisch?
Die Magnete in den Ölablassschauben habe ich durchaus schon als spröde erlebt.
 
Empfehlung für fachliche Hilfe: Unser User Elefantentreiber.
Den Hinweis, dass von einem Fachmann machen zu lassen (Patrick, Elefantentreiber) ist ja schon gegeben worden.
Danke für den Tipp, das werde ich auf jeden Fall machen! Ich habe irgendwie gerade keine Lust auf eine "Getriebeerfahrung". Gibt sonst genügend zu tun. Vielleicht ändert sich das schlagartig wieder, wenn die ersten unerfreulich hohen Summen im Raum stehen...

Auch die Farbe finde ich erstaunlich dunkel.
Das finde ich wiederum erstaunlich: für mich sieht das seltsam bernsteinfarben aus, auf jeden Fall irritiert mich der Farbton. Metallisch blank sieht irgendwie anders aus. Habe das Ding aber gereinigt und dann fotografiert, zugegebenermaßen abends bei Neonröhrenlicht. Aber das sieht in natura auch so strange aus.
 
Magnetisch?
Die Magnete in den Ölablassschauben habe ich durchaus schon als spröde erlebt.

DAS wäre natürlich eine Variante, die mir viel besser gefallen würde/hätte. Meine Werkstatt liegt separat, muss da morgen, spätestens übermorgen noch mal draufschauen. Ich glaube aber, dass mir aufgefallen wäre, wenn so ein großes Eck aus dem Magneten gefehlt hätte. Und ich habe auch meinen Schraubenmagneten an das Teil gehalten, der hat sich das Teil gleich einverleibt.
 
Nur mal so aus einem anderen PKW Getriebe wo bei 200.000km plötzlich und ohne Vorwarnung der 5 Gang durchratterte:Anhang anzeigen 258112

Wäre ein Ölwechsel im Serviceplan vorgesehen, hätte man Metall im Öl gefunden und vorher reagieren können.

Aufmachen ist besser als abgeschleppt werden.

Gruss vom Frank
 
Hin und wieder finden sich die merkwürdigsten Teile im abgelassenen Öl.
Vor ca. gut 10 Jahren fand ich einen hauchdünnen, leicht biegbaren, rechteckigen braunen Metallstreifen (ca. 3 mm breit und ca. 3 cm lang) im Motoröl der Le Mans. Da kam dann die Ölwanne runter und die Pleuelfußlagerschalen wurden gecheckt - waren aber in Ordnung. Was anderes war auch nicht erkennbar. Also wieder zussammengebaut und weitergefahren - seit ca. 80.000 km.
Als wir den Motor meiner Four im Herbst/Winter zerlegt und überholt haben fanden wir in der Ölwanne ein bogenförmig gekrümmtes Metallteil mit ebensolchem Querschnittsprofil, Materialstärke ca. 1 mm, vielleicht a bisserl mehr, ca. 4-5 cm lang und etwa 1 cm breit. Wir hatten und haben keine Ahnung, was das war ud wozu das Teil gut sein sollte und haben es beim Zusammenbau des Motors nicht mehr in die Ölwanne zurückgelegt. Dennoch läuft der Motor seither knapp 3.000 km prima.
Entscheiden musst natürlich Du: entweder die Safe-Methode und Getriebe auf oder die "no-risk-no-fun"-Methode und weiterfahren mit einem Ohr am Geräuschpegel (ein Zahnrad mit weitaus geringerem Pitting/Materialausbruch überhörst Du nicht) und einem Gespür für Mechanik/Laufverhalten und immer im Habacht-Modus.
 
Wenn sich im Motoröl irgendwelche Teile befinden die im Motor/Getriebe lose herum"liegen" finde ich es ziemlich "mutig" einfach weiter zu fahren.
In der Regel haben die Hersteller der Motoren keine überflüssigen Bauteile oder -gruppen in den Aggregaten montiert. Warum auch? Weils Geld kostet und Probleme bereiten kann??

Aber jeder wie er mag - nur sollte man sich dann nicht wundern wenn merkwürdige Effekte auftreten - blockierte Hinterradgetriebe beispielsweise bringen den Fahrspass schon bei geringen Reisegeschwindigkeiten auf ein niedriges Level

Bernd
 
Wenn sich im Motoröl irgendwelche Teile befinden die im Motor/Getriebe lose herum"liegen" finde ich es ziemlich "mutig" einfach weiter zu fahren.
In der Regel haben die Hersteller der Motoren keine überflüssigen Bauteile oder -gruppen in den Aggregaten montiert. Warum auch? Weils Geld kostet und Probleme bereiten kann??

Aber jeder wie er mag - nur sollte man sich dann nicht wundern wenn merkwürdige Effekte auftreten - blockierte Hinterradgetriebe beispielsweise bringen den Fahrspass schon bei geringen Reisegeschwindigkeiten auf ein niedriges Level

Bernd

Es ist einfach kurzsichtig, weil man sich und andere gefährdet. Der Ausbau des Getriebes sowie das Verpacken und Versenden desselben ist kein Hexenwerk. Wir haben hier im Forum wirklich einige gute „Grüne“ die die Schaltboxen sehr gut instandsetzen können.

Die Kosten halten sich, dafür das man dann wieder einige 10.000 km fahren kann, doch in Grenzen.
 
Bernd, wenn Du damit mich meinen solltest: das Teil im HONDA-Motor lag da vermutlich schon 121.000 km drin ohne in der Funktion vermisst worden zu sein. Es hatte offensichtlich keine andere Funktion als da drin herumzuliegen, es war nirgendwo, an keinem Motor-, Gehäuse- oder Getriebeteil, ein Materialausbruch zu finden (mein Spezl, der das Projekt gemanagt hat, ist gelernter Motorradmechaniker), der in irgendeinen Zusammenhang mit dem Teil zu bringen gewesen wäre (genau gesagt fand sich nirgendwo ein Materialausbruch). Es sieht so aus, als wäre das evtl. bei der Montage vor 40 Jahren versehentlich da hineingelangt und weil es am tiefsten Punkt der Ölwanne lag (und zu groß war, um beim Ölwechsel durch die Ablauföffnung herausgespült zu werden), hat sich nichts im Motor darum geschert.
 
Bei meinem zweiten Mopped (einer Suzuki GS450, BJ 80) mussten die Nockenwellen getauscht werden (hüstel). Die Steuerkette hatte ein normales Kettenschloss (mit teilbarem Glied, dem Plättchen und dem Splint). Bei der Montage verschwand dieses Plättchen nach unten im Kettenschacht zwischen den Zylindern. Einfach weg. Suchen mit Magneten half nix, es kam nicht mehr hoch.

Nach Neukauf eines Kettenschlosses und (diesmal) etwas sorgfältigerer Montage wurde der Motor durchgedreht, keine Probleme gefunden und das war's dann. Das Plättchen lag dann noch ca. 30.000 km in der Ölwanne und wurde dann mitverkauft...

Martin
 
Da die Maschine nicht mehr fahrbereit, sondern mehr so Unfallschrott war, nein.

Martin
 
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