Motorentlüftung R100R

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Dieter 62

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29. Dez. 2015
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18
Liebe 2ventiler-Freunde,
hier meine Gedanken zum Thema Motorentlüftung.

Die beiden Schnorchel von der Motorentlüftung zu den beiden Ansaugtrichtern im Plattenluftfiltergehäuse habe ich schon vor Jahren entfernt und die Motorentlüftung endet einfach im Luftfiltergehäuse. Somit fungiert das Luftfiltergehäuse auch als Auffangbehälter für das mitgerissene Motoröl. Einmal im Jahr tunkte ich das Öl raus und gut. Null Problem damit bis heute und die Vergaser sauen nicht immer Öl.
Übrigens: das SLS ist ebenfalls eliminiert.

Beim Kolbenhub in Richtung UT wird doch Luft vom Kurbelgehäuse in den Luftfilter „gepumpt“. Aber beim Hub zum OT müsste doch eigentlich ein (schädlicher) Unterdruck entstehen.

Ich frage mich, warum eigentlich das Flatterventil in der Motorentlüftung überhaupt gut ist und ob ich es nicht einfach ausbauen sollte, um dem Unterdruck entgegenzuwirken. Es kann ja keine ungefilterte Luft ins Kurbelgehäuse eindringen, da der Schlauch ja eh im Luftfiltergehäuse endet.
Bei den alten Autos ging ja auch nur ein ordinärer Schlauch zum Luftfilter und die Luft pulsiert halt einfach.

Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht oder weiß jemand ein gutes Gegenargument.

Danke im Voraus und Gruß
Dieter
 
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das ein (mäßig origineller) Troll-Versuch sein soll. ;;-)

Falls nicht, führe Dir mal das DB-Dokument zur Motorentlüftung zu Gemüte - damit Du die grundsätzliche Funktion verstehst. Deine Frage hat sich damit auch erledigt.

Gruß,
Florian
 
Der Unterdruck ist nicht schädlich, ganz im Gegenteil.

Hochdrehende Zweizylinder, wie die Duc Pannigale, haben sogar eine Vakuumpumpe, um den Unterdruck zu erzeugen.

ImPowerboxer-Forum hat ein sehr rühriger Tuner von seinem Test mit einem 1100 Vierventilboxer berichtet.
Auf dem Prüfstand an die Kurbelgehäuseentlüftung einen Staubsauger angeschlossen.
Ergebnis: messbar mehr Leistung.
 
Nachtrag: in meiner alten R90 war das alte Ventil mit Pertinax-Plättchen defekt.
Ergebnis: sie hat massiv Öl aus der Entlüftung geworfen.
Mit neuem Ventil deutlich weniger.
 
Erstmal danke für eure Beiträge.

Das mit dem Troll nehme ich jetzt mal nicht persönlich. Aber nachdenken sollte erlaubt sein.

Der Unterdruck, der beim Auseinandergehen der Kolben entsteht ist nicht konstant wie bei einer Vakuumpumpe (oder Staubsauger), sondern pulsierend. Und er ist auch nicht schädlich für den Motor im direkten Sinn, sondern dahingehend, dass der Unterdruck den herrschenden Überdrücken in den beiden Brennräumen "schädlich" entgegenwirkt (sprich Kompessionsverlust) und außerdem noch "mechanische Energie kostet".
Das war unter "schädlich" gemeint und das könnte mit dem Ausbau der Membrane/Plättchen abgemildert werden. So der Gedanke.

Ich kenne keine andere Maschine, die so ein komisches Ventil drin hat und auch V-Motoren haben naturgemäß einen ungleichmäßig pulsierenden Druck im Kurbelgehäuse. Moderne Motoren im Autobau haben einen Demister drin, aber kein Rückschlagventil.
 
Zum Verständnis muss man ein wenig in den Grundlagen kramen.
Unter den Zweizylindern bietet der Boxer den größtmöglichen Ausgleich der Kräfte und Momente, ist also per se der laufruhigste Motor.
Aber wo Licht ist, gibts auch Schatten. Das Boxerkonzept hat bei nur zwei Zylindern durch die Gleichrichtung der Kolbenbewegungen auch das größte Volumenproblem im Gehäuse. Genauso schlecht ist nur ein Paralleltwin.
Das Grundkonzept des BMW 2V-Boxers ist fast 100 Jahre alt.
Das Gehäusevolumen hat sich sicher mit den Jahren etwas erhöht, ist aber für letztlich 1000 cc Boxer klein.
Da wäre ein Betrieb ohne Druckregelmaßnahmen tödlich für die Wellendichtringe.
 
Das ist kein kluger Rat. Es wird zu massiven Leckagen führen.
Wenn die Druckregelung überflüssig wäre, hätte sich der Hersteller den Aufwand dazu sicher gespart.
 
Dieter 62 schrieb:
Ich kenne keine andere Maschine, die so ein komisches Ventil drin hat (...)
Zum Vergrößern anklicken....
Motoren, in die ich schraubend tief genug vorgedrungen bin, um es beurteilen zu können und die genau so ein Flatterventil zur Kurbelgehäuseentlüftung besitzen (ähnliche Problemstellungen, ähnliche Lösungen):
Citroen 2CV (im Öleinfüllstutzen), Royal Enfield 500, Rotax 500 OHC, Porsche Diesel 1-Zylinder, Deutz 1-Zylinder Baureihe FL.

Gruß,
Florian
 
Danke für eure Einschätzung! Ich werde es wohl beim Serienzustand belassen. Kann ja auch kein Schaden sein.

Irgendwo habe ich hier gelesen, dass man die Ölrücklauf-Bohrung im sog. Beruhigungsraum mal inspizieren und ggf. freimachen sollte. Wie sind die Erfahrungen der alten Hasen?

Gruß
Dieter
 
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