Ölaustritt am Bremsnocken hinten // R65 LS 248

Creekree

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29. Okt. 2016
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Hallo,

Ich habe zu meiner persönlichen Entrüstung feststellen müssen, das am Bremshebel, also direkt am Bremsnocken, Öl aus meinem HAG tritt.
Also Rad raus - und entsetzt auf völlig verölte Bremsbeläge gestarrt. Wie da noch Bremswirkung vorhanden sein konnte (war nämlich so) kann wohl nur mit "Magie" beschrieben werden.

Innen am Nocken war es am schlimmsten. Eins vorweg: der große Simmering war staubtrocken!
Also Bremsnocken raus und entschieden, daß die O-Ringe hinüber sein müssen. Bei RealOEM nachgeschaut und festgestellt, daß bei mir der Filzdichtring fehlt. Alles gesäubert, zuammengebaut, und im Flüstermodus nach Hause (war 60km entfernt bei Freunden).

Dann heute bei Franco angerufen. Der sagte mir, daß es wohl zwei unterschiedliche O-Ringgrößen gäbe. also hab ich eben den Bremsnocken rausgeholt um Maß zu nehmen, damit morgen ein Kumpel bei Franco die Teile abholen kann.

Bei der Gelegenheit habe ich mir die Hülse, in die der Nocken steckt, nochmal genauer angesehen. Da ist doch gar keine Möglichkeit, das von dort Öl in die Bremstrommel gelangt? Die O-Ringe und der Filzring sind doch eher dafür da, Feuchtigkeit "von draussen" fernzuhalten? Und wenn ich mir die Welle des Bremsnocken mal so ansehe - da sind doch insgesamt drei Nuten drin - kommen da dann auch drei O-Ringe rein? Die Explosionszeichnungen bei RealOEM listen nur zwei.

Jetzt also die Preisfrage: woher kommt das Öl? Die einzige Möglichkeit die ich sehe wäre, das die Passung der Hülse-für-den-Bremsnocken im Gehäuse suboptimal ist und sich das Öl dort seinen Weg gebahnt hat. Würde der Filzring (fehlte ja bei mir) das denn wirkungsvoll verhindern?

Ich habe das restliche Öl noch nicht abgelassen, weiss also nicht wie viel da jetzt fehlt. Was mich halt so verwundert ist die Tatsache, das es auf beiden Seiten des Bremsnockens so tropfnass war und an anderen Stellen nicht - weder der Simmering noch die Kontaktflächen der beiden Gehäuseteile sehen verdächtig aus.

Ich bin relativ ratlos und auf Eure Meinungen gespannt!

Christian
 
Hallo Christian,

ja da kommt Öl raus wenn die O-Ringe mürbe oder abgenutzt sind. Das ist keine geschlossene Hülse.
In der Mitte der Hülse ist eine Öffnung.
Wenn da drei Kerben sind, würde ich auch drei O-Ringe einbauen. Schau aber erst mal im genau nach. Bei meiner G/S sind sogar 4 O- Ringe drin.
Wenn du den Antrieb genau befüllt hast, musst du kein Öl ablassen. Die Welle ist knapp oberhalb der Kontrollschraube. Bei mir kam da beim Wechsel nur ein Fingerhut Öl heraus.
Noch ein Tipp: Beim Aufziehen der neuen Ringe immer bei der ersten Kerbe anfangen. Dann rutschen Dir die nächsten Ringe da beim drüberziehen nicht rein.

Gruß

Kai
 
Das Theater hatte ich genau so bei meiner LS.
O-Ringe kommen zwei auf die Welle.

Bei mir war die Buchse angebohrt, vermutlich von einer Gewindereparatur der Einfüllöffnung. Dort siffte es munter in die Bremstrommel und hat alles eingesaut, genau wie bei dir. Prüf das mal.

Wenn ich mich recht erinnere, gibt es die Buchsen als Tauschteil. Früher zweiteilig, jetzt einteilig oder umgekehrt, irgendwas haben die da geändert.
 
Danke für die Antworten!
Die Nocke ist ausgebaut und schon beim Kollegen, der besorgt mir morgen die Ringe. Dann kann es Freitag also doch losgehen...

Mir ist gar nicht aufgefallen das die Hülse innen eine Bohrung hat. Ist die dazu da um den Nocken immer schön geschmiert zu halten? Besonders groß kann sie jedenfalls nicht sein.

Wie dem auch sei, ich hoffe die Bremse morgen Abend wieder im Griff zu haben.

Schönen Abend!

Christian
 
Die Buchse ist bei mir auch nicht angebohrt. Bei meiner G/S trat irgendwann Öl aus der Bremstrommel aus. Die innere Passung (hag großer Lagersitz) für die Hülse war undicht geworden.... Warum auch immer. Die Lagerplatte musste demontiert werden, neue Papierdichtung rein und die Hülse mit Loctite (nicht superfest!) eingesetzt.

