Pleuel klemmt

Albert Hille

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12. Juli 2008
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Heidelberger Raum
Hallo, Retter in der Not
Nachdem ich die Pass-Stifte der Anlaufscheiben, Dank eurer Unterstützung, wieder in die richtige Position gebracht habe, bin ich nun bei dem Zusammenbau. Es ist ja nicht wirklich eine große Herausforderung.
ODER DOCH?? IST ES!!
Kw wieder rein, Nw rein, auf die Markierung gestellt und Kette drauf. Nichts wildes. Vorher natürlich alles mit dem richtigen Drehmoment angezogen. Damit den Stiften der Anlaufscheiben nicht wieder ein Missgeschick passiert, neuen WeDi rein (Thomas, das Werkzeug ist SPITZE) und Schwungscheibe mit neuen Schrauben versehen und angezogen.
Pleuel gut eingeölt und ebenfalls eingebaut, Wurden vorher so markiert, das da nichts schief laufen kann. Und siehe da, ein Pleuel zickt rum. In einer Position der Kw klemmt es. Also wenn ich es anhebe, bleibt es oben stehen. Auch beim durchdrehen spürt man an einer Position einen leichten Widerstand. Wenn man dann mit dem Finger drauf tippt, geht es runter.
Das kann doch nicht normal sein. Die andere Seite bewegt sich s, wie sie sollte. Auch vor dem Zerlegen waren beide Seiten gleich. Das Pleuel ist nicht runter gefallen und vertauscht wurde es auch nicht. Und es sind die gleichen Lagerschalen drin.
HILFE.
Ich glaube, es gibt so etwas wie einen "BÖSER" Motor.

Tausend Dank schon mal für euren Input,
 

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Hol das Pleuel noch mal raus.
Sind an den Lagerschalen Druckstellen zu sehen?
Sitzen beide Schalen exakt an ihrem Platz?
Alles gründlich sauber?
 
Vielleicht hat sich da Pleuellager (noch) nicht richtig gesetzt oder es ist eine kleine Verunreinigung hineingekommen. Wenn Du es mit dem Finger antippst und es bewegt sich, kann es ja nicht viel sein.
Eventuell legt sich das Problem wenn die Lager beim Motorenlauf mit Öl durchspült werden.
 
Hallo Albert,
überlass nichts dem Zufall, und hoffe das sich das Problem von selbst löst.

Bau das Pleul noch einmal aus, und schau genau nach Michaels Tipps nach.

Das ist eine sehr snsible Stelle.......Pleulklemmer ist nicht lustig.
 
hai Alberto,

Pleuelschalen nicht zufällig vertauscht? Mit dem Stift nach vorne eingebaut?
Schalen neu? Wenn das alles stimmt und neue Schalen drin sind dann ist der Pleuelfuß oval.

Manfred
 
Hallo Albert,

Bevor Du das Pleuel wieder ausbaust,prüfe mal ob die Pleuelfüße mit dem richtigen Drehmoment angezogen sind.
An enigen Motoren klemmen die Pleuellager,wenn diese noch nicht richtig fest sind.

Gruß aus der Schwalm

Reinhard
 
Welch ein tolles Forum. Hier gibt es rund um die Uhr geballtes Wissen.
Ich habe nun das Pleuel zum dritten mal ausgebaut, alles wieder sauber gemacht.
Soweit wie die ganze Zeit. Dann habe ich ein dünnes 10er Öl genommen und alles eingesaut. Vorher hatte ich ganz banales Motorenöl 20/50 benutzt. Und siehe da, die Klemmneigung war fast weg. Und an genau dieser Klemmposition habe ich mal das Pleuel seitlich bewegt. Mit etwas Kraft.
WEG, einfach weg. NIX mehr klemmen. Dann noch mindestens zehn mal den Motor durch gedreht und alles so, wie es sein sollte.
Sollte es eventuell doch an dem etwas dichteren Öl gelegen haben ?(?(?(

Und wie immer sage ich Danke an alle Beteiligten und was ich noch loslassen muss.
Ich liebe es, mechanische Sachen, speziell Motoren zu zerlegen und wieder aufbauen. Meist waren es PKW Motoren, in denen ich mich ausgetobt habe. Aber dieser Motor ist mir unsympathisch. ICH MAG IHN NICHT.

