Hallo Börnie
Ich hatte letztes Jahr genau die gleichen Probleme wie du. Bei mir siffte der rechte Gaser bei etwa 125km/h. Ich habe, ähnlich wie mein Vorredner vorschlägt, alles gesäubert und überprüft, mehrfach den Vergaser zerlegt, den Schwimmerstand penibel eingestellt, ein neues Schwimmernadelventil eingebaut und sogar die Schwimmer selbst ausgetauscht. Ist ja auch alles sehr plausibel, hat aber leider nichts genützt!
Auf die richtige Fährte brachte mich ein alter BMW-Meister, dem ich meine Not schilderte: Das Problem ensteht oft durch Eigenresonanzschwingungen. Vereinfacht gesagt versetzten die Motorvibrationen bei einer bestimmten Drehzahl, bzw. einem bestimmten Drehzahlbereich gepaart mit einem bestimmten Schwimmerstand den Schwimmer oder das Ventil oder beides derart in Schwingung, dass das System nicht mehr korrekt arbeitet und das Ventil nicht mehr schließt.
Ich habe eine R100R von 92 und habe dann auf Rat des oben erwähnten BMW-Meisters eine Vergasermuffe (Gummi zwischen Gaser und Kopf) von einer älteren RT verbaut. Das Teil hat fast doppelt so dicke Wandungen, ist entsprechend steifer und beruhigt damit die Vibrationen des Gasers deutlich! Damit war erstmal Ruhe.
Als das Phänomen vor ein paar Wochen wieder auftauchte (nach etwa 6000km), habe ich festgestellt, dass sich der Vergaser samt Gummi auf dem Kopfstutzen locker drehen ließ. Die Kurbelgehäuseentlüftung tröpfelt das herausgedrückte Motoröl in den Veragserflansch, so dass sich Öl zwischen die Verbindung schummelt und alles ein wenig glitscht. Nach Säuberung und fester Verschraubung der Schellen ist alles wieder dicht und fest. Der Gaser kann nicht mehr so heftig vibrieren.
Ich habe nun im Winter vor, die Kurbelgehäuseentlüftung nach außen zu legen und den Gummi mit Dichpaste zu montieren. Hoffendlich ist das Problem dan dauerhaft gelöst.
Ich gebe dir den Rat, im Zuge deiner ohnehin geplanten Vergaserüberholung auch die dickeren Gummimuffen zu montieren.
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán