Rahmensteifigkeit/Aufstellneigung

Hofe

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07. Mai 2008
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BW
Nach den ersten Kilometern mit meinem neuen Rahmenheck fiel mir eines auf:
Eine sonst nur von Rennmoppeds mit superbreiten Schlappen bekannte extreme Auftstellneigung beim Bremsen in Schräglage.
Beim ersten Mal hab ich gedacht, ich mach jetzt nen Highsider :schock:

Mein Gedankengang:
Der alte Heckrahmen war
1.) gekürzt
2.) deswegen hinten offen und somit weniger verwindungssteif
3.) aus dünnerem Rohr
4.) die Streben weiter vorne angesetzt
5.) nicht durch Kofferträger unterstützt

Die Frage:
In welchem Maß unterstützt bei der ollen Q der Heckrahmen den Hauptrahmen in seiner Stabilität?
Kann es sein, dass bei einem "labileren" Rahmen die Aufstellneigung beim Bremsen durch Verwinden des Rahmens "geschluckt" wird?

Falls ich völlig phantasiere, wo kommt diese wirklich extreme Aufstellneigung so plötzlich her?

Edit: Natürlich dieselben Reifen und derselbe Luftdruck.
 
Nö, der Winkel des Hecks und die Sitzhöhe und -lage sind gleich wie vorher.
Ich habe auch eine stärkere Pendelneigung festgestellt, das hab ich aber den angehängten halbvollen Koffern und dem gleichzeitig fast leeren Tank zugeschrieben :nixw:
 
Der Heckrahmen hat doch nichts mit der Gesamtstabilität des Rahmens zu tun! Der dient doch nur dazu, deinen Traumkörper zu tragen. ;)
 
Hallo Hofe,
Pendeln bei vermehrtem Gewicht am Hinterrad habe ich bei der 90 S auch immer wieder mal. Meistens ist dann der Vorderreifen am Ende (Sägezähne). Ohne Koffer und mit vollem Tank und mit mir (>100kg) pendelt sie erst ab ca 145 km/h.

Das mit dem weichen Rahmen, der das kompensiert mag ich nicht so ganz glauben. Der oldharry schwört zum Beispiel auf das dritte Motorlager (obere Getriebebefestigung zum Rahmen) und versteift damit den Rahmen.

Gruß
 
Original von thomas1301
Der Heckrahmen hat doch nichts mit der Gesamtstabilität des Rahmens zu tun!
Das dachte ich auch, der hängt da halt hintendran und trägt :sack: und Pack und Mann und Maus.
Is eben seltsam, da die Aufstellneigung vorher annähernd Null war.
:nixw:
 
Der Heckrahmen trägt sehr wohl zur Stabilität bei - falls wir von einer Doppelschwinge reden und nicht Paralever, schliesslich werden die hinteren Stossdämpfer dort befestigt. Das originale Heck ist schon recht labberig, das sieht man daran dass das Versteifungsblech über der Batterie eigentlich immer gerissen ist, spricht also dafür dass hinten so einiges arbeitet. Bei der Rennkuh verwende ich einen selbstgebauten, deutlich stabileren Heckrahmen und habe praktisch keine Fahrwerksprobleme, jedenfalls keine die auf den Rahmen zurückzuführen wären. Die Kiste ist superstabil bis Topspeed und trotz etwas breiteren Reifen (110 & 130) habe ich auch keinerlei Aufstellneigung.

Warum das so bei dir ist kann ich mir nicht so recht erklären..wie Hubi hätte ich auf die Sitzposition getippt. Meine /6 mit Stummellenker mag diese neue Gewichtsverteilung auch nicht und stellt sich ein wenig auf beim Reinbremsen..gewöhnungsbedürftig aber beherrschbar. Sind deine Reifen evtl eckig gefahren?

Grüsse,

Daniel
 
Ich könnt ja evtl. morgen mal in Messkirch erscheinen und mir die Sache mal angucken. Ist sowieso halb geplant und genehmigt.
 
