R100GS Endantrieb - Öl läuft aus der Entlüftung

Peter01

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02. Okt. 2010
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südl. Odenwald
Guten Tag , meine GS hat jetzt 40Tkm drauf und
in letzter Zeit läuft mir Öl aus der Entlüftung oben am Endantrieb.
Ich habe dann im Forum gelesen, dass dies wohl auf einen undichten Wellendichtring am Getriebeausgangslager zurückzuführen ist.
Auch habe ich hinten am Endantrieb den Faltenbalg gelöst und es läuft doch wirklich Öl heraus und im Getriebe fehlten ca. 0,4 Liter Öl - die habe ich gleich nachgefüllt.

1.Frage: wie kommt das Öl vom Kardantunnel in den Endantrieb ? ?(

2.Frage: ich muss wohl zur Reparatur das Getriebe ausbauen. Zum Ausbau reicht es doch wenn ich die Hinterradschwinge und den Auspuff entnehme. Den Motor muss ich doch nicht lösen oder ? ?(

Für ne kurze Antwort wäre ich dankbar.

Gruss
Peter
 
Moin Peter,

der hintere Antrieb mit seinem Entlüftungsröhrchen ist ein in sich geschlossenes System.

Nach meiner nicht massgeblichen Erfahrung und Meinung kann da kein Öl aus dem Getriebebereich ein- und später wieder ausdringen.

Entweder ist zuviel Öl drin oder Wasser eingedrungen und mittels Kapillarwirkung steigt Öl nach.

Lass das Öl am Antrieb ab, puste mal mit Druckluft das Belüftungsrohr frei und füll neues Öl ein.

Problem sollte dann wech sein.

Zum Rest mit dem Getriebeausgangslager werden sich kurzfristig die wirklichen Experten melden.

Gruß

Manfred
 
1. Weiß ich leider auch nicht, kann mir auch nicht vorstellen das das das, oh Gott welche Satzstellung, Öl aus dem Getriebe ist.

2. Der Auspuff kann dranbleiben.
Schwinge raus genügt, neben Batteriekasten, LuFi...())))
 
Der Kardan Tunnel und das HAG haben keine Verbindung durch die Öl hin und her kann.
Wenn im Kardan Tunnel Öl ist, welches im Getriebe fehlt, ist an der Getriebe ausgangswelle die Abdichtung offen.
Zur Reparatur den Vorderen Faltenbalg vorne lösen, den Kardan mit 10er Vielzahn Ringschlüssel lösen, dann über dem Simmi nach einem kleinen Dreieck schauen wo das Öl rauskommt, dieses dreieckige Löchleon fettfrei säubern und mit einem Zahnstocher o.ä. dirko HT reinschmieren und alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.
Es kann sein, daß der Faltenbalg schwer auf das Getriebe zu schieben ist, wenn das Hinterrad unterfüttert wird und der Kardan nicht so stark abgeknickt ist geht es leichter.

Wichtig ist ausserdem, dass im Kardantunnel kein Öl mehr ist, denn auf Dauer wäscht es die Fettfüllung der gelenke aus.

Diese Arbeit ist nicht wirklich kompliziert und man kann das auch alleine prima machen.
BTW. das dreieckige Löchlein stammt aus der Zeit als im Kardan noch eine Ölfüllung war und zwischen Getriebe und Kardan ein durchlass nötig war.
Das braucht es nicht mehr aber die Getriebe wurden nie geändert.

Gruß
Herbert
 
Hallöchen Jungs,

ich bin beeindruckt wie schnell man (Mann) hier geholfen bekommt. )(-:

Also zuerst werde ich das Öl ablassen und die Entlüftung mal durchpusten.
Dann guck ich mal nach dem "dreieckigen" Loch.
Wenn es dann immer noch ist ,melde ich mich noch einmal.
Gut dass ich den Motor beim evtl. anstehenden Getriebeausbau nicht lösen muss.

DANKE !

Gruss aus dem Odenwald
Peter
 
Tach auch,)(-:

Vor ca 6 Monaten an meiner 89/100GS mit 48000km genau das gleiche.:schimpf:

Warum das Öl aus der Entlüftung kommt weiß ich nicht, ist aber so.:entsetzten:
Bei mir war der Wellendichtring am Getriebeausgang defekt.

