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Reparatur von Instrumenten

MM

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26. Feb. 2007
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in der schönen Pfalz
Die Zeiger der (offenen) Instrumente der /6 und /7
sind sehr filigrane Konstruktionen.

Zeiger1.jpg


Leider kommt es vor, dass man so etwas vorfindet.

Zeiger_defekt.jpg


Image8.jpg


Dummerweise gibts für diese Instrumente keine Ersatzteile
und natürlich auch keine Zeiger mehr. Eine Reparatur ist
-sofern die Bruchstücke erhalten sind- nur in Ausnahmefällen
möglich.
Aber zum Glück gibts da einen Herrn, der das Laserschwert
gar vortrefflich zu führen weiß. :applaus:

Zeiger_1.jpg


Image7.jpg


So kam ich zu "neuen" Zeigernadeln, die dem Design der
Original nahe kommen.

Image2.jpg


Von der Nabe der neuen Version muss der Zeigeraufsatz
entfernt werden, dann wird das Neuteil mit Sekundenkleber
befestigt.

Image6.jpg


Bei der alten Version wird die Nadel von unten geklebt,

Image4.jpg


mit 2K-Kleber zusätzlich gesichert und -hier auf meinem
Kachelofen- endfest ausgehärtet.

Image1.jpg


Dann kommt die Lackierung: 2x weiß

Image3.jpg


plus 2x leucht-orange für die alte Version.

Image5.jpg


Ein Mitnehmer dient dabei als Lackierhalter.

So sieht der kurierte Patient dann aus:
 

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Sieht besser aus wie das Original. )(-:

Hoffentlich bricht bei mir bald mal ein Zeiger ab. mmmm
 
Für dich ::-))
Jetzt musst du aber immer noch MPH in km/h umrechnen. :aetsch:
 

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Ich liebe dieses Forum, wieder ein Tüftler mehr der sich einer Sache bis ins Detail annimmt.

Super Michael
 
mensch das ist klasse...ich habe auch einen abgebrochenen zeiger bei dem kombiinstrument geschwindigkeit und drehzahlmesser der 50/5....ich habe den tacho noch nicht ausgebaut um zu sehen was da los ist....

als anfänger ist es wohl besser die finger davon zu lassen oder ?

wer macht denn so repataturen in einem noch bezahlbarem rahmen ?

das kombiinstrument kostet ja sonst ein vermögen !
 
:gfreu: Tolle Sache. Bei meinem Tacho müßte auch noch der Zeiger irgendwo im Topf liegen. :( Wasmich allerdings noch mehr interessieren würde ist wie ich das "Granulat" der Instrumentenkombination /6 wieder kleben kann. mmmm
 
Diese feinen Unterschiede... als Nichtstricher tu ich mir schwer damit :D
 
Hallo Michael,

das ist mal ein super Tipp um die Nadeln wieder auf Vordermann zu bringen.
Ich habe dabei nur noch nicht den Mut gefasst die Nadeln abzuziehen, gibt es dabei einen Trick oder sitzen die nur so fest auf der Welle?

VG
Manfred
 
Ich sehe, ich muss mal etwas Grundsätzliches zu dem Thema sagen.
Alle älteren Tachos -und damit auch die der 2-Ventiler- arbeiten nach dem Wirbelstromprinzip.

