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Nockenwellenantrieb über Zahnräder

DerBohne

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11. Mai 2008
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40721 Hilden
Hallo Gemeinde,

erstmal ein frohes neues Jahr!
Letzte Nacht habe ich mit ein paar Freunden über diverse Umbauten an den 2V gefachsimpelt. Irgendwann kam der Vorschlag, "warum nicht die Steuerkette entfernen und die Nockenwelle über ein Zahnrad von der Kurbelwelle antreiben lassen?"
Gut, es muss spielfrei sein und Vorteile hat man so gut wie keine - ausser man tauscht das Rasseln gegen ein Heulen :gfreu:
Ich erinnere mich aber, das hat schon jemand mal gemacht und wäre an der technischen Lösung interessiert. Hat jemand zu diesem Thema irgendwelche Infos?

Gruss und Sonnenschein
Chris
 
Hallo Chris ! Frohes Neues Jahr.
Die ganzen älteren Boxertypen bis zur /5-Reihe (Ausnahme R 51/2)
hatten Stirnrädersteuerung (ohne heulen). Erst ab der /5 Reihe fing
die Sch... mit der Kettensteuerung richtig an. Preispolitik.Genau so
idiotisch der Wegfall der Magnetzündung.
Gruß Harry. :wink1:
 

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Bei den Guzzis gibts das als Nachrüstlösung zu kaufen. Allerdings sind die Voraussetzungen da besser, da die Kurbelwelle entgegen der Nockenwelle dreht. Beim Boxer müsste man da entweder ein Zwischenrad einsetzen oder eine gespiegelte Nockenwelle anfertigen.
 
Mit Zahnrädern aus ominösen Aluminiumlegierungen die auf Stahlzahräder trafen.:schock:

Auch alles nicht ohne ProblemeA%!
 
Um das Ganze zu "optimieren", könnte ich mir einen Umbau auf Zahnriementrieb vorstellen. Der dürfte zu mindest den Vorteil haben, dass er leise läuft.

Na......die Herren Ingenieure und Fertiger, wäre das nicht was?
 
Original von Hobbel
Um das Ganze zu "optimieren", könnte ich mir einen Umbau auf Zahnriementrieb vorstellen. Der dürfte zu mindest den Vorteil haben, dass er leise läuft.

Na......die Herren Ingenieure und Fertiger, wäre das nicht was?

Die Kaufleute werden dir die Hand küssen, die Ingenieure draufschlagen. ;)
 
Original von Hobbel
Um das Ganze zu "optimieren", könnte ich mir einen Umbau auf Zahnriementrieb vorstellen. Der dürfte zumindest den Vorteil haben, dass er leise läuft.

Wahrscheinlich wäre er auch noch etwas leichter. Für mich wäre es nix. Beim Autokauf ist der ZR-Antrieb für die NW für mich ein ganz dickes Minus. Leider ist man damit in der Auswahl auch etwas eingeschränkt...

Die 4V-Boxer fahren doch auch so ein Gummiteil spazieren (Keilrippenriemen als Lima-Antrieb?). Soweit ich mal flüchtig gelesen hab, macht der auch ab und zu Probleme. Ich bin froh, dass die 2V-Boxer "riemenfrei" sind.

Grüße
Marcus
 
Der Zahnriemen als solcher ist mal nicht der schlechteste Steuertrieb. Er ist leicht und leise. Der Nachteil ist eben, daß er einem Wechselintervall unterliegt. Daß Zahnriemen problematischer sind als Ketten stimmt so nicht ganz, alle Schäden, die ich in den ganzen Jahren in die Hände bekommen habe waren entweder auf verpasste Wechselintervalle oder fehlerhafte Montage zurückzuführen. Es waren wohl auch welche dabei, bei denen ein Hersteller schlicht zu lange Intervalle angegeben hatte. Der Hauptgrund, warum Zahnriemen etwas verrufen scheinen, ist der, daß es oft ein erheblicher Aufwand ist, diesen zu tauschen. Es gibt Autos, da ist der Richtwert 14 h, die dem Kunden oft auch schamlos in Rechnung gestellt werden. Bei entsprechend guter Zugänglichkeit ist der Wechsel ein Kinderspiel.
Beim Boxer kommt aber ein kleines Problem dazu: Die Stossbelastung auf dem Riemen ist relativ gross, da ja nur 4 Nocken die Ventile betätigen und somit eine Abbremsung des ablaufenden Nockens durch einen zeitgleich Auflaufenden geringer ausfällt, als beispielsweise bei einem 4-Zylinder. Dadurch muss der Riemen entsprechend stabil dimensioniert werden, er wächst in die Breite. Das wiederum stellt höchste Ansprüche an die Fluchtung der Riemenräder, damit der Riemen über die gesamte Breite gleichmässig trägt.
 