Leute, ihr seit TOLL, und diesmal ist Manfred voll mit dabei, sogar ohne einen Tritt nach mir (bist du in Ordnung, Manfred).
Tausend Dank,
 
Ich komme gerade aus der Garage und bin frustriert. Pleuel klemmt wieder. Das gibt es doch nicht. Ich habe es wieder :evil: ausgebaut, sauber gemacht, eingeölt und eingebaut. Und nun in 5er Schritten angezogen auf 50Nm. Bei 40Nm war es noch frei beweglich, bei 45Nm immer noch beweglich aber nicht mehr ganz so frei und bei 50Nm klemmt es.
Ich sehe nun nur noch die Möglichkeit von neuen Schalen, obwohl ich nicht glaube, das durch Ausbau sich der Durchmesser verringert.
DER MOTOR IST BÖSE.

Beste Grüße,
 
Hast Du mal die Lagerschalen aus dem Pleuel entnommen und geschaut, ob darunter vielleicht Dreck klemmt?
 
Hey Hubi :applaus:

Ich hatte die Lagerschalen nicht draußen, kann aber mal nachsehen.
Allerdings dauert dies etwas, da ich gleich einen Termin habe.

DANKE

ICH MAG DEN MOTOR NICHT
 
Hallo Albert
blöde Frage nebenbei:
Was machst Du eigentlich mit den Pleuelschrauben?
Eigentlich sollen die Dehnschrauben immer ersetzt werden.
Gegen einmaliges Wiederverwenden ist evtl auch nichts zu sagen.
Aber in deinem Fall (evtl ist es besser Du baust langsammalneue ein)??

Grüße
Peter
 
Hallo Walter
Also die Pleuel würde ich nicht wegwerfen, sondern einem Motoreninstandsetze geben. Der schleift die erst an der Trennstelle (damit wird die Bohrung "eiförmig" kleiner) und bringt die große Bohrung dann wieder auf Nennmaß

Tatsächlich sind solche überholten Pleuel sogar (in gewissen Grenzen) die besseren Pleuel, da sich im Betrieb die Eigenspannungen herausplastiziert (geknetet) haben. Diese Pleuel bleiben daher länger rund.

Viele Grüße

derdicke


Hallo,das Pleuel ausbauen und die Rundheit der KW Bohrung prüfen, ohne Lagerschalen. Die Pleuel werden mit der Zeit oval, da hilft dann nur entsorgen.GrußWalter
 
Nein, die Lagerschalen müssen nicht angepasst werden.

Der Pleuelfuss ist ja am Durchmesser geteilt.
Die Stirnseiten der Trennstelle werden beim überholen abgeschliffen.
Damit nimmt die Bohrung eine Linsenförmige Gestalt an. Der Durchmesser nimmt dabei ab. Diese untermaßige unrunde Form wird dann auf einer Pleuelbohrmaschine wieder auf das Sollmaß gebracht. In der Regel werden die letzten 100tel gehohnt.
Der Rabbi bietet sowas an, Huschke und Wirth ebenfalls. Normale Motoreninstandsetzer machen das auch.
Das ganze ist nur aus der Mode gekommen, da es mit gebrochenen Pleuel (wie an den 4V Boxern verwendet) nicht mehr funktioniert.
Günstiger als ein neues Pleuel ist es auf jeden Fall.

Viele Grüße

derdicke

Hallo,

wenn so etwas zu vertretbaren Kosten geht, kann man es machen. Dann müßen jedoch die Lagerschalen angepaßt werden.

Gruß
Walter
 
Alberto, hast Du eigentlich neue oder die gebrauchten Lagerschalen wieder ingebaut? Und die gebaruchten verkehrt eingebaut? lagerschalen schon mal oben mit unten vertauscht.???
Soll ich vorbeikommen? hammer+ Meißel habe ich.

Manfred
 
Hallo zusammen,

also ich will nichts falsches behaupten.
In meinem Werkstatthandbuch für die R100R steht für die Pleuelschrauben: Vorspannung 20 NM zuzüglich 40° Drehwinkel.
Ich weiß nicht, ob das das gleiche wie 50 NM ist.
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich lerne gerne dazu.

