Parallelogrammgabel (Girder fork)

LutzBrux

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09. Jan. 2016
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Hallo zusammen,

ich wollte fragen ob schon einmal jemand hier an seine 75/5 oder ähnliche Gefährte eine Parallelogrammgabel, was die Amis "girder fork" nennen angebracht hat.

Die Kenner können mich gern korrigieren, aber ich habe gelesen, dass die sehr leicht sein sollen, Federkomfort und Ansprechverhalten nicht schlecht, und dass sie damals im Rennsport nur nicht mehr verwendet wurden, weil man die Dämpfung nicht in den Griff bekomen hat mit den Reibungsdämpfern der damaligen Zeit.

irgendwelche Ideen dazu?

Danke...
 
Hallo zusammen,

ich wollte fragen ob schon einmal jemand hier an seine 75/5 oder ähnliche Gefährte eine Parallelogrammgabel, was die Amis "girder fork" nennen angebracht hat.

Die Kenner können mich gern korrigieren, aber ich habe gelesen, dass die sehr leicht sein sollen, Federkomfort und Ansprechverhalten nicht schlecht, und dass sie damals im Rennsport nur nicht mehr verwendet wurden, weil man die Dämpfung nicht in den Griff bekomen hat mit den Reibungsdämpfern der damaligen Zeit.

irgendwelche Ideen dazu?

Danke...


Ja, nicht einbauen, genau aus den Gründen die Du selbst schon angeführt hast. ;)

Mal abgesehen davon dass es sch...e aussieht, wer soll Dir den Kram dann eintragen und für STVO legalisieren?

Oder wird es ein Stehzeug? Dann isses ja egal ob die Gabel funzt oder nicht..

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, nicht einbauen, genau aus den Gründen die Du selbst schon angeführt hast. ;)

Mal abgesehen davon dass es sch...e aussieht, wer soll Dir den Kram dann eintragen und für STVO legalisieren?

Oder wird es ein Stehzeug? Dann isses ja egal ob die Gabel funzt oder nicht..

Gruß

Das mit der Eintragung ist so ne Sache. Wohne in Belgien, wo die Sachen lgelegentlich etwas (!) leichter gehen können (nicht müssen, warte seit 15 Monaten auf die Zulassung von einem Auto, aber das ist ne andere story).

Ne, nee, ein FAHRzeug sollte es schon sein..... Hab da neulich eine Gabel gesehen, die die Dämpfung anders als mit Reibeplatte gelöst hatte und kam ins Grübeln....
 
Moin!
Die Dämpfung ist nicht das Problem: Es gab auch Parallelogrammgabeln mit hydraulischem (und sogar einstellbarem!) Teleskopstoßdämpfer, z.B. bei der DKW NZ 500.
Der große Nachteil dieser Gabeln ist vor allem, dass viel Gewicht bewegt wird beim Federn: beide Gabelscheiden, die Schwinghebel (die diese mit dem Lenkrohr verbinden), das Schutzblech und ggf. Scheinwerfer und Tachometer. Außerdem ist der Federweg prinzipbedingt eher kurz und die um die Lenkachse bewegten Massen sind recht groß.
Trapezgabeln waren zwar noch Ende der 30er Jahre weit verbreitet, aber damals schon nicht mehr der aktuelle Stand der Technik. Daher gab es m.W. 1950 bereits nur noch ein serienmäßig hergestelltes Motorrad mit Trapezgabel, die NSU OSL 251 (oder wie die genau hieß ?(, halt das Vorkriegsmodell der 250er NSU).
Also kurz und knapp: Auch eine mittelprächtige Telegabel ist einer guten Parallelogrammgabel in jeder Hinsicht deutlich überlegen.

Grüße,
Jochen
 
Hallo zusammen!

Die Zündapp KS 750 von 1942 hatte so was. Für´s Gespann war´s angeblich besser als die Telegabel der R75...
Die Telelever-Geschichte bei den 4-Ventilern geht ja auch in die Richtung....
 
Zuletzt bearbeitet:
....Die Telelever-Geschichte bei den 4-Ventilern geht ja auch in die Richtung....

Moin!
Man könnte sagen, die P-Gabel ist der Urahn des Telelever. Beim Telelever sind Radführung und Federung ebenfalls getrennt, aber er hat die Nachteile der P-Gabel nicht mehr. Für mich ist der Telelever die beste Vorderradaufhängung, die es jemals gab. Habe ganz gute Vergleichsmöglichkeiten, kenne aus eigener Erfahrung: reibungsgedämpfte P-Gabel, hydraulisch gedämpfte P-Gabel, Telegabel (luftgedämpfte Upside-Down-Gabel und hydraulisch gedämpfte konventionelle), geschobene Langschwinge, gezogene Kurzschwinge und eben den genialen Telelever :gfreu:.