Ich würde das mit dem Umbau des Steuertriebs erstmal nach hinten schieben. Bisher hatte ich nämlich damit keine Probleme, aber schon 3 defekte Limas. Die Rotoren mögen nämlich die Position auf dem Kurbelwellenstumpf nicht so gern. Wenn sich da mal jemand eine brauchbare Lösung einfallen lässt hätte ich nix dagegen. Am besten würde mir so eine Dynastart Lösung gefallen, die den jetzigen Anlasser ersetzt und vorne mittels Riemen angetrieben wird. Das spart Gewicht und entkoppelt die Lima von den Schwingungen der Kurbelwelle. Vielleicht hat mal jemand Zeit das mal so ganz nebenbei umzusetzen :sabbel:

Klaus
 
Original von hubi
Der Zahnriemen als solcher ist mal nicht der schlechteste Steuertrieb.

Für mich schon!

Die Steuerkette ist wartungsfrei und hält im Regelfall ein Fahrzeugleben lang. Ich weiß da gibt es auch einige wenige "Problemkandidaten" bei denen die Kette oder der Spanner Probleme macht. Aber die Zahl der ZR-Schäden (auch bei ordentlicher Wartung) sind dagegen Legionen.

Der Zahnriemen dagegen erzeugt Folgekosten für teure Wechsel, bei denen natürlich nicht der Riemen selbst, sondern Arbeitszeit sowie Spann- und Umlenkrollen und in einigen Fällen Nebenaggregate (Wasserpumpe,..) zu Buche schlagen die mit gewechselt werden müssen. Auch bei ganz normalen Autos ist oft der Aufwand für den Wechsel erheblich (hatte früher z.B. diverse Audi TDI (längseingebauter Motor). Selbst beim braven 1.9er TDI da musste an der Front einiges abgeschraubt und gelöst werden um überhaupt ranzukommen. Vom 2.5er TDI möcht ich jetzt gar nicht reden. Bei einem der Audis hatte ich ein extrem kurzes Wechselintervall von 60TKM. 1/2 Jahr später bei 90TKM ist er dann gerissen.

Bei meinem Sommer-Auto (das du ja auch kennst) musst man auch in einer freien Werkstatt für den ZR Wechsel incl. Teile an die 1000 Euro rechnen.

Und so ein Murksteil am Motorrad? Never!!!

Dann lieber wirklich Zahnräder. Gab es übrigens sogar in der Formel 1, wo ja wirklich auf das Gewicht geachtet wird):
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Grüße
Marcus
 
Zahnriemen vs. Zahnräder

Hallo allerseits,

vielen Dank schon mal für die vielen Anregungen - Harry hat es auf den Punkt gebracht, warum es sowas heute nur noch selten zu sehen gibt.
Habt ihr mal den Ventilantrieb einer alten MV gesehen? Da geht mir das Herz auf, ähnlich wie einer genau gefertigten Desmodromik. Herrlich!
Ich stelle mir 3 Zahnräder aus Aluminium vor, schön ausgefräst und in einer Kassette laufend.

Irgendwie krieg ich das schon hin §: Aber ich will das Rad ja nicht neu erfinden.

Gruss und Sonnenschein
Chris
 
Ich wollte jetzt keinen Stab für den Riemen brechen, die Q läuft mit Kette ja auch gut, vor allem, wenn dann die Zündung an die Kurbelwelle versetzt wird :D
Drum hab ich ja auch geschrieben, daß ich es bei der Q für bedenklich halte. Zahnräder wären natürlich optimal, da hochpräzise. Aber da wird wahrscheinlich die eine oder andere Fussangel auftauchen, Stichwort Zwischenrad. Diese Fussangeln tauchen übrigens mit Sicherheit auch bei einem Umbau auf Riemen auf, da der riemen ausserhalb des Ölraumes trocken laufen muss. Da wird die Nockenwelle schnell zu dünn und biegsam nach der letzten Lagerstelle.
 
Hallo,

Zahnriemen fressen doch auch mehr Leistung
als ne Kette oder ??
Wobei die ducatis haben die ja auch noch.
Und gibts beim Boxer nicht andere Baustellen die es dringender
nötig haben verbessert zu werden.
Aber ein paar Hondas haben ja auch Zahnräder zur V-steuerung
Vielleicht ist ja da was passendes bei.

Gruss
DerOlli
 
Original von hubi
. Zahnräder wären natürlich optimal, da hochpräzise. Aber da wird wahrscheinlich die eine oder andere Fussangel auftauchen, Stichwort Zwischenrad....

