R80 Monolever mit Siebenrock Powerkit: Vibrationen zwischen 2100 und 3100 1/min

Wd1

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26. Apr. 2020
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Hallo, als erstes möchte ich mich hier kurz vorstellen und auch danken.
Fahre seit 1997 eine BMW R80 BJ 89, seit 2000 mit dem Siebenrock 1000er Powerkit.
Aus Zeitgründen bin ich mit der Maschine in den letzten Jahren wenig gefahren, die letzten 2 ½ Jahre war Sie gut abgestellt. Hab dieses Jahr wieder etwas Zeit gefunden die Maschine herzurichten und den problemlos den TÜV gemacht. Hierbei bin ich auf dieses tolle Forum gestoßen. Bei der Revision des Anlassers (Fett im Vorgelege komplett verharzt) und der Vergaser waren die tollen Anleitungen in der Datenbank sehr hilfreich. Vielen Dank an dieser Stelle für diese tolle Dokumentation.
Nun zu meiner aktuellen Frage:
Schon seit Jahren verspüre ich im Drehzahlbereich zwischen 2100 und 3100 U/min deutliche Vibrationen, die auch trotz der folgenden aktuellen Arbeiten leider nicht verschwunden sind:

Ventile eingestellt
Zündung und Zündzeitpunkt überprüft
Defekte Zündspule bereits vor Jahren durch Silent-Hektik Spule ersetzt
Zündkerzen neu, von Bosch FR7LDC Plus aktuell auf NGK Iridium NGK BPR6EIX gewechselt
Gummi zwischen Vergaser und Zylinderkopf neu
Vergaser komplett zerlegt, gereinigt, Dichtungen NEU, Membrane neu, Schwimmergewicht und Schwimmerstellung kontrolliert, Federn für die Gleichdruckkolben ersetzt, Länge und Federkennlinie überprüft
Düsen geprüft, Düsennadel mit Micrometer vermessen, nirgends etwas auffälliges
Alles in Originalbedüsung wie bei der 800er ab Werk
Leerlaufgemisch eingestellt und Vergaser synchronisiert. Lief problemlos.
Leerlaufgemissschraube steht bei beiden Zylindern ziemlich exakt bei 7/8 Umdrehungen.
Bowdenzüge erneut und penibel verlegt.

Motor startet super, guter ruhiger Leerlauf. Läuft vibrationsarm bis ca. 2000..2100, dann beginnen die spürbaren Vibrationen, ab 3100 läuft der Motor wieder sehr ruhig weiter hoch.
Bei den Vibrationen könnte man fast meinen, die Vergase wären nicht sauber synchronisiert, aber die Unterdruckmanometer laufen sauber synchron.

Die Gasannahme ist sehr gut und beschleunigt lochfrei und schnell durch.

Bis auf die Vibrationen bin ich rundum zufrieden.

Sind spürbare Vibrationen in dem genannten Drehzahlbereich einfach für diese Maschine normal oder bin ich inzwischen einfach zu sensibel ?

Oder habt Ihr noch eine Idee, an was dies liegen könnte ?
Über Antworten würde ich mich freuen.

Gruss

Frank
 

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Zuletzt bearbeitet:
Du synchronisierst mit Unterdruckuhren. Hab ich auch jahrelang gemacht.
Letztes Jahr ist mir ein Twinmax "zugelaufen".
Damit hab ich die Synchronistion nochmal spürbar besser hinbekommen.
Uhren bzw. deren Teil altern ja auch.

Hast Du die Vibrationen in dem Drehzahlbereich nur beim Beschleunigen oder auch bei Konstantfahrt?
 
In diesem Drehzahlbereich liegt auch der Verstellbereich des mechanischen Hallgebers Richtung Frühzündung. Möglicherweise sollte er - obwohl wartungsfrei - mal revidiert werden. Alternativ könntest Du auf eine digitale Zündung mit Geber auf der Kurbelwelle wechseln.

Ich bin mit den Jahren auch empfindlicher gegen Vibrationen an den Händen geworden. Nach einigen mechanischen Verbesserungen bin ich (R100GS modifiziert) jetzt mit der Zündung von Rolf S aus B (danke!) sehr zufrieden.

Bei mir hat es nur beim Beschleunigen in diesem Bereich stark vibriert, im Schiebebetrieb fast gar nicht. Ist jetzt deutlich besser.

