R 80 G/S Leistungsverlust zwischen 4000 und 5000 U/min

FelixS

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13. Apr. 2008
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Hallo zusammen,

ein erfahrener Schrauberfreund und ich sind momentan etwas ratlos.

Meine Vergaser sind komplett zerlegt worden, Ultraschallgereinigt und bis auf die Leerlaufdüse wurde alles "Bewegliche" und alle Dichtungen getauscht. Einzig allein die Leerlaufdüse ist noch "alt" sieht aber aus wie neu und ist komplett frei.

Habe die Vergaser dann mit einem "offenen Luftfilter" abgestimmt und die Q rannte richtig gut.

Irgendwann wollte ich alles mal genau einstellen also auch Zündung, was ich vorher noch nie gemacht habe.

Wir haben also die Zündung eingestellt und zuerst mal angefangen im Leerlauf zu blitzen. Es war NICHTS zu sehen. Nach heftiger Dreherei des Hallgebers hatten wir den benötigten Buchstaben im Schaufenster (genauer Buchstabe ist mir gerade entfallen), bei erhöhter Drehzahl hat es dann nicht ganz gefluchtet. Wir haben dann einen "Mittel" gefunden, bei dem Leerlaufzündung und Frühzündung nahezu fluchtend mit der Markierung waren.

Dann habe ich wieder einen geschlossenen Luftfilterdeckel montiert, einen neuen Luftfilter eingelegt, neue Kerzen eingeschraubt und wollte nun alles synchronisieren und dann trat folgendes Problem auf:

- Im Leerlauf läuft die G/S sehr gut und nahezu vibrationsfrei
- Bis 4000 U/min steigen die Drucksäulen gleichmäßig an doch plötzlich schießt erst die eine hoch und wird kurz darauf von der anderen überholt

Ich denke bei diesem Punkt fehlt mir dann die Leistung!

Vergaserzüge und Verteiler sind neu und leichtgängig, die Ansaugstutzen werde ich noch tauschen aber ein Test mit Startpilot brachte keine Drehzahlerhöhung, der Benzinhahn ist sauber und das Sieb frei.

Schwimmerstand habe ich bei der Montage der Vergaser mit einem Luftschlauch (in den ich gepustet habe) so eingestellt, dass sie genau parallel mit der Gehäusekante schließen.

Der Leistungsverlust äußert sich damit, dass die Q ab etwa 4000 U/min nicht mehr so gut zieht und etwas rauher läuft, ab 5000 U/min zieht sie dann wieder richtig gut.

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn jemand einen Ansatz zur Problemlösung hätte.

Hätte ich die Q einfach nur in Ruhe gelassen ;(

Mfg Felix
 
Hallo erstmal bei uns in der Anstalt!
Dein Problem könnte an hakenden Vergaserschiebern liegen. Prüf mal, ob die sauber rauf und runterlaufen.
 
Danke für das Willkommen :gfreu:

Schieber sind sauber, Spielfrei und leichtgängig :( Die Membranen sind neu, die Federn genau gleich lang, die "Deckel" vermutlich dicht.

EDIT: Ich habe damals beim offenen Luffi die Vergasernadel sogar eine Raste weiter nach unten gehängt, den Motor also noch abgemagert. Dies ist alles wieder rückgängig gemacht worden und die Q ist nun wieder absolut im Serienzustand/Serienbedüst.

Mfg Felix
 
Hast Du beim Erneuern der Membranen auf die Lage der Nasen im Schieber und Gehäuse geachtet?
 
Ja, die Membranen liegen sauber in den Nuten des Vergasergehäuses!
 
Nicht nur da müssen sie sauber liegen, auch am Innendurchmesser, der auf den Kolben kommt, ist eine Nut.
 
Hallo,

natürlich ist die Membran auch richtig mit dem Kolben verschraubt.

Ich habe das als "selbstverständlich" angesehen :)

Mfg Felix
 
Hallo Felix,
du hast geschrieben, dass die Leistungsschwäche zusammen mit den Vibrationen zwischen 4 und 5000 1/min auftreten. In diesem Bereich lag auch die Diskrepanz beim synchronisieren.
Da die Synchronisation nicht unter Last erfolgt sein dürfte, vermute ich das Problem nicht bei den Vergasern, die sich unter Last (hoher Unterdruck) völlig anders verhalten wie unbelastet.
Da könnte also entweder ein Zündungsproblem, welches ich mir noch nicht erklären kann, oder ein Resonanzproblem ursächlich sein.
Eine Lösung fällt mir noch nicht ein, aber vielleicht hilft das als Denkansatz...
 
