• Hinweis: Die Zustellung von Mail-Benachrichtigungen zu Microsoft-Diensten (Outlook.com, Hotmail, Live ) und United Internet ist zeitweise gestört. Die Ursache liegt außerhalb unserer Forums-Systeme. Unser Hosting-Provider arbeitet an der Behebung.

R80 G/S Restauration

Papacharlie

Einsteiger
Seit
17. Sep. 2019
Beiträge
9
Ort
Nürnberger Land
R80 G/S Restauration


Nachdem ich im Sommer vergangenen Jahres eine R100 RS fertig gestellt hatte, wurde ich im September auf ein Inserat im Internet aufmerksam. Es handelte sich um eine R80 G/S, Baujahr '81.
Als Liebhaber alter 2-Ventil-Boxer hatten mir die alten Monolever-G/S schon immer gefallen, ja, ich war regelrecht fasziniert davon. Der hochgesetzte Kotflügel vorne, darüber die Lampenmaske mit dem runden Scheinwerfer, breiter Lenker, der flach nach hinten abfallende Tank, darunter ragen links und rechts die beiden Zylinder des Boxermotors heraus, gerade Sitzbank, hochgezogener Auspuff - was für ein schönes Motorrad!


Im September las ich dann diese Anzeige im Internet. Das Inserat war zu diesem Zeitpunkt bereits ein halbes Jahr online. Drei nicht wirklich aussagekräftige Bilder und ein ein-Zeilen-Text dazu.
Auf den Bildern war lediglich der ziemlich heruntergekommene Zustand zu erkennen. Genau das was ich jetzt brauchte, immerhin stand der Winter vor der Tür. Ich nahm Kontakt zu dem Verkäufer auf und vereinbarte einen Besichtigungstermin. "Keine Papiere..." sagte der Herr noch am Telefon zu mir – auch das noch.
Trotzdem: vorsichtshalber mal den Anhänger und paar Gurte mitnehmen, man kann ja nie wissen.


Dort angekommen wurde die Besichtigung, die eher einer Schadensbegutachtung glich, durchgeführt. Es gab kein Bauteil was nicht flugrostig oder oxidiert war. Sämtliche Gummiteile waren porös oder nicht mehr vorhanden. Noch dazu wurde die ganze Maschine liebevoll von Hand schwarz gestrichen. Nachdem wir die Batterie überbrückt hatten, sprang wenigstens der Motor an und lief einigermaßen ruhig.
Nachdem dann doch noch sämtliche Fahrzeugpapiere auftauchten, wurden wir uns bei einem kühlen Getränk auf der Terasse über den Preis einig. Aufgeladen, verzurrt und ab Richtung Heimat. Im Rückspiegel tronte der Kotflügel und die Lampenmaske über der Hängerbordwand und meine Freude war kaum zu bändigen.
Daheim angekommen, lies ich das Teil gleich in der Halle verschwinden bevor ich die Beherrschung verloren und gleich mit der Restauration begonnen hätte, immerhin hatte ich noch einen Mercedes W123 fertig zu stellen.















Irgendjemand hatte sich wortwörtlich mit Pinsel und Farbe daran zu schaffen gemacht und die ganze Maschine schwarz gestrichen. Das Ergebnis entsprach nicht gerade meinem Geschmack.











Der Rahmen war ebenso mit Pinsel gestrichen worden, überall kam rote Grundierung zum Vorschein, ein Stück Schlauch zierte den Schalthebel.











Im Dezember, kurz vor Weihnachten war es dann soweit. Die GS wurde in die Werkstatt verbracht. Der montierte Schalldämpfer lieferte zwar einen guten Klang, gefiel mir aber optisch nicht wirklich. Also abmontiert und für später eingelagert. Für den Rest der Aupuffanlage half nur noch die Flex. Die Krümmer waren am Bund zum Mitteldämpfer durchgerostet. Den Mitteldämpfer konnte ich retten. Dieser wurde später gestrahlt und lackiert.








