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Oldtimer-Problem: Gleichstrom-Lichtmaschine

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Gaststatus
Moin zusammen!
Bei einer DKW SB 500 Luxus, Bj. 34, habe ich ein Problem, vor dem sogar ein mir seit Jahren als ausgewiesener Fachmann bekannter Oldtimer-Elektrik-Spezi kapitulieren musste.
Velleicht hat ja hier einer eine Idee, angesichts des hier versammelten Sachverstandes......
Also:
Wie schon gesagt, Gleichstrom-Lima, ein sog. Glockenanker, die Feldspule samt Kohlen (4 Stück, da Dynastart-Version) liegt innen, der Anker umfasst das Ganze.
Der Vorwiderstand der Feldspule wurde zwecks Verwendung eines elektronischen Reglers stillgelegt. Die Feldspule wurde mehrfach gemessen und getestet, es ist nicht der kleinste Fehler feststellbar.
Der sogenannte "Spulenkasten", in dem Regler, Zündspulen und Zünd-/Lichtschalter sitzen wurde separat auf einem Prüfstand getestet. Dabei wurde ein Fehler im Zündschalter festgestellt, der behoben wurde. Daher jetziger Stand: Einwandfrei.
Der Anker wurde genau nach den Anweisungen im originalen Werkstatthandbuch auf Masseschluss und Windungsschluss geprüft.
Die Masseschlussprüfung erfolgt hierbei mit 220V und einer zwischengeschalteten Glühlampe. Der Elektriker sagte nach diesen Messungen, dass er selten einen so guten DKW-Vorkriegsanker gemessen hätte.
Dann alles zusammengebaut, Motor laufen lassen: Kommt nix raus aus der Lima.......:(
Dann Lichtmaschinenanschlüsse abgenommen, an einen externen und vorher geprüften Testregler angeschlossen, Feldspule dabei an eine 6 Volt-Batterie angeschlossen. Resultat: Wieder nix........:(:(
Nächster Versuch: Ohne Regler mit Feldspule an externer Batterie wieder laufen lassen, dabei müssten bis zu 20 Volt rauskommen. Aber immer noch nix.........:(:(:(
Alle Kabel (alle sind neu) und die Klemmanschlüsse an der Lima-Grundplatte
geprüft, sowie alle Übergänge bzgl. Widerstand. Resultat: alles messbare ist in bester Ordnung.......:(:(:(:(
Es ist einfach kein Fehler zu finden!!!!!!!
Mit einer kleinen Ausnhame: Bei der Windungsschlussmessung hat das Messgerät bei drei Stellen kurz "gezuckt", dann aber den korrekten Wert von etwa 0,3 Ohm angezeigt. Aber auch, wenn zwei oder drei Windungen einen leichten Schluss hätten, würde das immer noch nicht zum Totalausfall des Ankers führen, sondern lediglich zu geringfügig (!) weniger Ausgangsleistung.
Aber es kommt ja gar nichts raus.
Die Limakohlen sind im eingebauten Zustand nicht prüfbar, da nicht sichtbar.
Die Kohlen sind aber neu, und stehen weit genug über, man merkt beim Aufsetzen des Ankers auch den Federdruck.
Es ist zum Verzweifeln! Ich habe an dem Motorrad jede Menge gemacht, ua.a. die Kurbelwelle komplett neu aufgebaut und den Kabelbaum erneuert, und dann sowas! Kein Fehler feststellbar, und trotzdem funktioniert diese Sch...-Lichtmaschine nicht!X(
Vielleicht hat ja einer von Euch den rettenden Gedanken?
Mein Dankbarkeit würde ihn immer verfolgen!

Habe die Ehre!
Jochen
 
Hast Du mal nachgemessen ob da etwas Erregerstrom fließt? Kannst Du ein Amperemeter in Reihe zur Feldwicklung schalten?
Meiner Amsicht muss man mit einem Ohmmeter, wenn alles abgeklemmt ist einen fast genausohohen Ankerwiderstand. Widerstand durch die Kohlen messen, dann weist Du ob die Kohlen "dran" sind.
Viel Glück!

VG Michael
 
Hallo Jochen,

die Dynastarter waren schon immer "sehr beliebt" :(

Hast Du einen Schaltplan dazu?
Eine Gleichstromlichtmaschine dieser Bauart funktioniert so:
Durch Restmagnetismus wird beim Anlaufen der Lichtmaschine in der Ankerwicklung eine elektrische Spannung induziert. Der Anker dient als Polwender und wedet jede zweite Halbwelle der in ihm induzierten Wechselspannung. An den Schleifkohlen wird somit eine von der Drehzahl abhängige Gleichspannung abgenommen. Da Feld- und Ankerwicklungen parallel geschaltet sind, verstärkt sich dadurch also auch das Erregerfeld, was wiederum eine höhere Ankerspannung liefert. So schaukelt sich die Sache zu einem von der Drehzahl abhängigen Spannungswert auf, der ein Vielfaches der eigentlichen Bordspannung sein würde, etwa 60-80 Volt.
Der Restmagnetismus muß in den Polschuhen vorhanden sein. Wenn diese nun entmagnetisiert sind wird sich keine Selbsterregung einstellen. Ein Aufmagnetisieren geht recht einfach. Dazu braucht man aber wieder die ursprüngliche Schaltung mit dem mechanischen Regler. Bei eingeschalteter Zündung wird am Regler der Anker für 2-3 Sekunden gedückt, der Rückstromschalter schließt sich und der durch die Feldspulen fließende Strom magnetisiert diese wieder.

