Nach Überholung Motor fest

Albert Hille

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12. Juli 2008
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Heidelberger Raum
Und hier bin ich wieder.
Nach den Erlebnissen des heutigen Tages bin ich FERDISCH.
Etwas weiter unten (Fred Schiebervergaser) habe ich schon mal einige Anfragen gestartet.
Untem Strich sieht es nun so aus:
Einen 60/7 Rumpfmotor gekauft, zerlegt, gereinigt und wieder aufgebaut.
Unter anderem neue Pleuellager mit Schrauben, neue Steuerkette mit Spanner, komplett alle Dichtungen und Simmerringe gewechselt, Ölpumpe überprüft und abgedichtet. Köpfe waren in Ortnung, ähnlich wie Kolben und Zylinder. Alles sauber zusammengebaut, Pleuellager mit Graphitfett eigesetzt, Kolben mit Öl wieder eingesetzt, überall das erforderliche Drehmoment genutzt.
Motor drehte mit der Hand durch.
Alles wieder in den Rahmen gesetzt, Getriebe rein, Welle angeschraubt, Motor konnte von Hand durchgedreht werden. Und dann wurde es Schweinekalt.
Das gute Stück in den Wintergarten gebracht und dort die komplette Elektrik erneuert und modifiziert.
Heute wollte ich ihn laufen lassen:
1.
Frohgelaunt Öl aufgefüllt und dann wollte ich den Motor einige male durchdrehen, damit der Schmierstoff auch überall hinkommt.
Er lässt sich nicht mehr durchdrehen. Nicht über die LiMaschraube und nicht mit dem Kick.
Frustriert.
2.
Desweiteren habe ich meinen frisch lackierten Tank aufgesetzt und dabei zwei große Macken bis aus Blech entdeckt.
3.
Bin gerade mit meiner Lieblingsfrau aus Ludwigshafen zurück. Waren SCHUHE (Wanderschuhe) kaufen. GRAUENHAFT
Problem 2.
Lösbar, aber mehr wie ärgerlich
Problem 3.
Selbst drann Schuld, ich wollte sie heiraten.
Was mache ich mit dem festen Motor. Das ich ihn wieder aufmachen muß, ist mir schon klar. Nur, wo fange ich an. Kupplungsseite, Steuerkettenkasten, oder doch gleich die Zylinder runter.
Wo könnte ich Mist gebaut haben???????

Hilfe und schon einmal Danke für eure Tipps.
 
Hi,

die richtigen Pleuellager verbaut? Kein Spiel?

Nach dem Zusammenbau war noch Fett drinnen und durch die Standzeit wurde es raus gedrückt. Jetzt ist es fest!

Gruß, Kurt.
 
Versteh ich das richtig: Du hast den Motor drehen können, hast dann nichts mehr verändert und jetzt lässt er sich nicht mehr drehen? Gut, fett zur Lagerschalenmontage kann nach hinten losgehen, ich hab das mal bei einem VW-Diesel erlebt: Da hab ich auch Teflon-Montagefett auf die Pleuellager gegeben und er liess sich nicht mehr drehen. Nach entfernen des Fetts lief es dann. Besser Öl nehmen! Wie sich Graphitfett in Bezug auf Partikelgrössen verhält, weiss ich nicht, aber immerhin sind da auch Feststoffe enthalten. Aber wenn er sich erst drehen liess? Bei montierter Kupplung und Getriebe? :nixw:
 
Na da kommt Freude auf :applaus:
Ich würd mal schnell die Zylinder ziehen, dann siehste definitiv was los, geht schnell ohne viel aufsehns zu erregen .
 
Hallo Albert,

wo steht der Kurbeltrieb gerade? Kurz vor OT?
Mach mal den Anlasser raus, und versuch den Motor "vorsichtig" uber die Schwungscheibe zu drehen.
Ist der Motor hart auf Block, oder zäh (merkst Du nicht mit der M8er Läuferschraube.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Pleuellager "aufgequollen" sind, aber man hat ja auch schon die berühmten Pferde vor der Apotheke ...