Wirbelstromtacho.jpg


Ein Ringmagnet (1) wird über die Tachowelle und meist ein Vorgelegegetriebe in Drehzahl versetzt, die der gefahrenen Geschwindigkeit proportional ist. In der Wirbelstromkupplung (2), einer Aluglocke, die über dem Magneten drehbar gelagert ist, wird durch das rotierende Magnetfeld darunter eine Spannung induziert. Wer in Physik, 8. Klasse, aufgepasst hat, statt nach der Banknachbarin zu schauen, wird sich erinnern, dass auch diese induzierte Spannung wieder ein magnetisches Feld produziert, das dem ursprünglichen "Störenfried" entgegen gerichtet ist. Das ist der menschliche Faktor an diesem System :D : Es widersetzt sich der Störung durch das Gegenfeld, möchte quasi seine "Ruhe". Praktische Folge ist, dass die Aluglocke mit rotiert (und so sich vom Drehfeld nicht mehr "aus der Ruhe" bringen lässt).
Doch halt: Die Glocke kann gar nicht wirklich rotieren, weil die Rückstellfeder (3) sie hemmt. Da die Rückstellkraft einer einfachen Feder der aufgebrachten Auslenkung proportional ist, führt das dazu, dass die obere Welle und der daran angebrachte Zeiger in einem Winkel ausgelenkt werden, der der Drehzahl der unteren Welle entspricht. Eine passende Skala in km/h-Werten dazu macht die Geschwindigkeitsanzeige vollständig.

bild-7311.jpg


Wenn die Feder dann mal so aussieht, versucht der Zeiger doch zu rotieren und begeht dabei am Anschlag Serlbstmord. ())))

Im Eingangsbereich des Tachos, also vor dem rotierenden Magnet, ist dann noch ein Umlenkgetriebe angebaut.

bild-7313.jpg


Dieses überträgt die Drehzahlen in einem Verhältnis, das der Wegdrehzahl auf der Skala entspricht, auf das Zahlenrollenpaket.

bild-7314.jpg


Das silberne Zahnrad neben der rechten "1er"-Zahlenrolle dreht sich dabei während 1000 m Fahrstrecke genau ein mal. Über das kleine weiße Schaltrad darüber wird dann die erste Zahlenrolle soweit mitgenommen, dass sie -in diesem Fall von 7 nach 8- einen gefahrenen km mehr anzeigt. In gleicher Weise setzt sich das Spiel fort bis zur 10.000er Rolle.

Soweit der theoretische Teil -und danke für die Geduld. ;)

Ich beschäftige mich seit mehreren Jahren mit den offenen Instrumenten der /6 und /7.

bild-7306.jpg


Das kam ganz einfach daher, dass ich mal selbst einen defekten Tacho hatte und mit dem damaligen Motorradkauf gleich drei Tachos zusätzlich erbte. ;)
Im Laufe der Jahre kamen immer mehr zu reparierende Instrumente dazu und neben dem gesammelten Wissen über die typischen Krankheiten und geeignete Therapien sammelte sich auch ein ansehnlicher Vorrat verwendbarer Gebrauchtteile an. Denn ohne die ist nicht viel zu reparieren; wie schon erwähnt, gibt es den Hersteller Motometer leider nicht mehr.

bild-7307.jpg


Nun kann man natürlich auch das Instrument der /5 zerlegen und findet darin zum großen Teil ähnliche oder identische Mechanik der /6- und /7-Kombis.

bild-7308.jpg


Das Dumme an der Geschichte ist der schöne Chromring, den man mit Mühe runter, aber nie mehr professionell drauf bekommt. X(
Da gibt es zwar am Markt Lieferanten für neue Ringe, aber ohne Bördelmaschine bleibt das bestenfalls eine halbe Sache. :---)

bild-7309.jpg


Ähnlich siehts bei den Modellen 248, GS usw. aus; es bliebe ein zugemurkster Deckel. :(

bild-7310.jpg


Auch Voltmeter und Uhren kann man öffnen und gelegentlich wieder zum Funktionieren überreden, aber auch die sind gebördelt.

bild-7312.jpg


Gar nie nicht werde ich so etwas öffnen; die sind von VDO und damit erstens von einem Hersteller, der noch existiert und ev. Service bietet und zweitens innen nicht mit dem mir Bekannten vergleichbar. Außerdem sind sie für Experimente schlicht zu wertvoll. :pfeif:

Ein letzte Erwähnung noch zu aktueller Technik. Heute ist es üblich statt der Tachowelle einen Drehgeber zu verwenden, der die Umdrehungen in elektrische Impulse verwandelt. Diese werden dann über einen Prozessor ausgewertet und direkt auf einem grafischen Display angezeigt oder über einen Stellmotor mit Zeiger.
 