Viel Erfolg!
Peter
 
Danke für die bisherigen Rückmeldungen.

Die Vibrationen sind unabhängig ob ich in dem Drehzahlbereich beschleunige oder konstant fahre.
Auch bei Gaswegnehmen meine ich in diesem Bereich (reduzierte) Vibrationen zu spüren.

Die Düsennadeln waren optisch und messtechnisch (Micrometer) einwandfrei und beide hatten zumindest im zylindrischen Bereich identische Druchmesser. Im konischen Bereich sind Vergleichsmessungen ja wohl eher schwieriger.
Die Nadeldüse konnte ich ja nur optisch prüfen.
Oder gibt es da eine andere Möglichkeit ?


Hallgeber: Beim Anblitzen konnte ich bei unterschiedlichen Drehzahlen kein Springen feststellen, sonder mit zunehmender Drehzahl ist die Zündmarkierung entsprechend sauber gewandert.
Was gibt es am Hallgeber zu revidieren ?
Kann man das selber was machen, oder wer erledigt so etwas ?



Gruss

Frank
 
Hallo Frank,

nach meinen eigenen Erfahrungen bei Power Kit wie auch Replacement Kit und extrem viel Zeitaufwand zwecks Suche bzw. Beheben dieser Vibrationsproblematik in dem von Dir genannten Drehzahlbereich bin ich der Meinung, daß Du da nichts mehr optimieren kannst.
So wie Du es beschrieben hast, bist Du alle Möglichkeiten einer peripheren Ursache ja schon durchgegangen.

Es gibt Motoren, die laufen mit den o.g. Kits wohl sehr geschmeidig (laut Aussage deren Besitzer ...), andere vibrieren zwischen 2500 und 3000, so daß man diesen Bereich am liebsten schnell wieder verlassen möchte.
Ist besonders doof, weil man in diesem DZ Bereich gerne vor sich hinrollt.
Auch bei manchen Big Bore Kits scheint dieses Phänomen zu bestehen.

Ich habe einen 1000er Fallert Motor im Gespann, der läuft wie Sahne.
So etwas wollte ich mit einem 7Rock Kit auch haben.
Aktuell fahre ich einen original 800er Motor in einer ST :pfeif:

Gruß,
Andreas
 
Hallo,

mal drei Tipps:

Überprüf mal alle Auspuff Befestigungen auf festen Sitz und achte darauf dass er nirgendwo anschlägt.

Zieh die Bolzen der Motorlagerung mal nach.

Gib Gas!!!!!!!!!
2500 bis 3000 Touren sind nicht der Komfortbereich bei "leichtem Schwung". Ich halte mich da eigentlich selten auf, das belastet nur die Lager! :&&&:
:D:D

Gruß

Kai
 
Wenn die Vibrationen auch im Schiebebetrieb da sind, können sie logischerweise nicht vom Vergaser oder Zündung beeinflusst werden, weil verbrennungsmäßig nicht mehr viel läuft. Es sind also rein mechanische Vibrationen die ja leider auch beim perfekten Boxer nicht weg zu diskutieren sind.
Dass diese nicht von allen Fahrern gleich empfunden werden, ist auch nichts neues.
Mir geht es zum Beispiel so, dass ich mich die ersten Stunden nach Fahrtbeginn über den sanften Motorlauf freue und zum Ende des Tages dann von nervenden Vibrationen geärgert werde. Also ein rein subjektives Empfinden.
Vor 45 Jahren bin ich an einem Tag mit einer 750er Laverda, einem üblen Schüttler, durch halb Europa gefahren, heute reicht mir eine kurze Probefahrt...
 
.....mir reicht eine nur halbstündige Probefahrt auf der XT 660 meines Sohnes und ich empfinde meine SR G/S absolut vibrationsfrei!:D:D:D:D
Wir haben Luxusprobleme!!!!!!!!!


Gruß

Kai
 
Guten Abend zusammen.

Nach den verschiedenen Antworten und Fragen bin ich heute eine größerer Runde gefahren um die Vibrationen besser beschreiben zu können.
Nun muss ich meine gestrige Aussage etwas korrigieren.

Wenn ich insbesondere im Drehzahlbereich 2500 - 3100 1/min mit konstanter Drehzahl fahre, sind die Vibrationen zwar deutlich zu spüren, wenn ich dann aber plötzlich Gas gebe, dann nehmen die Vibrationen nochmals deutlich zu.

