Pendelsattel Probleme mit der Bremswirkung

MopsFidelius

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02. Sep. 2019
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Hallo zusammen,

Ich benötige mal euer Schwarmwissen.

Ich war jetzt mit der R100/7 beim Dampfkesselüberwachungsverein und es hat soweit alles geklappt. Morgen ist Zulassungstermin.

Aber...

Der freundliche Prüfingenieur meinte, da geht noch mehr, was Bremswirkung vorne angeht. Das sehe ich auch so. Doppelscheibe, aber Verzögerung wie ein Bremsfallschirm. Und ich sollte doch bitte die Stahlflex anders legen.
Daheim die Stahlflex anders gelegt und dabei festgestellt, dass eine Muffe nen Riss hat. Also mal eben nen neuen Satz Stahlflexleitungen besorgt und dran geschraubt.

Jetzt kommt's...

Entlüften von oben mittels Adapter und Luftdruck ging soweit. Aber kein sauberer Druckpunkt. Die Sättel unten hatte ich vor knapp 2 Jahren mit neuen Rep-Sätzen bestückt. Aber den HBZ nicht. Der durfte heute dran glauben. Zerlegt, gereinigt, geprüft und zusammengebaut. Entlüftet, wie oben beschrieben. Kein sauberer Druckpunkt. Dann den Vorratsbehälter geleert und rechten Sattel von unten nach oben mit ner Spritze befüllt. Es war tatsächlich noch Luft im System.
Anderen Bremssattel ebenso von unten nach oben versucht zu befüllen. Keine Chance ich kriege da keinen Tropfen nach oben gedrückt.
Bohrungen sind alle frei. Leitungen frei. Den Sattel auch noch mal zerlegt und geschaut. Viel kann da ja nicht klemmen. Ich bekomme über die linke Entlüftungsschraube keine Bremsflüssigkeit nach oben gedrückt. Von oben nach unten geht.

Wo ist da das Problem?

Jemand ne Idee?

Und wir kriege ich ne bessere Bremswirkung hin?
Pendelsattel wurde nach den bekannten Methoden (Kreide, Excenter drehen bei betätigte Hebel) eingestellt.

Mit dem Bremsleitungsschlüssel winkt

der Mops
 
Hallo Mops (?),

Walter hat Recht, irgendwo ist noch Luft im System.

Ich stand im Winter bei meiner R75/7 nach einer Überholung des HBZ (unter dem Tank) vor dem ähnlichen Problem: neue Bremsflüssigkeit oben eingefüllt, entlüftet nach der klassischen Auf/Zu Methode und bekam keinen Druck auf die Leitung. In einer der Vorjahren hatte ich es mit einer Lageänderung hinbekommen, also die Bremsbacken höher als den HBZ zu legen (Luft steigt immer nach oben).

Das war mir jetzt aber zu blöd. Ich habe mir dann bei Louis den Entlüfter gekauft, bei dem mit einer kleinen Handpumpe Unterdruck zuerst in der Pumpe erzeugt wird, dann wird das Entlüfterventil geöffnet und Bremsflüssigkeit aus der Leitung in einen Behälter gezogen. Natürlich darf der HBZ nie trocken fallen, sonst fängt man wieder von vorne an.

Bei mir hat es auf Anhieb funktioniert, es hat sich sehr schnell der bekannte Druckpunkt eingestellt. Für letzte evtl. Luftreste habe ich dann noch 1 Nacht den Bremshebel mit Kabelbinder gespannt und stehen gelassen. Auch hierbei sollen Luftreste unter Druck nach oben steigen.

Schönen Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, danke schon mal für die Tips.

Druckpunkt ist jetzt soweit vorhanden.
Allerdings beantwortet es nicht die Frage, warum ich rechts mit ner Spritze von unten befüllen kann, links aber nicht.
Ich sehe auch nirgends ein Ventil, was die Befüllung von unten verhindert.
Ich möchte es halt verstehen.
 