Je weiter demontiert wurde und je genauer betrachtet wurde desto mehr stellte sich heraus, dass sich die GS technisch in einem erbärmlichen Zustand befand. Das Motorrad muss jahrelang im Freien gestanden haben. Ich entschied mich die BMW komplett in alle Einzelteile zu zerlegen, jede Komponente wo nötig zu überholen und alles wieder zusammen zu setzten.
Also hier der Plan: Vollrestauration, Beginn Dezember'19, geplante Fertigstellung Ostern '20.


Hier ein paar Impressionen:








Endantrieb mit Waschbenzin gesäubert





Getriebeöl auf den Bremsbelägen verrät einen undichten Simmerring am Endantrieb





Innerhalb kürzester Zeit war die GS in alle Einzelteile zerlegt








Getriebe mit Hochdruckreiniger gesäubert








Die Gabelholme wurden zerlegt, gesäubert und mit neuen Dichtungen wieder montiert.














Richtig böse erwischt hatte es die Vergaser. Einen konnte ich retten, beim zweiten war jeder Rettungsversuch vergebens. Eingedrungenes Wasser hatte sämtliche Teile oxidieren lassen, selbst durch erwärmen mit einer weichen Flamme lies sich der Düsenstock nicht entfernen, alles total festgefressen. Über Nacht in Rostlöser einlegen zeigte ebenfalls keine Wirkung, das spröde Messingteil brach Stück für Stück weg. Als dann das Gehäuse riss war entgültig Feierabend.
Ich schlachtete den Vergaser aus und gab die noch verwendbaren Teile wie Schieber, Schwimmerkammerdeckel usw. ins Ersatzteillager. Der Erlös seines Bruders floss in die Anschaffung zweier gebrauchter Vergaser.











Die Gehäuse der neuen Vergaser lies ich Glasperlstrahlen, das Innenleben erneuerte ich gänzlich: Haupt- und Leerlaufdüsen, Nadeldüsen, Düsennadeln, sämtliche O-Ringe und Dichtungen wurden ausgewechselt.


Ach ja, dann waren da noch jede Menge Anbauteile die es zu restaurieren galt. Rost und alter Lack wurden weggestrahlt, die Teile danach grundiert und lackiert. So gingen die Abende in der Werkstatt dahin und der milde Winter hatte auch was gutes. Bei den Temperaturen lies es sich prächtig lackieren, die gelackten Teile wurden anschließend im Keller an die Wäscheleine gehängt.














Und schließlich war der Hauptrahmen an der Reihe. Auf einer Schaltafel aufgebahrt wurden die restlichen Anbauteile etwas abgedeckt, da es nur die Rahmenschleifen zu strahlen galt. Obenrum war noch der original Lack in relativ gutem Zustand erhalten.








Nachdem alles penibelst gesäubert war, wurde lackiert. Der Rahmen wurde zuerst mit dem Pinsel gestrichen, aber da das Ergebnis trotz dünn eingestellten Lack nicht befriedigend war wurde nach dem aushärten des Lackes noch einmal verschliffen und mit der Pistole lackiert. Nun kann sich die Oberfläche sehen lassen.


Während die lackierten Teile zum aushärten des Lackes im Keller gebunkert wurden, wollte ich mich an der Technik zu schaffen machen. Vergaser und Gabel waren bereits überholt, aber da gab es noch jede Menge andere Teile die darauf warteten restauriert zu werden. Unschlüssig darüber was ich zuerst machen sollte ging ich in die Garage. Ich stierte in den Haufen Teile. Der Endantrieb stierte zurück. Also rauf auf den OP-Tisch.


Endantrieb – was für ein Bauteil. Lagerspiel, Lagervorspannung, Zahnflankenspiel, Tragbild, Ausgleichsscheiben. Hier gilt penibelste Sauberkeit, ein Körnchen Dreck und das wars. Nachdem der Arbeitsbereich gesäubert war, wurde der Antrieb auf eine saubere Unterlage gelegt. An diesem Bauteil musste vorerst nur der Simmerring ausgewechselt werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Die erste besteht darin, zwei Spanplattenschrauben oder selbstschneidende Blechschrauben in den alten Simmering zu drehen und diesen damit herauszuziehen. Um den neuen Dichtring anschliesend einzubauen sollte ein spezielles Einpresswerkzeug verwendet werden das den gleichen Durchmesser aufweist wie der Dichtring.
Die zweite Möglichkeit: Den Endantrieb zerlegen.


