Reparatur WP Federbein

tom1803

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22. Okt. 2010
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Dülmen
Hallo alle miteinander!

Hab da ein altes WP Federbein für eine Monolever G/S - dämpft nicht mehr, weil das Öl sich an der Kolbenstange vorbeigemogelt hat. Na ja - ist auch noch aus D-Mark-Zeiten. Hab das Teil jetzt zerlegt und bekomme auch einen Dichtsatz dafür. Meine Frage (n) : Welches Öl (Viskosität) Wieviel Luft ? Hat kein Ausgleichsgefäß und dem entsprechend auch kein Befüllventil. Nur eine 5 mm Inbusschraube. Wie bekomm ich da überhaupt etwas Druck drauf?

Vielen Dank für fachliche Hilfen!

Thomas
 
Hallo Thomas, dazu gibts natürlich jede Menge Literatur im Netz. Ich würde es nicht selber machen. Nur eines ist klar, da kommt keine Luft sondern Stickstoff rein der verhindert dass das Öl aufschäumt.

Gruß Ralf
 
Hallo Thomas,
ich habe ein R100GS mit WP Federbein. Beim letzten Service wurde die Inbus-Schraube gegen ein Ventil ausgetauscht und ich kann den Druck nach Bedarf selbst einstellen, normal sind 13-14bar drauf, Stickstoff natürlich. Im Notfall geht auch Luft bis man wieder zu Hause ist.
Als Öl kann ich dir normales Hydraulikpumpenöl empfehlen.
Wenn du das Federbein offen hast kannst du bestimmt sehen ob ein Trennkolben zwischen Öl und Luft eingebaut ist, wenn ja, kann sich keine Luft mit Öl mischen.
WP02.jpg
Gruß HarryII
 
Beim letzten Service wurde die Inbus-Schraube gegen ein Ventil ausgetauscht und ich kann den Druck nach Bedarf selbst einstellen, normal sind 13-14bar drauf, Stickstoff natürlich.
So ein Reifenventil hält 14 bar aus? :schock:
Oder ist das eine besondere Ausführung?
 
Hallo Hofe,

klar halten die Ventile das aus, meine sind bereits seit 5 Jahren drin.
Es gibt jede Menge Schrader Ventile für speziale Anwendungen:
http://www.schrader.fr/de/applicationsindustrielles.htm
Die alten Öhlins Twinshock Federbeinen wurden auch so gefüllt bzw. der Druck eingestellt, siehe:
http://pureenduro.free.fr/Div/Ohlins_JP1.html

Zusatz: Ich hab gerade noch einen Lieferanten für die Ventile gefunden:
http://www.husqvarna-parts.com/catalog/item/3736874/7900765.htm

Gruß
HarryII
 
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Hallo Thomas, dazu gibts natürlich jede Menge Literatur im Netz. Ich würde es nicht selber machen. Nur eines ist klar, da kommt keine Luft sondern Stickstoff rein der verhindert dass das Öl aufschäumt.

Gruß Ralf


Hallo Ralf!

Hab mir schon die Finger wundgegoogelt - aber nix über die Menge der Luftblase bzw. Ölstand gefunden - wenn jemand den passenden link parat hat, dann bitte her damit....
Eine kleine Luftblase muß ja auf jeden Fall rein, irgendwo muß sich das Öl ja bei Erwärmung ausdehnen können, sonst drückt es sofort aus den Dichtungen. Luft oder Stickstoff ist in meinem Fall - denke ich - nicht so wichtig, unsere Luft hat knapp 79 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff - ob ich mit meiner Fahrweise das Öl mit dem Sauerstoff zum Reagieren bekomm bezweifele ich...

Mal schauen vielleicht mach ich die Tage mal ein Bildchen von dem zerlegten Teil....

Gruß aus Dülmen und volle Säcke ... oder Socken, oder so....

Thomas
 
Hallo Ralf!

Hab mir schon die Finger wundgegoogelt - aber nix über die Menge der Luftblase bzw. Ölstand gefunden - wenn jemand den passenden link parat hat, dann bitte her damit....
Eine kleine Luftblase muß ja auf jeden Fall rein, irgendwo muß sich das Öl ja bei Erwärmung ausdehnen können, sonst drückt es sofort aus den Dichtungen. Luft oder Stickstoff ist in meinem Fall - denke ich - nicht so wichtig, unsere Luft hat knapp 79 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff - ob ich mit meiner Fahrweise das Öl mit dem Sauerstoff zum Reagieren bekomm bezweifele ich...

Mal schauen vielleicht mach ich die Tage mal ein Bildchen von dem zerlegten Teil....

Gruß aus Dülmen und volle Säcke ... oder Socken, oder so....

