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Motorschaden

Rennhenne

Teilnehmer
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26. Sep. 2020
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21
Guten Abend

Mein Name ist Hendrik und ich bin neu hier in der Runde. Ich habe vor kurzer Zeit ein R 80 GS Baujahr 1989 erstanden . Eine sehr schöne Basis für einen Neuaufbau . Nur leider hat sie einen recht ordentlichen Motorschaden . Ventil abgerissen ,Loch im Kolben 🤨Der Verkäufer konnte oder wollte mir nichts über den Schadenverlauf berichten . Der Ölstand passt , Öl sieht auch nicht schlecht aus . Meine Fragen an Euch , wie sieht es mit Folgeschäden aus ,wo sollte ich zuerst hinschauen ,was war die Ursache ? Wie sollte man überhaupt vorgehen ? Ich freue mich auf Eure Antworten .😀

Liebe Grüße Hendrik
 

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Moin,

Da es das thermisch eh hochbelastete Auslassventil ist, kann zu geringes/kein Ventilspiel die Ursache gewesen sein, was die Hitzebelastung nochmal deutlich steigert.

Deutlich zu mageres Gemisch könnte es auch gewesen sein. Ist das Loch im Kolben denn ein Schmelzloch oder eines durch mechanische Einwirkung (Kontakt mit dem Ventil)?

Schlussendlich bleiben das alles nur Vermutungen. Ich persönlich würde bis runter zur Kurbelwelle alles demontieren und begutachten. Ölwanne runter, alles säubern und mit Neu-oder guten Gebrauchtteilen wieder montieren.

Gruß
Amir
 
Hallo Hendrik,

zu erst wäre zu klären, was du selber zum machen im Stande bist. Bei so einem Schaden muß der Motor kpl. auseinander um alle Metallbrösel zu entfernen, alle Lager zu überprüfen, die Ölpumpe auf Schäden zu untersuchen, die Zylinder und Pleuel zu überprüfen. Mindesten einen neuen Kolben einbauen. Den Kopf sollte sich ein Spezialist anschauen ob reparabel, wahrscheinlich brauchst Du aber einen neuen oder überholten gebrauchten.

Wie ist dein Budget? Alternativ einen gebrauchten Motor suchen und austauschen.

GRuß, Sucky
 
Hallo,
das sieht hier jeder etwas anders.
Mein Vorschlag basierend auf der Erfahrung von 2 Ventilabrissen:
Motor ausbauen. Du brauchst hier garantiert einen neuen Zylinderkopf, den anderen würde ich bei der Gelegenheit überholen lassen.
Dann brauchst du einen passenden Kolben. Den Zylinder, wenn unbeschädigt, honen lassen und dann wieder einbauen.
Die Pleuellager rechts und links würde ich pauschal tauschen. Die Ölpumpe überprüfen, alle Filter raus, Ölwanne ab und alles reinigen. Die Ölkanäle mit Druckluft saubermachen (wenn da überhaupt was hingekommen ist) und wieder alles schön montieren.
Zur Sicherheit erst mal mit einem billigen Baumarktöl kurz laufen lassen, das dann raus und 20 W 50 rein, fertig.

Ps: nicht vergessen die Brocken aus dem Auspuff zu schütteln.


Gruß

Kai
 
Guten Morgen

Vielen Dank für Eure Antworten . Die bringen mich schon ein ganzes Stück weiter . Für mich sieht es aus das der Kolben geschmolzen ist . Wichtig ist das die Kurbelwelle keinen Schaden genommen hat. Kann ich das prüfen im eingebauten Zustand frage . Messuhr auf Lichtmaschinen Zapfen setzen ? Wie seht Ihr das? Ich würde den Motor schon gerne wieder aufbauen und sehe mich auch in der Lage dazu . Und wenn es brennt gibt ja das Forum . 😀
und Fachliteratur .

Viele Grüße Hendrik
 
Hallo Hendrik,

die Kurbelwelle wird nicht krumm sein, das Pleuel aber vielleicht.

Warum man nach einem Ventilabriss gleich alles zerlegen soll erschließt sich mir nicht wirklich.

Ich würde erst einmal die beschädigte Seite kompl. demontieren und sichten, Öl raus auch den Filter und Ölwanne ab.

Dann erst einmal einen ersten Überblick verschaffen.

Wenn sich da keine Fremdpartikel finden lassen und die Stößel in Ordnung sind, würde ich den Motor nicht pauschal zerlegen.

Wobei, wenn Platz und Fähigkeiten vorhanden sind, kann man natürlich die Zeit über den Winter nutzen und den kompl. Motor frisch machen.

Die Dichtelemente sind ja meist nicht mehr taufrisch.






