Öldruckkontrollleuchte flackert bei niedrigem Standgas und warmem Motor

frankenboxer

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Hallo Boxerfreunde!

Die Öldruckkontrollleuchte an meiner GS flackert bei niedrigem Standgas, ca. 750 rpm, und warmem Motor.

Der Motor dürfte der originale 800er der GS mit etwas über 100.000 km sein. Vor ca. 20.000 km habe ich den 100er Power-Kit vom Siebenrock verbaut, Köpfe wurden vom Rolf gemacht, Steuerkette gewechselt usw. Pleuel- und Kurbelwellenhauptlager wurden nicht gewechselt, da unauffällig. Rückstand des Ölfiltermantelrohrs ist mit den Distanzscheiben ausgeglichen. Aussen ist der Motor trocken, kein Ölverbrauch.

Bevor ich jetzt die Pleuellagerschalen wechsle, hat noch jemand eine vernünftige Idee oder ein gleiches Problem auch schon mal gehabt?
 
Neben der sehr niedrigen Leerlaufdrehzahl: Der Stift an Ort und Stelle? Mal nen anderen Öldruckschalter probiert?Vielleicht ist der jetzige etwas sensibel im Alter..

Du hast doch sicher die Möglichkeit, mal den realen Druck zu messen, oder?Da würde ich ansetzen, um belastbare Werte zu bekommen..

Grüsse, Hendrik
 
Meiner Meinung nach fehlt es Dir am Stift des Grauens.

Durch das 4mm Loch geht sehr viel Öl verloren, bzw. direkt wieder in die Wanne

Kann sein. Bei meinem Motorrad hat der fehlende Stift trotz deutlich höherem Kilometerstand und angefressener Pumpe kein Öldruckproblem verursacht. Meine Leerlaufdrehzahl ist aber eher bei 900/min.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann sein. Bei meinem Motorrad hat der fehlende Stift trotz deutlich höherem Kilometerstand und angefressener Pumpe kein Öldruckproblem verursacht. Meine Leerlaufdrehzahl ist aber eher bei 900/min.

Die Lagerschale muss sich ja nicht unbedingt verschieben. Die bleibt auch ohne Stift durchaus mal an ihrem Platz. Aber auch nicht immer.
 
Der "graue Stift" ist natürlich ein Argument, aber den hatte ich eigentlich ausgeschlossen, da er vor 20.000km noch friedlich verstemmt an seinem zugewiesenen Platz weilte. Wenn ich die Zylinder zum Pleuellagerschalenwechsel ziehe werde ich selbstverständlich kontrollieren ob er noch seinen Dienst tut oder bereits dessertiert ist.

Das 750 rpm Leerlaufdrehzahl, gerade bei leichtem Schwung, sehr niedrig ist, ist mir schon bewußt, auf der anderen Seite bin ich jedoch sehr zufrieden, sie soweit, bei akzeptablem Motorlauf, drücken zu können. Als pragmatische Abhilfemaßnahme habe ich unterwegs die Anschlagschrauben auf eine Drehzahl von 1000 rpm eingedreht. Aber nach meinem Verständnis sollte doch die Ölpumpe auch bei niedrigsten Drehzahlen genug fördern um den erforderlichen Druck aufzubauen, oder?

Den Öldruckschalter selbst habe ich ausgeschlossen, bis jetzt hatte ich nur funktionierende, Austausch immer nur wegen Undichtigkeit. Wäre ja eigentlich auch zu einfach. Aber da mir das jetzt bereits von mehreren Seiten nahegelgt wurde, probiere ich 's doch mal, ist ja auch der geringste Aufwand.

Ich werde berichten.
 
Aber nach meinem Verständnis sollte doch die Ölpumpe auch bei niedrigsten Drehzahlen genug fördern um den erforderlichen Druck aufzubauen, oder?

Naja..ist so die Frage..wenn die Drehzahl dermassen vom eigentlich gewünschten Handbuchwert abweicht, dazu kommt noch etwas Verschleiss der Lager und evtl. der Ölpumpe..