Auch bei Gaswegnehmen sind in diesem Bereich Vibrationen zu spüren. Diese sind aber deutlich schwächer.

Noch etwas zu meinem Fahrstiel. Inzwischen etwas älter, genieße das gemütliche Fahren im Schwarzwald, gerne auch auf engen kurvenreichen und abgelegenen Strecken.
Ich fahre oft in diesem gennannte Drehzahlbereich. Und mir wurde heute wieder bewusst, diese Vibrationen nerven mich.

Meine derzeitigen Überlegungen:
Der Umbau auf Doppelzündung wäre physikalisch wegen den großen Einzelhubräumen vermutlich sinnvoll, und eine mögliche Verbesserung, aber ich scheue derzeit den Aufwand und die Kosten.

Daher werde ich vermutlich eher zuerst mal neue Düsennadel und Nadeldüse beschaffen und testen.

Wenn das nichts bringt, werde ich mich wohl mal detaillierter um die Zündung kümmern.
D.h. entweder den Hallgeber revidieren oder auf eine Digitale Zündung umrüsten.
Spontan hätte ich bis vor Kurzem wegen der seit Jahren verbauten S&H Mastercoil, der für mich optisch überzeugenden Drehzahlsensorlösung und der für mich einfach erscheinenden Inbetriebnahme ohne PC und Softwareparameter eher zur S&H gegriffen.
Diese Zündung scheint hier im Forum aber wenig Freunde zu haben, und die Ignitech ist hier ja gut vertreten.
Liegt es am Preis, einer möglicherweise veraltenden Technik, Probleme im Betrieb oder der fehlenden Programmiermöglichkeit?
Der Softwareaufwand mit der Ignitech schreckt mich etwas ab. Ich wollte jetzt nicht auch noch den Doktor auf dem Thema Kennlinie und Kabelverlegung des Hallsensors (EMV) machen.
Vielleicht kann sich ja hierzu ja jemand dazu äußern.


Was meint Ihr, welche dieser Maßnahme bringt hier wohl eher eine Verbesserung ?

Danke und Gruss


Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel weniger Arbeit und Geld wird es kosten, ein Exemplar einer Q in der näheren Umgebung ausfindig zu machen, das nach dem Empfinden seines Besitzers einwandfrei und nach seinem Dafürhalten vibrationsarm bzw. vibrationsfrei läuft.

Hast Du dann das Empfinden, dass auch diese Maschine bzw. deren Vibrationen nerven, dann wird es wohl besser sein, auf ein anderes Fabrikat umzusteigen, das in dem von Dir bevorzugten Drehzahlbereich ein nach Deinem Empfinden akzeptables Verhalten an den Tag legt.

Kurz gesagt:

erst mal abklären ob es an Deinem Empfinden oder an der Q liegt mmmm
 
Hallo Frank,

der Knackpunkt in diesem Drehzahlbereich liegt, wie Peter schon erwähnt hat in der Zündkurve, d. H dem Einsetzen der vollen Frühzündung um die 3000.
Gerade beim SR 1000er ist im Vergleich mit dem niedrigverdichteten 800er Bauernmotor da schon richtig Last auf der Welle und die Verbrennung ist an der Grenze zum Klingeln.
Eventuell kannst du mit ner anderen Zündkurve die etwas flacher angelegt diesen Anstieg etwas "smoothen" .
Du verlierst dann zwar Leistung, deinem Fahrprofil käme das aber entgegen. Dafür bräuchtest du allerdings ne Ignitech und jemand der sie Dir konfiguriert.

Gruß

Kai
 
Beim Hallgeber-Service kann man eine kleine Einstellbox erhalten, mit der man den Zündzeitpunkt mit einer Leuchte einstellen kann.
Meiner Erfahrung nach kann man das Vibrationsprofil eines Motors stark verändern, wenn man den Zündzeitpunkt ein klein wenig verstellt. Wenns zu stark schüttelt, dann tuts vielleicht ein kleiner Schubs Richtung Zündung später.
Beste Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich fahre den Power Kit von Anfang an und der Motor lief damit immer sauber und vibrationsfrei bis ich mir aufgrund meines fortgeschrittenen Alters einen "komfortableren" Lenker zugelegt habe. Ab da fingen die Probleme mit Vibrationen an.
Es hat also gereicht eine einzige Komponente eines schwingungssfähigen Systems auszutauschen und schon ändert es sich erheblich .
So wie ich es dem Bild entnehme ist ein Hochlenker montiert. Dieser reagiert möglicherweise anders auf Schwingungsanregungen als ein etwas kleinerer Lenker.
Wenn wirklich alles in Richtung Vergaser und Zündung in Ordnung ist probiere doch mal einen anderen Lenker um zu prüfen ob sich dadurch die Schwingungen in den Lenkerenden reduzieren. Vielleicht helfen auch schon Lenkerendengewichte.

