Öl, Öl, Öl ... am hinteren Federbein und am Getriebe. R100 R

achimgr

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25. Apr. 2022
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Lkr. Ludwigsburg
Hallo,
nach nun etwa 45000 km kommt vermehrt Öl aus dem hinteren Federbein und tropft im Stand auf die Paraleverschwinge. Das ging nun ganz schön schnell- bin ziemlich überrascht.
Weiterhin hängt immer wieder ein Tropfen am Faltenbalg der P-schwinge auf der Getriebeseite.
Zweiteres geht noch.
Ersteres muss in 4 Wochen behoben worden sein.
Da es Revisionsanleitungen für die Gabel vorne gibt vermute ich, dass es das auch für hinten gibt. Oder empfiehlt ihr mir gleich einen Austausch?
Allerdings bevorzuge ich "gut und günstig" anstatt "komplett und teuer".

Wie soll ich vorgehen? Bietet es sich an beide Baustellen gleichzeitig anzugehen, wenn man schon mal "dran" ist?
End-österliche Grüße vom
Achim
 
Gnamend,

wenn es der Originaldämpfer ist, gibt es keine wirtschaftlich sinnvolle Revision, nur neu!
Frag mal beim "grünen" Frankenboxer nach, vielleicht kann der Dir einen Tipp geben. :D:D

Gruß

Kai
 
Hallo Achim,

wie schon von meinen Vorschreibern erläutert: Das originale Showa kannst Du nur entsorgen. Jeder am Markt verfügbare Ersatz ist dem Showa (im Neuzustand!) funktional deutlich überlegen.

Im günstigen Bereich gibt es m.W. aktuell zwei Federbeine:

  • das Wilbers Ecoline: ordentliches Federbein, habe ich selbst an meiner R100R viele Jahre gefahren, Hausmannskost, weder Druck– noch Zugstufe einstellbar, dem originalen Showa aber in jeder Hinsicht überlegen.
  • ein Federbein aus dem YSS–Baukasten: mindestens Zugstufe einstellbar, diese Variante fahre ich in meiner Honda, m.M.n. dem Wilders funktional deutlich überlegen, dazu günstiger. Unser User „Frankenboxer” ist hier genau die richtige Anlaufadresse – frage ihn einfach!
Gruß,
Florian
 
UIuiui, die Preise sind echt übel. Bislang wollte ich von dem Federbein rein gar nichts u hab mir auch keine Gedanken über Einstellungen gemacht. Von dem her bin ich über den Preis für so ein Teil echt geschockt.
Gebrauchte für nen Hunni werden mich in Kürze wieder vors gleiche tropfende Problem stellen. Das kommt also auch eher nicht in Betracht.
Aber NOCH günstiger wie Wilbers ist nix auf dem Markt?
Grüße

Achim
 
Servus, Fahrwerk ist sicherheitsrelevant - also wie schon hier empfohlen:
Neues YSS beim Frankenboxer, hab ich als doppelte Federbeinchen in /7.
Oder gebrauchtes FB kaufen, z.B. die Wilbers kann man direkt bei denen überholen lassen. Ich persönlich bin auch von Freund von Überholen oder Reparieren, als Wegwerfen und Neu.
Am Getriebe wird es der Simmerring sein, denk daran, dass der Ruckdämpfer in der Kardanwelle Öl nicht abkann.
 
Ich habe voriges Jahr das YSS von Peter in meiner R 100R verbaut.
Funktioniert bestens, ist wertig verarbeitet und dabei noch preiswert. )(-:


Das nur 37.500 km gelaufene und gute Originalteil würde ich bei Bedarf abgeben.
 
Ich habe mich jetzt an Peter gewandt und werde mit Sicherheit von ihm ein Federbein kaufen
Ein YSS, Preis ist ein Euro für jeden Tag im Jahr ;-)
 
Am Getriebe wird es der Simmerring sein, denk daran, dass der Ruckdämpfer in der Kardanwelle Öl nicht abkann.

A: Welchen Simmerring meinst Du? Sprichst Du vom Wellendichtring getriebeseitig?
Das wäre dann der (https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?64473) auf Seite 51. Richtig?

B: Was bedeutet hier das "Vor dem Einsetzen des Flansches (3) sollte die Dichtung mit einem geeigneten Werkstück ca. 2 Stunden vorgeformt werden (z.B. Sechskantnuss SW 30). Wird dies unterlassen, können die scharfen Kanten des Flansches (Tachoantrieb) die Dichtung verletzen."
Soll der Ring zum Weiten über die Nuss geschoben werden?

C: Was benötige ausser dem WeDi noch? Auch da die Paraleverschwinge schon mal draussen ist?
D: Woran erkenne ich, ob es nur der WeDi ist o das Getriebe revisioniert werden muss?
E: Was ist wenn der Ruckdämpfer doch Öl abbekommen hat?