Guten Morgen

Vielen Dank für Eure Antworten . Die bringen mich schon ein ganzes Stück weiter . Für mich sieht es aus das der Kolben geschmolzen ist . Wichtig ist das die Kurbelwelle keinen Schaden genommen hat. Kann ich das prüfen im eingebauten Zustand frage . Messuhr auf Lichtmaschinen Zapfen setzen ? Wie seht Ihr das? Ich würde den Motor schon gerne wieder aufbauen und sehe mich auch in der Lage dazu . Und wenn es brennt gibt ja das Forum . 😀
und Fachliteratur .

Viele Grüße Hendrik
 
Hallo.
Ich stimme Patrik zu, beim 2. Ventilabriss bin ich ähnlich vorgegangen. Da waren auch "nur" Zyllinder, Kolben und Zylinderkopf im Eimer, das Pleuel hatte nichts abbekommen.
War übrigens auch eine 89er GS und das ist bei 40tkm (!) passiert obwohl Ventilspiel etc in Ordnung waren. Ich würde auch beide Köpfe tauschen ( oder den linken, Ventilabriss war wahrscheinlich rechts, entsprechend aufarbeiten lassen). Das Material der Ventilsitze wurde von Bj. 89 auf 90 verbessert , zu erkennen am mehr messingfarbenen Aussehen der Ventilsitze und Führungen der neueren Version gegenüber dem rötlichen der älteren. Den Motor habe ich, einem damaligen Schraubertip folgend, mithilfe des Anlassers gründlich mit Petroleum durchgespült. Er läuft bis heut problemlos.
Gruß, Jan.
 
...Der Verkäufer konnte oder wollte mir nichts über den Schadenverlauf berichten . Der Ölstand passt , Öl sieht auch nicht schlecht aus . Meine Fragen an Euch , wie sieht es mit Folgeschäden aus ,wo sollte ich zuerst hinschauen ,was war die Ursache ...

Wieviele Kilometer hat der Motor denn bereits gelaufen? Bei hohen Laufleistungen ohne Revision sind die Ventilführungen oft ausgeschlagen, was zusammen mit den 30° Ventilsitzringen eine schlechtere Zentrierung der Ventile zur Folge haben kann. Das Ventilspiel variiert in diesem Zustand stärker und zu einer zu knappen Einstellung führen.

Jenseits 80 - 100 tkm ist eine Erneuerung der Ventilführungen mit Nebenarbeiten keine sinnloser Luxus mehr.

Das Original BMW Federbein hinten, deutet aber auf eine eher geringe Laufleistung hin (oder wurde schon erneuert).
 
Hallo,

auch nach meiner Erfahrung ist der Knackpunkt, wie der Patrick als Experte schon geschrieben hat, das Pleuel.
Da sollte man sorgfältig prüfen. Ich hatte nach einem solchen Schaden einige 1000 km später einen Pleuelschaden (Grundlager oval).
Die KW hat es überlebt, Probleme durch Späne waren nicht erkennbar. Ölpumpe war ok, Stössel gut.
Allerdings war bei mir der Abriss "glatter" der Kopf war noch verwendbar, der Ventiltellerrest ist direkt aus dem Auslass raus.

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Gruß

Kai
 
Hallo

Wenn man den Tacho glauben schenken darf so wären es 39570 Km . Ölwechsel war kurz vorher , was mich natürlich auf den Gedanken bringt das jemand falsches Öl eingefüllt haben kann . Man weiß es nicht . Ich habe noch einen gebrauchten Motor von 1993 erstanden . 43000 km alt . Aus diesen beiden Motoren lässt sich sicher was zaubern . Ich werde mal in Ruhe Öl ablassen ,Wanne und die Filter kontrollieren . Pleuelstange kann man ja bei diesem genialen Motor von außen wechseln . Mal sehen wie es wird . 😀
Ihr seid nicht nur fachlich eine große Hilfe , es motiviert mich auch , Danke

liebe Grüße Hendrik
 
Hi Hendrik,
nur mal so als Denkanstoß.....
Da es ja eh einige Neuteile benötigt, warum nicht gleich einen 1000er Motor bauen. Ein Replacementkit mit 100er Köpfen der letzten Baureihen.
(Eintragung über Gutachten Powerkit)
Der Winter ist lang.....
 
Warum auch immer mein Text so doof aussieht 🙄

Zum Beispiel, wenn ein geschriebener Text nicht gesendet werden kann, weil der Anmeldecookie zwischenzeitlich abgelaufen ist und man sich neu anmelden musste.

Zur Technik: Die Laufleistung ist eher unkritisch für die Ventilführungen. Durch falsches Öl würden zuerst die großen Gleitlager kaputtgehen. Wenn allerdings gar kein Öl im Kopf ankommt, weil einer die Ölbohrungen mit Dichtmasse verstopft hat ...
 
Hier noch ein paar Bilder 😳 Die Ventil Nuggets waren im Vorschalldämpfer . Ich könnte die Menge wiegen um zu wissen das alles da ist 😂Siebenrock Kit wäre schon was .