Thomas

Nach meinem technischen Verständnis darf auf keinen Fall luft im Ölreservoir sein, das würde das Öl zum schäumen bringen und die Dämpfung wäre dahin. Die Luft bzw. Stickstofffüllung wir durch eine Membran oder Aludeckel mit Dichtung vom Öl getrennt. So war es bisher bei allen Dämpfern egal welcher Marke die ich überholt habe. Alles andere würde auch keinnen Sinn machen.

Hab hier noch was in deutsch gefunden.

http://www.offroadforen.de/vb/showthread.php?87086-%D6hlins-D%E4mpfer-%FCberholen
 
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Nach meinem technischen Verständnis darf auf keinen Fall luft im Ölreservoir sein, das würde das Öl zum schäumen bringen und die Dämpfung wäre dahin. Die Luft bzw. Stickstofffüllung wir durch eine Membran oder Aludeckel mit Dichtung vom Öl getrennt. So war es bisher bei allen Dämpfern egal welcher Marke die ich überholt habe. Alles andere würde auch keinnen Sinn machen.

Hab hier noch was in deutsch gefunden.

http://www.offroadforen.de/vb/showthread.php?87086-%D6hlins-D%E4mpfer-%FCberholen

Hallo,

WP Dämpfer haben weder Trennkolben noch Prallscheibe noch Membran zwischen Arbeits(Öl)- und Ausgleichs(Gas)raum, es sind sogenannte Emulsionsdämpfer. Funktioniert einwandfrei, durch den Überdruck ist das Verschäumen des Öls vernachlässigbar. Nachteil dieser Bauart gegenüber Trennkolben und Membran ist, dass die Einbaulage des Dämpfers nicht frei gewählt werden kann, er muß mit der Kolbenstange nach unten eingebaut werden.
 
Hallo,

WP Dämpfer haben weder Trennkolben noch Prallscheibe noch Membran zwischen Arbeits(Öl)- und Ausgleichs(Gas)raum, es sind sogenannte Emulsionsdämpfer. Funktioniert einwandfrei, durch den Überdruck ist das Verschäumen des Öls vernachlässigbar. Nachteil dieser Bauart gegenüber Trennkolben und Membran ist, dass die Einbaulage des Dämpfers nicht frei gewählt werden kann, er muß mit der Kolbenstange nach unten eingebaut werden.

Sorry, geb ich dir recht. Daran hab ich nicht gedacht, weil ich so ein Teil noch nie zerlegt habe.
 
Moin,moin...

Der Peter beschreibt es genau so, wie es ist... kein Trennkolben, keine Membrane. Die einzige Frage, die sich mir stellt ist das Ausdehnen des Öls bei Erwärmung. Der Dämpfer wird komplett befüllt und dann zusammengedrückt. Im zusammengedrückten Zustand sollte kein Luftbläschen mehr im Öl sein. Dann wird über das Befüllventil bzw. die Schraube Druck auf den Dämpfer gegeben, so daß die ausgefahrene Kolbenstange das Luft(Gas)volumen im Dämpfer freigibt. Meine Überlegung ist jedoch, daß der Dämpfer und das Öl sich im Betrieb erwärmt, das Öl sich etwas ausdehnt und da ja Flüssigkeiten nicht komprimierbar sind im voll eingefederten Zustand einen Überdruck aufbauen könnte, der die Dichtungen überfordert. Oder ist das nur theoretisch so...? Meines Erachtens müsste eine minimale Luftblase als Sicherheit im Dämpfer verbleiben. Wo sind denn hier die Dämpferspezialisten? Oder will keiner hier das wohl gehütete Geheimnis preisgeben?

Schönen Tag noch - Thomas!
 
Hi,

ich bin zwar kein Dämpferspezialist, hab aber früher die die roten Marzocchi Stereodämpfer überholt und die Dämpfung abgeändert.

Bei den Dingern war die Luft vom Öl - wegen der schon erwähnten Kavitation - separiert durch einen kleinen Gummitbeutel, in den, von außen und nach Bedarf, Luft gepumpt werden konnte. Das Prinzip war klar: dehnt sich hitzebedingt das Öl aus, wird Druck auf den Gummibeutel ausgeübt, dessen Volumen dadurch verkleinert wird, bzw. in dem der Druck entsprechend steigt. Ausdrücklich verboten waren Luftblasen im Öl.
Ich stelle mir vor, daß Dämpfer mit Trennkolben ähnlich funktionieren.

Seinerzeit kriegte man übrigens alles, was man brauchte, von Marzocchi selbst: Dichtsätze, Shimms (für die Dämpferrate, Öl und eine Anleitung zum Überholen (selige Zeiten für Selbermacher).

Eine Frage an die heutigen Selbermacher habe ich aber auch: Wo kriegt man denn die Ausrüstung her, um Stickstoff mit definiertem Druck in die modernen Dämpfer einzufüllen??
 
