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Nikasilzylinder durchhonen Ja / Nein ???

Jürgen

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23. Apr. 2007
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880
Ort
Winsen/Aller (Nähe Celle)
Moin Moin "Q"-Treiber,

der Frühling steht vor der Tür und ich muß sehen, dass ich meine "V4-Classic" wieder zusammen bekomme.

Ich möchte meiner "V4-Classic" neue Kolbenringe spendieren.

Jetzt hat man mir geraten, vorher die "Nikasil-Zylinder" durchhonen zu lassen.
Selbiges habe ich auch auf verschiedenen Seiten im WWW gelesen.
Dieses "durchhonen" sollte mit einer flexiblen Honbürste (sieht aus wie ein Schornsteinfegerbesen) geschehen.

Meine Frage jetzt an die Motorentechniker:
Welcher Meinung seit ihr? Honen mit "flexiblen Honbürste" JA oder NEIN ?
Reicht eventuell auch ne schonende Einfahrphase (ohne Honen) ?

Bedanke mich schon mal im Voraus für die zahlreichen Antworten.

Ach ja, "V4-Classic" deswegen, weil das ne 100/7 Bj. 78 , mit Motor aus ner R100GS Bj. '88
der Krauser 4-Ventil-Köpfe hat.
 
Original von Jürgen
Dieses "durchhonen" sollte mit einer flexiblen Honbürste (sieht aus wie ein Schornsteinfegerbesen) geschehen.
Hallo Jürgen,

gehont wird mit speziellen, federnd aufgespannten Honsteinen im Kreuzschliff.

Die Frage ist aber, warum Du glaubst, daß neue Ringe nötig seien...
Nachgemessen ? Maß ? Toleranz ?
Oder einfach nur "präventiv" ?
Oder Kolben und Zylinder getrennt erworben ?

Ansonsten ist das in den seltensten Fällen notwendig und verursacht nur Kosten und Scherereien.
 
Moin Stephan,

...die Verwendung einer "Honbürste" soll eine besonders schonende Art des Honens sein.

..tja, warum glaube ich, dass neue Ringe nötig sind:
Meine "V4-Classic" räucherte in letzter Zeit mehr als nötig. Ich durfte bei Ausfahrten immer nur hinten fahren :D .

Ich weiß, kann an verschiedenen Dingen liegen, u. a. habe ich meine Köpfe bereits pikobello überholen lassen.

Die Zylinder wurden bei dieser Kopfüberholung auch begutachtet und dabei wurde festgestellt, dass der rechte
einige Riefen im oberen Kolbenringbereich - von einem früheren NW-Schaden - davongetragen hat.
Das genauer auszuführen würde diesen Tread in eine andere Richtung bringen.

Also, Zylinder nicht unbedingt hinüber, aber mir wurde geraten beim Zusammenbau doch eventuell bessere gebrauchte zu verwenden.
Diese habe ich mir vor einigen Wochen besorgt.
Nachgemessen habe ich jetzt nicht.
Da das Kolben für die 4V- Krauserköpfe sind, werden hier (und wurden auch schon vorher) Kolben und Zylinder aus ganz
unterschiedlichen Schubladen zusammengeführt.

Inzwischen habe ich endlich in einer renomierten Motoren-Instandsetzungsfirma einen Meister an die Hörmuschel bekommen.
Dieser hat mir von einem Honen der beschichteten Zylinder dringends abgeraten, außer ich möchte ihn anschließend
neu beschichten lassen. Er sagte, einfach die neuen Ringe drauf und sutsche einfahren, dann paßt das schon.

Bin mal gespannt, was hier noch für Meinungen auftauchen.

..ach ja, die Kolben inkl. Ringe die in meinen erworbenen Zylindern ihren Dienst versehen haben, habe ich
auch noch. Die sollen so etwa 70.000 TKm runter haben. Sollte ich eventuell diese Ringe verwenden (vorher messen) ?
 
Ist machbar, bei neuen Kolbenringen aber nicht unbedingt nötig. Hast du die Zylinder vermessen im Vergleich zu den Kolben? Die Nikasilschicht ist (angeblich.. ?() bis zu 2/10 dick, d.h. also dass vorsichtiges Honen die Schicht etwas, aber nicht kritisch, reduzieren würde. Wenn die Zylinder zu unrund sein sollten (oder verschlissen) kann man die immer noch zu Powerseal in Holland schicken, die Honen bzw. Bohren durch und Beschichten neu (hab ich grad hinter mir :rolleyes:..top Arbeit, superschnell und bezahlbar).

Grüsse,

Daniel
 
Beim Honen wird kaum Material abgetragen.

Es dient zum Erzeugen einer gewissen Rauhtiefe, damit in der Einlaufphase "Platz" für Öl zur Kolbenringschmierung ist.

"Entglänzen" wäre richtiger, mit einer Honbürste (in Amiland gängiger als hierzulande) kannst du viel weniger verkehrt machen als mit so einem Dreiarmteil.

Andreas
 
Moin Andreas u. Daniel,

...gelesen habe ich es u.a. hier: http://www.scheuerlein.de
dann links "Honwerkzeuge und Felxhonbürsten" anklicken. Der Text gleich oben unter der abgebildeten Flex-Honbürste.
Sicher, der will auch nur sein Werkzeug verkaufen.
Leuchtet aber irgendwie ein.
So, jetzt rufe ich gleich mal dort an.
Geschrieben, getan. Ergebniss: er rät auf jedem Fall zu "Flex-Honen" und hat mir auch gleich eine ausführliche Begründung dafür gegeben.
Er sagte mir, dass nicht mal 1/100 dabei abgetragen wird. Es ist mehr ein Aufrauen im Mikrobereich, damit das Öl besser haftet.
Ich bin zwar kein Maschinenbauer, aber für mich klang das absolut einleuchtend.

Ich warte heute abend noch mal ab, was hier noch für Meinungen kommen und werde dann morgen entscheiden.
 
Meine Erfahrung von etlichen gewechselten Kolbenringen ohne im Zylinder rumzuhonen: keine Probleme, kein erhöhter Ölverbrauch, guter Einlauf. Bei meiner R 80 hab ich sogar nach 6000 km die Zylinder wieder gezogen, die Ringe trugen vollständig und perfekt.
Die Honerei mag bei einem Gusszylinder Vorteile haben ( und selbst da mach ichs nicht, da da meist mit den Kolbenringen auch die Laufbahn fällig ist), bei einem Nikasilzylinder halte ich sie schlicht für unnötig.
 
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