Gruss Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja Leute,

genau das ist das Problem mit den Vibes.
Die sind halt häufig ein Resonanzphänomen.
Deswegen auch mein Tipp mit den Auspuffbefestigungen und den Motorhalterungen. Ein breiter höher Lenker kann so was natürlich deutlich verstärken. Die R hatte nicht umsonst Lenkerendgewichte.
Zudem vibriert jeder Motor etwas anders, auch bei absolut gleicher Konfiguration.
Ich habe mehrere 80er Motoren besessen und davon zwei im Wechsel in meiner G/S gefahren. Ich hätte bei einem Blindtest aufgrund des Laufverhaltens sagen können welcher da gerade eingebaut ist. :D
Ausserdem ist es individuell sehr unterschiedlich, was als unangenehm empfunden wird.
Jemand der große Einzylinder oder ältere Paralelltwins gewohnt ist sieht das anders wie ein Vierzylinder Fahrer.
Ich empfinde der SR Satz nicht als rauen Schüttler.
Aber natürlich läuft er im Drehzahlkeller nicht so schön rund wie ne niedrigverdichteten 80/7 oder 100 /7 mit schwerem Schwung.


Gruß

Kai



.
 
Hallo Frank,

überprüfe auch mal, ob die Verbindungen der Ansaugleitungen zuwischen den Vergasern und dem Luftfilterkasten dicht sind. Diese Rohrbogen passen ja nicht 100%ig, und es ist nicht einfach das alles so hin zu bekommen, dass da nicht doch ein bisschen Luft reingesaugt wird.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Motor nach dem Umbau auf den 7-Rock-Powerkit sehr empfindlich auf Falschluft reagiert.
Wenn alles dicht ist, dann schüttelt sich meine Kuh in diesem Teillastbereich wenig, wenn nicht, dann fallen mir fast die Zahnplomben aus dem Gesicht.
 
Guten Abend zusammen.

Nach den verschiedenen Antworten und Fragen bin ich heute eine größerer Runde gefahren um die Vibrationen besser beschreiben zu können.
Nun muss ich meine gestrige Aussage etwas korrigieren.

Wenn ich insbesondere im Drehzahlbereich 2500 - 3100 1/min mit konstanter Drehzahl fahre, sind die Vibrationen zwar deutlich zu spüren, wenn ich dann aber plötzlich Gas gebe, dann nehmen die Vibrationen nochmals deutlich zu.

Auch bei Gaswegnehmen sind in diesem Bereich Vibrationen zu spüren. Diese sind aber deutlich schwächer.

Noch etwas zu meinem Fahrstiel. Inzwischen etwas älter, genieße das gemütliche Fahren im Schwarzwald, gerne auch auf engen kurvenreichen und abgelegenen Strecken.
Ich fahre oft in diesem gennannte Drehzahlbereich. Und mir wurde heute wieder bewusst, diese Vibrationen nerven mich.

Meine derzeitigen Überlegungen:
Der Umbau auf Doppelzündung wäre physikalisch wegen den großen Einzelhubräumen vermutlich sinnvoll, und eine mögliche Verbesserung, aber ich scheue derzeit den Aufwand und die Kosten.

Daher werde ich vermutlich eher zuerst mal neue Düsennadel und Nadeldüse beschaffen und testen.

Wenn das nichts bringt, werde ich mich wohl mal detaillierter um die Zündung kümmern.
D.h. entweder den Hallgeber revidieren oder auf eine Digitale Zündung umrüsten.
Spontan hätte ich bis vor Kurzem wegen der seit Jahren verbauten S&H Mastercoil, der für mich optisch überzeugenden Drehzahlsensorlösung und der für mich einfach erscheinenden Inbetriebnahme ohne PC und Softwareparameter eher zur S&H gegriffen.
Diese Zündung scheint hier im Forum aber wenig Freunde zu haben, und die Ignitech ist hier ja gut vertreten.
Liegt es am Preis, einer möglicherweise veraltenden Technik, Probleme im Betrieb oder der fehlenden Programmiermöglichkeit?
Der Softwareaufwand mit der Ignitech schreckt mich etwas ab. Ich wollte jetzt nicht auch noch den Doktor auf dem Thema Kennlinie und Kabelverlegung des Hallsensors (EMV) machen.
Vielleicht kann sich ja hierzu ja jemand dazu äußern.


