Pleuel extrem schwergängig nach Lagerwechsel.

Bugbear

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16. Mai 2018
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Hi Leute
Nach einem Pleuellagerwechsel an einer 83er R100, lassen sich die Pleuel nur sehr schwergängig bewegen. Pleuellager sind Standartmaß von Siebenrock.
Woran könnte das liegen ? Der Hubzapfen wird ja nicht dicker, eher dünner mit der Laufleistung. Alle Lagerstellen an der KW sehen sehr gut aus, und sind riefenfrei. Allerdings sahen die alten Lager nicht mehr gut aus. Die waren schon Kupferfarben. Woran könnte das liegen, dass die Pleuel nun so klemmen ?
Ich fahr morgen mal zu meinem Motorenbauer mit dem Zeug, aber vielleicht habt ihr ja vorab schonmal nen Tip.
 
Das wäre ja der Supergau. Schleifen lassen will ich nämlich nicht, wegen der Bruchgefahr. Morgen kann ich das mal genau messen lassen. Danke für den Tipp, Peter.
@Hans: Nein, die ist perfekt sauber und riefenfrei
 
So was habe ich gehört von Leuten, die alte Lager oder welche vom M10 Motor verbaut haben.
Die noch nicht die große Phase für den größeren Radius beim Übergang von der Kurbelwange auf den Hubzapfen haben.
 
Hatte das gleiche Problem an meiner R100S vor 2 Jahren. Die Lagerschalen waren auch von Siebenrock. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich die Lagerschalen ganz leicht entgratet. Damit hat das gut funktioniert. Sind jetzt auch ein paar 1000km gefahren.
 
Ich habe jetzt mal mit dem guten Marl Messchieber die Zapfen gemessen. Eine leichte Ovalität ist damit schon festzustellen. Je nach Messpunkt messe ich von 47,97 bis zu 48,02mm. Würde das ausreichen um das Klemmen zu erklären ?
@THW: Wenn ich mir die Schalen auf dem Zapfen so betrachte, glaube ich nicht dass ein weiteres Entgraten helfen würde.
 
Ich habe jetzt mal mit dem guten Marl Messchieber die Zapfen gemessen. Eine leichte Ovalität ist damit schon festzustellen. Je nach Messpunkt messe ich von 47,97 bis zu 48,02mm. Würde das ausreichen um das Klemmen zu erklären ?

48,02 halte ich für einen Messfehler. Schau Dir mal die Angaben aus de WHB an.
 
Ja, wahrscheinlich ein anderes Problem. Ich hatte bei meinen alten Lagerschalen minimale Fasen gesehen und deshalb die neuen Schalen ebenso entgratet bzw. minimal angefast.
 
Ich habe jetzt mal mit dem guten Marl Messchieber die Zapfen gemessen. Eine leichte Ovalität ist damit schon festzustellen. Je nach Messpunkt messe ich von 47,97 bis zu 48,02mm.
Moin bugbear.
Ich gehe mal davon aus, dass Du Messungen mit dem Messschieber beherrschst. (Mahr-Messschieber digital denke ich)
Und Du hast die Pleuellagerzapfen der KW vermessen ?!
 
Hast du mal Durchmesser, alte und neue Schalen gemessen, da könnte man eine Aussage treffen.
Natürlich KW und Pleuel - Bohrung penibel gereinigt. Es gibt auch Messestreifen.
Gibt es für das Modell verschiedene dicke Lagerschalen ?? ( Vertauschen möglich?)
Gruß Beem.
:)
 
Ja Messfehler ist natürlich immer möglich. Morgen weiß ich es genau. Ich werde dann berichten was der Motorenbauer sagt.
 
Update: es reichte wirklich die lagerschalen anzufasen. Hätte nicht gedacht dass das soviel ausmacht. Danke nochmal für den Tipp.
 
So was habe ich gehört von Leuten, die alte Lager oder welche vom M10 Motor verbaut haben.
Die noch nicht die große Phase für den größeren Radius beim Übergang von der Kurbelwange auf den Hubzapfen haben.
Hallo,

Hat jemand eventuell ein Foto, wo man die "große Phase" der richtigen Lagerschalen erkennen kann? Ich habe da ein paar Sätze Pleullagerschalen im Regal liegen, von denen ich gar nicht mehr weiß wann und bei wem ich die gekauft habe...

Gruß
Marcus
 
Die Schalen waren von Siebenrock, und ich habe sie etwa 1mm mit einem Entgrater angefast.
 
Die Schalen waren von Siebenrock, und ich habe sie etwa 1mm mit einem Entgrater angefast.
Hallo, Bugbear,
die Fase ist eines der funktionsentscheidende Maße einer Pleuellagerschale und bestimmt maßgeblich Öldurchfluss und damit Öldruck und Temperatur im Pleuellager.
An dieser Stelle ohne Kenntnis der Zeichnungsmaße und mit Heimwerkermitteln nachzuarbeiten kann einen teuren Motorschaden verursachen.
Mein Tipp: Kontrolliere die Kurbelwelle penibel auf Kratzspuren am Übergang von Pleuellagerzapfen auf die Kurbelwange. Diese Stelle ist hochbeansprucht und kann zum Bruch der Kurbelwelle führen.
Und die nachbearbeitete Lagerschale auf keinen Fall einbauen, sondern beim Verkäufer reklamieren, damit er mit seinem Lieferanten das Problem abstellen kann.

Gruß
Helmut
 
Okay.... ?(
Ich hatte noch nie welche ohne Fase in der Hand..

Grüsse, Hendrik
Ich auch nicht. Allerdings kaufe ich solche wichtigen Teile auch nur bei BMW. Vielleicht verkauft 7Rock irgendwelche günstigeren Autoteile die zwar maßlich passen, sich aber dann doch ein bischen in diesem Detail von den OEM-Teilen unterscheiden? Ohne Herstellerangabe oder Teilenummer auf den Teilen kriegt man das aber nicht raus 🤷‍♂️
 
Ich auch nicht. Allerdings kaufe ich solche wichtigen Teile auch nur bei BMW. 🤷‍♂️
Aber das kann auch nach hinten losgehen. BMW hat auch in der Motorradsparte solche klemmenden Pleuellager verkauft. Ich habe hier noch ein paar liegen. An denen war die Fase auch nur angedeutet. Beim Anziehen der Pleuelschrauben saßen dann die Pleuel fest auf der Welle, aber es gab auch Kombinationen davon, bei denen das Pleuel dann nur etwas schwergängiger zu bewegen war. Wenn man die in Betrieb genommen hat, gab es Edelschaden.
rudi

pl.JPG
 
BMW hat, ich denke bei der /6, den Radius beim Übergang zu den Hubzapfen vergrößert und die Fase eingeführt.
Wenn Du also alte Lager bekommen hast, dann ist das möglich.
 
BMW hat, ich denke bei der /6, den Radius beim Übergang zu den Hubzapfen vergrößert und die Fase eingeführt.
Wenn Du also alte Lager bekommen hast, dann ist das möglich.
Da ich diese Lager in den 2000er Jahren über BMW Kassel gekauft habe, kann ich mir nicht vorstellen, mit Altbeständen beliefert worden zu sein. Das war eine ganze Serie, da die gelieferten Ersatzlager auch Schrott waren. Es wurden auch alle zurückgenommen, aber ich hab 2 behalten. BMW Stempel und BMW Nummer ist auch eingeprägt.
rudi
 
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