R65 Bj. 1985 original - Standgas dreht beim Waramfahren hoch

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Bodo Biker

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11. Feb. 2018
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Hallo in die Runde,

ich habe eine R65 nach Stilllegung 2016 wieder flott gemacht. Sie fährt mit den Grundeinstellungen.

  • Vergaser sind im Ultraschall gereinigt und mit einem Rebuilt Kit erneuert (Membran, Feder, diverse O-Ringe, Dichtungen)
  • neue Muffen am Zylinder und zum LuFi Kasten
  • Neue Züge und Verteiler verbaut
  • Zündkerzen, Kerzensteckner, Zündkabel und Zündspule (war defekt) sind neu
  • Grundeinstellung: Leerlaufgemischschraube 1 Umdrehung raus; Drosselklappenanschlag mit Alufolie und eine halbe Umdrehung rein angestellt
  • Zündzeitpunkt abgeblitzt und nach Augenmaß S-Markierung gefluchtet (exakt ist für mein Gefühl was anderes, aber vor fast 40 Jahren ging es nicht anders)
    Mir wird beim Schreiben gerade bewusst, dass der Motor dabei nicht warm gefahren war. Wie groß ist das Problem?

Sie springt "kalt" mit Schock gut an. Läuft dann mit ca. 1.200 bis 1.300 Umdrehungen. Ladekontrolle geht aus. Wenn ich dann für die weiteren Einstellungen eine Warmfahrrunde drehe, dann steigt die Lehrlaufdrehzahl nach 5-6 km auf über 2.000 Umdrehungen mit der Tendenz Richtung 3.000 zu beschleunigen. Ich "würge" sie dann bspw. an einer Ampel mit schleifender Kupplung bissel ab, damit sie nicht länger im Stand so hoch dreht.

Ergibt es Sinn jetzt an den Feineinstellunge des Leerlaufgemisches und der Synchronisation zu arbeiten? Oder muss ich erst die Ursache für das Hochdrehen beseitigen? Welche Lösungsideen gibt es dafür?


VG Bodo
 

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Als erstes:
Ehe du weiter an den Vergasern (oder der Zündung) suchst, überprüfe mal das Ventilspiel.
Anschließend:
Zündungseinstellung mit Blitzpistole checken, ob die Frühverstellung und der Rücklauf funktionieren.
Zum Schluss sind die Vergaser dran (wenn alles andere ok ist).
 
Moin,

das "Phänomen" hatte ich auch eimal.

Zuerst solltest du natürlich nach der ganzen Vergaserrevision auch die Ventile und die Zündung richtig eingestellt haben.

Sollte das alles passen, die Veragser ordentlich synchronisiert sien und der Rest passt, solltest du das Spiel der Chokezüge und des Gaszuges prüfen. Bei mir lag es an zu stramm eingestellten Gaszügen, die nach dem warm fahren für zu hohe Drehzahlen sorgte.
Also lockere mal die Gaszüge an der Stellschraube etwas und beobachte, was passiert.

viel Erfolg
 
Bodo Biker schrieb:
.
  • Grundeinstellung: Leerlaufgemischschraube 1 Umdrehung raus; ....
  • Mir wird beim Schreiben gerade bewusst, dass der Motor dabei nicht warm gefahren war. Wie groß ist das Problem?

Sie springt "kalt" mit Schock gut an. Läuft dann mit ca. 1.200 bis 1.300 Umdrehungen. Ladekontrolle geht aus. ....
Zum Vergrößern anklicken....

Das Problem scheint nicht allzu groß zu sein. Das was Michael (MM) und Walter schrieben plus Einstellungen bei warmem Motor wiederholen. Leerlaufgemischschraube sollte erfahrungsgemäß bei 1/2 - 3/4 Umdrehungen herausgedreht sein, eine ganze Umdrehung ist meist zu fett. Die Drosselklappenanschläge werden nach frühestens 30 km Fahrt eingestellt. 1000/min sollte genügen.
 
So, ich habe
  • die Ventileinstellung noch mal geprüft (hatte ich 2018 am Anfang vom Projekt mal gemacht). Rechts war der Auslass nicht passend, links den Einlass korrigiert.
  • ...die Leerlaufdrehzahl ist zu hoch.
    Wenn dann noch der Motor heiß ist, geht die Drehzahl in die Verstellkurve von der Zündung und bekommt mehr Vorzündung. Dann dreht der Motor höher.
    Zum Vergrößern anklicken....
    Ich habe die Leerlaufgemischschrauben inital auf 3/4 Umdrehung gestellt. Das hat für mein Gefühl richtig was gebracht.
    Ein Verstellen bei warmen Motor hat gezeigt, dass sich bei weniger und mehr jeweils die Leerlaufdrehzahl reduziert. (Laut Handbuch 1/2 Umdrehung geöffnet.) Hab es also bei 3/4 gelassen.
  • Zündung noch mal mit warmen Motor geprüft und nachgestellt (S-Markierung)
    Z-Markierung kommt beim Hochdrehen auch und stimmt auch bei 3.000 bis 3.500 Touren
  • Beim Abgleich der Sync-Uhren habe ich ca. -1,9 mbar gemessen. Einzeln waren es dann -2,0 mbar +/- 0,05 mbar. Die waren schon recht gut synchron.
  • Beim rechten Gaszug verändert sich je nach Lenkeinschlag das Spiel recht stark. Es wird lockerer. Bestimmt 3-4 mm. Da muss ich noch mal schauen, woran das liegt. Links ist es unverändert.
    Ist beim Fahren, vielleicht nicht so dramatisch, da man selten voll links und rechts einschlägt.
  • Leerlaufdrehzahl ist recht gut bei 1.000 Umdrehungen. Nach einer erneuten Probefahrt war sie dann wieder bei 1.100 bis 1.200. Bei höheren Umdrehung größer 4.000 springt die Drehzahl (bzw. beschleunigt "nach"). Weiß nicht wie genau die Messung bei Standgas ist.
    Ich werde das beobachten und ggf. noch bissel nach unten korrigieren. War ja wirklich heiß die letzten Tage.
 
Bodo Biker schrieb:
....Ich habe die Leerlaufgemischschrauben inital auf 3/4 Umdrehung gestellt. Das hat für mein Gefühl richtig was gebracht. Ein Verstellen bei warmen Motor hat gezeigt, dass sich bei weniger und mehr jeweils die Leerlaufdrehzahl reduziert. ....
Zum Vergrößern anklicken....

Das spart gegenüber einer fetteren Einstellung auch Sprit, weil der Leerlauf im Hintergrund immer mitläuft - auch im Schiebebetrieb.

Die Aussenhüllen der Züge müssen sich frei mit den Lenker bewegen. Achte außerdem auf die Länge der Züge, die L/R unterschiedlich ist.
 
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