R65 nach ~40 Jahren Standzeit wiederbeleben - wie vorgehen?

Kandelino

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01. Nov. 2025
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Hallo zusammen,

mir ist durch Zufall eine R65 mit zarten 19tkm auf der Uhr zugelaufen. Die letzte Inspektion war 1981 :lautlach:

Nun würde ich diese gerne wieder zum Leben erwecken und wollte mal fragen wie ich da am besten vorgehe?

Klar ist, sämtliche Betriebsstoffe und Filter zu erneuern, aber was dann? einfach mal starten und schauen was passiert?

Vielen Dank im Voraus!

Grüße Andreas

R65 1.jpg R65 2.jpg
 
Neues Motoröl, neuen Ölfilter, neuen Sprit, kurzer Blick in die Schwimmerkammern, sind sie sauber, erst ohne Choke einige Umdrehungen, dann Choke und starten.

Dann, wenn der Apparat läuft, eine große Inspektion.

So würde ich es machen.

Motor vorher durchdrehen ist Unfug.

Alternativ, vor dem Start alles auseinander nehmen und überprüfen.

Gruß
Willy
 
Hallo, coole Sache...... :wink1:

Was ich bei meinen alten Schätzen immer gemacht habe ist die Bremsleitung auszutauschen, da hab ich gleich mal auf Stahlflex umgerüstet.
Bremsscheibe sollte auch nicht vergessen werden inklusive Beläge vorne und Hinten. Reifen? Wenn das noch die Originalen sind dann wechseln.
Ansonsten.... wie sagt mein Schrauber immer........ Wir machen das was anfällt, erstmal fahren.
Viel Spaß beim "Wiederbeleben"
Vg Werner
 
Hallo Namensvetter,

Gratulation zu dem tollen Fund! Ich würde es ähnlich handhaben wie Willy: Schwimmerkammern ab und auf Schmutz und Ablagerungen überprüfen, Tank auf Rost überprüfen und Öl im Motor wechseln. Dann Luftfilter auf Mäusewohnungen überprüfen und ggf. erneuern. Ggf. noch etwas Öl durchs Kerzenloch sprühen, den Motor einmal durchdrehen und den Kerzenstecker aufstecken ;-).

Danach Batterie anschließen und im Stand auf seltsames Verhalten überprüfen. Wenn nichts erkennbar, würde ich einen Anlassversuch wagen. Vermutlich ist dieser erfolgreich. Kurz warmlaufen lassen und danach erneuter Motorölwechsel mit Filter.

Folgend dann Bremsencheck und mindestens Bremsflüssigkeitswechsel (vermutlich aber gängig machen und Abdichten der Bremse).

Ist das erledigt, dann den Rest (Ventile, Getriebeöl, Kardanöl, Zündung, Gabelöl, eventuelle Undichtigkeiten, Abschmieren ....)

Herzliche Grüsse, Andreas
 
Meine ArizonaQ stand 30 Jahre.
Alle Öle und Filter gewechselt, Hauptbremszylinder undicht, neu abgedichtet, Stahlflexleitung und Bremsbeläge vorn und hinten erneuert. Stösselrohrgummis und Ölwannendichtung erneuert (undicht), Zündkerzen erneuert.
Ventile und Kipphebelwelle eingestellt, Zündung und Kontakte geprüft und eingestellt, Vergaser gereinigt und eingestellt, Lenkkopflager gereinigt und neu gefettet (das alte Fett war total verharzt), Lenkungsdämpfer erneuert, neue Reifen montiert und danach zum TÜV zur Vollabnahme.
Das musst Du ja auch wenn die Q seit 40 Jahren nicht mehr am Verkehr teilgenommen hat.
Sollte noch was fehlen, haben das meine Vorredner ja schon beschrieben.

Ich wünsche Dir viel Spass mit der Kleinen, das wird schon
 
Immerhin ist das Fahrzeug komplett. Das wars dann auch schon.

Papiere sind alle wichtigen da? Würde ich vorab prüfen lassen beim TÜV und auch beim Landratsamt, ob man das zugelassen bekommt, bevor man ans eigentliche Arbeiten geht.
Vorher würde ich keinen Finger dran krumm machen!

Und dann viel lesen. Vor allem das Werkstatthandbuch. So oft dass man das auswendig vorbeten kann wenn eine Frage auftaucht.

So eine Arbeit hab ich auch schon mal gemacht, weil ich eine BMW /6 haben wollte die so alt ist wie ich. Ich würde das nie wieder tun. Wenn man nicht jeden Abend Zeit hat an der Karre zu arbeiten wird das irgendwann doof weil man dann auf teure Komponentenzulieferung angewiesen ist.
Das damalige Bofo hat mir oft einen Weg gezeigt wie man weitermachen kann.
Das Ergebnis ist, ich hab jetzt 2 alte BMW. Eine unrestaurierte GS und eine 73 er /6, die ausschließlich bei schönem Wetter unterwegs ist.

Alles was das Fahrzeug hat, auf Funktion - Zustand und Instandsetzbarkeit prüfen. Die gesamte Bremsanlage ist sicher völlig fertig und korrodiert. Wegschmeißen und austauschen, oder mit Glück reparieren. Geht leider selten gut aus.

Also die ganze Karre ist dann im Detail zerlegt.

Teils auf in Arbeitspakete nach Aufwand und Kostenprioritäten. Wenn ein Paket nicht geht, wie gehts dann weiter. Würde ich mir schon vorab überlegen. Die Arbeitspakete finden sich ja schon zusammen in Phase mit dem Inhaltsverzeichnis vom Werkstatthandbuch.

Im Realoem findet sich auch eine Liste mit Teile und Komponentenpreisen. Hier kann man die teuren Instandsetzungen schon mal lokalisieren.

Das ganze Fahrwerk erneuern von einer 30 Jahre abgestellten Karre wird ein Extraspass!
 
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