Da ich bei der ersten Variante befürchtete, dass Teile des Dichtrings ins Innere des Antriebs gelangen könnten, entschied ich mich dazu die Baugruppe zu zerlegen.


Dazu wurde der Deckel mit einem Bunsenbrenner vorsichtig erwärmt und anschließend mit zwei Schrauben M5x30 gleichmäßig abgedrückt. Die original Dichtung war mit einer Dichtmasse eingeklebt. Um sämtliche Dichtungsreste vom Gehäuse entfernen zu können, wurde die Stellung von Tellerrad zu Triebling markiert und anschließend das Tellerrad aus dem Gehäuse genommen.








Tellerrad mit Nabe, Lager und Ausgleichsscheiben





Deckel, Simmerring und Dichtungsreste entfernt





Für die Montage wurde der Gehäusedeckel im Ofen auf ca. 100°C erwärmt. Wichtig bei der Montage ist die Stärke der Dichtung. Diese sollte der Stärke der original Dichtung entsprechen, da sich sonst die Lagervorspannung und somit auch das Zahnflankenspiel und das Tragbild ändert.







Anschließend wurde der neue Simmerring, der zuvor im Tiefkühlfach geschrumpft wurde, vorsichtig mit einem Kunststoffhammer eingepasst.


Die Antriebsmaschine bekam unter anderem eine neue Kupplungsreibscheibe.








Mit dem Ölnebel im Kupplungsgehäuse sah es gar nicht so schlimm aus. Ich verzichtetet vorerst auf das auswechseln des Kurbelwellensimmerrings (irgendwas braucht man ja hin und wieder noch zum Schrauben wenn das Teil fertig ist).


Auf der Stirnseite wurden die Zündungsteile demontiert und der Steuerkastendeckel zum strahlen und lackieren abgenommen.





Eines Tages, ich glaube es muss im Februar gewesen sein, war es dann soweit. Nachdem das letzte viertel Jahr ein Großteil meiner Monatsgehälter per Dauerauftrag an ein Unternehmen mit Sitz in Hayingen weitergeleitet wurde und sich in Folge dessen eine größere Anzahl Pakete mit Neuteilen in der Werkstatt angesammelt hatte, konnte so langsam mit der Montage begonnen werden.











Der überholte Antrieb wird montiert





Neue Reifen: Enduro 1 & 2 von Metzeler





Nachdem sämtliche Kleinteile wie Federn für Haupt- und Seitenständer, Schaltgestänge und Gummiteile wie Schalthebelgummi und Vergaseransaugstutzen usw. montiert waren, waren die Arbeiten am Fahrgestell weitestgehend abgeschlossen.











Das Ventilspiel wird eingestellt





Es war bereits Frühling geworden. Ostern stand vor der Tür. Die Temperaturen waren angenehm mild, vor dem Haus blühten die Krokusse, drumherum tummelten sich Bienen und Hummeln, eifrig damit beschäftigt ihren Nektar zu sammeln.





Das Fahrgestell meiner GS war fertiggestellt und die Königsdisziplin stand mir bevor:
das Lackieren!


Der Lacksatz: Kotflügel, Tank und Seitendeckel. Die originalen Seitendeckel waren durch Hitzeverformung und gebrochenen Haltern unbrauchbar. Ersatz wurde kurzerhand über Siebenrock besorgt. Dem Tank rückte ich mit Flex und Drahtbürste zu Leibe bis nur mehr blankes Metall übrig war. Der vordere Kotflügel wurde von Hand nass geschliffen, ebenso wie die zwei neuen Seitendeckel.














Anschließend wurde das ganze mit Epoxy-Grundierung grundiert. Der Tank benötigte außerdem noch etwas kosmetische Arbeit.











