R100 R und ihre Probleme bzw Eigenarten.

gosie

R 80R Baujahr 92
Seit
29. Dez. 2021
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Hallo
ich lese gerade im 2.Band 'Der Boxer ab 80 G/S' aus dem Bodensteiner Verlag das
es bei der R100 R Probleme an der 'Kraftübertragung' gab.

Hier mal ein Zitat:
Technische Probleme hielten sich im bescheidenen Rahmen, andererseits war es erstaunlich, dass es überhaupt noch mechanischen Kummer gab. Nach wie vor waren Schäden an der Kraftübertragung wie defekte Getriebelager oder ausgeschlagene Kreuzgelenke nicht ungewöhnlich.


Wie ist es denn eigentlich mit der Erfahrung bei dieser R100 R im Alltag ?

Noch etwas was ich mich schon länger frage:
Ist dieser Paralever wirklich so bemerkbar, ich hatte den 'alten' Kardanantrieb wie an der 100T nie als störend empfunden.

Gottfried
 
Wenn du Erfahrung suchst: Nimm die Suche und gebe die Wörter "Schiebeverzahnung" und "Getriebe". Das aber hat nichts mit der "R", sondern mit dem Paraleverantrieb zu tun.

Hans

Noch was: Mach eine Probefahrt - alles andere wird dir bei der Entscheidungsfindung nicht helfen.
 
Moin!

Also meine R100R hat laut Vorbesitzer auch schon ein neues Getriebe bekommen, auch Bj. 92, den Unterschied von Monolever zum Paralever habe ich persönlich als recht deutlich empfunden.


Grüße kimi
 
Wenn du Erfahrung suchst: Nimm die Suche und gebe die Wörter "Schiebeverzahnung" und "Getriebe". Das aber hat nichts mit der "R", sondern mit dem Paraleverantrieb zu tun.
Dem ist nichts hinzuzufügen – außer vielleicht, dass Du auch das Kunstwort "staburagsen" in die Suche mit aufnehmen könntest.

Und der Unterschied zwischen Monolever und Paralever ist riesig: der Fahrstuleffekt, dem die Gummikuh ihren Namen verdankt, fällt weg.

Gruß,
Florian
 
Und der Unterschied zwischen Monolever und Paralever ist riesig: der Fahrstuleffekt, dem die Gummikuh ihren Namen verdankt, fällt weg.

Gruß,
Florian

Kann ich jetzt nicht wirklich bestätigen: Meine /7er Kuh fahre ich genauso wie meine 100R; mag sein, dass viele KM auf der /7 diese "Eigenart" so ins Hirn gebrannt hat, dass man das automatisch "ausniviliert?"

Andreas
 
Mit einstellbaren Gasdruckdämpfern ist das Geschaukel der BOGE Vergangenheit (ja, und vorne muss man auch was machen)

Der Paralever musste zwangsweise kommen da BMW bei der Reifenbreite mit anderen Herstellern mithalten wollte. Ich fahre zwar auch nen 140er, in meiner 90S, allerdings mit 13mm Spurversatz.
 
Hallo,

der Paralever hat schon seine Vorteile, wenn es gut gemacht ist.

Ob das bei der GS und RR gut gemacht ist kann man hinterfragen. Ich meine nicht, denn dann würden die beschriebenen Probleme nicht auftauchen. Es waren halt die ersten Modellen mit dem neuen Antrieb.

Bei den 4V-Modellen und den K1100 Modellen läuft der Antrieb dann quasi problemlos.

Man ist hier ja immer schnell in irgendeiner Bashing Ecke, aber mir ist der alte antrieb in den /-Modellen und Monolever am liebsten.
Ölgeschmiert, keine aufwendige Mechanik, kein Moment auf die Getriebeausgangswelle, keine Staburags-Schmiererei = Unproblematischer Betrieb. Mit dem immerwieder gerne angeführten Fahrstuhleffekt haben anfangs nur Probleme die von der Kette kommen. Der den alten Boxer kennt hat doch überhaupt kein problem damit.
 
Hallo zusammen
wollte mich schon mal hiermit bei euch für eure Kommentare bedanken.
Habe im Archiv noch einiges zum Thema gefunden , war ein guter Tipp mit den ‚Schlagwörtern‘.

Falls noch jemand was zum Thema zu sagen/schreiben hat gerne mehr davon.

War den das Problem mit dem Paralever eigentlich das einzige Problem, das typisch war für die 100 R?

Gottfried
 
Hallo Gottfried

Du machst es dir aber wirklich schwer, ein für dich passendes Moped zu finden ... was benötigst du denn noch zur Entscheidungs-Findung ?
 
Hallo Martin
es ist mehr ein Interesse an der Materie nicht so sehr eine Entscheidungshilfe.
Gottfried

Obwohl ich hab die Hoffnung auf was Eigenes noch nicht aufgegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Gottfried,

Du fragst nach Erfahrungsberichten im Alltag, Aaaalso:

Meine R100R läuft inzwischen ca. 34.000 Km im verschleiß fördernden Betrieb mit Seitenwagen. Ich habe das Motorrad mit 62.000 Km übernommen, und dann auf Gespann umgebaut. Die Schiebeverzahnung wird von mir nicht gerade regelmäßig, aber so doch alle zwei Jahre geStaburagst. Ausfälle gab es bei mir bislang nicht zu verzeichnen (ich ziehe schon auch gelegentlich etwas heftiger am Kabel), die Kardanwelle ist im Dämpfungselement inzwischen zwar sichtbar verdreht, aber noch unkritisch, und ohne spürbare Vibrationen (habe gerade erst geStaburagst und dabei die Verdrehung kontrolliert) Die Getriebelager (Getriebe war offen wegen Einbau langer 5. Gang) zeigten sich ohne Befund, die habe ich aber mit Ausnahme des Eingangslagers trotzdem gegen neue getauscht, weil das Getriebe gerade so schön offen war.