Grüße,
Jochen
 
Hallo zusammen!

Die Zündapp KS 750 von 1942 hatte so was. Für´s Gespann war´s angeblich besser als die Telegabel der R75...

Beim Anbremsen soll die P-Gabel nicht tauchen, was die Rennsportler gut fanden, weil sie dann nicht die Haftung verloren. Denke, das war auch der Vorteil für Gespanne....
 
Beim Anbremsen soll die P-Gabel nicht tauchen, was die Rennsportler gut fanden, weil sie dann nicht die Haftung verloren. Denke, das war auch der Vorteil für Gespanne....

Hi Lutz!

Das Eintauchen einer Gabel hat nix mit Verlust von Haftung zu tun... Höchstens dann, wenn sie auf Block geht und nicht mehr federn kann.

Zur Sinnhaftigkeit des Einbaus einer "alten girder fork" in eine /5 sag
ich besser nix! :D
 
Hi Lutz!

Das Eintauchen einer Gabel hat nix mit Verlust von Haftung zu tun... Höchstens dann, wenn sie auf Block geht und nicht mehr federn kann.

Zur Sinnhaftigkeit des Einbaus einer "alten girder fork" in eine /5 sag
ich besser nix! :D

2 x Ebend!! ;):D

Ersteres mit erheblichen Verlust von Nachlauf. Zweiteres steht oben ;)

Wenn Du Mumm und (noch) gute Bandscheiben hast, man los.

Hier mal soon Schmucksstück von Gabel in einem Motorrad meines Lieblingsherstellers ( da passt es eher rein als bei ner /5 , allein vom Baujahr her):

http://up.picr.de/23873469wa.jpg
 
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Nee, alsterboxer, einen Bobber werd ich mir nicht antun, mein Bandscheiben machen das nicht mehr mit.

Eure Argumente seh ich alle ein, gute Gründe, technischer Fortschritt und all das. Ihr habt ja Recht, ist mir schon klar, dass man an ein funktionstüchtiges Motorrad nicht so ein Relikt lang vergangener Zeiten schrauben sollte.

Ich find halt die Teleskopgabel die dran ist so .... irgendwie staksig ... und die schwarzen Faltenbälge ...naja....

Und alles was moderner ist (wie Telelever und Duolever) ist zwar sicher noch besser als Federung, aber sieht mir einfach zu technisch aus. Deshalb hab ich ja ne /5 gekauft und nicht ne brandneue BMW.

Nur deshalb komm ich ja auf sone Ideen .....
 
Zuletzt bearbeitet:
Seh' ich alles ein, gute Gründe, technischer Fortschritt und all das. Ihr habt ja Recht, ist mir schon klar, dass man an ein funktionstüchtiges Motorrad nicht so ein Relikt lang vergangener Zeiten schrauben sollte. Nur Harleyfahrer tun das.
Nö. ;)

Ich find halt die Teleskopgabel die dran ist so .... irgendwie staksig ... und die schwarzen Faltenbälge ...naja....

Faltenbälge lassen sich entfernen. Funktioniert auch ohne.

Und alles was moderner ist (wie Telelever und Duolever) ist zwar sicher noch besser als Federung, aber sieht mir einfach zu technisch aus. Deshalb hab ich ja ne /5 gekauft und nicht ne brandneue BMW.

Wo sieht denn die Girder-Gabel nicht technisch aus, bitte?

Wie wäs denn mitm 50er Jahre Lambretta-Roller? Alles schön verkleidet, nix technisches zu sehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Anbremsen soll die P-Gabel nicht tauchen....
Nö, das ist so nicht richtig. Auch ne P-Gabel mit herkömmlicher Abstützung der Bremsankerplatte taucht beim Bremsen ein.
Entscheidend ist die Abstützung des Bremsmomentes, ob die Gabel beim Bremsen eintaucht oder nicht.
Und das ist beim Telelever m.E. perfekt gelöst.
Übrigens: Wenn Deine /5-Gabel "staksig" ist, dann stimmt möglicherweise was nicht. Die Gabel meiner /7 (praktisch baugleich) ist jedenfalls keineswegs staksig, sondern spricht sehr fein an. Und dank der Faltenbälge sind bei meiner wahrscheinlich noch die originalen Dichtringe in den Tauchrohren. Ich habe sie jedenfalls in den 24 Jahren, seit ich das Mopped habe, nicht wechseln müssen. :gfreu:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nuja... Harleyfahrer dürfen das auch...
Da kann man eh nix falsch machen! :D

Aber denk mal an die vielen Gelenke, dass macht eine
Gabel sicher nicht stabiler, als es eine /5-Gabel ist. Da
können sich schnell diverse Spiele (Lagerluft) einstellen,
die die Fuhre rumeiern lassen.

