R100GS Konstantfahrruckeln + zu fettes Gemisch auf einem Zylinder

T

Tobias2

Teilnehmer
Seit
15. Aug. 2023
Beiträge
21
Ort
57234
Hallo zusammen,

mein Name ist Tobias, ich bin 40 Jahre alt und komme aus der Nähe von Siegen.
Ich fahre mehrere alte Motorräder. Zu deren Ergänzung habe ich noch eine robuste Reisemaschine gesucht.
natürlich sollte es auch etwas „Antikes“ sein.

Vor ca. 2 Monaten konnte ich eine R100GS Paris Dakar aus 1989 mit nur 33.000km bekommen.
Nach der üblichen Wartung bin ich mittlerweile ca. 1500km gefahren.
natürlich bringe ich jetzt auch ein Problem mit, wo ich mir etwas Inspiration erhoffe ;-)

Ich hatte von Anfang an ein ungleiches Kerzenbild. Links normal und rechts tiefschwarz verrußt. (Nicht ölig, nur trockener Ruß)
Zudem ein Konstantfahrruckeln nur im Teillastbereich. Sobald ich etwas Gas gebe, läuft alles hervorragend.

Ich kenne den Motor von meinem Gespann, daher habe ich nach und nach die üblichen Dinge geprüft:
-Vergaser synchronisiert
-Schwimmer neu
-Leerlaufgemisch probehalber deutlich magerer gestellt
-O-Ringe an Leerlaufdüse und Düsenstock geprüft.
-Nadeldüse geprüft, ist nicht verschlissen
-Membranen überprüft.
-Der Kaltstarthebel hat genug Spiel im Zug und fährt auf Anschlag zurück.
-Kompression beidseitig bei 45° Zylindertemperatur über 9bar.
-Ventilspiel passt.
-Kleine Kanäle der Mischkammer sind durchgängig

Dennoch habe ich nach wie vor nur rechts ein schwarzes Kerzenbild und das KFR.
Hat noch jemand eine Eingebung, was ich übersehen haben könnte?

Gruß Tobias
 
Hallo Tobias,

willkommen im Forum!

Zu Deinem Problem: Beim Zusammenbau der Kaltstarteinrichtung der Bing-Vergaser kann man einiges falsch machen (siehe S. 34 dieses Dokuments).

Auch wenn Du da selbst noch nicht dran gewesen sein solltest, könntest Du einen solchen Fehler bereits mitgekauft haben. Deshalb würde ich an dieser Stelle unbedingt nachschauen.

Gutes Gelingen,
Florian
 
Ich kenne zwei Ursachen für KFR:

  • schlecht synchronisierte Gaszüge
  • zu mageres Gemisch
Letzteres gehe ich mit 2 Nummern größeren Nadeldüsen an. Das widerspricht dem Tipp von Florian nicht.
 
Guten Morgen zusammen,

danke für die Tipps.
Den Düstenstock hatte ich vorgestern ausgebaut, dabei ist mir der Zerstäuber entgegengefallen. Daher kann ich nicht sagen, wie er vorher eingebaut war, aber jetzt ist er richtig eingebaut.
Die Kaltstartmechanik habe ich gestern nochmal zerlegt. Es war alles korrekt verbaut, aber mir ist dann aufgefallen, dass er vorher doch nicht 100% geschlossen hat. Die Welle lief recht schwergänig.

Aber mit ausprobieren ist jetzt erstmal nichts. Mir ist dann gestern noch aufgefallen, dass mein Getriebe massiv Öl verliert. Mindestens 100ml habe ich aus dem Kardantunnen abgelassen. Jetzt muss ich erstmal den Simmerring am Getriebeausgang wechseln. Danach berichte ich nochmal.

Gruß Tobias
 
Hallo Hans,

ist es möglich, das durch die kleine Öffnung über 100ml in ca. 1500km raus läuft? Ich denke eher der Simmerring ist komplett zerfleddert, oder?
 
Moin,

ich bin gestern nur 5km zur Werkstatt gefahren und konnte aufgrund dem Ölverlust nicht ausgiebiger testen. Das KFR scheint weg zu sein. Die Zündkerze war nach den 5km nicht verrußt. Ich hoffe damit ist das Problem erledigt.

Nachdem ich die Schwinge runter genommen habe, ist klar, dass der Simmerring am Getriebeausgang defekt ist. Ich baue mir noch einen Abzieher und dann geht es weiter.

Gruß Tobias
 

Anhänge

  • R100GS.jpg
    R100GS.jpg
    136,2 KB · Aufrufe: 114
Bevor zu die Mutter löst und den Flansch abziehst, dreh mal mit zwei Fingern am Flansch.

Das muss ganz leicht und Ruck.-/Wiederstandfrei gehen.

Es darf wirklich nicht das kleinste Hakeln zu spüren sein, wenn doch, kündigt sich da ein Lagerschaden an.
 
Habe ich gemacht, fühlt sich gut an.

Ansonsten würde ich alles entfetten, vor allem das Gummipaket von der Kardanwelle und die Schiebeverzahnung mit Staburags schmieren.

Die Entlüftungsbohrung zum Getriebe verschließe ich mit Dirko HT.

Muss ich sonst noch irgendwas beachten?

Gruß Tobias
 
Tobias2 schrieb:
Habe ich gemacht, fühlt sich gut an.

Ansonsten würde ich alles entfetten, vor allem das Gummipaket von der Kardanwelle und die Schiebeverzahnung mit Staburags schmieren.

Die Entlüftungsbohrung zum Getriebe verschließe ich mit Dirko HT.

Muss ich sonst noch irgendwas beachten?

Gruß Tobias
Zum Vergrößern anklicken....

