R80 04/86 Klack/Stoß beim Anfahren

Gunson

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22. Mai 2018
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Berlin
Hallo alle miteinander,
Seit geraumer Zeit spüre ich beim Anfahren im rechten Fuß einen deutlichen Stoß. Mal mehr mal weniger. Die Q läuft ansonsten geschmeidig. Das Kreuzgelenk hat kaum Spiel und die Schrauben sind fest.
Verflixt was kann das sein?
Feder im Kardan? Kardanglocke?
Im WHB steht da nichts von einem Ruckdämpfer.
HAG? Getriebe?
Vielleicht können die Experten der hiesigen Zunft mich auf die Spur bringen?
Freue mich auf Antworten.
Grüße Marek
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast zwei Ruckdämpfer, einen im Getriebe und einen an der Kardanwelle zur Glocke zum Getriebe hin. Beide sind federbelastet. Wenn die Federn schwächer werden könnte das die Ursache sein.
 
Das wäre auch mein Favorit, allerdings der in der Kardanwelle.


Der verstorbene Helmut Groß hat diese Feder auch immer vorgespannt.

Neben dem erlahmen der Feder kommt beim 1000er noch das Drehmoment dazu.



Du hast zwei Ruckdämpfer, einen im Getriebe und einen an der Kardanwelle zur Glocke zum Getriebe hin. Beide sind federbelastet. Wenn die Federn schwächer werden könnte das die Ursache sein.
 
Hallo geschätzte Antwortende,
Der Seitenständer ist zwar recht beweglich, ist aber auf der linken Seite und in diesem Fuß spüre ich nichts.
Außerdem tritt das Phänomen nach jedem Ampelstopp auf. Dann werde ich wohl mit dem Kardan anfangen denn beim Getriebe ist vor ca. 3tkm ein Lager getauscht worden und ist seither eigentlich unauffällig.
Ich vergaß zu erwähnen, dass die Q einen Fallert Aufbau hat. Macht es Sinn, wegen des erhöhten Drehmoments die Feder im Kardan vorzuspannen? Wenn ja, macht man dies dann mit Distanzscheiben?
Grüße Marek
 
Hallo, Ermüdung ist meiner Meinung nicht die Ursache -

die Ruckdämpfer bestehen aus zwei Wellenteilen, welche mit jeweils zwei Halbrund ineinandergreifen, diese sind Federbelastet. Im Laufe der Zeit verschleißen die Stellen an denen sie sich berühren, ja sie graben sich direkt gegeneinander ein und können nicht mehr ruckfrei arbeiten wie im Neuzustand/Gutzustand. Ein Austausch des Ruckdämpfers hilft. Im Getriebe habe ich das schon des Öfteren gesehen, im Kardan seltener...

(ich würde aber noch bis zum Winter damit fahren und hätte keine großen Bedenken)

Gruß - Thomas
 
Hallo geschätzte Antwortende,
Der Seitenständer ist zwar recht beweglich, ist aber auf der linken Seite und in diesem Fuß spüre ich nichts.
Außerdem tritt das Phänomen nach jedem Ampelstopp auf. Dann werde ich wohl mit dem Kardan anfangen denn beim Getriebe ist vor ca. 3tkm ein Lager getauscht worden und ist seither eigentlich unauffällig.
Ich vergaß zu erwähnen, dass die Q einen Fallert Aufbau hat. Macht es Sinn, wegen des erhöhten Drehmoments die Feder im Kardan vorzuspannen? Wenn ja, macht man dies dann mit Distanzscheiben?
Grüße Marek
vorspannen hilft nix mehr wenn die Oberfläche bereits geschädigt ist und würde nur den Ruckdämpfer sinnlos machen, denn er würde den Ruck nicht mehr dämpfen...
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten,
Wenn das Druckstück und die Kupplungsglocke (Ruckdämpfer) verschlissen sein sollten, sollte ich dann die Feder obligatorisch mitbestellen?
Ist der Kardan doch fitt, dann ist wohl das Getriebe fällig.
Macht aber Spaß mein €-Grab genannt Q.
Grüße Marek
 
Ich hänge mich mal mit dran:

Ich habe vor ein paar Tagen etwas sehr ähnliches bei meiner R75/6 erlebt.

