Restauration BMW R75/5

Robert

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29. Juli 2010
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München/ Mindelheim
Hallo zusammen,

habe mir vor ein paar Tagen eine R75/5 Bj.72 bei ebay geschossen, siehe Bilder.

Die Maschine möchte ich über den Winter restaurieren und so vom derzeitigen, etwas seltsamen Zustand in etwas in diese Richtung hier versetzten: http://forum.2-ventiler.de/vbgallery/v/meinmotorrad/dasschoenstebild/6424.jpg.html

Bei meiner Recherche bin ich auf dieses tolle Forum gestoßen und hab mir schon eine Menge durchgelesen...

Eine Frage hätte ich aber gleich: Habe schonmal begonnen, die Maschine zu zerlegen, komme aber am Lenkungsdämpfer nicht so recht weiter. Die große Mutter SW36 ist schon offen, aber das Kunstoffstellrad bekomme ich nicht raus. Wird dieses über die Polystopmutter unten am Lenkkopf gehalten? Linksgewinde oder nur festgegammelt? Meine Rep-Anleitung ist leider noch auf dem Postweg...

Die R75/5 ist meine erste BMW, normalerweise beschäftige ich mich mit etwas älteren Zweirädern. Wen's interessiert findet hier einen kleinen Einblick: http://www.dammann-motorrad-oldtimer.de/Werkstatt/Robert/RB_DKW_E_300.htm (leider nicht aktuell und mit einigen Fehlern...)

Bei Interesse kann ich hier auch ab und an ein paar Bilder des Fortschritts einstellen...


Grüße
Robert
 

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servus Robert

habe mir eben deinen Bericht von der DKW Restauration reingezogen, muss sagen Hut ab

mit den Vorkenntnissen ist die 75/5 ein Klacks, leider kann ich dir zum Lenkungsdämpfer nichts beitragen, hast du vielleicht ein Foto davon ?

viel Spass und weiter so
 
Morgen,

hier mal zwei Bilder vom Handrad. Ich nehme an, dass die Mutter unten auf muss. Diese ist aber recht angegammelt und ich kann nur über das Handrad gegenhalten... nicht dass das Ding noch zerbröselt.

Gibt's da noch irgendeinen Trick? Oder einfach Schlagschrauber?


Danke und Grüße
Robert
 

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hmm

als erstes wohl Rostlöser drauf

hier bei Rabenbauer gefunden
http://www.realoem.com/bmw/showparts.do?model=0260&mospid=51885&btnr=31_0301&hg=31&fg=05
leider kann man nicht ins Detail gehen inwieweit das von der R60 abweicht kann ich nicht sagen, dort ist das Gewinde in der untersten Platte und nur durch einen Splint gesichert

eventuell ist bei der /5 ein Stoppmutter dort

bei Ulis Motorradladen kannst du es besser sehen http://www.ulismotorradladen.de/deutsch.htm
einfach auf Ersatzteile klicken, dann Type und Baujahr auswählen
 
Zuletzt bearbeitet:
Willkommen im 2V Forum.

Morgen sind die Spezialisten wider vom Treffen zurück die können dir bestimmt einen Rat gegen.
Ich habe das Problem noch nicht gehabt.
 
Moin,
die Mutter unten an der Druckplatte ist fest angeschweißt und das Reibungsdämpferrad geschraubt. Also einfach rausdrehen. Da alles schon sehr angefressen ist erst mal ein wenig Caramba, einwirken lassen und in Deinem Fall würde ich beim Rausdrehen die Mutter unten mit einem Schlüssel festhalten.

Ansonsten viel Spaß mit der R75/5 - das schönste + beste Mopped von BMW :D

Gruß
Günter
 
Hallo,
das Handrad möglichst auch nur mit der Hand drehen. Vorsicht mit Pumpenzange oder ähnlichem gibt hässliche Spuren im recht weichen Kunststoff auch wenn ein Lappen drunter gelegt wird.
 
Hallo,

danke für die schnellen Antworten!

Festgeschweißt war die Mutter nicht mehr, da hatte schonmal jemand gebastelt aber mit etwas Wärme, Kriechöl und Schlagschrauber ist jetzt alles auseinander ;)

Gleich nochmal zwei Fragen:

Leider sind meine Felgen stark durch Montiereisen beschädigt worden, was sich auch nicht mehr ohne weiteres heraus schleifen lässt.
Wo bekommen ich günstige und gute neue Alufelgen?

Den Rahmen würde ich gerne schwarz glänzend pulvern lassen. Habe ich bisher noch nie machen lassen, daher wäre eine zuverlässige Adresse im Süddeutschen Raum super! Bevorzugt irgendwo zwischen München und Memmingen...


Grüße
Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Alufelgen neu + günstig gibt es nicht. Für eine Vorder- und Hinterradfelge mußt Du ca. €350 - 400 rechnen. Oder gebraucht aus der Bucht.
Bevor Dein Rahmen beschichtet wird gehört er gestrahlt. Schau Dir mal das an

http://www.braeuer-sandstrahlerei.de/

Bräuer ist in Hohenbrunn bei München. Anrufen, Termin ausmachen, Rahmen strahlen lassen und darauf warten. Dann direkt daneben zum Pulverbeschichter (mir fällt gerade der Name nicht ein) gehen und Farbe aussuchen.
WICHTIG: Dem Pulverbeschichter GENAU sagen was er abdecken muß (Lenkkopflager, alle Gewinde, Lenkerschloß...), ansonsten hast Du ein Problem. Evtl. vorher schon den Lagersitz rein.

