Reifenhaftung

Schlingel

Beweglich Mit Wonne
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23. Nov. 2011
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4.008
Ort
Cuxhaven
Moin liebe Leute,
über Reifen wird viel diskutiert:

- Haftung auf trockener Straße
- Haftung bei Nässe
- Gummimischung hart oder weich = lange oder kurze Lebensdauer
- Profil /Aussehen für unterschiedliche Gelände/unterschiedlichen Geschmack

Dabei fällt mir auf, dass imZusammenhang mit dem Reifenhaftvermögen eine Größe nie besprochen wird :

die Umgebungstemperatur.

Derselbe Reifen, dass behaupte ich einfach mal, hat bei einer Straßentemperatur von z.B. 5 Grad eine schlechtere Haftung als bei einer Straßentemperatur von 35 Grad.
Ganz besonders auffallend müsste sich die Haftungsqualität mit kaltem Reifen auf kalter Fahrbahn im Gegensatz zu warmgefahrenem Reifen auf warmer Fahrbahn deutlich verschlechtern.
Warum sonst wärmen Rennfahrer ihre Rennmaschinenreifen mit so einer Art Heizdecke vor dem Rennen an :nixw:

Bei Kälte funktioniert der "Radiergummieffekt"wegen Materialverhärtung wohl schlechter..
Habe aber noch nie was darüber lesen können.
Was ist dran ? Ist der Effekt so klein, das er vernachlässigt werden darf?
Liebe Grüße :wink1:
Martin
 
Nein Martin ,
aber ich denke jeder der Erfahrung hat oder sich ein klein wenig informiert weiß dass Motorradreifen bei Kälte schlechter haften. ;)

Dass dies in einschlägigen Tests der Motorradreifen vernachlässigt wird ist sicher mit der verschwindend geringen und vernachlässigbaren Minderheit die bei unter 0° noch fährt zu erklären. :pfeif:

Und diejenigen die trotzdem Fahren können damit umgehen. ;;-)

Wünsche ein schönes Wochenende :wink1:
 
Alles richtig, auch der Asphalt spielt eine wichtige Rolle, ist er rau, greift das Gummi besser, ist er glatt, dann rutscht es eher mal weg, ist es trocken und Staub weht auf die Straße, dann wird's auch glatt.

Fahrweise anpassen ist wichtig.

Willy
 
Die Haftung lässt gefühlt schon unter 10 Grad C nach.
Wobei die Asphalttemperatur zählt.
Rein theoretisch müssten unter 10 Grad stollige Reifen mit niedrigem Speed Index Vorteile haben, da durch die Relativbewegung der Stollen diese schneller warm werden. Allerdings hat man damit aber auch weniger Fläche die haften kann auf dem Asphalt.
Man könnte auch das Profil der Straßenreifen mit dem Cuttermesser quer zur Laufrichtung "schlitzen", das wirkt dann vielleicht wie Lamellen und könnte zu einer höheren Reifentemperatur führen. :D:D
Hab ich aber nie probiert, Freiwillige vor!

Gruß

Kai
 
In meinen frühen Motorradzeiten und als Leser von Klacks und "Das Motorrad" war die Anwendunger des Reifenhobel in Längsrichtung durchaus normal. Bei Metzeler Block C war das wenigstens im Herbst spürbar, und hat mich beruhigt.
Etwas weniger Luftdruck in den Reifen ist auch hilfreich. Früher als meine R100GS noch neu war, fuhr ich auch im Winter damit, Enduro 3 von Metzeler in T Version. Irgendwann war mir dann leid ums die Aluminiumteile...
Heute wäre ein M&S Reifen das Mittel der Wahl...

LG Alfred
 
Derzeit, Jahreszeit, fahr ich lieber Gespann. Auf dem wiederum Ganzjährig Winterreifen. Auch auf der Dose. Und sowohl hier wie dort, völlig unauffällig.

Ich mein mich erinnern zu können, das die Reifenhersteller wo als erstes Roller mit Winterreifen ausrüsten konnten. Denn die, gerade die etwas günstigeren, die fahren ja immer. . .


Stephan
 
Moinsen, in Finnland gibt es wunderbare große Tafeln wo die Umgebungs und Straßentemperatur steht.
LG pete
 

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was solls?

vollgas...:D:D

p.s

weil die reifenhaftung, die haftet nimmer am reifen, wenn die reifenhaftung feststellt, dass da gar kein mehr reifen auf der strasse ist, welcher haften könnte
in dieser situation haftet keiner, auch nicht der reifen...

wenn man aber reift, kann man die haftung des reifens besser einschätzen, obwohl...
manchmal....meistens wird aber doch die frage nach der reifenhaftung überschätzt...genau wie das bremsen

und ich hafte nicht für diesen beitrag...aber er ist in mir gereift


und ausserdem...das mit dem gas hab ich schon erwähnt, oder?

)(-:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei fällt mir auf, dass imZusammenhang mit dem Reifenhaftvermögen eine Größe nie besprochen wird :
die Umgebungstemperatur.

Bei den derzeitigen Temperaturen kann das jeder ganz gefahrlos selbst herausfinden ;). Einfach den betreffenden Reifen über Nacht draußen lassen und dann die Härte mit einem Reifen vergleichen, der im Warmen gelagert wurde. früher wurden Motorradreifen steinhart und haften dann entsprechend schlecht. Der TKC80 war da z.b. eine Katastrophe (zumindest vor 15 Jahren, kann sein, das inzwischen die Mischung verändert wurde), und das, obwohl er ein M&S Symbol trägt.