Beim Anfahren im Stadtverkehr (Ampelstopp) gab es, noch bei sehr geringer Geschwindigkeit, zwei "mäßig laute" Klackgeräusche.

Hab sofort wieder die Kupplung gezogen, aber das Rollgeräusch war unauffällig. Ist auch auf dem weiteren Heimweg (ca. 10 km) nicht mehr aufgetreten.

Aus gesundheitlichen Gründen (ein Knie angeschlagen, komme nicht "runter") konnte ich noch nichts prüfen.

Frage an die Mechanik-Spezialisten: Reicht als erste Prüfung der "Drehtest" am Hinterrad, oder gibt das keine verwertbare Aussage und ich sollte besser Schwinge, HAG und Getriebe ausbauen und einzeln prüfen?

Danke und viele Grüße

Stefan
 
Hallo Stefan,

bei Deiner /6 gehe ich eher von zu viel Spiel zw. Verzahnung Achsantrieb und Hinterrad aus.



Ich hänge mich mal mit dran:

Ich habe vor ein paar Tagen etwas sehr ähnliches bei meiner R75/6 erlebt.

Beim Anfahren im Stadtverkehr (Ampelstopp) gab es, noch bei sehr geringer Geschwindigkeit, zwei "mäßig laute" Klackgeräusche.

Hab sofort wieder die Kupplung gezogen, aber das Rollgeräusch war unauffällig. Ist auch auf dem weiteren Heimweg (ca. 10 km) nicht mehr aufgetreten.

Aus gesundheitlichen Gründen (ein Knie angeschlagen, komme nicht "runter") konnte ich noch nichts prüfen.

Frage an die Mechanik-Spezialisten: Reicht als erste Prüfung der "Drehtest" am Hinterrad, oder gibt das keine verwertbare Aussage und ich sollte besser Schwinge, HAG und Getriebe ausbauen und einzeln prüfen?

Danke und viele Grüße

Stefan
 
Hatte ich seinerzeit an meiner RS. Ein sporadisches, nicht reproduzierbares Knacken beim Anfahren. Es war die Feder in der Kardanwelle.....
 
Hatte ich seinerzeit an meiner RS. Ein sporadisches, nicht reproduzierbares Knacken beim Anfahren. Es war die Feder in der Kardanwelle.....

#5.... bei jedem Ampelstopp...

hatte ich genau so bei zwei eigenen Kühen.... Laufleistung zwischen 60 und 80.000km. Beide Male eingelaufene Ruckdämpfer im Getriebe, habe die Feder nicht ersetzt. Nach Austausch war wieder Ruhe..... Aber die Federn sind der günstigste Posten.....
 
Geschätzte Hüter des 2-Ventiler-Wissens,

So werde ich die Q diese Saison noch fahren und zum Winter den Kardan aus der Schwinge holen und schauen wo der Hund begraben liegt in der Hoffnung, dass es nur die Feder ist. Fürchte nur, dass eine defekte Feder nicht besonders gesund für Druckstück und Glocke ist.
Ich werde sehen, ich werde berichten.
Wenn dort nichts im Argen liegt geht es ans Getriebe (habe ja dann nicht mehr viel zu demontieren ) Bei der Gelegenheit kann ich ja gleich den langen 5. einbauen lassen.
Bis dahin vielen Dank und viele Grüße
Marek
 
Zuletzt bearbeitet:
So etwas ähnliches hatte ich an der ex RS auch.
Wenn ich ordentlich Drehmoment abgerufen habe, hat der Ruckdämpfer durchgedreht und der Vorschub war weg.
Die Flanken des Rückdämpfers waren so verschlissen, dass sie nicht mehr gehalten haben.
Andreas Mattern hat das wie immer zuverlässig, schnell, perfekt und günstig repariert.
 