Gab es nicht irgendwo mal so Soll-Öldruckwerte verschiedenen Drehzahlen zugeordnet oder verwechsele ich das mit meinen Mercedesmotoren?

Gruss, Hendrik
 
Das 750 rpm Leerlaufdrehzahl, gerade bei leichtem Schwung, sehr niedrig ist, ist mir schon bewußt, auf der anderen Seite bin ich jedoch sehr zufrieden, sie soweit, bei akzeptablem Motorlauf, drücken zu können.

Was man dabei gerne übersieht ist, weil es widersinnig erscheint, dass man bei so niedrigen Drehzahlen den Ventiltrieb sehr stark belastet.
 
Die Lagerschale muss sich ja nicht unbedingt verschieben. Die bleibt auch ohne Stift durchaus mal an ihrem Platz. Aber auch nicht immer.

:oberl: Dem Patrick sein Argument weiter oben war, dass durch den fehlenden Stift Öldruck durch die Bohrung im Lagerschild entfleucht. Also auch ohne verdrehte Lagerbuchse.
 
Öldruckkontrollleuchte flackert bei niedrigem Standgas
Das würde ja einen pulsierenden Öldruck bei ansonsten (vmtl.) rundem Leerlauf bedeuten? Woher sollte der pulsierende Druck kommen?

Kann es nicht vielmehr sein, dass es sich um ein Kontaktproblem im Stromlauf Öldruckschalter - Öldruckkontrollleuchte handelt? Deswegen würde ich mal die entsprechenden elektrischen Verbindungen auf festen Sitz prüfen,

empfiehlt der Schrauberopa
 
Die Lagerschale muss sich ja nicht unbedingt verschieben. Die bleibt auch ohne Stift durchaus mal an ihrem Platz.

Genau diese Situation meinte Patrick. Stift ist raus, Bohrungen von Lagerschale und Lagerschild fluchten - läuft!

Bei meinem Motor war die Lagerschale übrigens auch nicht verdreht, Öldruck unauffällig.
 
Die zwei einfachen Sachen habe ich jetzt mal gemacht: Öldruckschalter gewechselt und Leerlaufdrehzahl auf 900 - 1000 U/min angehoben.

Flackern der Kontrollleuchte tritt nicht mehr auf.

An den Öldruckschalter glaube ich nach wie vor nicht, dass mit Anheben der Drehzahl die rote Lampe aus bleibt war von vornherein klar.

Die Frage bleibt: Darf der Öldruck bei 750 U/min so niedrig sein, dass die Warnlampe anspricht? - Aufgefallen ist es mir noch nie, hab natürlich auch nicht extra darauf geachtet.

Ach ja, verbaut ist die große Monolever Ölwanne mit dem "Schwallblech" vor der Ansaugglocke und entsprechender Ansaugglocke. Öl 20W50 ist bis maximal aufgefüllt. Ich weiss, dass das eigentlich zu viel ist!

Weitere Maßnahmen, wenn es keine Komplikationen gibt, werde ich für "nach der Saison" aufschieben.
 
Ich bekomme bei all unseren 2-Ventilern bereits Öldruck bei Anlasserdrehzahl….

Insoweit ist das verdächtig. Wie ist es bei abgesenkter Drehzahl mit dem neuen Öldruckschalter?
 
AAalso,

so nach meiner Erfahrung kann man als Faustformel sagen,
Öldruck [bar] = Drehzahl [U/min] / 1000 (also jeweils die Beträge)

Und das alles bei betriebswarmem Motor, also über 80°C Öltemperatur.

Und der Öldruckschalter kommt bei 0.5bar + Toleranz und die Drehzahl wird etwas zu hoch angezeigt, dann kommen sich die beiden schon recht nahe.

Gruss

Holger
 
AAalso,

so nach meiner Erfahrung kann man als Faustformel sagen,
Öldruck [bar] = Drehzahl [U/min] / 1000 (also jeweils die Beträge)

Und das alles bei betriebswarmem Motor, also über 80°C Öltemperatur.

