Pfusch am überarbeiteten Zylinderkopf

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26. Aug. 2010
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Hallo

Für einen Umbau habe ich Zylinderköpfe einer 75/6 auf bleifrei bei meiner bisher zuverlässigen Werkstatt/ET-Versorger umbauen lassen. Nun ist von einem sehr sachverständigen Spezialisten festgestellt worden, dass u.a. Fehlern die neuen Ventilführungen eingeklebt wurden. Da ich jetzt die Umbauqualität reklamieren will, Nachbesserung verlangen werde, muß ich wissen ob:

  • Das Einkleben der Ventilführung eine durchaus mögliche Alternative sein kann und Stand der Technik ist?
  • oder es nachweislich Pfusch ist, es nicht einer sorgfältigen Instandsetzung entspricht und auf jeden Fall erneuert werden muss?


Ich muss das wissen, da ich dann dementsprechend fordernd auftreten kann oder ich mehr eher in einer argumentativ schwachen Position befinde. Mir fehlt da leider der Überblick über den Stand der Technik.

Vielen Dank für Eure Kommentare!

Dirk
 
Man kann heute schon viel dauerhaft kleben. Aber Ventilführungen einkleben? Habe ich noch nie gehört. Zumal die Temperaturbeständigkeit bei einem Kleber bei 150 Grad liegen. Und das Auslaßventil dürfte dort etwas heißer sein..
Manfred
 
dass u.a. Fehlern die neuen Ventilführungen eingeklebt wurden

Hallo Dirk,

mag sein, daß ich nicht auf dem letzten Stand bin, aber Ventilführungen einkleben ist zumindest für mich eine neue (kreative?) Reparaturmethode.

Nach meiner Kenntnis bietet BMW für solche Fälle (Bohrung zu groß) eigentlich Übermaßventilführungen an. Wenn die nicht mehr passen, können auch neue angefertigt werden. Die Ventilführung ist wesentlich an der Wärmeableitung des (Auslaß-) Ventils beteiligt. Wenn da zwischen Führung und Kopf eine isolierende Kleberschicht ist, kann das m.E. nicht gut sein und wahrscheinlich auf die Dauer auch nicht gut gehen...

Gruß,
Markus
 
Hallo!

Mein Kommentar dazu: Pfusch!!! Wie schon vorher beschrieben werden die Führungen eingepasst (Übermaßpassung) und sitzen dann fest. Eine Klebeverbindung ist immer ein schlechter Wärmeleiter.

Gruß, Jürgen
 
Es gibt Motoren (nicht BMW), die chronisch locker sitzende Ventilführungen - zumindest am Einlaßventil - tolerieren. Da ist dann aber die untere Federauflage Teil der Ventilführung und sie kann deswegen (im Gegensatz zur Q-Führung) nicht rausfallen bzw. sich nach oben herausarbeiten (weil sie von der Ventilfeder an Ort und Stelle gehalten wird).

Da drunter sitzt bei vielen Honda-Motoren (beim Einlaßventil) sogar manchmal ein O-Ring, um "Ölziehen" trotz nicht ganz dichter Führung zu vermeiden.

Der "Kleber" kann kein Dichtmittel sein, das nur am oberen Ende und nur am Einlaßventil zum selben Zweck aufgetragen wurde?

Kennt sich der Instandsetzer mit BMW-Köpfen aus und weiß er, daß man die Führung zum Wechseln vor dem Austreiben bis zum Sicherungsring abbohren und den entfernen muß?
 
Tach Dirk,
wenn du dir unsicher bist, dann nimm doch deinen sehr sachverständigen Spezialisten, als Argumentationshilfe mit, wenn du reklamieren gehst. So ein Gespräch unter Fachleuten ist u.U. zielführender.

Viel Erfolg wünscht :bitte:...
Ingo
 
Der "Kleber" kann kein Dichtmittel sein, das nur am oberen Ende und nur am Einlaßventil zum selben Zweck aufgetragen wurde?

Kennt sich der Instandsetzer mit BMW-Köpfen aus und weiß er, daß man die Führung zum Wechseln vor dem Austreiben bis zum Sicherungsring abbohren und den entfernen muß?


  • Kleber als Dichtmittel - könnte einen tatsächlich auf die falsche Spur lenken. Werde das auf jeden Fall abfragen um nicht ins Messer zu laufen. Guter Hinweis.
  • Der muss sich auskennen, ich vermute zwar, daß er die Teile an einen Sub-Unternehmer 'rausgibt aber er selber hat definitiv viel Ahnung und beackert die 2V-Szene schon Jahrzehnte. Er ist kein Unbekannter. Habe einiges bei Ihm machen lassen und war immer in Ordnung. Obwohl ich schon ins Grübeln komme, da er meine R50/5 Köpfe auch auf bleifrei umgebaut hat und ich eigentlich mit der Motorleistung unzufrieden bin. Meine '57er R50 läuft deutlich besser als die 50/5...
Dirk
 
Tach Dirk,
wenn du dir unsicher bist, dann nimm doch deinen sehr sachverständigen Spezialisten, als Argumentationshilfe mit, wenn du reklamieren gehst. So ein Gespräch unter Fachleuten ist u.U. zielführender.

Das ist ein guter Vorschlag. Gibt es denn jemanden im Raum Hannover, der sich darauf einlassen könnte/würde, mir zu helfen?

Dirk

P.S. Da sind noch schräg eingesetzte Auslassitzringe die neu müssen (und das erkenne sogar ich als Murks) und nicht nur eingeklebte, sondern evtl. auch zu kurze Ventilführungen. Aber da kenne ich mich natürlich auch nicht aus...so eine Schei..e!
 
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moin auch,
das problem wird sein, die reklamation von dieser arbeit bei dem motorenbauer wird nix bringen.
der weiss es nicht besser.
es gibt gewisse regeln von herstellern, die sitzringe einzubringen....einpresswerkzeuge, die ein verkanten verhindern beim einpressen oder schlagen.
grundsätzlich sollte man die grundbohrung neu machen und danach den sitzring auf mass bringen.
aber das setzt ja einen gewissen maschinenpark vorraus.....da reicht kein hunger-gerät.
beim ventilführung wechsel sollte man in der lage sein die bohrung zu messen und danach die ventilführung auswählen oder auf das pressmass anfertigen aus der maximalen übergrösse.
 
Moin Rolf,

da ich sehr zufrieden mit Deiner Arbeit bin, lobe, lobe lobe, wärest Du eigentlich der Sachverständige, der die abgelieferte Arbeit am Besten beurteilen kann. Berlin - Hangover - vielleicht gibts da einen Weg, wie ihr zusammenkommt?

gruß
 
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