Hallo in die Runde der Schwingenfreunde,
es ist ein RIESEN Unterschied, ob man zu einem Bike für 18.000 EUR loszieht oder für eines für 4800 ...
Bei einem als im Top-Zustand befindlichen Bike in der erstgenannten Preislage muss alles, aber auch wirklich alles auf den Punkt sauber und in bestem Zustand sein. Geht los bei den berühmt-berüchtigen "matching numbers", dass die Nummern nicht nur ident in Papieren, auf Rahmen und Motor sind, auch , dass sie zum Baujahr, zur Ausführung nach Bauzustand passen. Nicht, dass da eine Solomaschine steht, die zwischendurch aber mal einen Beiwagen zog - und beim Abbau Beiwagen "vergaß" man den Kardantrieb auf solo rückzurüsten, samt passigem Tacho ...
Gar manche effe R 50 ist im Laufe ihrer vielen Jahrzehnte "gewachsen", hat einen dickeren Motor mit mehr Drehmoment und mehr PS bekommen, wird als "R 60" angeboten, weil sie nun eine 600er ist, ohne dass das damit eine echte R 60 (/2) geworden wär - nicht wichtig zum Selberfahren, aber wichtig zum Weiterverkaufen eines späten Tages, sei es selber weiterverkaufen oder die Erben ...
Bei Bikes unter ca. 10.000 EUR ist was dran, was beschraubt werden sollte und in Ordnung zu bringen ist. Und sei es nur die berühmte Frage, wieviel Ölkohleschlamm sich in den Rillen der Schleuderbleche ansammelte. (Bringt mich auf die Idee, anzumerken, dass es wirklich einen Rollenboxermotor zu haben hat..,. denn ich habe auch schon Offerten gesehen, da WUSSTE anscheinend der Verkäufer gar nicht mal, dass er einen Hybriden mit jüngerer /5 /6 /7-Motor-Getriebe-Kombination hat... wo die technisch miest besseren Bikes entweder nicht korrekt ihre Papiere haben, oder nach Besitzerwechsel zum Neuzulassen nciht über den Tüv kommen, weil sie mehr als 42 oder meht als 50 PS haben..., und trotz "besser" mit Gleitlagermotor der Bock mangels echtem Rollenboxer arg wertgemindert ist ... )
Da ist immer die Frage, a- ob man das Schrauben kann, b- ob man einen Freund hat, der einem hilft, c- ob man eine verlässliche Werkstatt kennt (oft nicht die ix-beliebige nächste BMW-Neufahrzeug-Werkstatt, sondern eine spezialisierte, die sich wirklich noch mit den uralten Hobeln auskennt).
Und man sollte seine eigenen Ansprüche genau kennen. Ist es ein Bike "für schön anzugucken", will man damit sommers nur mal um den Block zum Eisessen, oder an einigen feinen Wochenenden an den Baggersee, oder will man auf Große Reise gen Bella Italia ... Und, ist man 115%-Originalo, der es auf den Tod nicht abkann, am Moped-Parkplatz von einem Auskenner oder "Auskenner" mit gerümpfter Nase verwiesen zu werden, a la "DAS ist abba nicht Ohr-China-hl!", oder ist man ein genügend gereifter Mensch, dass einem die fuchsigen Nörgel-Pingel völlig wumpe sind und man sie freundlich zu belächeln schafft? Auch wenn die Zierlinien nicht an den richtigen Stellen einzeln, doppelt, oder doppelt in unterschiedlich dick sind, oder zu sein hätten?
Technisch wichtig sind das Lenkkopflager (Fangfrage, schon auf Kegelrollenlager umgerüstet?), die Schwingenlager (Kegelrollen in Serie) vorn unten hinten, und die Schwingenlager der hinteren Schwinge (auch Kegelrollenlager) - und die 200er Bremse, deren in den Jahrhunderten erbremster Durchmesser auch nicht ganz unwichtig ist, wie der Kollege Russenschrauber richtig schon anmerkte, weil m.W. bei 201.5mm schicht-im-schacht ist, und teurer Rad- oder Naben-Neukauf, oder aufwendiger Umbau auf die Passat-Bremstrommel angesagt wird.
Frohes Wählen! R 60 / 2 sind dolle Bikes.
Wenn gut und kaufen, dann mein frdl. Neid.
;-)
Freundlich beschwingte Grüße
Bernd B