Was meint Ihr, welche dieser Maßnahme bringt hier wohl eher eine Verbesserung ?

Danke und Gruss


Frank

Hallo, Frank,
das von dir beschriebene Phänomen ist mir wohl bekannt und immer auffällig, wenn man vom sehr niedrig verdichteten und kultivierten 800er-Motor auf 1000ccm umbaut.
Da mich das auch sehr gestört hat, habe ich lange an dem Thema gearbeitet, viele Versuche gefahren und bin auf folgende Erkenntnisse und Verbesserungsmöglichkeiten gekommen:

1. Doppelzündung macht das Problem eher schlechter. Ebenso hohe Verdichtung. Ich fahre 9,2:1 mit Einfachzündung. Nadeldüse und Düsennadel solltest du unbesehen tauschen, vielleicht aber auch über die Optimierung der Teillastabstimmung nachdenken, wie ich sie in meinem Buch beschrieben habe. Leider ist die originale Teillastabstimmung nämlich bei vielen neueren BMWs ziemlich daneben und enthält deutliches Potential für mehr Fahrspaß und geringeren Verbrauch.

2. Mit der schweren Schwungmasse ist das Problem praktisch weg. Allerdings verliert der Motor dann einiges an Temperament und das Getriebe schaltet sich schlechter. Ich habe deshalb als Kompromiss einen mittelschweren Kupplungsdeckel konstruiert, der auf die leichte Schwungmasse montiert wird. Damit ist das Problem nur noch marginal vorhanden. Einen solchen Kupplungsdeckel gibt es bei Himmelheber&Fruhner zu kaufen. Dort bekommst du die komplette Kupplung feingewuchtet im Tausch mit deiner originalen Kupplung. Damit werden auch automatisch Wuchtungsfehler, wie sie manchmal an der Sachs-Kupplung auftreten, beseitigt.

3. Eine frei programmierbare Zündung wie die Ignitech erlaubt die gezielte Zündungsrücknahme in dem von dir genannten Drehzahlbereich. Damit gehen die Vibrationen ebenfalls spürbar zurück. Tatsächlich ist der Bedatungsaufwand beträchtlich, wenn man von einem weißen Blatt Papier ausgehen müßte.
Im Juli wird die vierte Auflage meines Buches "Boxer-Technik" im Bodensteiner Verlag erscheinen, in dem optimierte Kennfelder für Einfach- und Doppelzündung abgebildet sind. Die kannst du für deinen Motor einfach übernehmen.

4. Optimal ist natürlich die Kombination aus beiden Massnahmen. Die fahre ich schon lange in meiner umgebauten R75/5 und die Laufkultur dieses Motors ist einfach fantastisch.


Mit den beschriebenen Massnahmen sollte sich die Laufkultur deines Motors bei überschaubarem Aufwand deutlich verbessern lassen.

Gruss und viel Erfolg!

Helmut Heusler
 
Hallo,
mit diesen Geschüttel hab ich auch seit fast 40 Jahren Erfahrung , damals mit einer 100/7, die hat übel geschüttelt, war aber auch ein bischen verbaut.
Hab mir dann nach 70000km eine 100T gekauft und vor dem Verkauf der 100/7 den Lenker umgebaut, ich wollt nämlich den hohen Lenker der /7.
Als ich dann mit der /7 mit dem niedrigen Lenker der 100T zum Käufer gefahren bin, waren alle Vibrationen vollkommen weg, ich hab mich geärgert, dass es jetzt plötzlich ruhig ist, wo sie verkauft ist, bis ich gesehen hab, dass die Instrumente noch immer genauso schütteln, wie immer, da hats dann bei mir geklingelt.
Bei meiner jetztigen R80 mono mit RT lenker hab ich zwischen den Lenkerhälften eine Verstrebung gemacht, damit ist es besser, aber nicht so gut wie mit dem niederen Lenker.

Grüße, Gerhard.
 
Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen und tollen Hinweise hier im Forum.
Der hohe Lenker samt Scheibe war schon beim Kauf der Maschine 1997 montiert und würde ich auch gerne beibehalten. Vielleicht kann ma ja Lenkergewichte nachrüsten. Obwohl mir da aktuell noch die Fantasie fehlt wie das mit dem Gasgriff funktionieren soll.

Den 1000er Siebenrock-Kit habe ich ja bereits 2000 montiert, weil ich am Berg aus den engen Kurven raus einfach mehr Zug von unten raus haben wollte. Und das gefällt mir auch heute noch super. Ich bilde mir ein, dass die Vibrationen seinerzeit nicht so ausgeprägt waren.

Aber wie bereits geschrieben, bin ich die letzten Jahr praktisch kaum bis gar nicht BMW gefahren.

Die Motorlager am Rahmen habe ich inzwischen auch nachgezogen und nochmals die Schellen und Verbindungen am Vergaser kontrolliert.
Ich habe auch neue Nadeldüsen und Nadeln bestellt. Dass kann ja nicht schaden.

Ich werde jetzt zum Test den Hallgeber etwas in Richtung spät verstellen, und schauen ob es etwas besser wird.
Kann mir jemand von den Experten noch sagen, wieviele Zähne an der Schwungscheibe vorhanden sind. Dann könnte ich mich mit der Zündverstellung an den Zähnen orientieren. Würde jetzt mal 2..3 ° Richtung spät verstellen.

Wenn es eine Verbesserung bringt, werde ich mich mal nach einer neuen Digitale Zündung umsehen. Es gibt ja offensichtlich einige Auswahl am Markt.

So schnell gebe ich nicht auf !
Und nein, die Maschine wird deswegen auf keinen Fall verkauft. Der bleibe ich, wie auch meiner Frau schon seid weit über 30 Jahren, treu !



Grüße und Euch ein erholsames Wochenende

Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht kann ma ja Lenkergewichte nachrüsten. Obwohl mir da aktuell noch die Fantasie fehlt wie das mit dem Gasgriff funktionieren soll.

Hallo, Frank,

kein Problem: Einfach die Griffgummis außen axial wegschneiden/raspeln/fräsen.... und die Armaturen etwas weiter nach innen schieben.

Hier an einem Stummellenker:
p20170628_122404_001.jpg
 
Sehr effektive Lenkergewichte kann man sich unsichtbar selber bauen, vorausgesetzt, es sind keine Heizgriffe mit innen liegenden Kabeln verbaut.
Dazu holt man sich Bleiblech vom Dachdecker und rollt es eng zusammen, bis es nur noch mittels Hammerschlägen in den Lenker geht. Man kann auch einen Korken tief in den Lenker schieben und flüssiges Blei hinterher gießen. Blei gibts beim örtlichen Reifenhändler von alten Auswuchtgewichten umsonst. Das ganze aber bitte nur an einem gut gelüfteten Ort machen, das Zeug ist ein böses Nervengift.
 
Hallo Detlev,

die Idee mit den Bleistopfen hat Charm. Dann kann man die Gummis anschließend wieder montieren und man sieht nichts davon.
Vibrationen sind aber auch in den Fussrasten und Bereich Tank zu spüren.

Habe dank der Suche ;) auch die Antwort auf meine Frage zur Zähnezahl an der Schwungscheibe gefunden: 111 Zähne.
Lösung steht in der Datenbank "BMW_Zuendung-1969-1996_v19.pdf"
Einfach super welche Informationen hier liebevoll zusammegertragen wurden.

Zündung ist inzwischen etwa ein Zahn (-> ca. 3°) in Richtung spät verstellt. Wenn der Regen dann mal aufhört fahre ich ne kurze Runde.


Gruss

Frank
 
Hallo, Frank,
das von dir beschriebene Phänomen ist mir wohl bekannt und immer auffällig, wenn man vom sehr niedrig verdichteten und kultivierten 800er-Motor auf 1000ccm umbaut.