Original von Daniel
Der Heckrahmen trägt sehr wohl zur Stabilität bei - falls wir von einer Doppelschwinge reden und nicht Paralever
Ist ne Paralever.

Sind deine Reifen evtl eckig gefahren?
Könnte ich nicht behaupten. Dann würde der Effekt doch schleichend auftauchen, oder?
Das Wundersame daran ist, dass ich vor zwei Wochen mit dem alten Heck zuletzt gefahren bin, da war gar nix.
Heute das erste Mal mit dem neuen Heck und :schock:

Ich werde die nächsten Tage mal mit einfachen Mitteln ein bisschen rumprobieren, Koffer weg, Tank voll etc.
 
Aufstellneigung beim bremsen kommt i.d.R. vom Vorderrad. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da vom geänderten Heckrahmen was ausgehen kann.
Könnte es sein, dass Dein "Rücken" Dich so stark sensibilisiert hat, dass Du nur glaubst, dass sich da was verändert hat? ())))
 
Original von detlev
Könnte es sein, dass Dein "Rücken" Dich so stark sensibilisiert hat, dass Du nur glaubst, dass sich da was verändert hat? ())))

Original von Euklid55
wenn man längere Zeit (so 1-2 Wochen) nicht mehr auf dem Motorrad sass kommt einem vieles Unbekannt vor. Mehr fahren bringt da eine gewisse Abhilfe.
Interessante Aspekte. Das glaube ich zwar nicht, aber ich werde mal ein Auge drauf werfen.
 
Voher das originale, vom Vorbesitzer gekürzte, jetzt einen Eigenbau.
Ich stelle heute Nachmittag mal Bilder ein.
 
Am besten ist es beide Varianten sofort hintereinander zu testen.
Das mach ich immer so, wenn ich irgentwas umgebaut oder verändert habe.Nur so kann ein Vergleich unter nahezu gleichen bedingungen erfahren werden,mit dem Popometer.
Die Hecks sind doch gleich getauscht.Fahr mal und bau sofort das andere dran und dann gleich wieder die gleiche Strecke fahren.
 
Original von Hofe
Nach den ersten Kilometern mit meinem neuen Rahmenheck fiel mir eines auf:
Eine sonst nur von Rennmoppeds mit superbreiten Schlappen bekannte extreme Auftstellneigung beim Bremsen in Schräglage.
Beim ersten Mal hab ich gedacht, ich mach jetzt nen Highsider :schock:

Mein Gedankengang:
Der alte Heckrahmen war
1.) gekürzt
2.) deswegen hinten offen und somit weniger verwindungssteif
3.) aus dünnerem Rohr
4.) die Streben weiter vorne angesetzt
5.) nicht durch Kofferträger unterstützt

Die Frage:
In welchem Maß unterstützt bei der ollen Q der Heckrahmen den Hauptrahmen in seiner Stabilität?
Kann es sein, dass bei einem "labileren" Rahmen die Aufstellneigung beim Bremsen durch Verwinden des Rahmens "geschluckt" wird?

Falls ich völlig phantasiere, wo kommt diese wirklich extreme Aufstellneigung so plötzlich her?

Edit: Natürlich dieselben Reifen und derselbe Luftdruck.

Hallo Leute

kann mir mal erklärt werden was man unter eine Aufstellneigung beim Bremsen versteht??? :nixw: :nixw:
 
Ganz einfach.
Wenn du in Schräglage vorne bremst hat man das Gefühl, dass sich das Motorrad "aufstellen" will.
Dies ist je nach Moped unterschiedlich stark ausgeprägt.
Jetzt weis der Hofe allerdings schon dass dies bei den Sportmotorrädern stärker auftritt als bei seiner Wüstenkuh.

Anscheinend weis er aber nicht die Physik zu deuten die da dahinter steckt. :D

Erklärung:

Bei Schräglage ist die Aufstandsfläche seitlich am Reifen. Ist der Reifen breiter um so weiter aussen bei gleicher Schräglage. Bitte abspeichern.