Sorry wegen der Fragerei, aber ich brauch das um mich drauf einzustellen.



Grüße,
Achim
 
Zuletzt bearbeitet:
B: Ist aus meiner Sicht nicht mehr aktuell, alle derzeit kaufbaren Dichtringe fürs Getriebe sind vorgeformt. Es gibt einen Trööt, wo die derzeitigen Paraleverdichtringthematiken aufgeführt sind.

C: Abzieher Kardanflansch, am besten 2 Rohre als Verlängerungen, Silikondichtmasse zum Schliessen der Kerbe oben am Dichtring, Bremsenreiniger zum Entfetten des Konus, Drehmomentschlüssel zum Anziehen des Kardanflansches.
Aus meiner Sicht sollte das Getriebe ausgebaut sein, um den Dichtring zu wechseln.

D: Sanftes Drehen am Kardanflansch muss absolut ruckfrei und teigig von statten gehen. Jegliches hakeln, Schwergängigkeit etc. ist ein Indikator für Lagerschaden.

E: Dann reinigst du ihn mit Bremsenreiniger und fertig. Mein Ruckdämpfer hat im letzten Monat 2 Mal in Öl gebadet, ist halt so. Die Paraleverwellen haben nicht das ewige Leben. Eine Dauerschmierung mit Öl der Kardanwelle sollte unterbleiben, daher ist der Wechsel des Dichtringes nicht unwichtig.

Das von mir geschriebene gilt für den Fall, wenn es tatsächlich der Getriebedichtring ist. Falls es jener am Endantrieb sein sollte, ist es anders.

Gruß, Hendrik
 
Mit Bremsenreiniger, der auf Mineral-Öl basiert, kann man nichts entfetten.

Dafür nimmt man Azeton.

B: Ist aus meiner Sicht nicht mehr aktuell, alle derzeit kaufbaren Dichtringe fürs Getriebe sind vorgeformt. Es gibt einen Trööt, wo die derzeitigen Paraleverdichtringthematiken aufgeführt sind.

C: Abzieher Kardanflansch, am besten 2 Rohre als Verlängerungen, Silikondichtmasse zum Schliessen der Kerbe oben am Dichtring, Bremsenreiniger zum Entfetten des Konus, Drehmomentschlüssel zum Anziehen des Kardanflansches.
Aus meiner Sicht sollte das Getriebe ausgebaut sein, um den Dichtring zu wechseln.

D: Sanftes Drehen am Kardanflansch muss absolut ruckfrei und teigig von statten gehen. Jegliches hakeln, Schwergängigkeit etc. ist ein Indikator für Lagerschaden.

E: Dann reinigst du ihn mit Bremsenreiniger und fertig. Mein Ruckdämpfer hat im letzten Monat 2 Mal in Öl gebadet, ist halt so. Die Paraleverwellen haben nicht das ewige Leben. Eine Dauerschmierung mit Öl der Kardanwelle sollte unterbleiben, daher ist der Wechsel des Dichtringes nicht unwichtig.

Das von mir geschriebene gilt für den Fall, wenn es tatsächlich der Getriebedichtring ist. Falls es jener am Endantrieb sein sollte, ist es anders.

Gruß, Hendrik
 
Der Bremsenreinger wird explizit als Entfetter verkauft, wieso soll der nix entfetten? Ich benutz den seit...immer:Dfür alle möglichen Entfettungsaufgaben und behaupte, das des funktioniert. Den Kardanflansch beispielsweise, den ich ja nu in letzter Zeit öfter abziehe, löst sich jedes Mal nur mit Verlängerung und einem deutlichen Knall. Noch keine mit Bremsenreiniger entfettete Dichtfläche ist undicht geworden, also stoppt Bremsenreiniger-bashing:lautlachen1:

Vllt. Kann Frank noch etwas zur Chemie beitragen, Stichwort lipophile Inhaltsstoffe und hydriertes Naphta?

Sprühende Grüße, Hendrik

PS: Mit Aceton kann ich nicht arbeiten, Dose auf-->dicker Kopp.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
B: Was bedeutet hier das "Vor dem Einsetzen des Flansches (3) sollte die Dichtung mit einem geeigneten Werkstück ca. 2 Stunden vorgeformt werden (z.B. Sechskantnuss SW 30). Wird dies unterlassen, können die scharfen Kanten des Flansches (Tachoantrieb) die Dichtung verletzen."
Soll der Ring zum Weiten über die Nuss geschoben werden?
[...]


Wie schon geschrieben werden die neuen Dichtringe vorgeformt ausgeliefert, d.h. der innere Teil ist mit einem Kunststoffring "gedehnt".