Ich entschied mich für den original-Farbton Dunkelblau Metallic, Farbcode 130 als Zweischicht Lacksystem, also Basislack und Klarlack. Lackiert wurde an einem windstillen Tag im Hof mit einer Satajet 1000 B RP und 0.8er Düse.
Der original Dekorsatz wurde besorgt, also Abziehbilder für Tank und Seitendeckel und der schönste Teil der Restauration konnte beginnen: die Endmontage.


Der Kotflügel wird montiert





Die Abziehbilder werden angebracht








Der fertig lackierte Tank





Vorher – Nachher











Fertigstellung





Bei der Auspuffanlage entschied ich mich für einen Edelstahl Endtopf der Firma Keihan. Dieser wurde Glasperlgestrahlt und anschließend mit einem Hitzebeständigem Keramiklack schwarz lackiert (erworben bei KSD in Langenzenn). Die Verarbeitung dieses Lackes gestaltete sich als anspruchsvoll da der Lack auch bei höheren Außentemperaturen die Eigenschaft aufweist, sofort zu laufen. Man bewegt die Dose mit schnellen, fast schon ruckartigen Bewegungen, so als ob man mit einem Pinsel Farbsprenkler auf eine Leinwand auftragen möchte. Dabei sollte die Lackschicht nicht allzu dick werden um später keine Risse zu bilden. Der Lack brennt sich im Betrieb ein. Wichtig ist, dass vorher getrahlt wird, sonst hält der Lack nicht auf Edelstahl! Bei den Auspuffkrümmern wählte ich ebenfalls die Edelstahlvariante.








Im Fahrbetrieb neigen die Kontaktflächen des linken Seitendeckels zum Auspuff hin zur Hitzeverformung – auf deutsch: die Zapfen die am Auspuff anliegen schmelzen weg.
Abhilfe schafft man sich hier mittels vier kleinen Korkplättchen die man vorzugsweise aus einer Ventildeckeldichtung ausschneidet. Aufgeklebt wurde das ganze mit Pattex Classic.


1500 Kilometer später: die Korkplättchen halten und sind von außen nicht sichtbar





Anfang Mai bekam ich dann endlich einen Termin auf der Zulassung. Nach der ersten Probefahrt wurden die Vergaser nochmal synchronisiert und Gemisch und Leerlauf richtig eingestellt.
Die erste richtige Ausfahrt war ein wahrer Genuss, es ist einfach herrlich diese Ikone zu bewegen.














Ich hoffe ich kann hiermit den ein oder anderen dazu ermutigen mit solch einem Projekt zu starten. Ich kann es euch nur empfehlen, es rentiert sich!


Und jetzt wünsche ich euch entspannte Abende in der Werkstatt, vielleicht mit dem ein oder anderen Bierchen, viel Erfolg bei euren Projekten und allzeit gute Fahrt!


Gruß in die Runde
Philip
 
Hallo Philip,

danke für deinen Bericht, war nett zu lesen.
Schön, wenn wieder eine G/S auf die Straße kommt.
Fahre selbst auch eine.

Jetzt fehlt Dir nur noch der Gabelstabi.
 
Hallo Philip,

na, wenn das mal keine Vorstellung ist!

Sehr schöner Bericht und tolles Ergebnis.

Viel Freude damit und schreibe bitte mal wie sich der Keramiklack bewährt.

Gruß vom Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Super!!!!!

Klasse gemacht, habe mich in gleichem Zeitraum mit einer R45 rumgeschlagen, aber nicht ganz so intensiv restauriert, aber sie läuft auch wieder.

Viel Spaß damit
 
Hallo,

sehr schön dokumentiert, gut gemacht, schön geworden!
Glückwunsch!
Es ist immer wieder toll wenn ne G/S wieder auf die Straße kommt.
Den Gabelstabi, leider wird der mit Gold aufgewogen, würde ich auf jeden Fall montieren sowie das Federbein hinten tauschen gegen was besser gedämpftes....wenn Dir am Fahren auch was liegt! :D:D:D

Gruß

Kai
 
Sehr schöner Bericht!
Interessanterweise bin ich auch gerade fertig geworden und war gestern bei der Zulassung. Meine ist auch Blau geworden! Ich poste mal ein Bild von vorher und nachher.
Viele Grüsse,
Thomas
 

