Radlager Paßmaß / Übermaß

boxerfreund-nord

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16. Aug. 2017
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Ich setze grad ein /5 Hinterradlager instand. D.h. der "ausgelutschte" Lagersitz hat ein Miaximalmaß von 39,96 mm. Wer ist vom Fach und kann mir das Übermaß benennen, damit ich das richtige Radlager mit der passenden Lagerschale kaufe.
Ein weiterer Lagersitz von einer /6 Hinterradnabe hat ein Miaximalmaß von
40,39 mm
Einbau erfolgt bei 100 Grad
Ist zwecks Findung des richtigen Lagers das Maximalmaß oder das Mittelmaß des Lagersitzes Grundlage?
Zur Info: Die Lagersitze wurden vergurkt (/5 mit Hilfsrahmen). Lagerschalen drehten mit.

Gruß Boxerfreund :-)
 
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Hallo!

Lager sind Normteile! Wenn der Lagersitz gut aussieht und der Lageraussenring nicht mitgedreht hat, bestell die Lager beim Freundlichen oder in jedem Lagerhandel!
 
Hallo Jürgen danke für die Antwort.
Die Lagerschalen haben ordentlich mitgedreht - wurden wohl am Gespann vergurkt (/5 mit Hilfsrahmen).
Die Lagersitze sind leider nicht mehr rund. Vermutlich müssen diese ausgedreht werden.
Ich warte mal auf weiter Erfahrungen und Infos.
Gruß
 
Glück auf

Aus gegebenem Anlass musste ich mich mit der gleichen Materie befassen :pfeif:
Bei Rabenbauer gibt es Übermaßlager zu kaufen.

Hatte dazu einen Fred gestartet, den ich per Telefon gerade nicht finde.....

Gruß aus dem Sauerland
Torsten
 
Hallo Torsten, danke. Rabenbauer hat Lagerschalen, welche "aufverchromt" sind. Den Hinweis/ Quelle findet man irgendwo in diesem Forum. Wohl eine brauchbare Lösung.
Das Problem scheint die "Unrundung" der Lagersitze zu sein. Da hilft kein kleben und vermutlich wohl kein Einsetzen der Übergrößen. Ich vermute eine aufwändige Kiste. Ausdrehen und neuen Sitz einziehen, wäre meine letzte Lösung.
Gruß
 
Hallo Detlev,
klare Aussage :-) Das dachte ich mir schon :-(
Schade, daß oftmals die teuere Lösung die vernünftigste ist.
In diesem Sinn.
Gruß Boxerfreund-nord
 
Im letzten "Oldtimer Markt"- Heft war ein Bericht über den schwäbischen "Lagerpapst" E. Schwarz, der aufwendige Reparaturverfahren für unrunde, nicht fluchtende, ausgelutschte Lagersitze entwickelt hat. Da werden Spezialfräsköpfe benutzt, um unrunde Bohrungen wieder hinzubekommen.
Schockierend war für mich allerdings, dass im Anschluss Untermaßlager zum Einsatz kommen, die mit einem Lagerklebstoff reingepappt werden. Ich dachte immer, so etwas sei Pfusch!
Ich würde mein Glück mit den Rabenbauer-Lagern versuchen. Wenn es nicht zufriedenstellend klappt, kannst du ja immer noch eine neue Nabe
einspeichen. Ausgenudelte Lagersitze im Gespannbetrieb sind nicht ungewöhnlich.
Viel Erfolg,
Jan

Edit: Soll die Nabe wieder in einem Gespann laufen? Dann würde ich nicht kleben. In der Solo wäre es einen Versuch wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Torsten, danke. Rabenbauer hat Lagerschalen, welche "aufverchromt" sind. Den Hinweis/ Quelle findet man irgendwo in diesem Forum. Wohl eine brauchbare Lösung.
Das Problem scheint die "Unrundung" der Lagersitze zu sein. Da hilft kein kleben und vermutlich wohl kein Einsetzen der Übergrößen. Ich vermute eine aufwändige Kiste. Ausdrehen und neuen Sitz einziehen, wäre meine letzte Lösung.
Gruß

Aufwändig ist das allemal. Ich habe meine Nabe ausgespeicht. Sie ist gerade beim Maschinenbauer meines Vertrauens. Der misst und dreht dann auf ein passendes Übermaß.
Ich hatte zunächst an eine Lösung mit neuem Lagersitz/Buchse gedacht, aber hier erfahren, dass die Übermaßlager Stand der Technik sind.
Nächste oder übernächste Woche bekomme ich die Nabe zurück. Bin gespannt. Dann einspeichen, Reifen aufziehen und weiter geht's.