Hallo,

an die Zündung habe ich auch schon gedacht, gerade weil die Probleme ja erst seit dem "Einstellen" der Zündung auftreten.

Ich muss dazu sagen, dass ich eine völlig neue Zündspule von der R 1200 S angebaut habe, alles ist mit neuen Steckern von NGK und Silikonzündkabeln versehen. All dies brachte aber bisher nur Ggutes" da die Q so im Stand schöner läuft.

Das mit dem Resonanzproblem hat auch schon ein Freund angemerkt aber Abgaseitig ist ebenfalls alles serienmäßig.

Mfg Felix
 
Original von FelixS
Hallo,

an die Zündung habe ich auch schon gedacht, gerade weil die Probleme ja erst seit dem "Einstellen" der Zündung auftreten.

Ich muss dazu sagen, dass ich eine völlig neue Zündspule von der R 1200 S angebaut habe, alles ist mit neuen Steckern von NGK und Silikonzündkabeln versehen. All dies brachte aber bisher nur Ggutes" da die Q so im Stand schöner läuft.

Das mit dem Resonanzproblem hat auch schon ein Freund angemerkt aber Abgaseitig ist ebenfalls alles serienmäßig.

Mfg Felix

oh, oh, da haben wir hier aber auch schon unschöne Dinge drüber gelesen
 
Ich konnte jetzt nicht wirklich etwas dazu finden, könnte das die Ursache sein? Ich zweifle etwas daran :nixw:

Mfg Felix
 
Das Blinkerproblem kenne ich, das ist aber auch das Einzige.

Bei mir hatte ich Fehlzündungen sobald ich unter Last den Blinker eingeschaltet habe. Eine neue Zündspule lies das Problem verschwinden.

Die "alte" Zündspule funktioniert bei anderen fehlerlos :wink1:

Was ich mich nur frage, kann dieser Leistungsverlust etwas sein, das mir den Motor beschädigt? Ich meine auch dass es gestern teilweise sporatisch aufgetreten ist.

Ich denke bei der Fehlerquelle in erster Linie an Hallgeber bzw. Schwimmerstand. Aber ich habe da auch nicht so die Erfahrung, um das alles mal auszukaspern.

Mfg Felix
 
Original von FelixS

Bei mir hatte ich Fehlzündungen sobald ich unter Last den Blinker eingeschaltet habe. Eine neue Zündspule lies das Problem verschwinden.

Denk doch mal logisch! Eine andere Zündspule kann doch ncht die Lösung für dieses Problem sein - die Energien, die in der Spule fließen, sind im Verhältnis zu dem bieseligen Blinkerstrom doch erheblich, die lassen sich vom Blinker nicht beirren. Folglich muß der Fehler mit den Fehlzündungen woanders liegen, evtl. hast Du unbemerkt beim Spulenwechsel ein paar Leitungen anders verlegt, nur um ein paar mm! Es kann auch sein, daß der Fehler immer noch da ist, nur daß er nun bei 4000 U/min kommt, nicht beim Blinken. Und Fehlzündungen kommen ja wohl nicht von der Spule, sondern eher vom Geber.
 
Original von Hansix
Original von FelixS

Bei mir hatte ich Fehlzündungen sobald ich unter Last den Blinker eingeschaltet habe. Eine neue Zündspule lies das Problem verschwinden.

Denk doch mal logisch! Eine andere Zündspule kann doch ncht die Lösung für dieses Problem sein - die Energien, die in der Spule fließen, sind im Verhältnis zu dem bieseligen Blinkerstrom doch erheblich, die lassen sich vom Blinker nicht beirren. Folglich muß der Fehler mit den Fehlzündungen woanders liegen, evtl. hast Du unbemerkt beim Spulenwechsel ein paar Leitungen anders verlegt, nur um ein paar mm! Es kann auch sein, daß der Fehler immer noch da ist, nur daß er nun bei 4000 U/min kommt, nicht beim Blinken. Und Fehlzündungen kommen ja wohl nicht von der Spule, sondern eher vom Geber.

Hallo,

ich habe damals von einem Freund die Zündspule eingebaut, weil bei meiner Haarrisse sichtbar waren. Mit meiner Zündspule war bei Trockenheit alles wunderbar nur bei Nässe fiel der rechte Zylinder aus.

Mit der "anderen" Zündspule hatte ich dann das Zündproblem. Um dieses zu lösen habe ich den kompletten Lenkerschalter links, das Zündsteuergerät und das Blinkerrelai getauscht....es brachte nichts.

