stardust
Teilnehmer
- Seit
- 19. Feb. 2008
- Beiträge
- 84
Hallo zusammen,
eine Frage an mitlesende Schrauber:
Auf welchen Wegen kann Öl - reichlich Öl - in den Brennraum kommen ?
Grund der Frage:
Moped: R80 Bj 1985, 90Tkm
Montage Siebenrock Power Kit (800 -> 1000cc) zusammen mit Zylinderkopfrevision.
Akt 1:
Zylinderkopfrevision mit Austausch aller Ventile, Einsetzen von neuen (Orischinol BMW - dazu später) Ventilführungen, Geometriekorrektur durch Fräsen aller Ventilsitze anschließendes Feinschleifen.
Umbau auf Doppelzündung.
Kerzen W7DTC oben, DP7EA-9 unten.
Montage der Zylinder streng klinisch sauber nach Handbuch , Ringe mit Spannblech (Cartool)
Zylinder / Kolben vor Montage nicht gemessen (weil neu aus Schachtel !)
Nach ca 1000 km Einfahren und weiteren 1000km Tour nach Frankreich - erste Zündaussetzer.
Kerzen getauscht - alles in Butter Moped läuft wie der Teifel.
Von nun an alle 1000km neue Kerzen - weil verölt - schwarz glasig verbackene Elektrode.
Akt2 :
Da die BMW Führung bereits vorgerieben geliefert werden - Köpfe ab - Ventilführungsspiel ermittelt.
Diesmal eigene Führungen eingebaut.
Eigenfertigung auf EMCO Maximat V10P - Bohrung exakt zentrisch gedreht auf 0,1 Untermaß.
Nach Montage Aufreiben mit extra engem Laufspiel. (D = 7,98)
Maßkontrolle mit INTO D , TESA Micromaster 0-30 , kalibiert mit Hommel Klasse IV Endmaß
Resultat: Linker Topf: Trocken, Besserung
Rechter Topf: Nix gut.
Nach wie vor Kerzen verölt, Intervalle jedoch leicht länger.
Akt3:
5000km später (jetzt 10 TkM auf den Satz gefahren)
Ölverbrauch ca. 0.25-0,3 L/1000km
Weitere Ursachensuche:
Neue Kerzen: Frische NGK BP6ES oben und DP7EA-9 unten montiert. Nach 50km Landstrasse, flott gefahren, Moped abgestellt (Haupständer).
1 Woche später: Demontage Kerzen, links und rechts.
Bild:
Kerzen links : Isolator blitzsauber, blütenweiss,
Kerzen rechts: festgebackener Ölschmauch. Beginnende Verkokung.
Ein Blick durch die Kerzenbohrung offenbart eine Menge Öl in der unteren Zylinderlaufbahn. Nass.
Glück gehabt: die Ventile waren diesmal ausgerechnet rechts kurz vor Kompressions OT zu.
Mit Pinzette und Küchenpapierfitzel - Probe gezogen.
Reines Öl - kein Sprit mit vermischt.
Mit Schweissdraht 'Pegel' ermittelt: min. 1,5mm Öl auf der Laufbahn.
Linke Zylinderlaufbahn: 'trocken' bzw minimaler Ölfilm - so wie es sein sollte.
Daraufhin Demontage Zylinder und Kopf rechts.
Kopf zerlegt und Einlassführung vermessen. Wie eingebaut. D 7,98-7,99 , Oberfläche wie nach Montage, bitzblank sauber gerieben. Kein Verschleiss sichtbar. Abstreifkante unbeschädigt.
Zylinder und Kolben vermessen.
Laufspiel innerhalb Toleranz, wie neu.
Zylinder: D= 93,97 93,98
Kolben, ballig, von unten nach oben: 93,93 93,95, 93,92
gemessen mit :
Hahn&Kolb Subito, TESA 75-100 Bügelmssschraube, Steinmeier 75-100 Bügelmesschraube, Grobmessung mit Mitutoyo 300 Absolute Digital Meßschieber
kalibiert mit Hommel Kl IV Endmassen auf 94,00
Ich werde morgen noch mal nachmessen.
Laufbahn und Kolbenringe haben keine Riefen oder sonstige Schäden.
Dichtfläche Zylinderkopf ist plan.
Und nun die Preisfrage - wie oben bereits erwähnt: Wo kommt das Öl her ?
Durch die Führungen kann es im beschriebenen Fall in dieser Menge meiner Ansicht nach nicht kommen.
weil:
a) Zylinder waagerecht und Ölmenge im Zylinderkopfgehäuse extrem gering.
b) Führungsspiel an der Untergrenze dessen was 'legal' ist.
Habe schon schlabbrigere Führungen gehabt und bei denen ist das auch nicht passiert.
Denkfehler ???, Irgendwas vergessen ?
Ich hatte die Zylinder bzw Kolbenringe in Verdacht.
Leider sind die Maße derart gut daß ich auch hier keine Idee habe .
Die Kolbenringe haben gut Spannung und Untersuchung mit der Lupe zeigt auch keinerlei Macken.
was habe ich übersehen - vergessen !?

Sachdienliche Hinweise, die zur Lösung des Problems führen - werden mit Weizenkaltschalengetränk auf dem nächsten BoKu Treffen belohnt.