Gruß
Hans-Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Slash 6 ist schon auf dem richtigen Pfad, wobei ein minimaler Restmagnetismus normalerweise vorhanden ist. Manchmal aber falsch gepolt ... dann arbeitet die Lima falsch herum.
Die Abhilfe Reglerkontakt drücken ist schon mal richtig - der Kontakt des Rückstromschalters ist der richtige - damit fließt richtig Strom von der Batterie durch das Feld und magnetisiert dieses. Lässt sich einfach simulieren, indem Du die Strippen ohne Regler für ein paar Sekunden an das Feld legst.

Grüße

Axel
 
Hallo,

Axel beschreibt den Weg ohne den mechanischen Regler einzusetzen.
Das ist ok, doch ich möchte es noch präzisieren. Ich kenne jetzt die Klemmenbezeichnung der Dynastartanlage nicht. Aber zum Polarisieren ist es ausreichend die Klemmen 51 und 61 kurzzeitig zu verbinden. Der Restmagnetismus der Polschuhe kann durch zu langes Rumliegen durch andere Magnetfelder verloren gehen, oder wie Axel schrieb, sich auch umpolen.

Gruß
Hans-Jürgen
 
Hallo,

gibt es vielleicht einen Kurzschluss zwischen Ankerschraube und Ankerwicklung über die Schleifkontakte? Oder Anker zum Gehäuse.

Gruß
Walter

Moin Walter,
Kurzschluss zwischen Ankerschraube und Wicklung würde bedeuten, dass es von der Wicklung zur Ankernabe einen Schluss gibt.
Den gibt es aber definitiv nicht.
Die Schleifkohlen sind von allem ziemlich weit weg, auch deren Kabel liegen nirgends an und sind einwandfrei isoliert.

Habe die Ehre!
Jochen
 
Hast Du mal nachgemessen ob da etwas Erregerstrom fließt? Kannst Du ein Amperemeter in Reihe zur Feldwicklung schalten?
Meiner Amsicht muss man mit einem Ohmmeter, wenn alles abgeklemmt ist einen fast genausohohen Ankerwiderstand. Widerstand durch die Kohlen messen, dann weist Du ob die Kohlen "dran" sind.
Viel Glück!

VG Michael

Hallo Michael,
zum Testen der Lima wurde die Feldwicklung an eine externe Batterie angeschlossen. Der Durchgang der Feldspule wurde vorher geprüft.
Du meinst, den Widerstand der Kohlen gegen Masse messen?
Ist geschehen, soweit möglich (man kommt ja an die Kohlen nicht mehr dran, wenn der Anker drauf ist) und ist i.O., den gemessenen Wert weiß ich nicht mehr, der Elektriker sagte aber, das wäre so richtig.
Genauer: Es wurde geprüft, ob das Kabelende von D+ Durchgang nach Masse hat. Es hat. Bedeutet also, dass die Kette --Kabel/Klemmleiste/Pluskohlen/Masse über den Kollektor und die Minuskohlen-- i.O. ist.

Habe die Ehre!
Jochen
 
Hallo,

Axel beschreibt den Weg ohne den mechanischen Regler einzusetzen.
Das ist ok, doch ich möchte es noch präzisieren. Ich kenne jetzt die Klemmenbezeichnung der Dynastartanlage nicht. Aber zum Polarisieren ist es ausreichend die Klemmen 51 und 61 kurzzeitig zu verbinden. Der Restmagnetismus der Polschuhe kann durch zu langes Rumliegen durch andere Magnetfelder verloren gehen, oder wie Axel schrieb, sich auch umpolen.

Gruß
Hans-Jürgen

Hallo Hans-Jürgen,
die Funktion der Lima ist schon klar, und der Versuch, der Lima mittels Fremderregung der Feldspule auf die Sprünge zu helfen, war das erste, was ich gemacht habe (Batterieplus an 20 (alte Bezeichnung, jetzt DF)).
Und wenn man Batterieplus an DF legt, wird die Lima nicht umgepolt.
Und bei den diversen Versuchen wurde der Regler ja gar nicht benutzt, sondern die Feldspule bekam direkt 6 Volt, und die Lima war ungeregelt an das Messgerät angeschlsssen.........:(
Klemme 61 gibt es nicht bei der alten Anlage, 51 hieß früher 1a und ist hier nicht belegt, war vorgesehen für zusätzliche Verbraucher.
Ich habe den Schaltplan als pdf-Datei angefügt.

Habe die Ehre!
Jochen
 

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Zuletzt bearbeitet:
Neues vom Problemfall

Moin zusammen!
Nach endlosen Gesprächen, Messungen und Probeläufen, u.a. mit einem geliehenen Anker, habe ich inzwischen etwas entdeckt, was zur Lösung des Problems führen könnte:
Bei der ersten Messung des Innenwiderstandes der Feldspule wurde ein Wert von 3,6 Ohm ermittelt, der Sollwert beträgt 3,8 Ohm.
Bei der letzten Messung gestern betrug der Wert plötzlich nur noch 1,9 Ohm. :schock:
Ob da wohl der Hase im Brunnen liegt?
Jedenfalls werden nun die einzelnen Spulen der Feldspule neu gewickelt, und dann schaun mer mal..............
Elektrik ist Teufelswerk!:schimpf:

Habe die Ehre!
Jochen
 
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