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optisch gute Pleuellager weiterverwenden?

Telli

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30. März 2008
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310
Ort
Trier
Hallo Leute!
Als Sparfuchs frage ich mich gerade, ob ich die optisch noch top aussehenden Pleuellagerschalen vielleicht nochmals verwenden sollte. Hab den Motor gerade noch auf nach Wechsel von Ölpumpe und Stößeln, die recht mitgenommen aussahen. Motor 1.000 cm, Bj. 89, ca. 200.000 km. Lager sind noch nie gewechselt worden, sehen aber aus wie neu. Klar, dass die Dehnschrauben natürlich ersetzt werden sollten beim Zusammenbau. Was meint ihr?
 
Eine Lagerschale kostet bei Rabenbauer 9 €. Du hast das Ding schon offen da würde ich die 36 € investieren. Irgendwann ist Sparsamkeit nicht mehr sinnvoll.

Servus

Thomas
 
Wenn ich Lagerschalen ausgebaut habe, welche 200000 km gelaufen sind,
baue ich sie sicherlich nicht wieder ein. Und die Schrauben kommen auch neu.
 
Und das sagt ein Lipper! Die verwenden sonst die Stößelgummis noch einmal nachdem diese weich gekocht wurden!

Gruß Marco

Marco, das stimmt so nicht. Ein richtiger Lipper vertickt die weichgekochten
Dinger über Ebay...:oberl:

Ach ja, noch was, schreib doch mal deine Meinung zu den Lagerschalen..:gfreu:
 
Zuletzt bearbeitet:
Reinhold, so etwas freut mich zu hören! Seit Jahren liegen neue Pleuellagerschalen bei mir der Schublade, und ich kann mich einfach nicht aufraffen, sie zu montieren. Der Motor hat 168.000 km runter. Man lässt sich leicht mal verrückt machen: "Was, schon 110.000 km und noch nie die Lager im Getriebe gewechselt?!?" Zügig ging ich eine Revision an, um dann festzustellen, dass alle Zahnräder und Lager tiptop waren....
Aktuell ist immer noch die erste Kupplung, die erste Steuerkette und die erste Ölpumpe drin, und ich werde mich hüten, da etwas zu machen bevor etwas rasselt, der Öldruck zu niedrig wird oder der schöne Leerlauf weggeht.
In diesem Sinne!

Jan
 
Jan, das ist ja alles ok und richtig. Aber der Reinhold hat die Lager ja schon ausgebaut.
Und dann würde ich sie nicht wieder einbauen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich im Frühling mein BBK montierte, stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass den neuen Pleueln keine Lagerschalen beigepackt waren. Hätte Fa. 7rock in der Montageanleitung darauf aufmerksam gemacht, wäre das kein Problem gewesen - ich hätte welche mitbestellt. So entschied ich mich zur Weiterverwendung der originalen, gerade mal 16,6 Mm gelaufenen Schalen, die keinen auffälligen Befund zeigten. Alternativ hätte ich wohl einige Tage auf die Bestellung warten müssen, wonach mir nun gerade überhaupt nicht war :pfeif: .

Beste Grüße, Uwe
 
Wenn denn neue besser sind....
Bei den Lagerschalen weiss ich es nicht bei Gummiteilen ist es so , dass ich alte und rissige fast defekte Gummiteile lieber einbaue, als neue.
Die neuen sind nämlich schneller kaputt als alte poröse und rissige Originalteile.

Neulich habe ich den alten eingerissenen Gummi am Schalthebel gegen einen neuen ausgetauscht.
Der Neue war kurz darauf weiter eingerissen als der Alte und ist in 5 Jahren weiter abgenutz als der alte in 20 Jahren.
Bei der Paralever-Kardan-Manschette habe ich dann lieber die alte rissige wieder eingebaut.
Die neue liegt am Lager, bis ich die brauche ist sie wahrscheinlich kaputt.


Aber wie geschrieben, ob das auf Lagerschalen auch zutrifft...:nixw:
 
Das Problem bisweilen zweifelhafter Standfestigkeit nachgefertigter Gummiteile ist bekannt, nicht auf BMW beschränkt und auf das Weglassen von bestimmten Weichmachern zurückzuführen. Lagerschalen scheinen mir dagegen eine völlig andere Baustelle zu sein, schon eher zu vergleichen mit Stößeln :pfeif:.

Beste Grüße, Uwe
 
Es gibt auch Theorien, die besagen, das Teile immer schlechter werden, weil sie immer billiger produziert werden.
Das gilt dann für alles.