Habe dann übergangsweise wieder die alte Spule eingebaut (Fehler war weg), habe dann die der R 1200 S eingebaut und die Q lief wieder super und ohne Fehler.

Der Leistungsverlust besteht erst seit dem korekten Einstellen der Zündung und der Vergaser.

Mfg Felix
 
Original von FelixS
...Ich denke bei der Fehlerquelle in erster Linie an Hallgeber bzw. Schwimmerstand. ... Mfg Felix

Hallo Felix,

können die Schwimmer auf der Achse "schlackern"? Es gibt wohl das (klar drehzahlabhängige!) Symptom, daß die Schwimmer und mit ihnen die Nadel drehzahlabhängig ins Schwingen kommt, was dann das Gemisch abmagert oder anfettet - je nachdem.
Falls "schlackerig": bieg das ganze mal so zurecht, daß sie strammer sitzen (natürlich immer noch freigängig).
Falls "stramm": öffne dei Blechlaschen mal ein wenig.
Mal mit nem Schraubenzieher am Ohr (den Griff :D) am Vergaser abhören?
Vielleicht auch mal gucken, ob die Vergaser fest sitzen oder vibrieren in dem Bereich. Kann aber auch nur innerhalb "der Pfütze" (Schwimmerkammer) auftreten.

Noch ein Tip: nimm mal die Ansaugrohre ab, und fahr mal ein Stück. Versuch mal (Taschenspiegel an die Stiefel kleben? Habe auch keine gescheite Lösung gefunden!) den Gleichlauf der Schieber zu beobachten. Geht vernünftig aber nur unter Last.
Der vergaser, an dem der Unterdruck kurzfristig höher ist, bei dem öffnet der Schieber mit einer Verzögerung. (Wenn Drosselklappe auf = Vollgas und Schieber oben, dann herrscht geringer Unterdruck.)

Übrigens wurder Dich nicht, wenn der Motor mit ohne Ansaugrohre = "offene Vergaser" besch... läuft. Bei meiner Q habe ich per Lambdasonde eine starke Überfettung (!) ohne (!) Luftfilter festgestellt.

Berichte weiter!
 
Original von FelixS

Der Leistungsverlust besteht erst seit dem korekten Einstellen der Zündung und der Vergaser.

Mfg Felix

Trotzdem mein Tip: verlaß Dich nicht drauf. Es kann gut sein, daß Du zwar meinst, daß der Fehler erst seit der Vergaser- bzw. Zündungseinstellung auftritt - bestehen kann er aber schon länger, hat sich vielleicht nur nicht bemerkbar gemacht. Also versteife Dich nicht zu sehr auf eine bestimmte Richtung.

Was passiert denn, wenn Du Zündung und Vergaser wieder falsch einstellst? Geht's dann wieder?
 
Hallo,

@Gerd, Danke für die Hinweise, das kann ich alles in den nächsten Tagen mal probieren!

@Hansix, um die Zündung nochmal zu verstellen hatte ich keine Zeit, da ich dafür immer 35km zu einem Freund fahren und er auch Zeit haben muss.

Bei den Vergasern hatte ich ursprünglich nur die Düsennadel in eine andere Position gehängt aber der Fehler tritt unabhängig davon auf.

Mfg Felix
 
Tach,

ich kann mich dunkel daran entsinnen, dass die Bruchstrich Gssen ein Drehmomentloch hatten.

Dies wurde durch einen grösseren Vorschalldämpfer bei den GS Modellen beseitigt.

Man müsste das Problem aber auch mal erfahren......

Ansonsten fallen mir nur noch evtl. ausgeschlagene Schiebergehäuse (BMW spricht bei leichtesten Fresspuren von Schrott) oder Erneuerung der Schieberfedern ein.

Andreas
 
Hallo,

also die Federn waren genau gleich lang, daher habe ich auf einen Austausch verzichtet. Die Schieber selbst hatten keinerlei Spiel, insgesamt ist das System 58.000km gelaufen.

Der Punkt ist, dass ich schon mit geschlossenem Luffi zu meinem Schrauberfreund gefahren bin und die Leistung war wie gewohnt da.

Dort habe ich eigentlich nur einen neuen Luftfilter rein gemacht, ZÜNDUNG mit Hilfe einer Stroboskoplampe auf die Markierungen der Schwungscheibe eingestellt, die Vergaser neu synchronisiert.

Jetzt fehlt die Leistung!