Anhänge

  • DSC09003.jpg
    DSC09003.jpg
    296,6 KB · Aufrufe: 330
  • IMG_20200811_174914.jpg
    IMG_20200811_174914.jpg
    258,7 KB · Aufrufe: 335
Sehr schöner Bericht!
Interessanterweise bin ich auch gerade fertig geworden und war gestern bei der Zulassung. Meine ist auch Blau geworden! Ich poste mal ein Bild von vorher und nachher.
Viele Grüsse,
Thomas
Der Unterschied ist aber erst auf den 2. Blick erkennbar.... ;;-) :&&&:

Aber jetzt mal im Ernst: Saubere Arbeit von euch beiden! :respekt:
Viel Vergnügen und gute Fahrt mit dem Strich zwischen G und S. :gfreu:

Gruß
Guido
 
Sehr schöner Bericht!
Interessanterweise bin ich auch gerade fertig geworden und war gestern bei der Zulassung. Meine ist auch Blau geworden! Ich poste mal ein Bild von vorher und nachher.
Viele Grüsse,
Thomas

Sieht klasse aus, Hut ab! )(-:
Ich werde auch noch einen Gabelstabi und ein anderes Federbein montieren. Habe geplant sie diesen Spätsommer/Herbst für eine Reise umzubauen.
 
Sehr schön gemacht.

Es freut mich immer, wenn ein alter Boxer wieder im weitgehenden Originalzustand auf die Straße kommt anstatt als mehr oder weniger gelungenes Custom-Objekt zu (ver)enden. Doch - auch da kommt gelegentlich das eine oder andere anschaubare Werk zustande.

Gruß, Jakob
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolles Projekt und ein bewundernswertes Ergebnis! Die Blaue kann sich sehen lassen! Vielleicht sieht man sich ja mal in der Gegend — laut Kennzeichen bist Du ja nicht weit weg.

Gute Fahrt mit der G/S!
Armin
 
Toller Bericht !

Und wirklich schön, dass ein weiteres Exemplar des Modells, welches der BMW-Motorradsparte einst den Ar . . . gerettet hat, wieder auf die Straße findet.

Schmunzeln mußte ich bei dem angeschmorten Blinker. Seit einer Korsikatour sieht meiner hinten links nämlich genauso aus.
Das quer auf dem Gepäckträger verstaute Zelt hatte sich doch stärker durchgebogen als erwartet und dabei dieses Gehäuse direkt in den Abgasstrom gedrückt.

(Hätte auch Feuer fangen können, die ganze Geschichte)

Weiter so und viel Spass mit dem Ding

Christian
 
Hallo,

ich konnte vor sechs Wochen eine G/S 1981 erwerben, die früher einem Bergbauern gehörte, bei dem ich vor fast 40 Jahren im Landdienst war. Da dieser Bauer für meinen Lebensweg wichtige Impulse lieferte, war ich doppelt erfreut.

Die Maschine stand 1981 - 84 beim Händler herum und der erste Käufer fand die weisse Farbe nicht toll und liess alles grün lackieren, mit gelben, orangenen und schwarzen Streifen. Geschmacksache, aber die Lackiererei wurde professionell ausgeführt.

Bis zur Fahrtauglichkeit musste ich nicht sehr viel machen. Die Gabeln sifften und die Reifen waren überaltert. Das Sitzpolster war sehr weich geworden, und der Bezug war rissig. überall etwas Flugrost und Oxidation. Kein Wunder bei diesem Alter und geringer Pflege.

Den Auspuff bürstete ich mit einer Nylondraht-Kreisbürste an der Bohrmaschine ab und lackierte die Rückseite mit Ofenfarbe und die Aussenseite mit Hitzespray.

Das hintere Federbein verlor nachts in der Garage Öl, und das viel. So überlege ich mir, was für ein Federbein ich einsetzen soll. Ebenso kommt man beim Stöbern im Internet auf weitere Begehrlichkeiten. Lohnt sich ein Update auf den 1000er Kit von Siebenrock?