Ich tausche jedenfalls nur noch Originalteile gegen Neuteile wenn die Originalteile wirklich richtig kaputt sind.
Nicht weil neue besser aussehen oder neuer sind.
 
Warum wurden die Pleuel überhaupt demontiert?
War die KW draußen? Dann ist das natürlich nötig...
Und die wichtigere Frage: Wie war das Kippspiel der Pleuel auf den Hubzapfen?
 
Es gibt auch Theorien, die besagen, das Teile immer schlechter werden, weil sie immer billiger produziert werden.
Das gilt dann für alles.

Ich tausche jedenfalls nur noch Originalteile gegen Neuteile wenn die Originalteile wirklich richtig kaputt sind.
Nicht weil neue besser aussehen oder neuer sind.

:fuenfe:
Desweiteren sind die Lagerschalen ja nur die eine Seite der Lagerung.
Konsequenterweise müsste man auch die Hubzapfen vermessen u. U. nachschleifen.
 
An Kurbelwellen schleift man höchstens rum, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden läßt. Also am besten gar nicht. Die Dinger sind so schon dünn genug ;)

Pleuellager *kann* man heute deutlich besser herstellen als vor 50 Jahren. Das wird aber höchstwahrscheinlich nicht der Fall sein, weil man's nicht macht. Stattdessen wird eine uralte Fertigungslinie entstaubt, umgerüstet und angeworfen. Die ersten 100 Teile sind Ausschuß, bis sich alles wieder eingespielt hat, was ab dann von der Linie fällt, kommt in die Kiste.

Lagerschalen sind in der Fertigung Sub-Cent Artikel, für eine Ersatzteilnachfertigung wird keiner das Fertigungsverfahren umstellen/modernisieren. Im besten Fall entsprechen nachgefertigte Teile den Spezifikationen des Originalteils.

Nachgefertigte Lagerschalen kommen übrigens höchstwahrscheinlich von der Insel. Also schnell noch tauschen, bevor der Brexit sie teuer macht ;)
 
Bist du Politiker?
Selten solch leere Worthülsen gehört.

na, dann will ich die leere Hülse mal mit Grundlagen etwas auffüllen:
Die Schalen sind weich, die Zapfen hart und deshalb darf man mit einiger Berechtigung bei unbeschädigter Zapfenoberfläche von Maßhaltigkeit ausgehen. Verschleiß, im Sinne von Abtragung, zeigt sich also schwerpunktmäßig immer an den Schalen. Ein Wechsel ist einfach und zumindest nicht schädlich.
Ausbau und Bearbeitung der KW spielt hingegen in einer ganz anderen Liga - und selbst ein mittelmäßig ambitionierter Hobbybastler dürfte bereits an der Vermessung des Zapfens wegen mangelndem Messwerkzeug scheitern.

Gruß Gerd
 
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Grundbohrung im Pleuel.
Die ist bei "gelaufenen Teilen" nicht immer so rund, wie sie sein sollte - ab 0,01mm Formabweichung besser ersetzen/Nacharbeit.
Meist ist das zwar noch im grünen Bereich.
Wenn man in einen ovalen Pleuelfuß neue Lagerschalen einbaut, kann das zu Kantenträgern führen...
 
Gleitlagerschalen lassen sich doch in Eigenregie wunderbar überholen:

1) von hinten sanft mit weicher Flamme erhitzen, so daß die alte Tragschicht abtropft
2) neue Tragschicht aufschmelzen (ich nehme immer Karosseriezinn)
3) mittels Schaber und Tuschierpaste auf Maß schaben - fertig ;-)

Gruß,
Florian
 
Hi Telli,
die Pleuelschrauben müssen, wenn einmal gelaufen, unbedingt erneuert werden, da sie ernorm hoch schwellende Lasten aufgrund der Massenkräfte bekommen. Jeder richtige Fachmann wird dir das sagen.

wie MM sagte: Wenn das Kippspiel des Pleuels okay ist (2..3 mm am oberen Auge) und die Lagerschalen gut aussehen, dann weiterverwenden - sie sind u.U. besser als heute nachgefertigte. Habe ich kürzlich übrigens selbst so gemacht.

Die Beurteilung von gelaufenen Lagerschalen ist nur etwas für Gleitlagerspezialsten: Von "Borkenkäfer" und "Pflastersteinbildung" über Kavitationsschäden...die Fachleute können daran genau sehen, wie es dem Motor ging. Ansonsten: wenn Farbe gleichmäßig, keine Ausbröckelungen, dann noch gut. Ein, zwei tiefe, umlaufende Kratzer stören nicht.
Klugscheißermode an :oberl:
Wen das Thema Gleitlager näher interessiert: Buch "Decker: Maschinenelemente" . Das Gleitlager- und Ölkapitel habe ich verfaßt.