Den richtigen Wellendichtring nehmen, d.h. den für die Paralever (falls nicht bekannt).

Hans
 
Tobias2 schrieb:
Den Düstenstock hatte ich vorgestern ausgebaut, dabei ist mir der Zerstäuber entgegengefallen. Daher kann ich nicht sagen, wie er vorher eingebaut war, aber jetzt ist er richtig eingebaut.
Zum Vergrößern anklicken....
Hallo Tobias,
der Zerstäuber war definitiv richtig eingebaut. Das wäre Dir mit Sicherheit aufgefallen wenn nicht, dann hätte es nähmlich so ausgeschaut.

IMG_1450.jpgIMG_1460.jpg



Tobias2 schrieb:
Die Kaltstartmechanik habe ich gestern nochmal zerlegt. Es war alles korrekt verbaut, aber mir ist dann aufgefallen, dass er vorher doch nicht 100% geschlossen hat. Die Welle lief recht schwergänig.
Zum Vergrößern anklicken....
Ich glaub Du hast die Ursache gefunden.

Beste Grüße,
Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Bild mit der Zerstäuberdüse hat mich auf jeden Fall erheitert:lautlachen1:

Bezüglich dem Wellendichtring habe ich hier im Forum seitenweise gelesen und erfahren, dass es Probleme mit der Haltbarkeit und Lieferbarkeit gab.
Des weiteren gab es mehrere Änderungen, keine Ahnung wo es nun den letzten und besten Wedi gibt.

Ich werde jetzt einen ganz gewöhnlichen Wedi mit Staublippe und Federbelastetem Dichtring aus NBR einbauen.
Ich wüsste nicht, warum der nicht dicht halten sollte. Es liegen weder besondere Temperaturen, Drücke, noch besonders hohe Drehzahlen vor.

Ich werde nur drauf achten, dass der Dichtring richtig auf dem Flansch läuft, ggf. werde ich den Simmerring nicht ganz bis auf den Sitz eintreiben
 

Anhänge

  • 1692265502029.jpg
    1692265502029.jpg
    89,4 KB · Aufrufe: 52
Zuletzt bearbeitet:
Hm, wenn das so einfach wäre gäbe es nicht die Diskussionen über die Bezugsquellen, Qualitäten und Verfügbarkeit der richtigen Wedis.
 
Tobias2 schrieb:
Ich werde jetzt einen ganz gewöhnlichen Wedi mit Staublippe und Federbelastetem Dichtring aus NBR einbauen.
Ich wüsste nicht, warum der nicht dicht halten sollte. Es liegen weder besondere Temperaturen, Drücke, noch besonders hohe Drehzahlen vor.
Zum Vergrößern anklicken....
Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen - es sei denn, es bereitet Euch Vergnügen, das Getriebe auszubauen und den Flansch abzuziehen... :oberl:
 
Ich habe nochmal nachgedacht. Der einzige Grund, der mir gegen den Standard NBR Dichtring einfällt, ist dass wahrscheinlich der Flansch nicht gehärtet ist und die Dichtfläche am Flansch einlaufen könnte.
Das würde die merkwürdige Bauform des originalen Dichtrings erklären.

Ich habe jetzt zusätzlich noch den speziellen Dichtring vom Wüdo bestellt...
 
Da glaube ich nicht dran..dann würde auch der PTFE Dichtring die Fläche verschleissen.

Gibt es denn Infos von Spezialisten (Paaaatrick?!), warum an dieser Stelle solch ein Membranring Verwendung findet?

Vielleicht tut es ja tatsächlich auch die normale Bauform?

Gruss, Hendrik
 
mz-henni schrieb:
Gibt es denn Infos von Spezialisten (Paaaatrick?!), warum an dieser Stelle solch ein Membranring Verwendung findet?

Vielleicht tut es ja tatsächlich auch die normale Bauform?
Zum Vergrößern anklicken....
Soweit ich mich erinnere, waren der Rückförderdrall und die Wärmebeständigkeit zwei wesentliche Punkte.

Gruß,
Florian
 
https://forum.2-ventiler.de/vbboard...ver-23-12-1-338-514&highlight=getriebeausgang

:do:

Siris sind Spaltdichtungen mit hohen Anforderungen an Oberfläche und Rundlauf, dazu sensibel was Dreck angeht.
Wenn das Ausgangslager so langsam seinen Geist aufgibt, leidet der Siri, was bei den Paralavern wohl zu teuren Folgeschäden im Kardan führt.

Oberflächenschäden an der Lauffläche kann man mit Speedisleeve beikommen.

Aber frag mal Patrick, welche Ausführung des Dichtringes aktuell funktioniert, da gab es wohl die eine oder andere Quelle die nicht gut war.

Gruß, Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank!
Ich hatte gestern schon einen Wedi von Wüdo bestellt. Den werde ich verbauen. Der Abzieher ist auch fertig geworden, dann habe ich das Moped schnell wieder auf der Straße.

Gruß Tobias
 
Um noch das Thema bzgl. Getriebeausgangs-Wedi abzuschließen:
Der Wedi hatte sich in 2 Teile aufgelöst. Zudem war die Dichtlippe nach hinten umgekrempelt. Keine Ahnung, wie das passiert ist, oder ob da vorher jemand dran war :nixw:

Auf jeden Fall ist mir diese Art von Wedi mehr als suspekt. Der alte ist wie Glas gesplittert, als ich ihn raushebeln wollte.
Auch der neue besteht im Grundkörper aus einem harten Kunststoff. Die Dichtlippe habe ich ,wie in der Datenbank beschrieben, mit einer 30er Nuss vorgeformt.
Sehr merkwürdiges Teil.

Gruß Tobias
 
Zuletzt bearbeitet:
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.
Zurück
Oben Unten