r60/5 starten nach 30 jahren standzeit

holger_R60/5

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18. Okt. 2021
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moin!

holger hier - neu im forum.
hab ne r60/5 gekauft die 30 jahre im trockenen gestanden ist.

habts ihr ein paar tipps fuer mich die man beim neustart beachten sollte?

ich denke da an so dinge wie:

-funktion der oelpumpe per kicker testen, aber wie, gibt es da eine kontrollmoeglichkeit?

-sind irgendwo oelsiebe die man vielleicht saeubern sollte / kann?

-ich denke einfach mein ein oelwechsel mit filter vor dem start ist nicht verkehrt...

-sprizer oel in die brennraeume vor dem start


bis ich das ding anmache dauert es noch ein wenig, aktuell will ich vorher noch:
-vergaser saeubern
-tank saeubern


vielen dank schonmal im voraus!
 
Hallo,

Filter wechseln, billiges Baumarktöl rein, Zündkerzen raus, auf Masse gelegt, drehen lassen bis Öldrucklampe aus ist, dann Zündkerzen rein und laufenlassen.
Mit gut durchgewärmten Motor (Dichtigkeit prüfen!) dann das Billigöl raus und gutes rein.
Vorher noch schauen ob Öl in den Ventildeckeln steht.
Den Ölfilter nach 1000 km nochmal wechseln, dann bist Du auf der sicheren Seite!
Ansonsten das übliche Gedöne... Bremsflüssigkeit, Leitungen, Hbz....,dazu Achsantrieb- und Kardanöl, Getriebeöl nach mindestens 50 km Laufstrecke und Gehäuseteile mindestens handwarm wechseln.
So meine Tipps!

Gruß

Kai
 
Oh ja!
Ich erinnere mich... wie oft hab ich damals mit nem Kumpel an der 600 er versucht die Trommelbremse vernünftig einzustellen...
Wie praktisch aber bei so was! Genau lesen hilft! :&&&:
:D:D

Gruß

Kai
 
Für den ersten Motorstart wurde ja schon geschrieben, wie man das sinnvoll angeht.
Darüber hinaus gehören natürlich alle Flüssigkeiten gewechselt incl. Gabelöl.
Es ist nach der langen Standzeit zu befürchten, dass viele Elastomerdichtungen (also O-Ringe und Wellendichtringe) nicht mehr tun.
Das kann man aber drauf ankommen lassen.
Den Rest musst du "erfahren". ;)
 
Mal ne frische Erkenntnis zur Beruhigung: Ich habe gerade eine R45 auf der Bühne, die ihren letzten Ölwechsel 1986 bekommen hatte und die 4000km danach "weggestellt" wurde und nicht mehr angefasst. Ich habe die Öle abgelassen, das Motoröl war tiefschwarz, die Getriebeöle waren bernsteinfarben und zum Glück ohne Wasserspuren. Das Öl unterm Zylinderdeckel war weitestgehend verdampft. Aber, und damit hatte ich nicht gerechnet, die Zylinder und Kolben waren ölig und völlig einwandfrei, trotz Gußlaufbuchsen (Bj. 79). Was nicht zu retten war ist die ATE Bremszange. Die Kolben rühren sich nicht mehr. Da muss jetzt Brembo aushelfen.
Der Benzintank war halb gefüllt, die Flüssigkeit darin geruchlos. Aber der Tank selber ohne Rost und auch die Beschichtung einwandfrei!
Solch einen guten Gesamtzustand hatte ich nach der langen Standzeit (32 Jahre) nicht erwartet.
Mit den Dichtringen halte ich das so, wie Michael es beschrieben hat.
 
Ergänzung:
Eine 79er 100RT, die ich 2005 nach ähnlich langer Standzeit seziert habe,
war auch erstaunlich gut beieinander. In einem Zylinder war allerdings eine Korrosionsmarke, die ihn aussortierte.
Und der HBZ der hinteren Bremse war tot.
 
...Das Öl unterm Zylinderdeckel war weitestgehend verdampft. Aber, und damit hatte ich nicht gerechnet, die Zylinder und Kolben waren ölig und völlig einwandfrei, trotz Gußlaufbuchsen (Bj. 79).

Verdampft ist es sicher nicht - wohin denn auch? Es ist einfach der Schwerkraft gefolgt und in die Ölwanne zurückgelaufen. ;) Im Kapillarspalt zwischen Kolben und Zylinderwand wird es dagegen festgehalten.
 
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