Nun wenn man überlegt, dass beim Bremsen Kräfte auf die Aufstandsfläche wirken kann man sich auch vorstellen, dass jetzt die Kräfte zur Lenkachse einen Hebelarm haben.
Dies führt dazu, dass der Lenker bei Bremsen in Linkskurve nach Links gedreht wird.
Wer nun auch weis, dass Links lenken eine nach rechts Schwenken des Motorrads bewirkt, weis nun warum sich das Moped nun aufrichten will.

Jetzt noch die Erklärung warum ist das bei den Sportlern schlimmer ausgeprägt.
Man denke an das gemerckt von oben. Die haben breitere Reifen und damit bei gleicher Bremskraft ein höheres Moment um die Lenkachse.
Nun kommt auch noch hinzu, dass diese auch noch einen kleineren Lenker haben. Dadurch ist der Hebelarm um dagegen zu halten auch noch kürzer als bei ner Enduro.

Gruss

Gerhard
 
Original von G-B
Jetzt weis der Hofe allerdings schon dass dies bei den Sportmotorrädern stärker auftritt als bei seiner Wüstenkuh.

Anscheinend weis er aber nicht die Physik zu deuten die da dahinter steckt. :D
Doch, das hat er schon gewußt ;)
Er hat sich nur gewundert, warum das bei seinem schmalbereiften und breitbelenkerten Mopped zum einen überhaupt und zum anderen "plötzlich" auftritt, ohne außer dem Rahmenheck etwas verändert zu haben.
 
Na gut dann holen wir mal gaaanz weit aus.

Da mir bereits folgendes passiert ist:

Bei welliger Fahrbahn und Schräglage hatte ich ein leichtes "Rühren" im Heck (zu zweit).
Da ich wegen etwas Sand auf der Fahrbahn kurz Verkrampft war hab ich dieses Rühren über meine Arme in den Lenker eingeleitet und es hat sich immens verstärkt. Erst als ich wieder die Arme lockerte wurde es besser.

Was ist wenn du durch dein leichtes Heck hier auch so eine Art Gegenimpuls durch die Bremskraft eingeleitet hast (Verwindung die dich einen Gegenimpuls einleiten lies). Nun da das Heck steif ist fehlt die dieser. Ich weis zu weit her geholt. :gfreu:

Gruss

Gerhard
 
Nö, finde ich inzwischen gar nicht mehr weit hergeholt.
Ich hab mir Detlevs Vermutung nochmal durch den Kopf gehen lassen; im Zusammenhang mit Deiner Aussage:

...wenn du durch dein leichtes Heck hier auch so eine Art Gegenimpuls durch die Bremskraft eingeleitet hast
Vielleicht macht man das über die Jahre weg tatsächlich automatisch und es fällt einem deswegen gar nicht mehr auf.
Nun, da mein Rücken noch etwas angeknackst ist (ja, dann hat sich außer dem Rahmenheck natürlich doch noch etwas geändert) und ich jede kräftigere Bewegung deutlich spüre, fällt das Ganze womöglich wieder auf.
Da die Aufstellneigung wirklich stark ist und ich mir keinen Reim drauf machen konnte, wo das von heute auf morgen herkommt, kam mir eben die einzige technische Veränderung in den Sinn, und das ist das Rahmenheck. Mit sensibleren Wahrnehmungen wegen Rückenproblemen hätte ich das niemals in Verbindung gebracht.
Nu habe ich ja mehrere Möglichkeiten, die sich nach vollständiger Genesung gut unterscheiden lassen.

Im Anhang die Bilder.
 

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Original von hubi
Ist hübsch geworden, gratuliere! :applaus:
Ich habs absichtlich verschwommen fotografiert, denn wie immer:
Die Lieblichkeit kommt später (oder Form follows Function (zeitlich gemeint), wie man neumodisch sagt). :D
 
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