Naaamd,

Nachdem die wenigsten von uns Seriennocken fahren wärs konsequenter eine gespiegelte Nockenwelle (mit einem herzigen Noninus vielleicht?) zu konstruieren, die Zahnräder sauber zu fertigen und verspannt zu montieren, und über die vorhandene (Steuerkettenspanner)öldruckleitung anständig mit Schmierstoff zu versorgen... Dann noch eine Riemenscheibe für eine NipponDenso Lima, wie in einigen 4 Zylinder Yammerer verbaut, vorn auf den KW Stumpf, die Lima oben vor dem Valeo versteckt... wo kann ich bestellen, drei mal bitte §:

Ach ja, VW hat eine 5 Zylinder TDI der auch Zahnräder zur Nockenwelle hat
 
Hallo und ein gutes Neues.!
Einen heißen Tipp kann ich dazu geben. Bei Walter (euklid55) rennt ihr mit einem Königswellenboxer offene Türen ein. Wenn sich sowas realisieren lässt, bin ich dabei.
Gruß
Klaus
:applaus:
 
Es gibt auch für Guzzi Motoren einen Umbaukit auf Zahnriemen.
Ich glaube von Moto-Spezial auf der Schwäbischen Alb.
Die machen einige Interessante Umbauten, die auch auf BMW passen.
 
Hallo,

so eine Offenbarung mit den Zahnrädern war die NW Steuerung vor 1969 auch nicht. Das Spiel wurde mit unterschiedlichen Zahnraddurchmesser eingestellt. Die Novodex Lösung bei Zündapp, Renault (R4) und Ford (V4, V6) war wir schon gesagt eine Lösung von Frühstück bis Mittag. Ich selbst stehe mit den Zahnriemen auf Kriegsfuß, nachdem ich bei meinem Audi S3 einmal den Riemen gewechselt habe. Die einzige Lösung bleibt demnach die Kette. Hält fast ewig und wenn nicht der hydraulische Kettenspanner das Licht der Welt erblickt (Peugeot 204 C) ist die Lebensdauer so hoch bis zu einer Motorüberholung. Das ich natürlich Träume von einem Königswellen Antrieb für den Boxer bleibt unbenommen. Vielleicht werden Träume noch war.

Gruß
Walter
 
Tach,

naja, den idealen Nockenwellenantrieb gibts halt nicht, bei Defekten ist dann immer ein freilaufender Motor von grossem Vorteil.

Bei Stirnrädern gilt das obengesagte, und der Zahnriemen ist halt empfindlich gegen Einbaufehler, Konstruktionsmängel und Wartungsfehlern.

VW gibt beispielsweise bei den kleinen 16V Benzinern ein Kontrollintervall von erstmalig 90000 und dann allen 30000 km an, zur Kontrolle sind allerdings so erhebliche Montagearbeiten erforderlich, dass man den Riemen samt zugehöriger Rollen und Wapu dann direkt wechseln kann.

Zur Stirnradlösung war VW aufgrund häufigerer Defekte bei den leistungsstarken 5 Zylinder Dieseln gezwungen, hiervon ist defektmässig relativ wenig zu erfahren.

Ein Vorteil des Zahnriemens ist , dass nach dessen Wechsel die Steuerzeiten wieder exakt stimmen.

Steuerketten werden seit einigen Jahren häufiger auf die Kupplungsseite verlegt, was bei einigen Motoren (VR 6) häufig bereits bei knapp über 100000 km Probleme bereitet.

Andreas
 
...Die Novodex Lösung bei Zündapp, Renault (R4) und Ford (V4, V6) war wir schon gesagt eine Lösung von Frühstück bis Mittag...

Dies war in den 50ern weit verbreitet. Auch Opel, Volvo, Borgward und der gute VW-Käfer hatten
Steuerräder aus Kunststoff. Leider wussten die noch nichts über die Versprödung von
harzbasierten Materialien.
 
Original von eddiek
Steuerketten werden seit einigen Jahren auf die Kupplungsseite verlegt, was bei einigen Motoren (VR 6) häufig bereits bei über 100000 km Probleme bereitet.

Hallo,

an den VR6 möchte ich erst garnicht erinnert werden. Durch und durch eine Mistkonstruktion. Zylinderkopfdichtung wechseln ohne Knoten in die Finger zu bekommen geht nicht und die Einstellung der Kette an der Kupplung ist dem Zufall überlassen.

Gruß
Walter
 
Servus!
So eine Umbauversion von Steuerkette auf Stirnräder gab es bei den wenigen Werksrennmaschine R51RS 1938 schon mal. Später dann von Hoske kopiert, von ihm selbst im Rennen eingesetzt und für Privatfahrer zum Umbau angeboten. Leider hab ich grad kein Foto zur Hand, wie das im eingebauten Zustand aussieht, aber ich hab mal so einen Umbausatz auf einem Markt fotografiert. Die kleine Kette ist nur zum Antrieb des Zündmagneten.
So ähnlich müsste sich das doch für die Boxer ab /5 auch realisieren lassen, nur ob sich der Aufwand wirklich lohnt....
Beste Grüße
Stefan
 

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