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Reisemotorrad

Eckhard

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19. Jan. 2008
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1.118
Mein Reisemotorrad ist - zurzeit noch - eine R80GS.
In 2014 wurde mir eine R100R mit 62.000 km günstig angeboten. Die habe ich einfach so, ohne Probefahrt, gekauft.

Während des Winters habe ich das Motorrad gründlich gereinigt und inspiziert:
Die Reifen waren abgefahren, die Lenkkopflager waren defekt und die Gabel fühlte sich beim Einfedern irgendwie zäh an. Da war eine ziemlich dickflüssige, graue, ölähnliche Flüssigkeit drin.
Das Verschiebestück der Kardanwelle wurde gefettet und die Kupplung geprüft: Die Reibscheibe hatte schon Untermaß und wurde zusammen mit der Tellerfeder ersetzt.
Am Motor waren die Stößelschutzrohren und die Ölwanne undicht. Bei der Gelegenheit habe ich eine /7 Ölwanne mit montiert.
Natürlich wurden alle übrigen Servicearbeiten nach Plan abgearbeitet und sämtliche Öle gewechselt.
Beim Wechsel der Bremsflüssigkeit wurde eine Stahlflexbremsleitung montiert.

Bis hierher hat mich das Motorrad mit den beschriebenen Reparaturen und allen Kleinteilen, Dichtungen, Bowdenzüge usw. — ohne Kaufpreis — 1.200 Euro gekostet.
 
Im März 2015 wurde das Motorrad zugelassen und die ersten Fahrten gemacht.
Bei der Kontrolle des Höhenstandes ist das Motorrad hinten bei voller Federvorspannung mit mir allein schon mehr als 30% eingefedert. Zur Erinnerung: das soll mein Reisemotorrad für 2 Personen und Gepäck werden. So geht’s also nicht!

Daraufhin habe ich ein GS Federbein ausprobiert. Damit empfand ich das Fahrverhalten nicht harmonisch, irgendwie passte das für mich nicht zusammen. Also wieder auf Serienfederbein zurück gebaut.

Bei einer Vergleichsfahrt mit meiner GS (mit Öhlins Federbein) wurde mir klar, dass ich hinten neben einem guten Federbein auch mehr Federweg haben möchte. Also doch ein GS Federbein, aber wenn schon, dann eins von Öhlins!

Aber was ist mit der Gabel? Eine GS Gabel montieren? Für 2 Personen und Gepäck (Reisemotorrad!) ist mir die Bremse zu schwach. An meiner GS habe ich eine Doppelscheibe montiert, könnte ich ja wieder machen. Vielleicht sogar mit 4-Kolbensätteln. Aber ich wollte eine klassische Gabel mit den Bremssätteln hinter den Gleitrohren. Eine Upsidedown Gabel sollte es auf jeden Fall nicht sein.

Nachdem ich letztes Frühjahr ca. 1.600 km gefahren bin, ging mir das Getriebe kaputt. Patrick der Elefantentreiber hat’s perfekt gerichtet und auch gleich einen langen 5. Gang eingebaut.

Beim Getriebe aus- und Einbau ist mir Öl in der Schwinge aufgefallen, das nicht aus dem Getriebe stammte. Der Eingangs-Dichtring des HAG wurde also auch erneuert. Beim Ausbau des HAG habe ich „Rattermarken“ in den Lagerschalen des HAG in der Schwinge entdeckt. Also auch erneuert.
So, jetzt soll’s doch endlich funktionieren.
 
Wie geht’s mit der Federung, speziell mit der Gabel, weiter?

Als ich mal in der BMW Niederlassung war, fiel mir auf dem Kundenparkplatz eine GS mit einer anderen – konventionellen – Gabel auf. Das war eine aus der F650GS. Standrohrdurchmesser 41 mm. Der würde passen. Und die Gabel gibt es inzwischen mit Doppelscheibe in der F700GS.

