R60/5 Anleitung Axialspiel Kipphebel einstellen

Dicken61

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Hallo zusammen!

Von meinem rechten Zylinder her klappert es sehr laut. Nachdem ich zuletzt das Ventilspiel eingestellt hatte und es trotzdem weiter klappert, habe ich nun das Axialspiel der Kipphebel als wahrscheinliche Ursache identifizieren können. Das Spiel ist deutlich größer als die empfohlenen 0,05 mm.
Leider finde ich für die 60/5 keine Anleitung zum Einstellen, nur immer für die späteren Modelle mit den Distanzscheiben! Auch in dem Werkstatthandbuch ist das nicht beschrieben.
Hat da jemand Tipps für mich?

Danke und Gruß

Stefan
 
Hallo Stefan,

wie groß ist denn das Axialspiel? Das kannst Du recht einfach mit einer Fühlerblattlehre prüfen.
Bitte um ein Foto des Kipphebels um zu schauen ob die Kipphebelböcke geschlitzt sind oder die Böcke auf die Achse aufgepresst werden und um zu sehen ob vielleicht irgendwas anderes "Auffälliges" zu sehen ist.

Leider gibts für die 14,5er Kipphebelachse keine wirklich passenden Distanzscheiben. Ich hab Versuche mit Normpassscheiben gemacht - 3 Kipphebel haben gehalten, der 4. hat die Scheibe zerschlagen.
Hätte die vielleicht besser auf die andere Seite montiert - hier zwischen Ausgleichsscheibe (vorhanden, Stärke 1mm) und Kipphebelbock.

Mess mal aus wie groß das Spiel ist - vielleicht kann ich Dir ne Scheibe in passender Stärke schicken.

Grusz

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bernd!

Fotos kann ich erst morgen machen. Das Spiel auf der Einlasseite ist ca. O,1 und auf der Auslasseite deutlich über 0,2!

Aber sehe ich das richtig, das es als „Einstellmöglichkeiten“ nur das Einsetzen von Scheiben gibt? In anderen Beiträgen war z.B. von „Zusammendrücken“ der Böcke die Rede, was aber bei mir nicht geht!

Stefan
 
Moin Stefan,

warum sollte das Zusammendrücken der Böcke bei Deinen Kipphebeln nicht funktionieren?
Entweder hast Du die Kipphebelböcke montiert die auf die Welle aufgepresst sind - oder Du hast die geschlitzten Böcke die leicht verschiebbar sind, wenn die Muttern mit denen die Kipphebel verschraubt sind gelöst sind.
Dabei auch die Muttern oben und unten am Zylinderkopf lösen - sonst kann sich der Zylinderkopf verziehen.

Vermutlich hast Du die festen Böcke. In diesem Fall kannst Du die Böcke mit einer Schraubzwinge zusammendrücken (bei gelockerten 14er Muttern). Leg dabei oben und unten eine passende Nuss unter, sonst drückst Du nur auf die Achse und das bringt ja nichts.

Das Spiel von 0,1 mm ist grenzwertig - 0,2 mm sind zuviel. Du kannst die Kipphebelböcke soweit zusammen drücken bis kein Spiel mehr messbar ist, die Hebel sich aber noch leicht auf den Achsen bewegen.

Bist Du sicher, dass die Kipphebel kein radiales Spiel haben? Dann müssten die Kipphebelachsen erneuert werden

Grusz

Bernd
 
Hallo Bernd!

Ja ich glaube ich habe ide festen Böcke, schicke aber später noch mal ein Foto!
Dann wäre ja die Methode mit den gelösten Muttern und der Schraubzwinge das Mittel der Wahl. Weißt du, mit welchem Drehmoment die Kipphebelmuttern angezogen werden müssen?

Stefan
 
Hallo Bernd!

Ja ich glaube ich habe ide festen Böcke, schicke aber später noch mal ein Foto!
Dann wäre ja die Methode mit den gelösten Muttern und der Schraubzwinge das Mittel der Wahl. Weißt du, mit welchem Drehmoment die Kipphebelmuttern angezogen werden müssen?

Stefan

Das sind die der Zylinderkopfschraubem, d.h. WHB Kopfschrauben suchen.

Hans
 
Werkstatthandbuch ist ein Muss - das ist klar. Auch drauf achten, die Zylinderkopfschrauben dann in der richtigen Reihenfolge schrittweise bis auf 35 Nm angezogen werden.

Grusz

Bernd
 
Hallo Bernd!

Hier sind die Bilder!

Beim Einlass scheint schon ein Ring verbaut zu sein!

Gruß Stefan
 

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Da hat er Recht der Jörg - Einlasskipphebel /5 - kann man durch Nachdrücken mit der Methode "Schraubzwinge" einstellen.
Auslasskipphebel /6 - wobei mir nicht klar ist wie der Kipphebel gelagert ist. Bei der Achse mit 14,5 mm müsste es eine Bronzebüchse sein, bei dem Achsdurchmesser 15,5 mm Nadelhülsen.