Gruß
Klaus


Ich komme gerade aus der Garage und bin frustriert. Pleuel klemmt wieder. Das gibt es doch nicht. Ich habe es wieder :evil: ausgebaut, sauber gemacht, eingeölt und eingebaut. Und nun in 5er Schritten angezogen auf 50Nm. Bei 40Nm war es noch frei beweglich, bei 45Nm immer noch beweglich aber nicht mehr ganz so frei und bei 50Nm klemmt es.
Ich sehe nun nur noch die Möglichkeit von neuen Schalen, obwohl ich nicht glaube, das durch Ausbau sich der Durchmesser verringert.
DER MOTOR IST BÖSE.

Beste Grüße,
 
Bei den älteren Motoren / WHBs sind 48 - 52 Nm angegeben.
Die Technik des Schraubenanziehens wurde aufgrund neuer Erkenntnisse geändert auf Grundmoment + Winkel.
Da das aber schwieriger zu ermitteln ist, sind die 50 Nm schon ok.
 
Hey Leute, leider bin ich mal wieder viel zu spät zurück gekommen. Aber ich werde eure Vorschläge soweit ich kann umsetzen. Und langsam aber sicher keimt die Idee mit der verschobenen Lagerschale immer mehr in den Focus.
Morgen habe ich wieder Dienst, aber am Freitag werde ich wieder ran gehen und euch berichten.

Dank an alle,
ein müder Albert
 
Das gibbet nicht. Wir zerbrechen uns die Hirne was Du wieder verkehrt gemacht haben könntest. Und Du gehst müde ins Bett?????:schock:
Dat gibbet nicht.
Manfred
 
Hallo,

ich möchte hier mal zwei Dinge kurz anmerken:

1. ist das eine M10x1 Schraube mit einer Festigkeit von 10.9
D.h. die lächelt nur müde über die 50(+/-2) Nm
2. Die sogenannte Ovalform, auch gerne Zironenform genannt aber
eigentlich Freistellung heiß, ist durchaus, in einem bestimmten Maß,
gewollt und ensteht durch das Zusammenpressen der Lagerschalen,
die mit einem bestimmten Übermaß eben überstehen.
Dadurch wird auch die Lagerschale in die
Lagerschale gepresst und gegen Verdrehen gesichert.
Ausgenudelt wird dadurch das Material nicht.

Ich würde jetzt mal penibel auf Schmutz achten und die Stoßstellen
der Lagerschalen unter die Lupe nehmen, ob die auch gerade
sind. Wie schaut die Oberfläche um die Ölbohrung aus? Glänzt es
da und hat es "Aufwürfe"?
In der "Einbaulage des Pleuels, also OT Position steht die Ölbohrung
gerade in der Freistellung. Stimmt die Lagerschalenfarbe? Ist es die alte
Lagerschale? Ist auch Pleuel 1 wieder an Stelle 1?

Grüße
MB
 
1. ist das eine M10x1 Schraube mit einer Festigkeit von 10.9
D.h. die lächelt nur müde über die 50(+/-2) Nm

Grüße
MB

Und was bedeutet das in letzter Konsequenz ?
Ist es egal, mit wieviel Nm >50 das Teil angezogen wird ?
Und warum wird dann immer so ein "Gedöns" um die korrekte Anzugsweise mit Gradmesser gemacht ?
Und was "dehnt" sich bei einer "Dehnschraube" mit dieser Festigkeit, so daß sie nicht wieder verwendet werden soll ?

Gruß Andreas

P.S: kannst Dich ja revanchieren mit der Frage nach dem kardio-pulmonalen Re-Perfusionsschaden im Rahmen einer ACVB OP unter Herz-Lungen Maschinen Bedingungen ;)
 
Ganz einfach, es ist eine Schraube mit Dehnschaft, dessen Einschnürung nicht
weiter als der Kerndurchmesser zurückgesetzt ist. Gehen wir davon aus, Du
schraubst die Schraube geölt ein, dann ist das Regelanzugsmoment 57Nm, die
Streckgrenze beginnt bei ca 80Nm. Das enge Drehmomentfenster von +/-2Nm
oder Anzugsmoment plus Drehwinkel ist dadurch geschuldet, das eben die Verpressung
und damit die Verformung des Pleuel-Lagerschalen-Schrauben-Verbundes möglichst
genau sein sollte, sonst klemmt es eben.

Das bringt mich zur nächstren Frage, wie genau ist der Drehmomentenschlüssel?

Grüße MB
 
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