Gruß Jörn
 
Oft ist eine verstopfte Getriebeentlüftung (die geschieht durch die Schraube an der das Massekabel am Getriebe befestigt ist) schuld an Öl im Kardantunnel.
Manch schlauer Schrauber nimmt hier einfach eine Schraube ohne zu bemerken dass die originale Schraube innen hohl ist. Der Überdruck im Getrieb sucht sich den leichtesten Weg ins Freie...der dichtungsmoppel ist ja sofort rausgedrückt und schon ist das Öl aus dem Getriebe im Kardan.
Gruß
Herbert

Anmerkung: für diese Reparatur brauchst Du weder Getriebe noch Motor ausbauen oder lösen....
 
Zuletzt bearbeitet:
Tach auch,)(-:

Ja,

neuer Wellendichtring und dieses kleine Dreieck im Getriebegehäuse neu abgedichtet. War aber definitiv der Wellendichtring.:oberl:

Ist übrigens eine typische GS Seuche.:schimpf:

Gruß Jörn
 
Hi,

war auch bei meiner GS kürzlich der Fall! Laut Mechaniker meines Vertauens (wirklich) ist, wie schon gepostet, der Simmerring am Getriebe schuld! An der Entlüftung kommt dann das Öl raus, weil der Dichtring am HAG nur in einer Richtung dichtet und die Pampe vom Getriebe durchläßt!

Kurt
 
Hi,

war auch bei meiner GS kürzlich der Fall! Laut Mechaniker meines Vertauens (wirklich) ist, wie schon gepostet, der Simmerring am Getriebe schuld! An der Entlüftung kommt dann das Öl raus, weil der Dichtring am HAG nur in einer Richtung dichtet und die Pampe vom Getriebe durchläßt!

Kurt

Damit diese Theorie stimmt, müsste ja der ganze Kardantunnel vollgelaufen sein, damit wäre dann das Getriebe trocken...
Ich zweifle an dieser Theorie, denn meine HAG Entlüftung schwitzt auch ein wenig, und wenn das stimmen würde, bedeutete das ja der Hubi hätte geschlampt...hatter abba nich, denn mein Wellendichtring am Getriebe ist dicht.
Ich sehe da keinen Zusamenhang zwischen siffender HAG Entlüftung und Öl aus dem Getriebe im Kardan. Zudem sind mir Simmis die nur in einer Richtung dicht sind noch nicht aufgefallen.
Vielleicht eine neue urbane Legende.

Gruß
Herbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das Öl tatsächlich aus dem Getriebe über die Schwinge in den Endantrieb gerät, kann ich mir eigentlich nur vorstellen, daß die Entlüftung der Schwinge (durch die Schwingenlager) dicht ist (müsste man eigentlich an sich aufblähenden Faltenbälgen erkennen können). Dann könnte es vielleicht schon sein, daß die Schwinge beim Einfedern "pumpt".

Gruß,
Markus
 
Sehen kann man von außen gar nichts.:nixw:
Über den Entlüftungsdom am Antrieb ferkelt das Öl raus und saut das Mopped ein. :schimpf:
Wenn man die untere Gummimanschette löst, läuft Getriebeöl raus. Ist eigentlich gar nicht sooooo viel. Wird aber scheinbar in den Antrieb gefördert. :entsetzten:

Seltsam aber wahr.:oberl:


Gruß Jörn )(-:
 
Phuu,

wie ich sehe gibt es zu diesem Thema doch sehr unterschiedliche Meinungen.

Meine Entlüftung sifft so stark, dass mir das Öl schon am Reifen gepappt ist.
Vielleicht ist es so, dass sowohl die eine wie auch die andere Lösung in Frage kommt.
Es scheint mir aber irgendwie Sinn zu machen, wenn das Öl im Getriebe fehlt und im Getriebetunnel steht und darauf hin zur Entlüftung im Endantrieb Austritt.
Aber - ein Dichtring der nur einseitig abdichtet ist mir ( noch) nicht bekannt.
Das soll keine Kritik sein.:)

Vielleicht gibt es noch mehr Meinungen (besser Erfahrungen) mit diesem Problem.
Ich warte mal noch ein bisschen ab.mmmm

Danke für die Rege Beteiligung :]

Gruss
Peter
 
Wenn das Öl tatsächlich aus dem Getriebe über die Schwinge in den Endantrieb gerät, kann ich mir eigentlich nur vorstellen, daß die Entlüftung der Schwinge (durch die Schwingenlager) dicht ist (müsste man eigentlich an sich aufblähenden Faltenbälgen erkennen können). Dann könnte es vielleicht schon sein, daß die Schwinge beim Einfedern "pumpt".