Ich würde die Kipphebel mal demontieren um nachzuschauen.

Bernd
 
Auf dem ersten Foto hat es den Eindruck, dass die Stoßstangen den unteren Rand der Stoßstangenführung am Kopf touchieren.
Das könnte auch Ursache für die Geräuschentwicklung sein.

Kann man erkennen, wenn die Einstellschrauben soweit wie möglich herausgedreht sind - dann kann die Stoßstange soweit herausgezogen werden, dass man den Bereich anschauen kann.
Hinweise für ein Berühren der Stoßstangen am Kopf sind längslaufende feine Reibspuren.

Abhilfe könnte hier eine Distanzscheibe zwischen unterem Kipphebelbock und Kipphebel schaffen. Damit wandern Kipphebel und Stoßstange nach "oben".

Bernd
 
Ist das richtig das die Kipphebelböcke keine Fixierung auf dem Stehbolzen haben? Man kann sie dehen und schieben wie man lustig ist. Deshalb auch die Lehre.
Manfred
 
Nee - wenn Du die Kipphebelböcke "schief" aufsetzt ziehen sich diese beim Anschrauben "mittig".
Die Einstelllehre brauchts meiner Meinung nicht wirklich - lass mich da aber gerne eines Besseren belehren

Bernd
 
Die eigentliche Fixierung wird von den M10 Stehbolzen vorgegeben. Und da ist noch etwas Luft zum schieben.
Oder bin ich schief gewickelt?
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du mit der Einstelllehre arbeitest ist das wohl so.
Ohne dieses Werkzeug zentrieren sich die Kipphebelböcke über die Zuganker.
Durch die große Länge der Zuganker ist eine "seitliche" Fixierung nicht gegeben. Hier erfolgt die Lagesicherung über die Reibkraft der Verschraubung.

Die Frage hier ist, ob durch die axial auf den Kipphebel einwirkenden Kräfte die Zuganker auseinander gedrückt werden oder nicht, wobei die Anker nicht beliebig weit auseinander gedrückt werden können was durch die Konstruktion Böcke/gebohrte Achse/durchgesteckte Zuganker bedingt ist.

Bevor ich mich um die einteiligen Kipphebelböcke kümmere hab ich meine Kipphebel mit einer Distanzscheibe aus Stahl, einer "Dämpferscheibe" aus Kunststoff und ein auf die Solllänge angepasste Distanzhülse auf Maß gebracht.
Im frisch eingebauten Zustand ist die /5 nun so leise wie meine /2. Ob das aber von langer Dauer ist weiss ich noch nicht

Bernd
 
50 km später - gerade wieder zurück von einer kleinen Probefahrt.
Scheint, dass die Kipphebel nun in ihrer axialen Position bleiben.

Die Zylinder sind im warmem Zustand zwar lauter als im kalten - dieses Klappern im betriebswarmem Zustand klingt allerdings ziemlich "blechern".

Was eine längere Tour angeht - morgen möchte ich die Ventildeckel nochmal runter nehmen, die Zylindermuttern nachziehen und die Ventile prüfen/nachstellen. Ist auch an der Zeit einen Ölwechsel zu machen (hatte neue Kolbenringe montiert) und den Filter zu tauschen.
Wird also erstmal nichts mit einer Tour morgen

Grusz

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!

Leider habe ich eure neueren Beiträge(nach 9:00) erst jetzt gelesen!

Gerade habe ich mit der „Schraubzwingenmethode“ das Axialspiel eingestellt! Ging beim Einlass, also dem Original /5 Kipphebel sehr gut, da passt es jetzt, beim Auslass nicht besonders! Ich wollte nicht so mit Gewalt anziehen, deswegen habe ich da immer noch ca. 0,1 Spiel. Das ist etwas besser als vorher, aber natürlich noch nicht gut und so war der Eindruck auch, als ich den Motor laufen lassen habe. Auf den ersten Eindruck eigentlich gar keine Verbesserung! Ich muss noch mal Probe fahren!
Was meint ihr, ist das normal, das ich beim Auslass trotz ziemlicher Kraftanwendung kaum Verbesserung bekomme? Was kann da noch klemmen? Zwischen Zwinge und Bock habe ich übrigens eine 17er bzw. 19er Nuss gesetzt, nicht das da falsche Vermutungen aufkommen, das ich mir die Achse einklemme!

Stefan
 
Ganz wichtig - neben dem axialen Spiel solltest Du auch prüfen, ob das radiale Spiel nicht zu groß ist. In diesem Fall wäre die Kipphebelwelle verschlissen - sieht man sehr deutlich, wenn die Kipphebel demontiert sind.

Bernd
 
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