Motor nach Ausbau gleich überholen?

Jumpi

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02. März 2018
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14
Hallo,<br><br>bin seit einem halben Jahr stolzer besitzer einer R80 Jg.86 mit 75 tkm.<br>Habe mir vorgenommen sie umzubauen und werde dafür den Motor ausbauen.<br>Am Motor selber werde ich die Zylinder ausbauen um die Stössel Schutzrohre abzudichten.<br>Ich bin sie jetzt ca. 1000Km gefahren und eigentlich ohne Probleme.<br>Nun wollte ich Euch fragen ob ich gleich noch andere Teile wechseln prüfen  soll wie z.B. Steuerkette, Lagerschalen etc. möchte noch erwähnen das ich den Block mit Hitzefester Farbe lackieren möchte.<br><br>Gruss Danke<br><br>
 
Hallo,

das ist die berühmte Frage, die damit endet, dass man, wenn man sich nicht zurück hält immer mehr macht als nötig und ggf. sinnvoll.

Wenn die Laufleistung echt ist, dann gibt es m.E. nur wenige Punkte, die man ansehen sollte:

- Steuerkette würde ich auf jeden Fall wechseln, mit etwas Glück sind die kettenräder noch gut genug für ein 2. Leben, dann ist das ein Klaks, den man nebenbei erledigt.

- Dabei gibt es gleich ein neues vorderes Stützlager.

- In dem Zusammenhang auch Stößel und Nockenwelle prüfen, und nach Befund entscheiden. Da jetzt vorne alles offen ist, ist auch ein Wechsel der Nockenwelle einfach.

- Die Pleuellager sollten i.d.R. noch gut sein, aber da beginnt es mit der Frage....wenn ich schon mal, soll ich dann auch? Perfektionisten machen die Kosten / Nutzen Regelung zu Gunsten neuer Pleuellager, auch wenn sie unauffällig sind. Die Hauptlager halten i.d.R. deutlich länger, die kann man getrost in Ruhe lassen, wenn man sonst keine Überraschung gefunden hat.

- Wellendichtringe tausche ich in so einem Fall grundsätzlich alle, wäre doch ärgerlich, wenn man später eine Leckage bekäme (wohl wissend, dass es auch Fälle gegeben hat wo nach der Erneuerung Leckagen aufgetreten sind)

- Auch die Kupplung erneuere ich, wenn der Motor schon mal draussen ist nach der Laufleistung immer.

- Die Zylinder lasse ich bürsten, oder besser noch mit Diamant hohnen (Kosten je nach methode und Anbieter 35-150€) Damit laufen neue Kolbenringe besser ein.

- Bei den 1000'er Motoren wechsele ich gerne zu leichteren Schmiedekolben, deutlich günstiger als ein Replacement Kit und fühlbare Verbesserung

- Zylinderköpfe sollte man prüfen. Sind die Räume unter den Ventildeckeln braun, dann auf jeden Fall überholen lassen.

- Ölpumpen Kontrolle und neue Abdichtung würde ich immer machen, einmal um spätere Leckage auszuschließen, andererseits um sicher zu sein, dass der Verschleiss dort nicht zu hoch ist.

mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein.

Bis denne
Volker
 
Hallo

Wenn schon die Zylinder gezogen werden, nach dem Stift des vorderen KW Lagers sehen.
Auch die Stößel und Köpfe überprüfen und eventuell einer Revision unterziehen.
Wenn der Motor davor keine Auffälligkeiten zeigte ist mehr zu machen weitestgehend unnötig.
Die KW und Pleuellager halten "normalerweise" locker mehr als 200.000 km.

Ich habe bei meiner Monolever bei 50.000 km drei Stößel wegen leichtem Pitting gewechselt, bei 95.000 km die Köpfe machen lassen und bei 148.000 km vorsorglich die Steuerkette samt den beiden Kettenrädern gewechselt obwohl sich hier noch keine auffälligen Geräusche bemerkbar machten.
Letzteres wäre nicht nötig gewesen da die Teile noch sehr gut in Schuss waren. Die hätten sicher noch 50.000 oder mehr km gehalten.
Das war auch schon alles, und der Motor läuft besser denn je. :gfreu:
 
Habe mir vorgenommen sie umzubauen und werde dafür den Motor ausbauen

Das hängt dann doch eher von dem Umbau ab , für ein Eisdielenstandgerät das maximal 1000km im Jahr bewegt wird da sonst schwerwiegende Rückenschäden zu befürchten sind würde ich keine 5 Pfennig in die Technik und das Geld lieber in seitliche Kennzeichenhalter , schwarz matte Lackierungen und Mumienband investieren. :rolleyes:
Ich will da mit eigentlich nur sagen wenn keine absolute Alltags-Allwetter-Zuverlässigkeit 25.000km im Jahr oder Reisequalitäten im Pflichtenheft stehen den Motor zu lassen und abwarten was passiert oder eben nicht.
 