Zum Unterschied /6 /7 zu Paralever: ich fahre seit mehr als vierzig Jahren R80/7, und mindestens halb so lange auch R60/6. Bei diesen Modellreihen gibt es definitiv diesen sehr deutlichen (für mich angenehm empfundenen) „Fahrstuhleffekt“ beim Gas geben und Gas wegnehmen, die Paralever -ich habe sie nach Erwerb nur ein paar Kilometer Solo gefahren- kennt diesen Effekt aus eigener Erfahrung nicht, im Gespann spüre ich derartiges erst recht nicht.


Und die Kreuzgelenke Verschleißen auch bei den älteren Modellreihen, an meiner /7 war es nach ca. 95.000 Km reif zum Tausch. Eine gebraucht gekaufte /7-Welle mit Ruckdämpfer (keine Km-Angabe seitens des Verkäufers) hatte ebenfalls ein Kreuzgelenk mit deutlicher Rastung in den Lagern.


Mein Fazit: Wo ist das Problem beim Paralever, wenn die mindestens zu erwartenden Wartungsarbeiten erledigt werden? Ich zumindest sehe keines.
 
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Hier mal ein Zitat:
Technische Probleme hielten sich im bescheidenen Rahmen, andererseits war es erstaunlich, dass es überhaupt noch mechanischen Kummer gab. Nach wie vor waren Schäden an der Kraftübertragung wie defekte Getriebelager oder ausgeschlagene Kreuzgelenke nicht ungewöhnlich.


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Hallo Gottfried,

mit dem Zitat ist eigentlich alles gesagt - die Tendenz zeigt, dass möglicherweise die Paralever etwas häufiger den alt bekannten Getriebelagerschaden aufweisen. Bestätigen kann ich das nicht. im alten Bekanntenkreis gibt es paralever, die erst bei 120.000 km den Schaden hatten, meine G/S monolever schon bei 68.000 km. Und wie weiter oben schon mal erwähnt kann es auch schon mal bei 50.000 passieren. Ich denke, es hängt auch immer von der Fahrweise ab, wenn sie hart rangenommen werden passiert es eher.... Ich habe in über 40 Jahren 2V Zeit mittlerweile 7 oder 8 Stück davon gehabt. Wenn ich ein unbekanntes altes Fahrzeug gekauft habe, dann habe ich grundsätzlich jedes Getriebe neu gelagert - als Vorsorge. Kostet nicht die Welt wenn man es selber macht. Uns auch mein Ersatzgetriebe, welches ich seit zig Jahren ungenutzt im Keller liegen habe ist bei mir noch nicht zum Einsatz gekommen, dafür habe ich es zweimal verliehen.
Und der Paralever wurde nicht wegen Reifenversatz eingeführt, wie oben erwähnt...

Gruß - Thomas
 
Hallo,

den "Fahrstuhleffekt" habe ich noch nie als störend empfunden. Man gewöhnt sich daran. Irgendwann weiß man auch, dass man bei strammer Kurvenfahrt besser nicht vom Gas geht.

Nachteilig finde ich da eher, dass sich beim Abrufen eines hohen Drehmoments die Hinterhand sehr verhärtet. Bodenwellen und Absätze kommen dann ziemlich ungefedert durch. Registriere ich immer wieder bei zügiger Bergauffahrt und schlechter Wegstrecke. Und mit schlechter Wegstrecke meine ich jetzt nicht Gelände.

Aber auch damit kann man leben. Der Vorteil der alten Konstruktion ist halt die Wartungsarmut der Kardanwelle. Ich käme jedenfalls nicht auf die Idee, meine G/S gegen eine GS zu tauschen.

Gruß, Wolfram
 
Dem stimme ich fast 100% zu Wolfram - die Wartung, das so genannte staburagsen wird jedoch auch etwas überbewertet, erstens ist der Aufwand gering, zweitens macht man das ja nicht alle 10.000 km ... manche jedoch anscheinend schon...
 
Hallo.
Wartung der Paralever Kardanwelle- na ja, eigentlich ist sie wartungsfrei. Und die Nadellager der Kreuzgelenke sind für ihre Lebensdauer gefettet- ist das Fett raus dann ist die Lebensdauer zu Ende :D. Ich kann allerdings nur von der GS reden, aber das ist ja die gleiche Konstruktion, nur mit etwas mehr Federweg. Die Lebensdauer der Wellen war da sehr unterschiedlich, zwischen 40 und 100tkm. Aber hier im grünen Bereich gibt es ja Wellen mit austauschbaren Kreuzgelenken- die hätte ich sicher mal ausprobiert wenn ich nicht mittlerweile eine 1100er Schwinge mit der entsprechenden Welle fahren würde.
Auch meiner Meinung nach wird das Staburagsen der Schiebeverzahnung überschätzt.
Was hingegen eindeutig die Lebensdauer des Getriebes verlängert ist der Sicherungsring vor dem großen Lager auf der Abtriebswelle! (imho ab Bj. 94 wieder serienmäßig eingeführt).
Gruß, Jan
 
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