Hi,

die Sättel dürfen sich kaum bewegen wenn du oben am Hebel ziehst.
Entlüften, versuche mal die Bremskolben an den Sätteln einzudrücken, damit pumpst du die Flüssigkeit von unten hoch, mache ich abschließend immer so und meine Bremse bremst wirklich gut, trotz Pumpe unter dem Tank.

Gruß
Willy
 
Wenn beide Leitungen wirklich frei wären, müsste der Durchfluss in beide Richtungen funktionieren. Wenn das nur von oben geht und Bremsflüssigkeit unten ankommt, nehme ich stark an, dass der von oben aufgebaute Druck über den Bremshebel deutlich größer ist als der über die Spritze. Und das würde für eine Verstopfung sprechen.

Kommt von oben auch keine Bremsflüssigkeit an, hast du eine Einscheibenbremse, was die schlechte Bremsleistung erklärt.

Schönen Gruß
Martin
 
Ist ne Doppelscheibe. Die sollte besser packen.

Die Leitungen sind definitiv frei. Ich habe unten am Sattel die Leitung abgeschraubt und oben am HBZ (der unterm Tank, falls es noch nicht klar geäußert wurde) und mittels Spritze und Schüssel geprüft.
Die Bohrungen im HBZ sind definitiv frei, da ich den auch komplett zerlegt und darauf geachtet hatte.

Die Idee mit der Luftkammer vor dem Bremsdruckschalter habe ich eben geprüft. Ich habe den Schalter gelöst, Lappen drunter und langsam den Bremshebel gezogen. Natürlich ein paar mal. Lösen, ziehen, festmachen, Hebel lösen und von vorne. Also so, dass keine Luft rein konnte.

Bin langsam mit meinem Latein am Ende...
 
Für die Bremswirkung ist auch der Reibwert Bremsscheiben und Beläge zuständig.

Bei meiner 90/6 habe ich mit EBC Scheiben und organischen Belägen eine sehr gute Bremswirkung.

Bei Anne‘s 75/6 haben wir mit den Serienscheiben und Halbsinterbelägen eine sehr gute Bremswirkung erzielen können.

Der Zug vom Handgriff zum HBZ ist leichtgängig und korrekt verlegt?
 
HBZ unter dem Tank, nehme ich an.
Zum Entlüften die Schelle lösen und den HBZ hinten hoch stellen, so daß die eventuell vorhandene Luft im HBZ nach hinten zum Behälter steigen kann.

Das Spiel zwischen dem Druckstift und Kolben hast Du mit der Lehre eingestellt?

Wenn man nicht gerade muskellose Fingerchen hat, sollte man den Vorderrreifen auch mit der Schwenksattelbremse zum quieken bringen können.

Immer vorausgesetzt, der Excenter am Sattel ist korrekt eingestellt, aber das hast Du ja bereits geschrieben.

Viel Erfolg,

Frank
 
Um sicherzustellen, dass beide Sättel korrekt arbeiten, würde ich folgendes probieren:
Vorderrad raus, statt Scheibe 2 in der Dicke passende (Holz) Platten in die Sättel schieben und 1* vorsichtig (!) am Bremshebel ziehen und wieder lösen. Jetzt sollten die Bretter nicht gleich rausfallen, aber leicht beweglich sein. Nu nochmal den Bremshebel leicht ziehen (evtl. mit Kabelbinder fixieren). Jetzt sollten beide Bretter nicht oder nur sehr schwer in dem Sattel zu verschieben sein. Wenn man mit ganz leichtem Bremsdruck beginnt und dann (per Kabelbinder) leicht weiter erhöht, sollte die Beweglichkeit der Bretter im Sattel immer gleich schwer oder unmöglich sein. Gibt es dabei signifikante Unterschiede, hast du ein Problem an der "leichtgängigen" Seite. Wo das genau Problem liegt, ist damit noch nicht klar, aber ein Fehler ist entweder gefunden oder ausgeschlossen.
Ich persönlich habe übrigens die Bremsleistung erheblich steigern können, indem ich meine Bürofinger und Arme einfach etwas trainiert habe;)
 
Den Behälter habe ich jetzt mal hinten angehoben und ein paar mal gepumpt. Es kamen tatsächlich kleine Luftblasen. Stehen lassen, noch mal gepumpt. Jetzt müsste auch das allerletzte bisschen Luft raus sein. Der Druckpunkt fühlt sich gut an👍.