Gruß aus dem Sauerland
Torsten
 
Im letzten "Oldtimer Markt"- Heft war ein Bericht über den schwäbischen "Lagerpapst" E. Schwarz, der aufwendige Reparaturverfahren für unrunde, nicht fluchtende, ausgelutschte Lagersitze entwickelt hat. Da werden Spezialfräsköpfe benutzt, um unrunde Bohrungen wieder hinzubekommen.
Schockierend war für mich allerdings, dass im Anschluss Untermaßlager zum Einsatz kommen, die mit einem Lagerklebstoff reingepappt werden. Ich dachte immer, so etwas sei Pfusch!
Die Schwarz´schen Lager werden i.d.R. als Lenkkopf- und Schwingenlager eingesetzt, die müssen nicht zentriert zur Bremstrommel laufen und rotieren nicht andauernd. Der Vorteil des einklebens von Untermaßlagern liegt darin, dass die Lager nicht durch den Lagersitzdruck verziehen können. Das soll für eine besondere Präzision sorgen.

Mit Lagerschalen einkleben bei Radlagern habe ich keinen Erfolg gehabt, hat sich wieder gelöst.
 
Das mit dem Einkleben kann ich mir auch nicht vorstellen. Es stellt sich mir die Frage, ob ein sog. Übermaßlager eine Unrundung des Sitzes ausgleichen kann - sprich, durch hohen Einpressdruck den Ausgleich schafft, und somit die Ovalität des "ausgelutschten" Lagersitzes abfängt?
 
Das mit dem Einkleben kann ich mir auch nicht vorstellen. Es stellt sich mir die Frage, ob ein sog. Übermaßlager eine Unrundung des Sitzes ausgleichen kann - sprich, durch hohen Einpressdruck den Ausgleich schafft, und somit die Ovalität des "ausgelutschten" Lagersitzes abfängt?

Nein, das klappt wahrscheinlich nicht. Wenn man im ausgelutschten Lagersitz den größten Durchmesser ermittelt, und das entsprechende Übermaßlager nimmt, wird es an den Stellen geringeren Durchmessers nur mit Gewalt reingehen. Folge: neue, ggf. größere Unrundheit und aussermittiger Sitz.
Man könnte auch an den kleinsten Durchmesser anpassen. Folge: aussermittiger Sitz und Lagersitz trägt nicht => Lagerring dreht wieder mit.

Gruß aus'm Sauerland
Torsten

Edit: Tippfehler korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vorteil des einklebens von Untermaßlagern liegt darin, dass die Lager nicht durch den Lagersitzdruck verziehen können. Das soll für eine besondere Präzision sorgen.

Normalerweise ist das mit dem Lagersitzdruck bei Lenklagern kein Problem. Herr Schwarz empfiehlt seine Lager auch bei unbeschädigten Passungen. das sehe ich als übertrieben an. Da ändert sich im Normalbetrieb nie etwas. Allerdings bei/nach Unfällen und verformten Rahmen sieht das dann ganz anders aus.

Aber wenn die Passung in einem Rahmen sowieso defekt ist (Ovalität über 1/10mm ) muss kein Untermaßlager nach Emil Schwarz eingebaut werden. Ich empfehle dann die defekte Passung an den Engstellen mit einem Fächerschleifer (https://www.saegeblatt-shop.de/images/produkt/tn/produkt-full-53c3b20d49636-800-600.jpg) so auszuarbeiten dass eine normalmaßige Lagerschale spannungsfrei hineinpasst. Dann mit dem bekannten Loctite-Kleber einkleben, fertig.

Zurück zum Thema Radlager ;)

Gruß
 
Hallo Gemeinde,
hatte das gleiche Problem am Hinterrad meiner 75/5.
Da die angerosteten Speichen eh durch Edlstahlspeichen
ersetzt werden sollten,ausgespeicht,die Nabe in die Drehbank
gespannt und den Lagersitz ausgedreht. Dann eine Stahlbuchse mit leichtem Übermaß gedreht. Nabe im Backofen auf 200°C erhitzt, Buchse aus der Tiefkühltruhe ohne große Kraft eingepresst.Nach abkühlen die Buchse auf Lageraußenmaß gedreht. Hält seit vielen Jahren.
Gruß aus der Schwalm.
Reinhard
 
Hallo Heiko,
dann hatte ich wohl die gleiche Idee. Aber eigentlich logisch,
wenn´s dauerhaft gemacht werden soll.
Die Lösung zur Einstellung des Kipphebelspiels finde ich genial.
eicon16.gif

Die Adresse muß ich mir merken.
Gruß aus der Schwalm.
Reinhard
 
Aufwändig ist das allemal. Ich habe meine Nabe ausgespeicht. Sie ist gerade beim Maschinenbauer meines Vertrauens. Der misst und dreht dann auf ein passendes Übermaß.
Ich hatte zunächst an eine Lösung mit neuem Lagersitz/Buchse gedacht, aber hier erfahren, dass die Übermaßlager Stand der Technik sind.
Nächste oder übernächste Woche bekomme ich die Nabe zurück. Bin gespannt. Dann einspeichen, Reifen aufziehen und weiter geht's.

Gruß aus dem Sauerland
Torsten




Der Walter Goldstein hat mir das vor über 20 Jahren an meinem 90 /6 Gespann gemacht.
Super Arbeit, nie wieder ein Problem gehabt.

Der Gespann Bauer hatte Rillenkugellager eingebaut und als Distanzbuchse ein Rohr genommen welches er mit der Hand schief abgesägt hat.
Klasse Typ

Gruss Werner
 
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