Geschätzte Hüter des 2-Ventiler-Wissens,

So werde ich die Q diese Saison noch fahren und zum Winter den Kardan aus der Schwinge holen und schauen wo der Hund begraben liegt in der Hoffnung, dass es nur die Feder ist. Fürchte nur, dass eine defekte Feder nicht besonders gesund für Druckstück und Glocke ist.
Ich werde sehen, ich werde berichten.
Wenn dort nichts im Argen liegt geht es ans Getriebe (habe ja dann nicht mehr viel zu demontieren ) Bei der Gelegenheit kann ich ja gleich den langen 5. einbauen lassen.
Bis dahin vielen Dank und viele Grüße
Marek

Mach das so.Marek,

Immerhin hat das bei mir mit leichtem Klonk beim Anfahren am Berg noch 100000 km gehalten, bis ich jetzt im Frühjahr den Kardan getauscht habe!:D
(km Stand jetzt circa 240 000 :D:D:D)
So richtig zeitkritisch ist das nach meiner Meinung nicht.:&&&:

Gruß

Kai PS
 
... Na ja, zeitkritisch ist Ansichtssache.... Es werden ja immer mehr Späne bzw. Abrieb im Getriebeöl. Ich würde die Saison noch zu Ende fahren und im Winter das Geriebe neu lagern und dazu die defekten Teile wechseln.... O. K. sind ca. 300 € für das Zahnrad mit Ruckdämpfer....
 
AW: R80 04/86 Klack/Stoß beim Anfahren

Hallo alle miteinander,
Das Wetter hat ja heute eingeladen am Gashahn zu drehen. Es ist mir nicht wirklich möglich gewesen festzustellen, ob das Klacken aus dem Kardan kommt oder aus dem Getriebe. An den Kardan traue ich mich ran ans Getriebe eher mit fachkundigeren Augen. Und ja ich bin so einer,der sehr gerne schraubt. So lange wie es braucht das nötige Vertrauen in das Motorrad zu bekommen, fahre ich relativ kurze Strecken (ein bisschen weiter als die nächste Eisdiele), vor allem dann, wenn ich geschraubt habe. Das Getriebe eben mal einschicken und in Bestform zurückzubekommen ist für mich definitiv unbefriedigend. Die Q hat das Klacken schon lange, wo ich nun vermute, dass ein defekter Ruckdämpfer im Getriebe schneller Folgeschäden verursacht, als im Kardanantrieb.
Wie war das? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn es dann doch das Getriebe ist: es ist ja noch ein bisschen Zeit zum Sparen bis zum Winter.
Viele Grüße
Marek
 
Achso ja,
Drehmoment hat sie ordentlich. Fallert lässt grüßen. Ne andere Übersetzung vielleicht noch (HAG) 32/10 oder so. aber nee lieber erst Verlässlichkeit. Und eben das Lernen.

Nochmals Grüße
Marek
 
... Na ja, zeitkritisch ist Ansichtssache.... Es werden ja immer mehr Späne bzw. Abrieb im Getriebeöl. Ich würde die Saison noch zu Ende fahren und im Winter das Geriebe neu lagern und dazu die defekten Teile wechseln.... O. K. sind ca. 300 € für das Zahnrad mit Ruckdämpfer....

Bei mit war es eindeutig der Kardan!
Da ist das mit den Spänen auch nicht so das Problem.
Die Feder des Ruckdämpfers dort wird halt irgendwann müde.Im Winter werde ich die alte Schwinge mal zerlegen und dann mach ich mal Bilder wie die Gleitstücke aussehen.Ich vermute da nichts dramatisches. Der einzige Langzeitschaden wird wohl das Kreuzgelenk mit den leichten Rippelstellen sein, und auch die waren schon ab Km-stand 100 000 spürbar!