Das mit dem Spiel einstellen habe ich auch gelesen. Allerdings keinen Einstellwert und ne Möglichkeit da irgendwo Spiel einzustellen sehe ich nicht. Der Kolben im HBZ ist komplett in Ruhelage. Also kein "Vordruck" im System. Aber weiter kann ich den Bowdenzug nicht einstellen. Leichtgängig ist der aber.
Es sind original BMW Bremsbeläge verbaut. Sogar neue. Eine Scheibe ist ne Brembo, die andere BMW. Die Brembo musste her, weil die Originale im Aluguß nen Riss hatte und fast 2mm Seitenschlag. Nur ne Originale ist finanziell nicht drin gewesen.
Ich gehe mal davon aus, dass sich jetzt der ganze Kram aufeinander einbremsen muss. Fahrbar ist sie, bremst auch wieder, nur ist meine Duplex Trommel an der SR 10 mal bissiger. Bin halt anderes gewohnt. Die Doppelscheibe der XS1100 ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei. Wobei die halt dennoch gut packt.
 
Na Prima.
Neue Beläge ein bisschen einbremsen und dann sollte die auch ordentlich verzögern.
Meine /7 brems(t)en immer recht gut vorne, man darf es aber nicht mit modernen Bremsen vergleichen und muss schon kräftig zupacken können.

Zum Einstellen des Spiels gibt es ein ein kleines Blechteil, schau mal in der Datenbank hier, da wird es erklärt.

Gruß, Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
HI Mops zum Einstellen des HBZ war war im Bordwerkzeug dabei eine Fühlehre für Ventiele Zündkerzen u HBT dabei muste dir halt besorgen die Beläge eintellen ist auch kein Hexenwerk! die Luft mus aus der Anlage raus am beste Hand bremshebel über Nacht noch mal Festbinden über Nacht mit Kabelbinder dan mus die luft rausgehen mfr R100R
 
Servus Mops!

Aus eigener leidvoller Erfahrung: Am besten bekommt
man die ollen Schwenksättel entlüftet, wenn man - die
Q steht auf dem Hauptständer - den Lenker nach rechts
dreht und dann den linken BZ entlüftet. Den rechten BZ
dann, wenn der Lenker nach links gedreht steht.

Wichtig ist, dass die Bremsbeläge parallel zu den Scheiben
liegen. Dazu die Verschlussschraube des Excenters lösen,
die Bremse leicht betätigen und gleichzeitig mit einem
großen Schraubendreher drehen. Die ideale Position ist
dann gefunden, wenn a. der jeweilige BZ außen an der
Scheibe angreift (es gibt auch eine "innere" Position) und
sich der Schraubendreher leicht hin und her bewegen
lässt. In der mittleren Position zwischen "jetzt lässt sich
der Schraubendreher wieder schwerer drehen" ist dann
die theoretisch perfekte Lage der Beläge zur Scheibe
erreicht.

Nun mit einem Edding ein Strich quer über die Scheibe
ziehen und dann leicht bremsen. Dieser Strich sollte
dann von den Belägen komplett weggewischt werden.
Ansonsten etwas über den Excenter nachjustieren.

Erst als ich das so gemacht hatte, war die Bremsleistung
annehmbar. Heute werkelt aber weit modernerer Kram
an dieser Stelle an meiner Lieblings-Q...
 
Hi,

ich weiß ja nicht, ob sich das auf die Bremsleistung auswirkt, aber zwei unterschiedliche Bremsscheiben auf einer Achse wäre mir unangenehm.
 
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