Dank schon mal fürs Hirnen.
Jan
eine Frage an mitlesende Schrauber:
Auf welchen Wegen kann Öl - reichlich Öl - in den Brennraum kommen ?
Grund der Frage:
Moped: R80 Bj 1985, 90Tkm
Montage Siebenrock Power Kit (800 -> 1000cc) zusammen mit Zylinderkopfrevision.
Akt 1:
Zylinderkopfrevision mit Austausch aller Ventile, Einsetzen von neuen (Orischinol BMW - dazu später) Ventilführungen, Geometriekorrektur durch Fräsen aller Ventilsitze anschließendes Feinschleifen.
Umbau auf Doppelzündung.
Kerzen W7DTC oben, DP7EA-9 unten.
Montage der Zylinder streng klinisch sauber nach Handbuch , Ringe mit Spannblech (Cartool)
Zylinder / Kolben vor Montage nicht gemessen (weil neu aus Schachtel !)
Nach ca 1000 km Einfahren und weiteren 1000km Tour nach Frankreich - erste Zündaussetzer.
Kerzen getauscht - alles in Butter Moped läuft wie der Teifel.
Von nun an alle 1000km neue Kerzen - weil verölt - schwarz glasig verbackene Elektrode.
Akt2 :
Da die BMW Führung bereits vorgerieben geliefert werden - Köpfe ab - Ventilführungsspiel ermittelt.
Diesmal eigene Führungen eingebaut.
Eigenfertigung auf EMCO Maximat V10P - Bohrung exakt zentrisch gedreht auf 0,1 Untermaß.
Nach Montage Aufreiben mit extra engem Laufspiel. (D = 7,98)
Maßkontrolle mit INTO D , TESA Micromaster 0-30 , kalibiert mit Hommel Klasse IV Endmaß
Resultat: Linker Topf: Trocken, Besserung
Rechter Topf: Nix gut.
Nach wie vor Kerzen verölt, Intervalle jedoch leicht länger.
Akt3:
5000km später (jetzt 10 TkM auf den Satz gefahren)
Ölverbrauch ca. 0.25-0,3 L/1000km
Weitere Ursachensuche:
Neue Kerzen: Frische NGK BP6ES oben und DP7EA-9 unten montiert. Nach 50km Landstrasse, flott gefahren, Moped abgestellt (Haupständer).
1 Woche später: Demontage Kerzen, links und rechts.
Bild:
Kerzen links : Isolator blitzsauber, blütenweiss,
Kerzen rechts: festgebackener Ölschmauch. Beginnende Verkokung.
Ein Blick durch die Kerzenbohrung offenbart eine Menge Öl in der unteren Zylinderlaufbahn. Nass.
Glück gehabt: die Ventile waren diesmal ausgerechnet rechts kurz vor Kompressions OT zu.
Mit Pinzette und Küchenpapierfitzel - Probe gezogen.
Reines Öl - kein Sprit mit vermischt.
Mit Schweissdraht 'Pegel' ermittelt: min. 1,5mm Öl auf der Laufbahn.
Linke Zylinderlaufbahn: 'trocken' bzw minimaler Ölfilm - so wie es sein sollte.
Daraufhin Demontage Zylinder und Kopf rechts.
Kopf zerlegt und Einlassführung vermessen. Wie eingebaut. D 7,98-7,99 , Oberfläche wie nach Montage, bitzblank sauber gerieben. Kein Verschleiss sichtbar. Abstreifkante unbeschädigt.
Zylinder und Kolben vermessen.
Laufspiel innerhalb Toleranz, wie neu.
Zylinder: D= 93,97 93,98
Kolben, ballig, von unten nach oben: 93,93 93,95, 93,92
gemessen mit :
Hahn&Kolb Subito, TESA 75-100 Bügelmssschraube, Steinmeier 75-100 Bügelmesschraube, Grobmessung mit Mitutoyo 300 Absolute Digital Meßschieber
kalibiert mit Hommel Kl IV Endmassen auf 94,00
Ich werde morgen noch mal nachmessen.
Laufbahn und Kolbenringe haben keine Riefen oder sonstige Schäden.
Dichtfläche Zylinderkopf ist plan.
Und nun die Preisfrage - wie oben bereits erwähnt: Wo kommt das Öl her ?
Durch die Führungen kann es im beschriebenen Fall in dieser Menge meiner Ansicht nach nicht kommen.
weil:
a) Zylinder waagerecht und Ölmenge im Zylinderkopfgehäuse extrem gering.
b) Führungsspiel an der Untergrenze dessen was 'legal' ist.
Habe schon schlabbrigere Führungen gehabt und bei denen ist das auch nicht passiert.
Denkfehler ???, Irgendwas vergessen ?
Ich hatte die Zylinder bzw Kolbenringe in Verdacht.
Leider sind die Maße derart gut daß ich auch hier keine Idee habe .
Die Kolbenringe haben gut Spannung und Untersuchung mit der Lupe zeigt auch keinerlei Macken.
was habe ich übersehen - vergessen !?

Sachdienliche Hinweise, die zur Lösung des Problems führen - werden mit Weizenkaltschalengetränk auf dem nächsten BoKu Treffen belohnt.
Dank schon mal fürs Hirnen.
Jan