Gruß

Kai
 
Zum Grüße,
Ich habe nun die Schwinge zerlegt und eine unversehrte Ruckdämpferfeder vorgefunden. Beim Zerlegen hat sich meine Hobelbank sehr gut geeignet und ich musste mir kein Spannwerkzeug bauen. Aus Kuperrohren war schnell eine Schlupfhülse gebaut.
Die Untersuchung der Gleitflächen ergab eine Art Rastfurche, die offensichtlich für das Klacken verantwortlich war (zumindest konnte ich bei der ersten Testfahrt kein Klacken mehr feststellen :applaus:).
Auf einer Planscheibe und mit Schleifrollen habe ich dann die Gleitflächen nachgearbeitet und poliert. Das Spiel/ Spaltmass habe ebenfalls auf der Planscheibe wieder eingestellt. Alles zusammen weniger als 0,5 mm abgetragen.
Klacken hin oder her, das Fahrverhalten hat sich wirklich sehr verbessert. Sehr geschmeidiger geworden. Ob beim Anfahren oder nach stärkerem Beschleunigen in den Schiebebetrieb einfach ein Genuss. Sie liegt wesentlich ruhiger auf der Straße. Eine echte Empfehlung, auch wenn es nicht Klackt. Im Anhang ein paar Fotos.:bitte:

Gruß Marek
 

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Beim Anfahren (...) bei sehr geringer Geschwindigkeit (...) zwei "mäßig laute" Klackgeräusche (...) Rollgeräusch war unauffällig. Ist auch auf dem weiteren Heimweg (ca. 10 km) nicht mehr aufgetreten.
Das hat sich gestern auf einer Tour geklärt: Mehrere hundert km war nichts, alles unauffällig. Dann, erneut beim Anfahren, wieder das Geräusch, diesmal etwas lauter. Auch beim Schieben im Stand.
Ergebnis nach Abnehmen des Balgs zwischen Getriebe und Schwinge: Drei von vier der Schrauben am Kardanflansch waren lose bzw. herausgefallen. Eine lag noch im Gummibalg, zwei scheinen in der Schwinge zu liegen.

Da habe ich anscheinend ein Riesenglück gehabt...

Das Getriebe war im Jahr 2000 zum Wechsel der berühmt-berüchtigten Feder draußen. Die Schrauben habe ich damals mit dem Drehmomentschlüssel am Ringschlüssel angezogen und bin mir auch sicher, dass die 25 Nm erreicht wurden.

Ich werde jetzt erst mal die Schwinge lösen und nachsehen, wie die verbliebenen Schrauben und vor allem das Kreuzgelenk aussehen.

I'll keep you posted...

Viele Grüße

Stefan
 
Hallo Stefan

Die Schrauben der Gelenkwelle sollten mit 36 +- 4 Nm angezogen werden.

Falls Deine Angabe wegen der Übersetzung umgerechnet ist mag das aber schon stimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fritz,

WHB /6: 2,4 - 2,6 mkp, entspricht 23,5 Nm - 25,4 Nm.

Wo stehen denn die 36 Nm?

Viele Grüße

Stefan

Edit:
Schau her: Schon bei /7 ist das Anzugsmoment erhöht...
Danke für den Hinweis!
 
Hallo Fritz,

WHB /6: 2,4 - 2,6 mkp, entspricht 23,5 Nm - 25,4 Nm.

Wo stehen denn die 36 Nm?

Viele Grüße

Stefan

Im WHB der Monolever.
In dem der /7 Modellen sind sogar 38 + 4 Nm angegeben.
Bei der /6 sind wahrscheinlich die längeren Schrauben mit Unterlegscheibe verbaut, vielleicht auch deshalb die unterschiedlichen Angaben. :nixw:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der /6 sind wahrscheinlich die längeren Schrauben mit Unterlegscheibe verbaut, vielleicht auch deshalb die unterschiedlichen Angaben.
Hallo Fritz,

da sind in der Tat noch (nutzlose) Federscheiben drunter.

Aber nach dieser Erfahrung überlege ich, neue (kürzere) Schrauben zu besorgen, die Scheiben wegzulassen und auf die 36 Nm der /7 anzuziehen.

Frage an die Getriebespezialisten: Ist am Flansch mal was geändert worden, oder verträgt der die 36 Nm ohne weiteres?

Viele Grüße

Stefan
 
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