...ich nochmal - also, ich habe keinen Trennkolben und keine Gummiblase oder Membrane. Es ist ein normaler Dämpfer für den Straßenbetrieb und nicht unbedingt für Sporteinsatz geeignet. Es ist meines Erachtens auch daher völlig pillepalle, egal, oder wie auch immer ob da jetzt reiner Stickstoff oder der mit 21 % Sauerstoff verunreinigte aus unserer Atemluft da rein gepumpt wird. Stickstoff verwendet man nur deshalb, weil er inert ist und nicht unter hohem Druck und Temperatur mit dem Öl reagieren kann. In diesen Zustand wird wohl kaum einer unsere Kühe auf der Straße bringen.... bei den alten Marzocchis war das sowieso egal, weil die Blase das Öl von dem Gas trennt - hab damals en meiner Aprilia so was gehabt und die hatten Schraderventile(Autoventile) die man mit einer Rennrad Fußpumpe bis zu 11 bar problemlos befüllen konnte. An meine alten Wilbers kommen aoch solche Ventile und mit einer Dämpferpumpe vom MTB-Federbein (Fox, Rockshox,usw.) kann man locker 15-16bar drücken.

... bis dann mal

p.s.: ... und wenn Ihr mal einen lauten Knall hört, dann war das vielleicht doch der Dämpfer in dem das hochkomprimierte Öl mit dem Sauerstoff reagiert hat!
 
hallo !

nochmal zum thema einbaulage. ist es bei einem orig. r80st federbein eigentlich egal wie es eingebaut wird? passen tut es in beiden einbaulagen. bei meiner ist die kolbenstange oben und der verstellmechanismus unten- war beim kauf so. nun sehe ich auf bildern, das es andersrum gehört.

ulli
 
Hallo Ulli,

vom Prinzip her ist es egal, der Originaldämpfer ist ein Einrohr-Gasdruckdämpfer mit Trennkolben, der funktioniert unabhängig von der Einbaulage. Allerdings sind die ungefederten Massen geringer, wenn die Kolbenstange an der Schwinge ist. Der WP ist ein Emulsionsdämpfer (ohne Trennkolben) der muß mit der Kolbenstange nach unten eingebaut werden.
 
Moin auch!
....und es sammelt sich kein Dreck am Dämpfergehäuse rund um die Kolbenstange, wenn sie nach unten montiert ist....

Gruß - Thomas
 
Moin,moin...

Der Peter beschreibt es genau so, wie es ist... kein Trennkolben, keine Membrane. Die einzige Frage, die sich mir stellt ist das Ausdehnen des Öls bei Erwärmung. Der Dämpfer wird komplett befüllt und dann zusammengedrückt. Im zusammengedrückten Zustand sollte kein Luftbläschen mehr im Öl sein. Dann wird über das Befüllventil bzw. die Schraube Druck auf den Dämpfer gegeben, so daß die ausgefahrene Kolbenstange das Luft(Gas)volumen im Dämpfer freigibt. Meine Überlegung ist jedoch, daß der Dämpfer und das Öl sich im Betrieb erwärmt, das Öl sich etwas ausdehnt und da ja Flüssigkeiten nicht komprimierbar sind im voll eingefederten Zustand einen Überdruck aufbauen könnte, der die Dichtungen überfordert. Oder ist das nur theoretisch so...? Meines Erachtens müsste eine minimale Luftblase als Sicherheit im Dämpfer verbleiben. Wo sind denn hier die Dämpferspezialisten? Oder will keiner hier das wohl gehütete Geheimnis preisgeben?

Schönen Tag noch - Thomas!

Ich kenne den Aufbau deines WP Federbeins nicht, aber es muss in jedem Fall das Gasvolumen so groß gewählt werden, dass unter allen Betriebsbedingungen das Öl im Dämpfer Platz findet.
Spontan fällt mir dazu ein:

  • themische Expansion des Öls im Betrieb
  • Volumen (Verdrängung) der eintauchenden Kolbenstange beim Einfedern

Luftbefüllung ist für Radlfahrer akzeptabel, Befüllung (professionelle) der Dämpfer am Moped wird mit Stickstoff gemacht.
 
Hallo Reindl!
... wie ich auch schon geschrieben hatte - das Volumen der Kolbenstange ist Mindestvolumen. Hier in der Nachbarschaft macht ein Bekannter die Dämpfer für Crosser und Sportenduros. Der drückt den Dämpfer, nachdem er komplett mit Öl befüllt ist komplett zusammen und befüllt ihn dann mit Stickstoff mit dem vorgeschriebenen oder gewünschten Druck. Ich hab es jetzt auch so gemacht, jedoch nicht mit N sondern mit einfacher Druckluft (sind ja auch 79 % N) - auch ohne Trennkolben bzw. Blase. Mal schaun, was passiert .... dämpfen tut er auf jeden Fall wieder gut. Und ich hab es genau wie HarryII gemacht - Schraderventil an Stelle der Inbusschraube.

Gruß - Thomas
 
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