Grüsse aus der Schweiz

Hansruedi
 

Anhänge

  • RLLT0993.jpg
    RLLT0993.jpg
    101,1 KB · Aufrufe: 152
  • WDRY0085.jpg
    WDRY0085.jpg
    96,2 KB · Aufrufe: 151
  • IGIQ5178.jpg
    IGIQ5178.jpg
    124,4 KB · Aufrufe: 142
  • XUMT8795.jpg
    XUMT8795.jpg
    137,3 KB · Aufrufe: 148
  • Ibergeregg2009GS80.jpg
    Ibergeregg2009GS80.jpg
    296,8 KB · Aufrufe: 183
Vielen Dank für den Bericht! Tolle Arbeit, weil alles selbst gemacht wurde. Lackieren kann ich überhaupt nicht. )(-:
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus beezer,

... hinsichtlich des Federbeins kann ich Dir das von YSS empfehlen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist meines Erachtens nicht zu toppen. Ich hab das YSS in meiner G/S und bin sehr zufrieden.

Gibts hier im Forum im grünen Bereich beim "Frankenboxer". Sehr zu empfehlen ...

Viele Grüße und viel Spaß mit der G/S
Michael
 
Servus Hansruedi,

Glückwunsch, schöne Maschine. Trotz, dass die Lackierung nicht original ist, hat sie irgendwie was, gefällt mir optisch nicht schlecht. Mit dem 1000er Kit von Siebenrock bist du abgesehen von der Mehrleistung mit der Qualität und Güte der Verarbeitung sicherlich gut bedient. Meine ist noch original und die Leistung reicht mir. Bin gerade dabei die Maschine reisetauglich zu machen und werde darüber evtl. nochmal einen Bericht einstellen.
Ich wünsch dir viel Spaß und gute Fahrt mit deiner GS!

Gruß
Philip
 
Hallo Hansruedi

der Umbau auf den Powerkit lohnt sich, du fährst ein anderes Motorrad... das ist aber erst der Beginn der Reise!
Spätestens nach der Einfahrzeit merkst Du dass du plötzlich mehr Bremsen musst, die Strecken zwischen den Kurven kürzer werden und dass die sowieso sehr zahme Originalbremse am Limit ist!:D:D:D

Gruß

Kai
 
Hallo Hansruedi,



ja, das PowerKit ist sehr zu empfehlen. Dabei dann einen langen 5. Gang gleich noch einbauen, dann passt auch die Abstimmung auf der Autobahn. Du wirst sehen: Der Motor hat dann mit Dir und dem Motorrad einfach wunderbar leichtes Spiel, und dank des geringen Gewichts und der kurzen Endübersetzung sind die Fahrleistungen seeehr beachtlich.



Grüße

Martin
 
Servus,

bevor ich extra ein neues Thema aufmache, versuche ich mal hier mein Glück (geht auch um ne 80 G/S PD Restauration).

Und zwar: ich suche nach dem RAL-Code für das Weiß des großen PD Tanks:


16111453917.jpg

Bei unserem Tank, sieht das fast nach "Eierschaleweiß" aus, kann aber durchaus daran liegen, dass der Lack schon so alt ist. :D

Also: die genaue RAL-Nummer für das Weiß (so wie er original vom Band lief) wäre top! ;)
 
die genaue RAL-Nummer für das Weiß (so wie er original vom Band lief)
Hallo Jonas,

da das originale Alpinweiß von BMW keiner RAL-Nummer entspricht, wird dir das niemand beantworten können. Im besten Falle gibt es eine "ähnliche" RAL-Nummer, die irgendjemand mal verwendet hat. Ob die dir aber auch gefällt?

Schau mal in der Datenbank, da findest du die richtige BMW-Farbnummer, mit der auch dein Farblieferant oder Lackierer etwas anfangen kann.

Gruß

Werner
 
Servus Werner,

alles klar, danke für die Aufklärung.