Gruß, Botpower
 
Original von Botpower
Hallo Albert,

wo steht der Kurbeltrieb gerade? Kurz vor OT?
Mach mal den Anlasser raus, und versuch den Motor "vorsichtig" uber die Schwungscheibe zu drehen.
Gruß, Botpower
etwas schräg kommste auch durch das Loch zu Einstellen der Zündung an die Zähne - dann kann der Anlasser drinbleiben :)
 
Original von dan-bike
etwas schräg kommste auch durch das Loch zu Einstellen der Zündung an die Zähne - dann kann der Anlasser drinbleiben :)

Genau so musste ich es auch nach einer Motorrevision machen, habe zuerst Panik geschoben. Mit dem Anlasser drehte er letztlich doch, hab dann gutgelaunt alles zusammengebaut und bin losgefahren. Rennt bis heute astrein, aber der Schreck war groß. Nur die Ursache kenne ich immer noch nicht. ?(

Gruß
Volker II
 
Alles sauber zusammengebaut, Pleuellager mit Graphitfett eigesetzt, Kolben mit Öl wieder eingesetzt, überall das erforderliche Drehmoment genutzt. Motor drehte mit der Hand durch.

Hallo Albert,
Lagerschalen werden NIEMALS mit Fett eingesetzt. Nur mit Öl.
Mit Fett stimmt der ganze Drehmomentwert nicht.
Wenn Du sie jetzt im eingebauten Zustand auswaschen könntest, dann könntest Du sehen, das der Anzugswert viel zu gering wäre.

Das gilt übrigens auch für Bolzen die in Sackbohrungen mit Drehmoment angezogen werden. Niemals einölen oder fetten. Höchstens Keramikpaste.
Sonst kompremiert man beim hineinschrauben das Öl in der Bohrong und man erreicht das vorgeschriebene Drehmoment schon eher der Bolzen fest ist.

Grüße
Heinz
 
Original von heinzi
Alles sauber zusammengebaut, Pleuellager mit Graphitfett eigesetzt, Kolben mit Öl wieder eingesetzt, überall das erforderliche Drehmoment genutzt. Motor drehte mit der Hand durch.

Hallo Albert,
Lagerschalen werden NIEMALS mit Fett eingesetzt. Nur mit Öl.
Mit Fett stimmt der ganze Drehmomentwert nicht.
Wenn Du sie jetzt im eingebauten Zustand auswaschen könntest, dann könntest Du sehen, das der Anzugswert viel zu gering wäre.

Das gilt übrigens auch für Bolzen die in Sackbohrungen mit Drehmoment angezogen werden. Niemals einölen oder fetten. Höchstens Keramikpaste.
Sonst kompremiert man beim hineinschrauben das Öl in der Bohrong und man erreicht das vorgeschriebene Drehmoment schon eher der Bolzen fest ist.

Grüße
Heinz

Genau,
und wenn dann ein Panzerpleul mit Kolben seinen Platz verlässt. . . . .,
Und das mit der Sackbohrung kann böse Enden,
so oder so. . . . . . . :fuenfe:

Gruß Beem. ;)
 
Hallo Albert, nochmal ich,,

ich hatte überlesen, dass Du die Pleiellager mit Graphitfett eingesetzt hast.

!! Wenn Dir Dein Motor lieb ist !!
Nimm die Pleuellager ohne weitere Drehversuche wieder raus, und etnferne das Graphitfett möglichst RÜCKSTANDSFREI von den Hubzapfen.
Die Pleuellagerschalen würde ich sogar komplett ersetzen.

Gruß, Botpower
 
Hallo miteinander,


gesegnet sei dies Forum !

Werde auch in Kürze die Pleuel neu lagern und hatte überlegt, ob man den Lagern mit Montagepaste etwas besonders Gutes antun könnte. Hat sich jetzt erledigt, Alberts Pech sei Dank.
Mein Mitgefühl ist bei Dir, auch in bezug auf Damenschuhe. Zumindest auf diesem Gebiet scheint auch die Frau "Sammler und Jäger" zu sein...

Grüßle, Fritz.
 
Hallo zusammen und vielen Dank für eure Ideen.
Die Pleuellager habe ich im Orginalmaß, wie ich sie ausgebaut habe, wieder neu eingebaut.
Versuche, den Motor duch das Loch an der Schwungscheibe zu drehen ging auch nicht. Mit Anlasserkraft den Motor durchdrehen, traue ich mich nicht. Bin manchmal ein Hosenscheißer.
Kommen wir zum Thema Fett, was mit großer wahrscheinlichkeit das Problem ist.
1975, Lehrzeit in einer Ford Werkstatt. Wenn wir mal einen Motor neu gelagert haben, wurden die Schalen immer mit Molykote eingesaut.
1978, Mainz Industries, ein Panzerüberholungswerk. Lagerschalen eines Motors mit Graphitfett eingesaut.
Und nun, in Mannheim bei der US Army ist ein LKW Überholungswerk. Auch dort wird Molykote verwendet.
Und nun der Knaller:
In der orginalen Reperaturanleitung von BMW (die Blaue), Seite 11-24/3
Vor Wiedereinbau der Kurbelwelle Haupt- und Pleuellagerschalen leicht mit Molykote-Paste G einreiben.
So habe ich es dann auch gemacht. Allerdings stand dann der Motor bis jetzt, was etwa 4 Monate waren.
Darum könnte Botpower sogar recht haben. Codewort Apotheke und Pferde.