Gruß,
Markus
ich bezweifle, das hier zu die Ölmenge ausreicht
 
ich bezweifle, das hier zu die Ölmenge ausreicht

Wozu?

Der Paralever ändert beim Ein- und Ausfedern sein Volumen. "Schnauft" also (soweit ich weiß ist das der Grund dafür, warum BMW entgegen der ersten Planung kein Öl drin haben wollte sondern doch Fettschmierung vorgesehen hat: sie haben das nicht dicht bekommen). Normalerweise geht der Druckausgleich durch die Schwingenlager. Wenn dort verstopft ist, sucht sich der Druck einen anderen Weg und pustet möglicherweise in den Hinterradantrieb.
 
Wozu?

Der Paralever ändert beim Ein- und Ausfedern sein Volumen. "Schnauft" also (soweit ich weiß ist das der Grund dafür, warum BMW entgegen der ersten Planung kein Öl drin haben wollte sondern doch Fettschmierung vorgesehen hat: sie haben das nicht dicht bekommen). Normalerweise geht der Druckausgleich durch die Schwingenlager. Wenn dort verstopft ist, sucht sich der Druck einen anderen Weg und pustet möglicherweise in den Hinterradantrieb.

Könnte schon so sein, klingt absolut einleuchtend. Dazu müsste dann der dichtring am HAG defekt sein, oder es stimmt wirklich dass er was rein lässt und nix raus...(ein Wunderwerk der Technik:schock: )
Ich schau mir das gleich mal an meiner GS an.
Gruß
Herbert
 
oder es stimmt wirklich dass er was rein lässt und nix raus...(ein Wunderwerk der Technik:schock: )

Eigentlich nicht wirklich verwunderlich. Wellendichtringe haben konstruktionsbedingt eine Druckseite. Auf der Seite wird die Dichtlippe durch den Druck auf die Welle gedrückt und dichtet dadurch besser. Von der anderen Seite her verhält es sich anders herum (und sabbert).
 
Ich bin nun wirklich kein Techniker, aber ich meine mich erinnern zu können, dass Simmerringe durchaus nur in eine Richtung dicht und in die andere Richtung durchlässig sind. Sonst wäre die Einbaurichtung doch auch egal ....
 
Mein Vorschlag: Flansch die Kardanwelle ab und verschließe die Kerbe.
Das ist fummelig aber ohne Getriebeausbau machbar.
Beobachte die Ölstände und freue Dich, wenn Du viel Arbeit gespart hast.
Gruß Udo
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Vorschlag: Flansch die Kardanwelle ab und verschließe die Kerbe.
Das ist fummelig aber ohne Getriebeausbau machbar.
Beobachte die Ölstände und freue Dich, wenn Du viel Arbeit gespart hast.
Gruß Udo
Genau, und dabei kann man ja auch sehen ob der Simmi der Getriebe ausgangs Welle sabbert. Ist die trocken stehen die Chancen ja gut, daß es klappt.
Gruß
Herbert
 
Bevor hier noch mehr Unfug geschrieben wird: Getriebeausgangswedi wechseln und die Kerbe abdichten (daran alleine liegts mit Sicherheit nicht, der Wedi ist defekt), Kardanwelle ausbauen und trocknen, Kardantunnel innen entölen, Längsverzahnung vorm HAG neu staburagsen, Getriebeöl und HAG Öl erneuern und gut ists.
Der Grund für die seltsame Ölwanderung liegt in der Bauart der Dichtlippe des Wedi im HAG, die ist so geformt, dass in der richtigen Drehrichtung der Welle ggf austretendes HAG-Öl zurückgefördert wird. Daher fördert der Wedi auch im Tunnel befindliches Öl ins HAG.
Es hat ziemlich sicher nichts mit Überfüllung oder gar Wasser im HAG zu tun.
 
Hatte das Problem an meiner gerade gebraucht erworbenen 2V auch mal obwohl der Wedi vom Freundlichen nachweislich kurz vor meinem Kauf gewechselt wurde,
hab den Getriebeausgangs Wedi dann selber nochmal gewechselt und die Kerbe mit Dichtmittel verschlossen.
Beim Getriebeausgangsflansch Einbau hab ich den Schneckenantrieb am Flansch für die Tachowelle mit Tesafilm umwickelt um den neuen Wedi nicht zu Beschädigen den man normal Vordehnen sollte,
der Tesafilm mit einer Lasche versehen lässt sich dann über die Öffnung für die Tachowelle einfach und am Stück raus ziehen.