Die /5-Gabel ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß.
Geht aber, wenn man sich die Mühe macht, sie aufzufrischen,
indem man neue Federn einbaut und auch die Ventilfedern
der Dämpfung erneuert. Dazu noch dünnes Gabelöl, wie
z.B. 2,5er Fuchs. Dann wird es erträglich. Die Faltenbälge
kannste ja abbauen, wenn sie Deine Optik stören...
 
Mit staksig mein ich wie sie aussieht, so bisschen zu lang und zu dünne. aber na gut, das ist wohl mein Geschmack.


Ansprechen tut sie gut, keinerlei Beschwerden über die Funktionsfähigkeit, die find ich sehr in Ordnung.

Und AlsterBoxer, bitte! Ein Lambrettaroller. Nee, nee .....

Mit zu technisch meine ich modern technisch. Alt technisch dagegen find ich geht immer.

Zum Beispiel die Bilder. Find ich fast schon unanständig schön ..... Aber wenns sich nicht gut fahren lässt....
 

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Sieht auch unanständig gut aus.
Ne' Bullet is' geil! :sabber:

Schön, sehr schön. Siehste, sowas vorne an ne 75/5, die etwas auf alt getrimmt ist ..... Aber eben, ich will kein Schaustück, sondern ein Fahrstück.

Bei Bild No 4 und 5 versteh ich die dicke Feder in der Mitte. Aber die beiden Kleinen an der Seite? Wozu sind die Nütze? Rückholfedern brauchts doch dank der Schwerkraft nicht.....
 
Zuletzt bearbeitet:
mal wieder keine ahnung oder vorurteile. jedenfalls die meisten.
eine girder oder paralelogramgabel ist nicht per se und automatisch der teleskopgabel unterlegen. ihr solltet einfach mal "hossack gabel" bei der bildersuche eingeben. ihr werdet euch wundern.
warum die nicht in serienmodelle verbaut werden. hat eher was mit den kosten zu tun.
aber was der bauer nicht kennt ist halt erstmal schlecht...
 
mal wieder keine ahnung oder vorurteile. jedenfalls die meisten.
eine girder oder paralelogramgabel ist nicht per se und automatisch der teleskopgabel unterlegen. ihr solltet einfach mal "hossack gabel" bei der bildersuche eingeben. ihr werdet euch wundern.
warum die nicht in serienmodelle verbaut werden. hat eher was mit den kosten zu tun.
aber was der bauer nicht kennt ist halt erstmal schlecht...

Ich dachte Duolever ist eigentlich ne Hossack Gabel, nur dass BMW das lange nicht zugeben wollte ... kann mich täuschen....
 
Die Hossack Gabel wird doch, zumindest in leicht geänderter Form, sehr erfolgreich verbaut. Nennt sich bei BMW "Duolever"

vis_item_duolever.jpg
 
Die Fahreigenschaften der Girder-Gabel sind bestimmt nicht zeitgemäß.

Allerdings gut genug, um damit so manchem mittelmäßigem 2V- und 4V- Fahrer um die Ohren zu fahren, wenn man ne gepimpte 38er Red Hunter mit Rigid-Frame perfekt beherrscht.

Ich durfte mich bei einer schönen Ausfahrt über 300km kurviges Mittelgebirgsterrain an dieser Tatsache schmunzelnd erfreuen. :lautlach:

Ariel RH links.jpg
 
Die Hossack Gabel wird doch, zumindest in leicht geänderter Form, sehr erfolgreich verbaut. Nennt sich bei BMW "Duolever"

vis_item_duolever.jpg


es gibt ein paar konstruktive unterschiede
zwischen hossack und duolever. bmw hat die lenkung von den trägern geschickt getrennt.
es gibt viele sehr interesannte weiterentwicklungen der guten alten girder.
aber was der bauer nicht kennt...
 
Ich dachte Duolever ist eigentlich ne Hossack Gabel, nur dass BMW das lange nicht zugeben wollte ... kann mich täuschen....

Natürlich stammt der Duolever von der Hossack Konstruktion ab. Ursprünglich hatte der Herr mal vor, sein Patent zu verkaufen. Klappte nicht. Also hat man gewartet, bis Rechte ausliefen, dem Kind `nen anderen Namen gegeben und gut.
 
Die Fahreigenschaften der Girder-Gabel sind bestimmt nicht zeitgemäß.

Allerdings gut genug, um damit so manchem mittelmäßigem 2V- und 4V- Fahrer um die Ohren zu fahren, wenn man ne gepimpte 38er Red Hunter mit Rigid-Frame perfekt beherrscht.

Ich durfte mich bei einer schönen Ausfahrt über 300km kurviges Mittelgebirgsterrain an dieser Tatsache schmunzelnd erfreuen. :lautlach:

Anhang anzeigen 139926

die gabel ist es jedenfalls nicht die meinen fahrspass begrenzt!
 

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