Nun werde ich erst einmal einen Bekannten aus dem Krankenhaus abholen und dann wird das Werkzeug klappern.

Noch einmal tausend Dank an alle, bis heute Nachmittag.
Natürlich werde ich euch auf dem laufenden halten.
 
Hallo, auch ich habe vor kurzem die Lagerschalen gewechselt und ein wenig Moly an die Schalen gegeben .
Gab aber keine Probleme beim Starten .Kommt vielleicht auf die Menge an?

Wird auch als Notanlaufhilfe in jedem Rep.handbuch so beschrieben.

gruß Rainer
 
Original von bestenbehr
Hallo, auch ich habe vor kurzem die Lagerschalen gewechselt und ein wenig Moly an die Schalen gegeben .
Gab aber keine Probleme beim Starten .Kommt vielleicht auf die Menge an?

Wird auch als Notanlaufhilfe in jedem Rep.handbuch so beschrieben.

So habe ich das beim letzten Mal auch gemacht. Hat völlig problemlos funktioniert. Ich denke der Fehler liegt woanders und würde den Motor noch einmal zerlegen!
 
Original von heinzi
Alles sauber zusammengebaut, Pleuellager mit Graphitfett eigesetzt, Kolben mit Öl wieder eingesetzt, überall das erforderliche Drehmoment genutzt. Motor drehte mit der Hand durch.

Hallo Albert,
Lagerschalen werden NIEMALS mit Fett eingesetzt. Nur mit Öl.
Mit Fett stimmt der ganze Drehmomentwert nicht.
Wenn Du sie jetzt im eingebauten Zustand auswaschen könntest, dann könntest Du sehen, das der Anzugswert viel zu gering wäre.

Das gilt übrigens auch für Bolzen die in Sackbohrungen mit Drehmoment angezogen werden. Niemals einölen oder fetten. Höchstens Keramikpaste.
Sonst kompremiert man beim hineinschrauben das Öl in der Bohrong und man erreicht das vorgeschriebene Drehmoment schon eher der Bolzen fest ist.

Grüße
Heinz
Sorry Heinzi,
da muss ich Dir teilweise wiedersprechen.
Beim Neueinbau der Pleullager wird ein dünner Film Molybdän Fett vorgeschrieben um vor dem Öldruckaufbau eine Notlaufeigenschaft zu erhalten.
Auch die Pleulschrauben z.B des Big Bore Pleuls werden mit einem Mo Fett eingesetzt um die Schrauben richtig zu dehnen und anschließend das richtige Anzugsmoment zu erhalten.

Also keine Panik bei der richtigen Verwendung von MO Fett .Beim Einsetzen in :sack:Bohrungen mit Öl gebe ich Dir Recht.

Die Ursache für den festen Motor muss woanders liegen.

(Steuerkette richtig aufgelegt ? Wann klemmt der Kurbeltrieb; kurz vor OT ?)

Grüße Frank
 
Und hier ist er wieder, der ratlose Hille.
Schalldämpfer weg, Krümmer Weg, linker Zylinder weg.
Und siehe da, der verwanzte Motor dreht.
Er stand quasi auf OT. Was mir nur zu denken gibt, das er auch mit dem Kick sich nicht bewegen ließ.
Wenn ich auf dem Kick stehe, sind das 85kg. Mit Wut ca. 105kg. Und ich hatte Wut.
Meine Theorie ist nun, daß das Übersetzungsverhältniss so mieß war, das er sich nicht bewegen ließ. Gibt es so etwas???
Und noch als Anmerkung, keine Spuren an den Ventilen oder am Kolben.

Wo gibt es dann so was. . . . .