Gruß Sepp
 
Praxis Test - jetzt bin ich schlauer

So, jetzt habe ich mal den Praxis Test gemacht...
Die Schwingenlager waren verschlossen und ich habe eine Probefahrt gemacht.
Aus der Entlüftung kam ein wenig Ölnebel....Tataaaa, jetzt hab ich es auch kapiert.:applaus:

Man mag mir meine Verständnis Probleme verzeihen...dafür weiß ich es jetzt umso besser.
Das Pumpen der Schwinge reicht aus um Druck im HAG auf zu bauen. Das hielt ich erst nicht für möglich.
Das Problem mit der kleinen Öffnung an der Getriebe Ausgangswelle hatte ich auch schon mal, und es war erstaunlich wieviel Öl da in den Kardan gelaufen ist, bei 0,4 l müsste das entweder schon sehr lange so sein oder der WeDi ist tatsächlich kaputt.

Vielen Dank den wissenden Profis hier die mich auf den richtigen Weg gebracht haben Sachverhalte zu kapieren, es ist immer wieder erstaunlich wieviel Wissen hier zusammen kommt und geduldig erklärt wird bis auch ich das kapiert habe. :&&&:
Obwohl das Problem ja aktuell bei Peter aufgetreten ist, hatte ich daran Interesse, denn ich habe zwei aus Alu gedrehte Verschlüsse für die Schwingenlager, die sahen aber so aus als würden sie ziemlich dicht sein. Wenn die drauf sind tritt oben beschriebenes Phänomen mit dem Ölnebel an der HAG Entlüftung auf. (ich sah da bis gestern keinen Zusammenhang)
So genug geschleimt, wollte ich bloß mal loswerden!

Gruß
Herbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe 2V's treiber,
es ist für mich mich wirklich erstaunlich mit wie viel Engagement auf mein Leiden eingegangen wird. )(-:
Ich werde als erstens mal gucken ob das Loch (Kerbe) am Getriebeausgang offen ist.Sollte das nicht der Fall sein muss ich wohl den Wellendichtring austauschen.

Auf jeden Fall so lese ich das, kann Öl durch Kardantunnel in den Endantrieb gelangen und so zur Entlüftung austreten.
Das macht Sinn, den im Endantrieb war Definitiv zu viel Öl drinnen, beim öffnen der Kontrollschraube ist kräftig Öl heraus gelaufen.

Dem Hinweis, dass die Schwingenlager keine Entlüftung durchführen werde ich ebenfalls nachgehen.

Ich werde die nächste Tage so hoffe ich doch mal zum Schrauben kommen.
Auf jeden Fall lasse ich es Euch Wissen was der Auslöser war.

Bis hier her herzlichen Dank an alle

Gruss
Peter
 
Hallo Peter,

ich hatte ja auch ein persönliches Interesse das zu verstehen, denn mit meinen Alu Verschlusskappen hatte ich ja auch auf einmal unerklärlichen Ölnebel am HAG Ventil, das fiel aber erst auf als dort ein wenig Staub drauf war, so wurde das Öl erst sichtbar. Imho reicht sogar der erhöhte Luftdruck im HAG aus um hier Ölnebel raus zu drücken.
Die Zusammenhänge sind erstmal ja nicht sooo durchsichtig, eher nebulös gewesen :coool: .
Und ich dachte 2-Ventiler sind simpel aufgebaut :D

Gruß
Herbert
 
Hallo Peter, nachdem Du das passende herausgelesen hast, wünsche ich dir ein schönes Wochenende und ein gutes Gelingen.
Bin auf die Rückmeldung gepannt.
Gruß aus DA. Udo
 
Der Grund für die seltsame Ölwanderung liegt in der Bauart der Dichtlippe des Wedi im HAG, die ist so geformt, dass in der richtigen Drehrichtung der Welle ggf austretendes HAG-Öl zurückgefördert wird. Daher fördert der Wedi auch im Tunnel befindliches Öl ins HAG.

Für alle die es ganz genau wissen wollen, hier eine wissenschaftliche Abhandlung zum Dichtverhalten von Radialdichtringen:
http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2006/2550/pdf/dis_buhl.pdf
Interessant ab Seite 46! :oberl:
 
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