Danke

für deine Erläuterungen, für mich folgendes Fazit:

bei 2 von 3 BMW springt der Kilometerstand und zwar um halbe bzw ganze Zahlen
heißt eines der kleinen weissen Schalträder hat einen Zahn ab oder mehrere


für /7 gibts die Dinger noch?

für R60 bj 56 also den VDO Dienst belästigen, das ganze Instrument dahin senden denke ich?

danke nochmal
 
Original von c51/3
mensch das ist klasse...ich habe auch einen abgebrochenen zeiger bei dem kombiinstrument geschwindigkeit und drehzahlmesser der 50/5....ich habe den tacho noch nicht ausgebaut um zu sehen was da los ist....

als anfänger ist es wohl besser die finger davon zu lassen oder ?

wer macht denn so repataturen in einem noch bezahlbarem rahmen ?

das kombiinstrument kostet ja sonst ein vermögen !

Grundsätzlich habe ich mich ja ausschweifend dazu geäußert.
Wenn du jemand findest, der dir den Chromring nachher ordentlich zubördeln kann, kommts nur auf dein feinmotorisches Geschick an. :D
Ich unterstütze dich aber gerne, soweit ich kann.
Ist die abgebrochene Nadel noch vorhanden? Wäre hilfreich, da meine groben Nachbauten optisch nicht so ganz zum /5-Bild passen.
 
Original von robby ausm tal
:gfreu: Tolle Sache. Bei meinem Tacho müßte auch noch der Zeiger irgendwo im Topf liegen. :( Wasmich allerdings noch mehr interessieren würde ist wie ich das "Granulat" der Instrumentenkombination /6 wieder kleben kann. mmmm

Wie sieht das Gehäuse / der Schaden denn aus?
Ab einem gewissen Alterungszustand ist das Reparieren am Kunststoffgehäuse fast sinnlos, da die Witterung den Kunststoff stark spröde werden lässt. In Anbetracht des Preises von 164 € für ein Neuteil wird man zwar schon ideenreich, aber ich würde grundsätzlich eher nach einem guten Gebrauchtteil schauen.
Stell doch mal Bilder ein.
 
Original von Hofe
Diese feinen Unterschiede... als Nichtstricher tu ich mir schwer damit :D

Bist aber doch schon aufm Strich gewesen, damals in Hambach -Richtung Kalmit.
Und im Übrigen haste keine schlechte Figur gemacht dabei. :sabbel:
 
Original von F78
Hallo Michael,

das ist mal ein super Tipp um die Nadeln wieder auf Vordermann zu bringen.
Ich habe dabei nur noch nicht den Mut gefasst die Nadeln abzuziehen, gibt es dabei einen Trick oder sitzen die nur so fest auf der Welle?

VG
Manfred

Hallo Manfred,

aus deinem Profil sehe ich, dass es um die alten Zeiger geht. Die sitzen in der Tat verdammt fest manchmal; will man gar nicht glauben bei dem popeligen Achsdurchmesser von 1 mm. :---)
Ich benutze dazu eine Chirurgenpinzette. Als Widerlager dient ein Holzstäbchen vom "Eis am Stiel", das man dort platziert, wo unter dem Zifferblatt die stabile Unterlage ist.
Bei dem ein oder anderen Tacho hat mir aber auch schon der Kupferbolzen halb raus gestanden beim Drücken...
 

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Rein vom Aussehen auf jeden Fall.
Ich habe einen Bekannten vor ein paar Tagen mal einen Zeiger auf meine Art abziehen lassen; er ist Maschinenbaumeister und war angesichts des Objektes eher vorsichtig.
Als der Zeiger endlich runter war, herrschte erst mal Sprachlosigkeit... :D
 
Ich benutze dazu eine Chirurgenpinzette. Als Widerlager dient ein Holzstäbchen vom "Eis am Stiel", das man dort platziert, wo unter dem Zifferblatt die stabile Unterlage ist.

Guter Tipp Michael, vielen Dank. )(-:
Werde das beim bei der nächsten Gelegenheit mal testen
 
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