Öleinlass- mit -auslassschraube vertauscht (Monolever-Schwinge) - Folgen

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28. März 2011
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Duisburg
Hallo,

Nach 10 Jahren Abstinenz vom Motorradfahren habe ich mir vor einem Jahr eine gutaussehende R65GS zugelegt und diese (nach Inspektion durch eine Werkstatt) ein Jahr lang geritten und dabei 11.000 km zurückgelegt.

Im Sommer will ich mit der Geliebten nach Sizilien, die Sonne lacht, also finde ich mich kurzerhand an der Garage ein und führe meine erste eigene Inspektion durch.

Laut WHB soll ich das Getriebeöl an der Monolever-Schwinge wechseln und finde an dem kastenförmigen Ende der Schwinge, kurz vor dem Endantrieb, eine Ölablaßschraube 17" unter dem Kasten und eine Einfüllschraube 17" auf dem Kasten.

Die Auslasschraube, von außen unauffällig, war ein wenig schwergängig; ganz herausgedreht liess sich der Grund für die Schwergängigkeit erkennen - der ganze untere Teil der Schraube war abgerissen - ein grauenvoller Anblick, den ich euch mangels Kamera ersparen darf.

Heraus fliesst der milchig grüne Ölschleim - keine großen Metallpartikel erkennbar.

Die Einfüllschraube oben wiederum scheint zu kurz für ihr Gewinde - ein Blick in das Aussengewinde in der Schwinge zeigt einen scharfen Farbübergang zwischen metallen zu Beginn und grünlich-metallen tiefer drinnen.

These 1: Ein Vorgänger von mir hat Ein- und Auslass-Schraube verwechselt (beide 17" !!!). Beim Losfahren reisst die in dem Kasten verborgene Kupplungsglocke die innen hervorstehende, als Auslasschraube verbaute Einlasschraube ab - ich bin dankbar, das dazugehörende Geräusch noch nie vernommen zu haben.

These 2: da keine Metallsplitter gesichtet und bereits 10.000 km problem- und geräuschlos gefahren, vermute ich entweder, dass die abgebrochenen Stücke a) zu Pulver zerrieben oder b) entfernt wurden. Auf jeden Fall wurde die Schraube nachbehandelt - sonst hätte ich sie nicht so leicht herausbekommen.

These 3 (auf dünnen Füssen): Die Kupplungsglocke und/oder andere Bauteile wurden nicht gewechselt - denn dann wäre die Schraube auch ersetzt worden.

Was würdet ihr tun? Soll ich öffnen und inspizieren oder gemäß "never change a running system" vorgehen? Seht ihr ein langfristiges Risiko?
Ist dasselbe schon mal jemand anderem passiert?

Danke für Euer Interesse,

sonnige Grüße vom Garagenhof sendet:

Joe
 
Indizien zu: Öleinlass- mit -auslassschraube vertauscht (Monolever-Schwinge) - Folgen

Hallo,

(...)

These 2: da keine Metallsplitter gesichtet und bereits 10.000 km problem- und geräuschlos gefahren, vermute ich (...)

Joe

Obwohl.... Da ist immer so ein leises Surren zu hören, wie von einer schnellen, leichten Plastik-Rassel.... Ich tippe dann immer die Vorderradbremse an, dann geht es weg.... kommt aber wieder...

Test: morgen werde ich statt der Vorderradbremse mal die Hinterradbremse betätigen. Geht das Surren dann auch kurz weg, dann hat es gar nichts mit den Bremsen zu tun, wie ich immer glaubte....

Ich ahne Böses...
 
Hallo Joe,

in der Schwinge ist viel Platz und im Gegensatz zum Endantrieb oder Getriebe wenige Zahnräder, denen z.B. Schraubenreste gefährlich werden können.
Sind denn beim Ölablassen viele (große) Späne mitgekommen? (Ach so, ich lese gerade nochmal These 2).
Also Entwarnung!

Das Surren kann von Sonstwoher kommen, Acustiker schwafeln dann was von resonanz usw. Da wirst Du aber hier niemals eine "kompetente" Antwort erhalten (außer von Schwätzern:pfeif:), sowas muss man immer vor Ort hören.
 
Die beiden Verschlussschrauben sind ab Werk gleich.
Wenn die Schrauben dicht halten, ist alles OK.
Die grünliche Färbung des Öls kann herstellerspezifisch sein.

Das surren kann von den Löchern in der Bremsscheibe her rühren, wenn da die Bremsbeläge leicht drüber reiben gibt es solch ein Geräusch.
 
Danke für Eure beruhigenden Worte - ich lass es zu. Ich glaub auch, dass das Geräusch von der Vorderradbremse kommt!
 
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