Beste Grüße und vielen, vielen Dank erst einmal
 
Hey schmiermaxe
Ich sollte mal mein Avatar ändern. Ich bin zwar Russenfan habe aber keinen. Einmal im Jahr fahre ich nach Mecklenburg, zu einem Hotel, wo auch Dnepr MT 16 vermietet werden. Absolut Geil. Und dort war ich schon einige male und in all den Jahren/Kilometer ist ein einziges mal ein Schwimmernadelventil hängen geblieben. Sonst nix.
Ich schraube zur Zeit an einer 60/7, die ein Cafe Racer wird, mit Hubraumerhöhung, die nach dem TÜV kommt. Soll mal eine ewige Baustelle werden, die sie schon seit dem Kauf ist.
Ansonsten noch 94er 80GS und CB 550 F1.

Was es nun genau war, würde mich schon interessieren.
Hätte ich es wie, wie empfohlen, mit dem Anlasser versucht, hätte es bestimmt auch hingehauen.

Beste Grüße (bin wieder besser gelaunt),
 
Tja Albert,

was war's denn nun?
Die Blockade hängt also mit dem Zylinderkopf zusammen.
Nicht dass da die Ventile den Kolbenboden küssen wollten ...
Noch mal zum Fett, oder besser "GRAPHITFETT".
Fetten mit molykote heißt nicht fetten mit Graphitfett.
Da gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied und der heißt Graphit.
Das Zeug bekommst du nach, nur sehr kurzer, Laufzeit nie mehr aus der Oberfläche Deiner Hubzapfen raus.
Zu den weiteren Kommentaren sag ich nur eins.
Kann gut gehen, muss aber nicht. Wenn Du die Zylinder eh nochmal runter machst, würde ich die Pleuellager reinigen und neu einbauen (sind billiger als eine KW).
Und beim Zusammenbau dünn mit normalem Maschinenfett oder technischer Vaseline benetzen.

Gruß, Botpower
 
Da gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied und der heißt Graphit. Das Zeug bekommst du nach, nur sehr kurzer, Laufzeit nie mehr aus der Oberfläche Deiner Hubzapfen raus. Zu den weiteren Kommentaren sag ich nur eins. Kann gut gehen, muss aber nicht. Wenn Du die Zylinder eh nochmal runter machst, würde ich die Pleuellager reinigen und neu einbauen (sind billiger als eine KW). Und beim Zusammenbau dünn mit normalem Maschinenfett oder technischer Vaseline benetzen.

Rischtisch !

Grüße
Heinz
 
Original von Botpower
Tja Albert,

was war's denn nun?
Die Blockade hängt also mit dem Zylinderkopf zusammen.
Nicht dass da die Ventile den Kolbenboden küssen wollten ...


Hey Botpower.
An dem Kolben und an den Ventilen waren keine Spuren. Hatte also nix mit der Blockade zu tun.
In einem muß ich euch recht geben. Fett trägt mehr auf wie Öl, und somit stimmt dann das Dehmoment nicht wirklich.
Halber Motor ist schon offen, später kommt Nummer zwei drann und dann werden wir mal putzen.
Man kann ja mal was dazu lernen, auch 30 Jahre später.
Und wenn ein 12 Zylinder Boxer (auch Luftgekühlt) eines M-60 fest geht, laufen die Kosten auf den Verteidigungshaushalt der USA.
Ausserdem dürften die Passungen bei einem Motorradmotor anders sein, wie bei einem Vielstoffmotor.

Wenn er wie ein Kätzchen schnurrt, lasse ich es euch wissen. Und wenn nicht, dann auch.

Dank an alle,
 
Heute morgen dann mal schnell mit der GS nach Mannheim (Scheißkalt) gefahren, Lager und vorsichtshalber Dichtungen geholt, Alles gereinigt, zusammengebaut, mit Drehmoment angezogen.
Und dann noch schnell Ventile einstellen und der Kuchen ist gebacken.
Nix gebacken. Beim linken Auslassventil hat sich das Gewinde von der Einstellschraube verabschiedet. Nicht die Mutter, nein, die Schraube.
Heute ist kein Schraubertag, und ich dachte schon daran, alles in Teilen zu verkaufen.

Beste Grüße, ich bin dann mit der GS unterwegs,
 
Hab das Thema leider erst jetzt gelesen. Wenn mit Kick nix dreht, dann empfehle ich als erste Maßnahme: Kerzen raus, 2. Gang rein, ein wenig zurück und wieder vor schieben. Ist immer besser als die Lima-Schraube zu bemühen. Ist mir in 20 Jahren vielleicht zwei- oder dreimal passiert, vielleicht irgendwas mit Zahnrädchen, welche unglücklich zueinander stehen. Funktionierte jedenfalls.

Erst, wenn dann immer noch nichts geht, würde ich anfangen zu schrauben.

Gruß

Andreas
 
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