Servus,
Einen Motor mit 75Tkm überholen, warum?
Haben die Stösselrohrgummis schon Undichtigkeiten gehabt? Nein? Warum dann wechseln? Hier im Forum gibt es die Meinung, dass die alten Gummis, wenn dicht, deutlich bessere Qualität haben wie neue Teile.
Wenn der Motor unauffällig war, würde ich garnix rumfriggeln, getreu dem Moto:
- warum was reparieren; was nicht kaputt ist.
Meine Erfahrung mit einer 1976 RS, mit unbekannter Historie, Öltröpfchen an der Ablassschraube, ganz leicht schwitzende Zylinderfüße. alles andere ist Dicht. Fahrleistung seit Wiederinbetriebnahme Sept.2018 - 1500km.
Den Stift des Grauens kannst Du auch von unten begutachten, Ölwanne mal abschrauben, Ventildeckel mal runter. Mal ein ganz billiges mineralisches Öl rein, am Besten 10W-40, schön warm fahren Öl raus nochmal, wechseln 20W-50 rein, gut ist. Bau doch erstmal um, dauert und kostet, wenn dann noch Lust und Zeit ist kannst Du dich immer noch über den Motor machen.
Viel Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Vielen Dank für die vielen Tipps, eigentlich steht schon der Umbau im Vordergrund aber da der Wecker schon einmal draussen ist ...

Die Stösselrohrgummis sind undicht, somit muss ich die machen und auf der Werkbank geht das bestimmt leichter.

Wollte mich nur vergewissern das ich aus eurer Erfahrung nichts übersehe was ich im ausgebautem Zustand besser bewerkstelligen kann wie z.B. Steuerkette oder was halt der Laufleistung her entspricht.

Muss noch gestehen das, das Motorrad seit 2011 nicht bewegt wurde. Ich habe alle Öle mit Filter, Batterie und die Zündkerzen ers. Bin jetzt ca. 1000 Km gefahren mit kleineren Problemen wie z. B. mehrmaligem überlaufen der Vergaser die ich dann auch noch überholen sollte.
Und ja 2-3 mal Start Probleme, habe das mit diesem 2 Stufigem Choke nicht ganz verstanden, muss man den im kalten Zustand (Motor) immer ganz ziehen? Irgenwie abgesoffen.
Das bei gewissen Drehzahlen der Ventiltrieb lauter wird ist glaube ich normal wie ich gelesen habe, habe natürlich das Ventilspiel noch nicht geprüft.

Was hat es in sich mit diesem Stift bei der KW?

Grüsse Vinc
 
Hallo Vinc,

du siehst, es ist wie mit den Ärzten hier, 2 Foristen 5 Meinungen!:D
Jetzt kommt die Sechste!
Ich würde:
Die Zylinder nicht ganz ziehen, nur soweit um die Stösselgummis zu tauschen. (Never change a running System!).
Dann würde ich die Ölwanne abschrauben, reingen und schauen ob da irgendwas rumfliegt was da nicht hingehört (Stift).
Den Vergasern würd ich einen kompletten Dichtsatz gönnen (wenn diese die ganze Zeit liefen muß du nicht schallen) Eventuell Düsennadeln und Nadelventile tauschen.
Alle Öle wechsen ist Standard, Bremsschläuche auch.
Danach alles schön einstellen, Züge pflegen, und erst mal 5000 km fahren.
Alles tiefergehende ist erstmal für Perfektionisten und läuft unter Hobby für Technikfreaks.

Gruß

Kai
 
Hab ich jetzt schon öfter gelesen. Und dann die alten O-Ringe drinlassen? Wird das dicht?

Ja, mit dirko o.ä. was ja sowieso drauf muss. ich hab aber auch schonmal die oberen Zuganker rausgedreht um die O-Ringe zu tauschen. Einige meinen ja, dass man das nicht tuen sollte!:entsetzten: Hab's trotzdem gemacht und hat nicht geschadet. :pfeif:
 
Ja, mit dirko o.ä. was ja sowieso drauf muss. ich hab aber auch schonmal die oberen Zuganker rausgedreht um die O-Ringe zu tauschen. Einige meinen ja, dass man das nicht tuen sollte!:entsetzten: Hab's trotzdem gemacht und hat nicht geschadet. :pfeif:

Abenteuerlich. :schock:

Ich habe halt die Köpfe auf und den Kolben im Zylinder gelassen. Einfach den Kolbenbolzen gezogen.....