Ich denke die größte Fehlerquelle könnte die Zündung sein aber ich frage mich, ob das auch das Druckverhältnis in den Vergasern beeinflussen kann!?

Bin gestern übrigens mal kurz mit gezogenem Choke gefahren und das Problem besteht weiterhin. Ich glaube also nicht, dass es etwas mit dem Gemisch zu tun hat.

Mfg Felix
 
Hallo zusammen,

mir ist heute aufgefallen, dass sich diese eingelassene "Scheibe" oben im Vergaserdeckel bei mir während der Fahrt dreht.

Wenn ich versuche da rein zu pusten, geht Luft in den Vergaser.

Ich vermute mal das darf nicht sein ich habe daher ein Unterdruckproblem am linken Vergaser.

Was sagt Ihr dazu?

Danke und Gruß,
Felix
 
Stimmt genau, das darf nicht sein. Du kannst die Scheibe mal rundrum mit HT-Silikon abdichten und schauen, was passiert. Wahrscheinlich werden sich die Pferde wieder im Stall einfinden ;)
 
Alles klar, dann werde ich mal sehen, woher ich das bekommen kann.

Danke :gfreu:
 
Hallo zusammen, ich bin es wieder :)

Ich habe den linken Vergaserdeckel nach Eurem RaR abgedichtet aber es hat am Fahrgefühl nichts geändert.

Ich war kurz darauf in Frankreich im Urlaub und dort fiel mir masiv auf, dass der Leistungsverlust bei Fahrten "auf dem Berg" also ab ca. 500m nicht mehr vorhanden ist. Das klingt für mich so als würde die Q in niederen Regionen (also im Alltag) zu mager laufen.

Trotz allem zweifle ich immernoch an der Zündung. Was ist, wenn Frühverstellung falsch arbeitet und sich durch einen falschen Zündzeitpunkt der Druck im Vergaser ändert. Verstellt sich der Zeitpunkt dann weiter, tritt dieses Problem am anderen Vergaser auf.

Mfg Felix
 
Hallo,
häng doch die Vergasernadeln wieder tiefer, so wie vorher, oder noch eins tiefer.

Grüße, Gerhard.
 
Hallo,

am Besten einmal logisch anfangen. Bei über 3000 U/min. Ist die max. Frühzündung erreicht, gleichzeitig ist der Schieber voll offen. Nur noch die Drosselklappe bestimmt die Leistung. Ich würde einmal die Nadeldüse und Nadel durch Neuteile ersetzten. Wahrscheinlich läuft der Motor zu fett dann können die geschilderten Symptome auftreten. Die Vergaserbestückung wurde für die 800 Motoren mehrfach geändert.

Gruß
Walter
 
Original von Gerhard S
Hallo,
häng doch die Vergasernadeln wieder tiefer, so wie vorher, oder noch eins tiefer.

Grüße, Gerhard.

Hallo,

wenn die Q mit steigender Höhe ü.N.N. besser läuft, solltest Du die
Schiebernadeln tiefer hängen. Damit wird das Gemisch im oberen
Drehzahlbereich etwas magerer. Oder Du testest eine Hauptdüse kleiner, wenn die Nadel schon ganz unten hängt.


Gruß

Andreas
 
und ich sags wieder.

zum sychronisieren eines 2v-boxers braucht der mensch keine uhren oder sonstigen vorrichtungen um den druck zu messen.

ohne diese dusseligen uhren hättest Du ein problem weniger. in dem angesprochenen drehlzahlbereich hat die g/s mit dem kleinen sammler eh einen hänger.

grüße aus mainz
claus
 
Hallo,

die Düsennadel und die Nadeldüse habe ich damals bei der Vergaserrevision auch erneuert. Es sind die gleichen Teile wie vorher verbaut, nur dass diese weniger ausgenudelt sind. Nadeldüse 2,64 wenn ich das richtig im Kopf habe. Düsennadel hängt in der zweiten Kerbe.

Mache ich da irgendwie einen Denkfehler, wenn die Luft dünner wird und die Q läuft besser, dann bedeutet das doch, dass das Gemisch mit weniger Luft besser verbrennt also dass sie bei normaler Höhe weniger Sprit bekommt als sie zur optimalen Verbrennung braucht oder denke ich da falsch?

Wie gesagt, bevor wir die Zündung abgeblitzt haben, lief die Q mit dieser Bestückung ganz wunderbar und normal, erst ab dem Zeitpunkt fehlt im angegebenen Drehzahlbereich das Drehmoment.

Mfg Felix
 
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