So etwas in die Richtung habe ich mir schon gedacht, das war damals schon schwierig für meine 1150er in Mandarine die passende Farbe zu finden :rolleyes: (eine der schönsten Farben übrigens, nur so am Rande :D)

Edit: war gerade in der Garage, bei den Einzelteilen der 80 G/S, da stand glücklicherweise auf dem hinteren Fender/Kotflügel sogar der Farbcode drauf :pfeif::hurra: (hätte ich natürlich selber drauf kommen können...).

Trotzdem danke, der Tipp mit dem Alpinweiß und den Lackcodes in der Datenbank hat schonmal sehr weitergeholfen!

Für alle die, die es interessiert: die Farbe ist - wie oben von Werner schon erwähnt - Alpinweiß, Farbcode: 592

Jetzt brauch ich nur noch einen Lackierer ;)

Letzte Frage (aber auch zum Thema Restauration):
Gibt's ne Empfehlung zum Thema vorderen Kotflügel, der auch noch einigermaßen plug-and-play an die G/S passt?

Der originale ist schweineteuer und die Alternativen von Acerbis (z.b. Acerbis Nost) bzw. Ufo (z.b. https://www.24mx.de/motocrossteile/...lXagQGaLkU0nmWtiS0xoC18cQAvD_BwE&gclsrc=aw.ds) sollen recht gut passen.

Oder gibt es sonst noch Vorschläge? Die Löcher des Ufo Fenders sehen so aus, als ob dieser an die G/S passen könnte...

Gruß Jonas
 
Hallo Jonas,

eine kleine Korrektur hätte ich noch: die 592 ist die Farb-Code-Nr., die die Kombination aller am Fahrzeug verwendeten Farben bezeichnet, also auch Rahmenfarbe, evtl. Linierfarbe usw.. Schau mal hier in die Listen, dann wird das klar:

https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?62747-Lack-Code-Nummern

Alpinweiß als Lack hat die Lack-Code-Nr. 146, das ist die Info, die der Lackierer zum Anmischen braucht.

Den Acerbis NOST bekommst du tlw. schon für unter 20 € neu. Ich habe schon viele Fotos von G/Sen mit dem NOST gesehen, das sieht etwas sportlicher aus, vor allem wenn sie sowieso umgebaut sind (höher, leichter usw.).

Allerdings gefallen mir persönlich serienmäßige G/Sen mit dem originalen Kotflügel meist besser. Den bekommst du auch für unter 70 € als Repro in schwarz. Wenn du eh lackieren willst, muss der nur noch mit der richtigen Grundierung für Kunststoffteile versehen werden und du hast alles einheitlich ;)

Gruß

Werner
 
Servus Werner,

ups, kleinen Fehler eingebaut. Aber jetzt (anhand der Tabelle, die 592 steht ja auch bei alpinweiß 146 in der ganz rechten Spalte) ist alles klar.

Danke für die Erklärung!

Zum vorderen Fender:

Das stimmt, der originale wäre natürlich am schönsten.
Als Repro habe ich nur den von Siebenrock gefunden (ca. 70 €), der schaut mir dann aber doch ordentlich anders aus, als der originale:

Siebenrock:
4661638_1he34vLutOp4jj_600x600.jpg

Original:
1011_0 (1).jpeg

Der originale würde bei boxxerparts 90 € kosten und das sind halt im Vergleich zu den 20 € von Acerbis schon Welten :gfreu:


Aber zum Glück kann ich mir mit dieser Entscheidung noch etwas Zeit lassen, der vordere Kotflügel ist ja schließlich schnell ersetzt/geändert und kommt somit auch als Letztes dran ;)

Grüße Jonas
 
Hallo,

das Modell von Siebenrock ist das "Originale" für deine G/S!
Der mit der Verbreiterung vorne ist einer von der GS.

Gruß

Kai
 
Servus Kai,

danke für die Aufklärung.

War gerade in der Garage und natürlich hast du recht.
Langsam glaube ich, dass die Demenz gar nicht mehr so weit entfernt ist :rolleyes:

Vielleicht trauere ich unterbewusst meiner 1150er noch hinterher, die hatte vorne so eine kleine Schnabelverbreiterung.

Entschuldigt bitte die Umstände, wird wohl doch der von Siebenrock :gfreu:.

Grüße Jonas
 
Zurück
Oben Unten