Dann hat man auch Platz um zu arbeiten.A%!
 
Hallo Vinc,

du siehst, es ist wie mit den Ärzten hier, 2 Foristen 5 Meinungen!:D
Jetzt kommt die Sechste!
Ich würde:
Die Zylinder nicht ganz ziehen, nur soweit um die Stösselgummis zu tauschen. (Never change a running System!).
Dann würde ich die Ölwanne abschrauben, reingen und schauen ob da irgendwas rumfliegt was da nicht hingehört (Stift).
Den Vergasern würd ich einen kompletten Dichtsatz gönnen (wenn diese die ganze Zeit liefen muß du nicht schallen) Eventuell Düsennadeln und Nadelventile tauschen.
Alle Öle wechsen ist Standard, Bremsschläuche auch.
Danach alles schön einstellen, Züge pflegen, und erst mal 5000 km fahren.
Alles tiefergehende ist erstmal für Perfektionisten und läuft unter Hobby für Technikfreaks.

Gruß

Kai

...genau so Vinc, und sogar die Vergaser würde ich erst einmal so lassen - da kommt man in der Not am schnellsten dran...

Es sei denn, Du möchtest ein Reisemotorrad aufbauen. Fast alles was passieren kann sind Kleinigkeiten, welche Dich in Sichtweite des Kirchturmes nicht hindern nach haus zu kommen...

Gruß - Thomas
 
Hab ich jetzt schon öfter gelesen. Und dann die alten O-Ringe drinlassen? Wird das dicht?

Bei mir hat das schon zweimal geklappt (an zwei Motoren.)
Man sollte halt die Dichtflächen danach schön sauber machen und mit guter Dichtmasse arbeiten.
Eine zweite Montage ist mit den O-Rngen schon drin.
Öfter würde ich das nicht machen!:D
Ich zieh halt ungern Kolben wenn es nicht unbedingt nötig ist.

Gruß
Kai
 
Was hat es in sich mit diesem Stift bei der KW?

Such mal hier im Forum nach "Stift des Grauens". Die Lagerschalen des vorderen Kurbelwellenlagers werden durch einen Paßstift in Position gehalten. Bei manchen Motoren geht dieser verloren, fällt also in die Ölwanne. Dann kann passieren (muß aber nicht sofort der Fall sein), daß sich die Lagerschalen verdrehen und die Ölbohrung verschließen. Daraus folgt dann ein Motorschaden (Lagerschaden)...

Gruß
Steffen
 
Vielen Dank

genau sowas wollte ich noch in Erfahrung bringen, Stift des Grauens danke für die Info habe mich eingelesen.

Kann mir noch jemand sagen wie ich den Motor am besten raus bekomme, gibt es da einen Link dazu?
Muss man zuerst das Getriebe ausbauen oder bringt man beides zusammen raus?

Gruss Vinc
 
Wenn Du die Zylinder sowieso ziehst, würde ich das noch im eingebauten Zustand machen und anschließend den Motor rausheben. Vorher das Getriebe ausbauen.
Wenn die Zylinder und Köpfe abgebaut sind, ist der Motor deutlich leichter zu handeln. Man kann dann problemlos den Motorrumpf alleine rausheben.
 
Moin,

ich würde die Zylinder abziehen und die Stößelrohre abdichten, Zylinder wieder drauf und fertig.

Gruß
Willy
 
Vielen Dank

genau sowas wollte ich noch in Erfahrung bringen, Stift des Grauens danke für die Info habe mich eingelesen.

Kann mir noch jemand sagen wie ich den Motor am besten raus bekomme, gibt es da einen Link dazu?
Muss man zuerst das Getriebe ausbauen oder bringt man beides zusammen raus?

Gruss Vinc

Für ein paar Themen etwas Lektüre:

[h=3]Revision Motordichtungen[/h] [h=3]Sicherung der Kurbelwelle gegen Verschiebung[/h] [h=3]Revision KW-Lagerstift[/h]
Hans
 
Hallo nochmals vielen Dank,

melde mich erst jetzt wieder da ich mit dem Umbau beschäftigt war.

Hatte nun mal Zeit mich mit dem Motor zu befassen und natürlich mit dem Stift des Grauens.