Gruß Thomas
 
Hallo,

uffbasse!
Da gab es gerade in den 80zigern verschiedene Bauformen zu verschiedenen Produktionszeitpunkten bei verschiedenen Modellen. Das durchgehende Rohr gibt es meines Wissens erst ab den 85er Monolever Straßenmodellen. Vorher gab es zwei kurze Buchsen dazwischen eine circa 2 cm lange freie Öffnung zum HAG. Die Abdichtung erfolgte hier nur über je zwei O-Ringe vorne und hinten.So ist das wenigstens bei den G/sen noch bis zum Produktionsende 87.
Dort hilft meist der einfache Tausch der Simmerringe.

Ob deine 248 LS das durchgehende Rohr hat oder nicht musst Du Dir anschauen.
Wenn ein durchgehendes Rohr drin ist, gibt es logischerweise andere Ursachen wie die Simmerringe.


Gruß

Kai
 
So ist es Kai,

man sollte erst einmal Wissen was man da vor sich hat.

Ich kenne G/S eigentlich auch nur ohne durch gehendes Rohr.

Ich rüste die meistens nach/um.

Bei einer LS hätte ich nun einen glatten Antrieb vermutet, da gibt es das Problem eigentlich nicht.
 
Was soll jetzt diese Anspielung, klär mich auf oder lass es.

Ich habe nicht den Anspruch allwissend zu sein, kann also ohne weiteres sein das ich da falsch liege, also?



Den Anspruch habe ich auch nicht. Mit dem Unterschied, wenn ich etwas nur vermute, dann schreibe ich es nicht hin. In den letzten Tagen müsste der Luggi (jetzt steht da "
HG Matthias" drunter)
schon zum dritten zurückrudern. So richtig konkret macht er das aber nicht.

Ich vermute die LS hat keinen glatten Antrieb ;)
 
@kai & Patrick
ICH WEISS, dass bei meiner G/S ein durchgehendes Rohr drin ist. UND AN MEINER R65 war GAR kein Rohr drin, da lief die Bremswelle nur mit ihren O-Ringen in blankem Alu. Hab ich aufgerieben und mit Rohr nachgerüstet.
 
@kai & Patrick
ICH WEISS, dass bei meiner G/S ein durchgehendes Rohr drin ist. UND AN MEINER R65 war GAR kein Rohr drin, da lief die Bremswelle nur mit ihren O-Ringen in blankem Alu. Hab ich aufgerieben und mit Rohr nachgerüstet.

Bist du sicher, dass da noch niemand die Finger dran hatte?
Ich fahr momentan nen "alten" Achsantrieb, den mit dem Blechdeckel und dem Nadellager, der hat eindeutig kein Rohr.
Im Keller liegt mein original Antrieb von 87, der hat nach meiner Erinnerung auch kein Rohr! ?(?(?(
Ich schau aber gerne noch mal nach.

Gruß

Kai
 
Der Vollständigkeit halber:

Ich vermute nicht nur, sondern weiss das meine LS einen verripten HAG mit einteiliger Buchse hat. Der Bremsnocken den ich verbaut habe hat insgesamt 3 Kerben, also sind da jetzt auch drei O-ringe drin und der bis dato fehlende Filzring ebenfalls.
Zusätzlich habe ich zuvor etwas Dirko HT auf die Stelle, wo die Buchse im Aluteil steckt, gegeben und trocknen lassen. Da die Buchse durchgängig ist konnte da ja auch kein Öl durchsuppen, und dann kommt da erstmal nur dieser Mini-minispalt in Frage.
Das abgelassene Öl ist in einem Meßbecher gelandet: waren 350ml, also ist nur eine minimale Menge flöten gegangen. Fand ich beruhigend.
Heute 200 km mit einem Kumpel abgespult, viel Autobahn. Wetter warm, HAG dann wohl auch. Dünnflüssiger, so schätze ich, wird das Öl nicht...
Anschließend, in der Abenddämmerung, Hinterrad wieder raus und nachgeschaut wie es Innen aussieht. Alles Furztrocken.

Operation geglückt, Besitzer wieder glücklich, alles gut!

Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Christian, so bin ich auch damals vorgegangen, nicht mit dirko sondern mit irgendeinem anderen festen silikon. Hat aber nur ein paar Wochen dichtgehalten. Mach den Antrieb im Winter auf und dichte ihn vernünftig ab.
Gruß Thomas
 
Moin Christian, so bin ich auch damals vorgegangen, nicht mit dirko sondern mit irgendeinem anderen festen silikon. Hat aber nur ein paar Wochen dichtgehalten. Mach den Antrieb im Winter auf und dichte ihn vernünftig ab.
Gruß Thomas

Das ist der Plan! Jetzt gerade wäre die denkbar schlechteste Zeit das Krad temporär stillzulegen - Wetter gut, ich hab Urlaub, Frau und Kind nicht daheim :))

Christian
 
An meiner G/S habe ich das gleiche Problem, sie hat das durchgehende Röhrchen. Wurde beim HAG der G/S laut ETK scheinbar 11/1984 geändert (ohne Gewähr). Da die Dame mittlerweile 33 Jahre ist, werde ich das Komplettprogramm machen, d.h. beide Simmerringe und die Deckeldichtung erneuern. Wenn dann wieder 33 Jahre Ruhe ist...
 
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