Das hat sich erst gebessert, als Heidenau den K60 in einer Silica Mischung brauchte, damit bleibt das Gummi geschmeidig, erwärmt sich schneller und haftet besser. Hier ist noch ein schöner Testbericht dazu http://www.mg-outerlimits.de/tests/zubehoer/winterreifen.shtml

Der K60 Snowtex war daher lange Zeit der Reifen für den Ganzsjahresfahrer. Moderne Reifen enthalten aber inzwischen auch mehr oder weniger Silica und härten daher wohl nicht mehr so stark aus. Bei einem Michelin Anakee Wild kann ich das bestätigen http://nx650.nx250.de/albums/userpics/10001/BMW_8jan2019.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Tempersturen um 7 Grad habe ich den Hinterreifen meiner GS grade mal auf 25 Grad an den Flanken und ca. 30 Grad in der Mitte gebracht. Die Reifen werden durch die Umgebungstemperatur und den Strassenkontakt ja auch ständig gekühlt.
 
Für die Krümmer gibts Wickel damit sie warm bleiben, für die Hände eine Griffheizung, wäre doch mal eine Marktlücke für Reifen, beheizbare Reifen oder Felgen.

Gruß
Willy
 
Tach!

Ich habe den Haftungstest in den letzten zwei Jahren bei ausschließlich warmen Temperaturen auf südfranzösischen Straßen gemacht, einfach hervorragend! ;;-) Irgendwie haben die aber viel zu viele Kurven da unten...
HR-SFR.jpg
Den Nässe-Kältetest müsste aber wer anders dokumentieren :gfreu:

Gruß, Bernd
 
Der TKC80 hat ja nur das M&S Zeichen gehabt, damit man den auf schnellere Mopeds fahren konnte. Die Regelung ist ja jetzt perdu.


Stephan
 
...
Derselbe Reifen, dass behaupte ich einfach mal, hat bei einer Straßentemperatur von z.B. 5 Grad eine schlechtere Haftung als bei einer Straßentemperatur von 35 Grad.
Ganz besonders auffallend müsste sich die Haftungsqualität mit kaltem Reifen auf kalter Fahrbahn im Gegensatz zu warmgefahrenem Reifen auf warmer Fahrbahn deutlich verschlechtern.
...

Ganz sicher hast du da recht.
Abgesehn davon, dass aktuelle Reifenmischungen wesentlich besser sind als früher, spielen gerade bei niedrigen Temperaturen auch Faktoren wie Nässe und Schmutz/Laub auf der Straße eine wichtige Rolle.
Also ist das Warmfahren der Reifen dann besonders wichtig -aber auf Überraschungen muss man immer gefasst sein.
Also eigentlich Binsenweisheiten ...
 
Moin,

Zum Rennreifen vorwärmen. Die R- Reifen arbeiten erst richtig bei höheren Temperaturen, auf der Einführungsrunde bekommt man das gleichmäßige Anwärmen nicht hin. Die Betriebstemperatur liegt in Bereichen wo ein Strassenreifen schon aufgibt. Würde also keinen Sinn machen einen Rennreifen im Alltag zu fahren.

Umgekehrt aber auch. Das ist mein Reifen (CCA), letztes Jahr bei "Twin meets Classic" gefahren 15min Turns bei über 30 Grad Außentemperatur.
IMG_20180605_161005.jpg
 
Moin liebe Leute,
über Reifen wird viel diskutiert:

- Haftung auf trockener Straße
- Haftung bei Nässe
- Gummimischung hart oder weich = lange oder kurze Lebensdauer
- Profil /Aussehen für unterschiedliche Gelände/unterschiedlichen Geschmack

Dabei fällt mir auf, dass imZusammenhang mit dem Reifenhaftvermögen eine Größe nie besprochen wird :

die Umgebungstemperatur.

Derselbe Reifen, dass behaupte ich einfach mal, hat bei einer Straßentemperatur von z.B. 5 Grad eine schlechtere Haftung als bei einer Straßentemperatur von 35 Grad.
Ganz besonders auffallend müsste sich die Haftungsqualität mit kaltem Reifen auf kalter Fahrbahn im Gegensatz zu warmgefahrenem Reifen auf warmer Fahrbahn deutlich verschlechtern.
Warum sonst wärmen Rennfahrer ihre Rennmaschinenreifen mit so einer Art Heizdecke vor dem Rennen an :nixw:

Bei Kälte funktioniert der "Radiergummieffekt"wegen Materialverhärtung wohl schlechter..
Habe aber noch nie was darüber lesen können.
Was ist dran ? Ist der Effekt so klein, das er vernachlässigt werden darf?
Liebe Grüße :wink1:
Martin

Was ist den der Radiergummi Effekt ? Donuts ? 🤣

Gruß
Claus
 
damit meine ich, dass ein gutes Radiergummi durch starke Haftung Materialabtrag am Radiergummi und der zu bearbeitenden Unterlage erzeugt - z.B. das Blatt mit den falsch gelösten Mathematik-Hausaufgaben.

Beim Reifen ist nur der gewünschte Effekt umgekehrt. Es soll viel Haftung /Rutschfreiheit erzeugt werden für das Fahtzeug.
Dies klappt jedoch nicht zu 100%, was zu einem Materialabtrag an der Unterlage/Straße aber eben auch am rollenden teuren Radiergummi führt.
Je mehr Haftung durch extreme Schräglage oder Beschleunigung abverlangt wird, desto schneller ist der Radiergummi weg :D
 
Dich hätte ich gerne als Physiklehrer gehabt.

Gute Erklärung. 😎

Gutes
Claus
 
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