Und der Öldruckschalter kommt bei 0.5bar + Toleranz und die Drehzahl wird etwas zu hoch angezeigt, dann kommen sich die beiden schon recht nahe.

Gruss

Holger

Einspruch:
Das Überdruckventil macht bei 5 bar auf - mehr hat das System dann auch nicht bei Betriebstemperatur.
der Öldruckschalter ist mit 0,2 ... 0,5 bar spezifiziert.
 
ok ok, die Kappung im oberen Bereich hab ich nicht erwähnt :evil:.

Gruss Holger


P.S. wurde eigentlich schon gefragt, ob der Peter die Ladekontrollleuchte von der Öldruckwarnleuchte unterscheiden kann :&&&:
 
Ich fahre den GS Motor mit 7Rock Power Kit im Gespann. Höhere Öltemperaturen im Sommer können zum Aufflackern der Öldruckleuchte führen (Stadtverkehr Südfrankreich, Auflaufen auf ein Autobahnstauende...)
Klarheit bringt die Montage eines Ölmanometers, notfalls eines Öldruckanzeigers von VDO. Den habe ich verbaut. Das mit den 2bar bei 2000U, 4bar bei 4000U, 6,5bar bei 6500 U ist nur bei 80 bis 90 Grad Öltemperatur richtig, aber wer fährt mit solchen Temperaturen?
Man kann bei 120 Grad Öltemperatur mit 4bar bei 5000 U schon zufrieden sein, das sind 911er Fahrer übrigens auch. 20 W 50 Öl ist jedenfalls richtig! Da beim Gespann genug Platz ist, habe ich einen etwas größeren Ölkühler einer Unfall-BMW eingebaut plus Ölthermostat von Silent-Hektik. Ich komme gut klar mit der Situation, aber speziell als Gespannfahrer bleibt bei Autobahnbenutzung im Hochsommer immer ein ungutes Gefühl, wenn man an Staus denkt.
Der 7Rock PowerKit sorgt für ein höheres Temperaturniveau als beim originalen R100 GS Motor, was an der höheren Verdichtung liegt. Ich fahre den 7RockKit aber schon über 100.000 km! Gesamtfahrleistung bis jetzt ist 174.000 km, mit ersten Hauptlagern, Pleuellagerschalen, Ölpumpe, Steuerkette, Kupplung... Öldruck passt.
 
ok ok, die Kappung im oberen Bereich hab ich nicht erwähnt :evil:.

Gruss Holger


P.S. wurde eigentlich schon gefragt, ob der Peter die Ladekontrollleuchte von der Öldruckwarnleuchte unterscheiden kann :&&&:

Ist bei der GS ab 91 dick uind fett auf - nicht unter oder oben - der Leuchte vermerkt - ich denke schon.

Hans
 
Wenn ich bei meiner Karre (R60/6-Motor vor Russengetriebe) auf den (russischen) Kickstarter trete, ist die Öldruckleuchte nach dem Tritt sofort aus, selbst wenn der Motor nicht anspringt. Dauert dann auch ein oder zwei Sekunden, bis sie wieder angeht. Bei 750 U/min würde da garantiert nix flackern oder leuchten wollen. :nixw:

Grysze, Michael
 
Hi,

wie schon ein Vorschreiber schrub, der Öldruck ist auch von der Temperatur abhängig. Bei kaltem Motor ist das Öl ja wie Honig, bei 120°C dünner wie Wasser. Dementsprechend schnell verschwindet es auch aus den Spalten der Schmierstellen Richtung Ölwanne.

Gruss

Holger
 
Holger, Du hast selbstverfreilich Recht in Sachen Öltemperatur. :fuenfe:
Dsa oben beschrubene Verhalten meiner Öllampe findet aber auch bei warmem Motor statt. ;) Mag sein, dass die Lampe etwas schneller erlischt, aber Kicken bedeutet "Lampe geht aus".

Grysze, Michael :bier:
 
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