Viele Grüße
Frank
 
na, dann will ich die leere Hülse mal mit Grundlagen etwas auffüllen:
Die Schalen sind weich, die Zapfen hart und deshalb darf man mit einiger Berechtigung bei unbeschädigter Zapfenoberfläche von Maßhaltigkeit ausgehen. Verschleiß, im Sinne von Abtragung, zeigt sich also schwerpunktmäßig immer an den Schalen. Ein Wechsel ist einfach und zumindest nicht schädlich.
Ausbau und Bearbeitung der KW spielt hingegen in einer ganz anderen Liga - und selbst ein mittelmäßig ambitionierter Hobbybastler dürfte bereits an der Vermessung des Zapfens wegen mangelndem Messwerkzeug scheitern.

Gruß Gerd

:fuenfe:

Mit so einer Antwort kann man sich eine Meinung bilden!
Ich würde derzeit auch keinerlei Schleifarbeiten an KW durchführen lassen.
Allerdings würde ich auch intakte Lagrschaleen wweiterverwenden.
Der Grund ist das was Wolfo schreibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Telli,
die Pleuelschrauben müssen, wenn einmal gelaufen, unbedingt erneuert werden, da sie ernorm hoch schwellende Lasten aufgrund der Massenkräfte bekommen. Jeder richtige Fachmann wird dir das sagen.

...

Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis:
Ich schraube seit 84 an den 2V und hab die Pleuelschrauben stets wieder verwendet und nie ein Problem gehabt (oder von solchen gehört).
Allerdings reden wir bei unseren Motoren von max. 70 PS / Liter Hubraum.
Bei moderneren Konstruktionen mit Literleistungen von 200 PS / Liter würde ich allerdings ohne Frage auch neue Schrauben nehmen.
 
Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis:
Ich schraube seit 84 an den 2V und hab die Pleuelschrauben stets wieder verwendet und nie ein Problem gehabt (oder von solchen gehört).
Allerdings reden wir bei unseren Motoren von max. 70 PS / Liter Hubraum.
Bei moderneren Konstruktionen mit Literleistungen von 200 PS / Liter würde ich allerdings ohne Frage auch neue Schrauben nehmen.

Die Belastung der Pleuelschrauben ist weitgehend unabhängig von der Literleistung.

Die Last wird im Wesentlichen vom Gewicht der oszillierenden Massen und der auftretenden Kolbenbeschleunigung bestimmt. Und beides ist bei den BMW-Motoren eher ungünstig: bleischwere Kolben und relativ kurzer Hub, da sieht mancher moderne Motor besser aus, obwohl er deutlich höher dreht (und wesentlich höhere Literleistung hat).

Ich hätte trotzdem keine Bedenken, Pleuelschrauben (so sie denn in gutem Zustand sind) weiterzuverwenden.
 
Die Belastung der Pleuelschrauben ist weitgehend unabhängig von der Literleistung.

Die Last wird im Wesentlichen vom Gewicht der oszillierenden Massen und der auftretenden Kolbenbeschleunigung bestimmt. Und beides ist bei den BMW-Motoren eher ungünstig: bleischwere Kolben und relativ kurzer Hub, da sieht mancher moderne Motor besser aus, obwohl er deutlich höher dreht (und wesentlich höhere Literleistung hat).

Ich hätte trotzdem keine Bedenken, Pleuelschrauben (so sie denn in gutem Zustand sind) weiterzuverwenden.

Danke für die verständliche Aufklärung!
Bestärkt mich in der Idee, leichtere Kolben einzusetzen.
 
Hi MM,

nix Theorie: Unser Nachbar hat kürzlich an seinen Pleueln des AUDi 80 gearbeitet und hat die alten Schrauben wiederverwendet.

Munter gefahren - und dann hat's ihm die Schrauben bei einem Pleuel abgerissen. Pleuel total im Arsch, Motor auch. Ich hab dieses Pleuel im Institut als Anschauungsmaterial, muss mal hier ein Foto für die ungläubigen Thomasse posten.

viele Grüße
Frank
 
So, erst einmal vielen Dank für die vielen oft interessanten Hinweise. Das Kippspiel der Pleuel war ok, habe die alten Schalen wieder eingebaut und neue Dehnschrauben verwendet.
 
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