Gruss Hendrik
 

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Ich muss gestehen, so einen Krater im Kolben habe ich noch nie gesehen:schock::schock:

Da dürfte noch eine Weile munter weiter gefahren worden sein, bis man sich zum Einstellen der Fahrt entschlossen hat. Meine Fresse...;(
 
Hallo Hendrik,

einen Satz R80GS-Niksil-Zylinder und Kolben müsste ich nach Umbau auf 7rock 1000ccm noch haben. Kann ich gern mal raussuchen und Fotos machen, wenn Du möchtest.

Gruß und schönen Restsonntag, Andreas
 
Klar mach mal paar Bilder wenn es passt . Habe hier auch noch einen 93 er Motor . Da schaue ich auch rein . Irgendwie muss die Kuh ja wieder rennen 😃
 
Zwei mal habe ich einen Abriss des rechten Auslassventils erlebt, einmal hatte das Ventil ganze Brocken aus dem Kolben geschlagen, den Motor habe ich dann vom Freundlichen komplett neu aufbauen lassen (bei km Stand 80.000).

Das zweite Mal war es harmloser, da sich der Schaden kurz vorher angekündigt hat. Der Kolben war nicht mehr brauchbar, hatte aber kein Material verloren. Dann habe ich nur den ZK machen lassen und einen neuen Kolben samt Ringen montiert.

Wenn ich den Krater in deinem Kolben sehe, dann ist da viel Material verschwunden. Ich würde an deiner Stelle jetzt alles zerlegen.

Grüße, Ton :wink1:
 
Ja das einiges verschwunden ,nur wohin . Das werde ich jetzt ergründen müssen . Ich werde mich die Tage auf die Suche begeben . Angefangen mit der Ölwanne und den Filtern .
 
klarer Fall, um alle Ölbohrungen zu reinigen, muss der Motor komplett zerlegt werden, damit man alle Bohrungen dann mit Pressluft reinigen kann.
Doch halb so schlimm, denn jetzt verrate ich ein Geheimnis. Die findigen BMW-Konstrukteure haben nach der Ölpumpe einen Filter vorgesehen, der dererlei Aktionen nahezu überflüssig macht.

Gruß Gerd
 
Meine erste G/S hatte den linken Zylinder wohl auch mal als Schrottpresse mißbraucht.

Gemerkt habe ich es nach 5 Jahren und 40.000km, als ich einen Stehbolzen auf seiner Wanderung anhalten wollte und deshalb den dazu gehörigen Kopf demontierte.
Sowohl Kopf als auch Kolben hatten fürchterliche Hackspuren.

Der Vorbesitzer hat anscheinend nur ein neues Ventil verbaut.

Beim Fahren hat man nichts gemerkt, die Kiste hat noch nicht mal Öl gebraucht.


Die aktuelle G/s hat wohl auch schon einmal unter Zuhilfenahme eines Ventiltellers den Kolbenboden durchlöchert.

Zumindest habe ich einen Eßlöffel voller Bruchstücke in der Ölwanne gefunden.

Irgendwann werde ich den bereits ausgebauten Motor mal zerlegen und nachschauen.
Der kurze Probelauf offenbarte keine deutlichen Schäden.
Das Spülen von Motoren wird also anscheinend vom gemeinen Boxerfahrer überbewertet.


ICH würde allerdings zumindest das Pleuel vermessen.
Da die Zuganker beim Durchhacken des Ventiltellers auch mächtig beansprucht werden könnte man die auch direkt neu Verschrauben.
Kipphebel nebst Lagerung sowie die Stößelstange prüfen schadet bestimmt auch nicht und ist schnell gemacht.

Und mach die Ölwanne ab um die Brösel rauszuholen.
Man muss die Ölpumpe ja nicht unbedingt mehr quälen als nötig.


Viel Erfolg, Gruss vom Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend

Ich habe heute den Motor geöffnet . Also Zylinder links gezogen, Ölwanne entfernt , Filter entfernt . Nachdem ich das getan habe habe ich den Motor über alle Achsen gedreht ( ich spüre meine Arme nicht mehr 🙄) und siehe es ist noch einiges herausgefallen in beachtlicher Größe . Irgendwann hat es dann aufgehört zu klimpern . Dann habe ich mit Bremsenreiniger und sofort danach mit Multifunktionsspray alle Bohrungen durchgeblasen . Das habe ich solange gemacht bis keine Spänne mehr zu sehen waren . Morgen werde ich noch die Ölpumpe öffnen ,und reinigen . Was kann ich noch tuen ??? Ein netter Kollege hier aus dem Forum hat mir gesagt , wenn ich die schwungscheibe entferne soll ich die Kurbelwelle über den Lichtmaschinen Deckel nach hinten verspannen . Was ist wenn ich Rotor und Schwungscheibe zur gleichen Zeit entfernen möchte ,wird die Welle da axial verschoben ???

Liebe Grüße der Anfänger
 
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