Informationssammlung zur Gabel der F700GS:
Gabelhersteller: Marzocchi
Standrohrdurchmesser: 41 mm
Federweg: 170 mm
Durchmesser V-Achse: 17 mm
Durchmesser der Bremsscheiben: 300 mm
Bremse: 2-Kolben Schwimmsattel
Länge von Mitte Achse bis Oberkannte Standrohr: 850 mm (GS: 825 mm; R100R: 810 mm)

Irgendwann im Herbst habe ich eine fast neue Gabel gefunden.
Mit ein paar Anpassungen ist sie jetzt mit dem original 18“ V-Rad der R100R montiert

Im kommenden Frühjahr werden die ersten Fahrversuche stattfinden. Ich werde berichten, ob weiter optimiert oder zurück gebaut wird.
 
ist das da auf dem Bild eigentlich "meine" Gabelbrücke?
(also natürlich:D Plural)
Ralf

PS: der Farbmix spricht mich positiv an.
mixatura zwischen pflaume und zwetsch-
ge
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für's Feedback

Das Motorrad ist nach dem Einbau der Gabel noch keinen Meter gefahren.
Und das Fahren ist doch das Wichtigste!!! - dafür hab ich’s ja gebaut - nach dem Motto:
„form (and color) follows function“

Wenn das Wetter besser wird, werden die ersten Test- und Abstimmungsfahrten stattfinden. Dann werde ich feststellen, ob die Federung und die Dämpfung für mich passen.

Durch die vorversetzte Achse ist der Nachlauf kürzer als bei einer R100R. Eventuell kann/muss man eine dadurch entstandene „Unruhe“ beim Fahren durch ein 19“ V-Rad verbessern.
Ein größeres V-Rad täte sicher auch der der Optik gut. Aber um die kümmere ich mich erst ganz zum Schluss.
 
Hallo Eckerhard,
hochinteressant!
Ich mach das zZ. mit ner 41er Showa aus der 650 Transalp.
200mm Federweg, allerdings für G/S, da passt das mit der vorversetzten Achse.
Gruß, Axel
 
Hallo Eckhard,
eigentlich hast Du mit Deiner GS doch fast schon das perfekte Reisemotorrad. Deine Umbauten machen aus der R ja fast wieder eine GS ...;)
Mich würde mal interessieren, was aus Deiner Sicht der GS als perfektes Reisemoped noch fehlt (außer Vorderradbremse und vielleicht noch tiefer Auspuff wegen linkem Koffer).

Gruß

Walter
 
Ist die Achsaufnahme bei der R-Gabel nicht direkt unten, anstatt vor den Holmen wie bei der F-Gabel hier? Das würde die Geometrie (Nachlauf) ändern.
 
Hallo Eckhard,
eigentlich hast Du mit Deiner GS doch fast schon das perfekte Reisemotorrad. Deine Umbauten machen aus der R ja fast wieder eine GS ...;)
Mich würde mal interessieren, was aus Deiner Sicht der GS als perfektes Reisemoped noch fehlt (außer Vorderradbremse und vielleicht noch tiefer Auspuff wegen linkem Koffer).

Gruß

Walter

Lag mir auf der Zunge. Sicher war ich als ich mich ertappte drüber nachzudenken was ich machen würde...es wäre dann ne GS mit 700 er Gabel :D
 
Mich würde mal interessieren, was aus Deiner Sicht der GS als perfektes Reisemoped noch fehlt (außer Vorderradbremse und vielleicht noch tiefer Auspuff wegen linkem Koffer)
@ RachtzigR;
Genau, Du hast es gesagt: die bessere Bremse, die beiden größeren Koffer und die klassische Gabel mit den Bremssätteln hinter den Gleitrohren.

@ kurvenfieber
Die Gabel der F700GS hat "nur" 170 mm Federweg, damit evtl. für eine reinrassige GS zu wenig.

@Gerd
Der Vorversatz der Achse ist in der F700GS Gabel ein paar mm geringer als in der GS Gabel - aber sie ist 25 mm länger, damit kann man ein bisschen varieren. Ich vermute, dass das Fahrverhalten, wenn nicht mit dem 18" V-Rad, mit einem 19" V-Rad sicher i. O. ist (meine GS fahre ich auch mit einem 19" V-Rad - hast Du ja auch schon probiert...)

Ich werde berichten, wenn ich die ersten Probefahrten hinter mir habe.
 
...
@Gerd
Der Vorversatz der Achse ist in der F700GS Gabel ein paar mm geringer als in der GS Gabel - aber sie ist 25 mm länger, damit kann man ein bisschen varieren. Ich vermute, dass das Fahrverhalten, wenn nicht mit dem 18" V-Rad, mit einem 19" V-Rad sicher i. O. ist (meine GS fahre ich auch mit einem 19" V-Rad - hast Du ja auch schon probiert...)
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Sieht auf jeden Fall irgendwie leicht gechoppert aus. Hier mögen sich aber die RxR-Eigner melden.
 
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