1. Doppelzündung macht das Problem eher schlechter. Ebenso hohe Verdichtung. Ich fahre 9,2:1 mit Einfachzündung......

2. Mit der schweren Schwungmasse ist das Problem praktisch weg. Allerdings verliert der Motor dann einiges an Temperament und das Getriebe schaltet sich schlechter. Ich habe deshalb als Kompromiss einen mittelschweren Kupplungsdeckel konstruiert, der auf die leichte Schwungmasse montiert wird. Damit ist das Problem nur noch marginal vorhanden. Einen solchen Kupplungsdeckel gibt es bei Himmelheber&Fruhner zu kaufen. Dort bekommst du die komplette Kupplung feingewuchtet im Tausch mit deiner originalen Kupplung. Damit werden auch automatisch Wuchtungsfehler, wie sie manchmal an der Sachs-Kupplung auftreten, beseitigt.

.........

So Helmut,

dann rüttle ich mal am Papstthron.

Dass das beschriebene Problem "immer auffällig" ist, wenn ein 800er auf 1000 cm³ umgebaut wird stimmt nicht. Vor allem das "immer".

Ich kenne einige Gegenbeispiele; am besten meinen eigenen noch unter dem Vorbesitzer mittels eines Fallert-Kits Ende der 80er Jahre entsprechend aufgerüsteten R 80-Motor.

Die damals verwendeten Mahle-Kolben generieren mit den angepassten 800er Köpfen eine Verdichtung von 10,5 (!).

Bei Kauf war eine serienmäßige BMW-Einfachzündung verbaut. Damit lief der schon recht geschmeidig. Die später nachgerüstete SH-Doppelzündung brachte eine nochmalige Verbesserung der Laufkultur gerade auch in dem hier kolportierten "kritischen" Bereich. Der Motor dreht selbst aus unter 2000/min ohne störende Vibes lochfrei hoch.

Beides ein klarer Widerspruch zu Deinem Punkt 1.

Beim diesbezügliche Sahnehäubchen bin ich allerdings ganz bei Dir. Vor ca. vier Jahren habe ich die H&F-Schwungmassenerhöhung verbaut. Jetzt ist absolute Ruhe; fast wie eine Turbine.

Wer schon mal eine längere Distanz im Seitenwagen neben einem Schütteleimer verbracht hat weis diesen Komfort noch mehr zu schätzen als der Fahrer.

Werner )(-:
 
So Helmut,

dann rüttle ich mal am Papstthron.

Dass das beschriebene Problem "immer auffällig" ist, wenn ein 800er auf 1000 cm³ umgebaut wird stimmt nicht. Vor allem das "immer".

Ich kenne einige Gegenbeispiele; am besten meinen eigenen noch unter dem Vorbesitzer mittels eines Fallert-Kits Ende der 80er Jahre entsprechend aufgerüsteten R 80-Motor.

Die damals verwendeten Mahle-Kolben generieren mit den angepassten 800er Köpfen eine Verdichtung von 10,5 (!).

Bei Kauf war eine serienmäßige BMW-Einfachzündung verbaut. Damit lief der schon recht geschmeidig. Die später nachgerüstete SH-Doppelzündung brachte eine nochmalige Verbesserung der Laufkultur gerade auch in dem hier kolportierten "kritischen" Bereich. Der Motor dreht selbst aus unter 2000/min ohne störende Vibes lochfrei hoch.

Beides ein klarer Widerspruch zu Deinem Punkt 1.

Beim diesbezügliche Sahnehäubchen bin ich allerdings ganz bei Dir. Vor ca. vier Jahren habe ich die H&F-Schwungmassenerhöhung verbaut. Jetzt ist absolute Ruhe; fast wie eine Turbine.

Wer schon mal eine längere Distanz im Seitenwagen neben einem Schütteleimer verbracht hat weis diesen Komfort noch mehr zu schätzen als der Fahrer.

Werner )(-:


da kann ich dem Werner uneingeschrenkt recht geben, ich fahre einen solchen Fallert-Motor, aber die eine oder andere Kurbelwelle hat der Otto Geppert dann doch gesehen.;)

grüße Guido
 
Guten Abend,

die kurze Probefahrt mit der Zündung etwa ein Zahn (-> ca. 3°) in Richtung spät brachte schon eine Verbesserung. Der Drehzahlbereich in dem die Vibrationen stärker auftreten ist kleiner geworden und die Vibrationen haben auch an Härte, gerade beim Beschleunigen abgenommen.

Das lasse ich mal vorerst so. Wenn die Nadeldüsen und Nadel da sind werde ich die mal einbauen testen.

Die Digitalzündung kann ich dann immer noch kaufen.
Es bleibt also spannend.
Allen Ratgebern bis hierher erst einmal ganz herzlichen Dank.

Gruss
Frank
 
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