Habe die Zylinder gezogen und die Oelwanne ausgebaut, in der Oelwanne kein Stift gefunden schon mal gut. Mit Endoskop den Stift in seiner Position gesucht, sitzt glaube ich gut so wie ich es beurteilen kann vielleicht erkennt ihn jemand von Euch. Habe mal ein schlechtes Foto gemacht.
49070712.JPG49073744.JPG49070032.JPG
 
Danke Volker für die Bestätigung,
habe da noch ne Frage an Euch weis nicht ob es hier hin gehört habe den Steuerkasten ausgebaut da ich ihn pulvern möchte und somit die Steuerkette mit Gleitschienen begutachtet.
Sieht soweit gut aus, mir ist aber aufgefallen das die Zähne des Kurbellwellenrad spitziger sind als die des Nockenwellenrad ist das so?
Und die Schienen müssen auf der Lauffläche nicht glatt sein oder?
Die kette ansich kann mann so nicht prüfen oder?
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Moin Jumpi, sieht alles perfekt aus - auch die glatte Fläche der Schiene.
....nur die Fusseln vom Putzlappen gehören da nicht hin...:&&&:


Gruß - Thomas
 
Sieht alles gut aus. Gebraucht aber nicht verschlissen. Die Verstemmung habe ich schon schöner gesehen. Weiß aber nicht ob ich da was nacharbeiten würde. Wahrscheinlich schon, weil wenn der raus kommt ist alles schei**.

Pleullager würde ich jetzt mitmachen, auch wenn der Motor nicht viel gelaufen hat. Du hast grade alles auf. Es sind quasi nur noch 4 schrauben und etwas Geld. Ich bin aber auch jemand, der Verschleißteile (bei meinem Mopped) auch einfach mal tauscht, obwohl es nicht unbedingt nötig ist. Ist halt mein Hobby und da mache ich es Einfach nur, weil ich dann weiß, dass es dann frisch und munter ist. Bei einem Alltagsfahrzeug sieht das anders aus. Da wird nach Bedarf getauscht. Da sitze ich aber auch nicht dran und zerlegt die Mühle einfach so.
Bei mir würden auch die Kette und die Spanner neu werden. Kostet nicht die Welt und man hat Ruhe. Die Kettenräder würde ich aber nicht machen. Die sehen sehr gut aus.

Das wäre meine Vorgehensweise, aber es wurde ja schon gesagt... 3 Leute 5 Meinungen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
75.000 km.... Alles was du jetzt demontiert hast mit neuen Dichtungen montieren,.... Mehr nicht. Deckel zu. Fertig.
 
... mir ist aber aufgefallen das die Zähne des Kurbellwellenrad spitziger sind als die des Nockenwellenrad ist das so?
Und die Schienen müssen auf der Lauffläche nicht glatt sein oder?
Die kette ansich kann mann so nicht prüfen oder?
...

Die sind auch an einem neuen Rad spitzer, als am großen, ist konstruktionsbedingt.
 
Hallo

es ist schon so wie Volker sagte das ist die berühmte Frage, die damit endet, dass man, wenn man sich nicht zurück hält immer mehr macht als nötig und ggf. sinnvoll.

Ich dachte hier hört es auf, wollte evt. die Kette noch machen da ja alles offen ist aber nein, dafür noch schnell die Ventile ausgebaut um danach die Zylinder und Köpfe zu strahlen und siehe da Ventilführungen am A... so viel spiel hätte ich nie gedacht.
Komischer weise kein Oel verbrauch.

Gruss Vinc
 
Ich gehöre auch zu den Schraubern, die in der Einbahnstrasse auch in beide Richtungen schauen. Wenn ich etwas auseinander Baue, dann kann ich mich i.d.R. nicht beherrschen und tausche lieber mehr aus als nötig.

Wenn jemand aber fragt, ob es nötig ist, oder ob man es lassen kann, dann kann man nur wie ein Jurist antworten..." das kommt gannz darauf an "

- Wieviele km / Jahr fährst du?
- Wie lange willst du die Machine behalten?
- Wie sorglos willst du fahren?...aber auch durch einen Austausch kann später etwas kaputt gehen...never change a winnig team!
- Wie gut ist die Spardose gefüllt...wo setzt man die Prioritäten?

...und immer nur öffnen, wenn man vorher genau weiss was man mit der gewonnenen Erkenntnis tut. Prüfen ohne Konsequenz macht wenig Sinn.

Konkret kann ich mich den Vorrednern nur anschließen. Wenn du die Kette und Gleitschiene etc. drin lässt, dann hält das sicher noch viele tausend km.

Wenn du die Baustelle aber abhaken willst, dann Kette, Gleitschiene etc. konsequent wechseln. Ritzel kann bleiben, damit ist das ein geringer Aufwand.

Viel Spaß
Volker
 
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