Hans
 
Okay, vielen Dank für die Vorab – Informationen. Ich werde berichten. Es würde mich ja wundern wenn alles problemlos gehen würde ;)
 
Hallo Achim,

wie schon von Guido und Hans angeführt ist der richtige Dichtring die Nr. 2 im zweiten Link (40x70x7 mm³).

Die Nr. 6 im ersten Link ist der RWDR für die Eingangswelle des Getriebes. Blöderweise sind die Maße für diesen Dichtring nicht in der üblichen Form angegeben. Richtig wäre 26,5x40x9 mm³, also Innendurchmesser, Außendurchmesser, Breite.
Im ET-Katalog sind die Maße für die beiden Durchmesser des Rings vertauscht (40x26,5x9 mm³). Das kann zu Verwechselungen führen, wenn man nicht genau hinschaut.
 
Federbein: an sich kein Problem. Nur hat der Vorbesitzer die R 100 R zum Einsitzer umgebaut und ein Rahmenrohr läuft genau am Einstellring vorbei. Das Rohr mussten wir ein wenig nach außen biegen und den Ring 1 cm nach unten drehen. Jetzt passt es.
Ich habe keine Ahnung ob das Federbein jetzt härter oder weicher oder wie auch immer ist :-D
Das Showa war auf die höchste Stufe gedreht. Was heißt das eigentlich?
 

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Aber nun zum eigentlichen Thema am Getriebe. Was ich bekommen habe war eine harte Plastikscheibe. Nach meiner Ansicht ist das kein Simmering, kein Wellenring, gar keine Dichtung.
Passt das dennoch?

Die Datenbank Einträge zur Demontage der Parallele habe ich gelesen. Aber ich werde nicht ganz schlau. Kann man nicht das HinterachsGetriebe vom Federbein lösen, Die Paralever am Getriebe lösen und HAG samt Paralever nach hinten klappen? Hätte man da nicht genug Platz um ein den Simmering am Getriebe zu kommen?
Benötigt man überhaupt beide Spezialwerkzeuge? LangNuss 32/36 und diesen Zapfenschlüssel?
ein etwas durcheinanderseiender Achim
 

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Aber nun zum eigentlichen Thema am Getriebe. Was ich bekommen habe war eine harte Plastikscheibe. Nach meiner Ansicht ist das kein Simmering, kein Wellenring, gar keine Dichtung.
Passt das dennoch?

Die Datenbank Einträge zur Demontage der Parallele habe ich gelesen. Aber ich werde nicht ganz schlau. Kann man nicht das HinterachsGetriebe vom Federbein lösen, Die Paralever am Getriebe lösen und HAG samt Paralever nach hinten klappen? Hätte man da nicht genug Platz um ein den Simmering am Getriebe zu kommen?
Benötigt man überhaupt beide Spezialwerkzeuge? LangNuss 32/36 und diesen Zapfenschlüssel?
ein etwas durcheinanderseiender Achim


Hallo Achim:
erst mal die Begriffsbestimmung:

  • HAG: Das Teil, an dem das Hinterrad hängt und das Federbein befestigt ist
  • Schwinge mit Kardanwelle: Das Teil, an dem das HAG befestigt ist und vorne mit dem Rahmen verbunden ist.
  • Paralever: Ist kein separates Teil, sondern bezeichnet die Kombination aus den zwei Knickelementen samt Paraleverstrebe.
  • Getriebe ist klar

Nun zu deiner Frage: Du must das Getriebe am besten ausbauen, gute Leute schaffen das auch bei eingebautem Getriebe. ABER: Die Hinterradschwinge MUSS raus, ansonsten hast du nicht genügend Platz für den Getriebeausbau bzw. Wellendichtungswechsel. Das HAG zusätzlich zu demontieren macht noch mehr Arbeit, schau dir nochmal den Zusammenbau an.

Dichtring sieht für mich richtig aus


Hans
 
Vielleicht habe ich deine Frage nicht ganz verstanden: Das HAG kann/sollte an der Schwinge bleiben, d.h. "nur" Rad, Federbein ausbauen, Paraleverstrebe am HAG abschrauben, Kardanwelle am Getriebe demontieren und alles nach hinten gemeinsam herausnehmen. Wenn das deine Frage war, dann ja.

Hans
 
Getriebe-WeDi wechseln ohne Getriebeausbau geht, würde ich heute aber nicht mehr machen.

Grund: Bei eingebautem Getriebe musst Du den neuen WeDi mit einem langen Rohr von hinten eintreiben, was zwangsläufig mit größerer Ungenauigkeit behaftet ist, als wenn das Getriebe auf der Werkbank liegt.

Da Du gerade bei den heute erhältlichen WeDis peinlich genau auf die Position der Dichtlippe achten musst, verbietet sich das Einsetzen bei eingebautem Getriebe meines Erachtens.

Gruß,
Florian
 
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