Hast Du eigentlich den Rahmen schon geprüft ob er nicht krumm ist? Ansonsten vorher ausrichten lassen!

Gruß
Günter
 
Nein, der Pulverer ist in Hohenbrunn direkt neber dem Sandstrahler. Das ist so kurz, da hat der Rost keine Chance ;)
 
Hallo zusammen,

bin gerade am Schrauben bestellen, da die meisten an der /5 schon vermurkst sind.

Es gibt ja schon eine sehr hilfreiche Liste in der Datenbank, diese habe ich jetzt noch in eine Excel-Tabelle umgebaut.
Man tut sich mit der Filterfunktion und der Autosumme leichter beim Bestellen. Vielleicht hilft's dem ein oder anderen hier...


Grüße
Robert
 

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Hallo zusammen,

bin gerade am Schrauben bestellen, da die meisten an der /5 schon vermurkst sind.

Es gibt ja schon eine sehr hilfreiche Liste in der Datenbank, diese habe ich jetzt noch in eine Excel-Tabelle umgebaut.
Man tut sich mit der Filterfunktion und der Autosumme leichter beim Bestellen. Vielleicht hilft's dem ein oder anderen hier...


Grüße
Robert
Pack das doch ebenfalls in die Datenbank, hier geht es völlig unter ;)
 
Hallo,

gestern wieder etwas weiter gebastelt:

Die Radnaben hatte der Vorbesitzer offensichtlich in zusammengebautem Zustand sandgestrahl. Neben einer super Optik war das natürlich extrem förderlich für die Radlager ;)

Also erstmal die Radnaben nach einer gründlichen Reinigung mit der Topfscheibe, Stahlwolle und Edelstahlschwämchen bearbeitet, bis wieder eine "natürliche" Gussoberfläche vorhanden war (siehe Bilder, links fertig, rechts noch zu machen).

Dann die Radlager raus. Mit einem Rohr und der Steckachse zusammengespannt, ordentlich warm gemacht und mit eine paar Schlägen demontiert. Neue liegen schon bereit, kommen denke ich heute noch rein.

Die Mitnehmerverzahnung am Hinterrad ist zwar noch in gutem Zustand aber leider locker. Der Vorbesitzer hat das scheinbar mit wahllosen Schlägen auf die Niete/ Radnabe richten wollen... Naja, die Niete habe ich ausgebohrt und werde den Mitnehmer anschrauben. 8.8er und Polystop-Muttern sollten hier genügen?


Grüße
Robert
 

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Weiter geht's:

Radlager sind neue drin. Das mit dem Vorspannen und ausdistanzieren hat super geklappt. Vorne musste ich nichts machen, hinten einen Hauch von der kleinen Distanzhülse abdrehen.

Sind die Dichtringe in den Naben Normteile oder gibt's die nur bei den BMW-Händlern?

Als nächstes muss die Kardanwelle aus der Schwinge, da ja alles neu gepulvert werde soll. Dazu habe ich mir einen "Adapter" für den Abzieher gemacht mit dem ich auch gleichzeitig die Welle im Schraubstock spannen kann. Mutter ging mit dem Schlagschrauber problemlos auf, nur der Konus will noch nicht... :(

Das Kardan-Gelenk hat minimalstes Spiel. Wieviel ist hier normal bzw. noch tolerierbar?

Danke und Grüße
Robert
 

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Hallo Robert,

den Mitnehmer zu verschrauben ist gängige Praxis, hält.
Die Wellendichtringe kannst du aus dem freien Handel beziehen.
Der Konus des Kardan-Mitnehmers sitzt meist heftig fest. Bisher habe ich das mit gutem Vorspannen und einem Hammerschlag geregelt bekommen.
Die Kardangelenke dürfen kein fühlbares Spiel haben. Würde sicher noch eine Weile damit funktionieren. Wenn es aber schon auseinander ist...
 
Hallo,

die Kardanwelle von der /5 hat keinen Ruckdämpfer. Besser ist eine komplette Schwinge von der Modellreihe 248 zu nehmen. Da gibt es dann auch keinen Konus mehr. Der Bremslichtschalter muß dann etwas nach außen.

Gruß
Walter
 
Hallo,

am Samstag in Mannheim gewesen und ein paar Teile bekommen:

-Guten Kardanwelle für 15€ (@Euklid55: wollte die Maschine relativ original wieder aufbauen, daher kommt so ein Umbau nicht in Frage, auch wenn er technisch sinnvoll wäre...)

-paar Blinker mir Halter für 40€

-und einen kompletten Scheinwerfer mit Zündschloss und allem drum und dran in super Zustand für 120€. Der originale Tacho war bei meiner Maschine immerhin noch dabei.

Dieses Wochenende war die Gabel dran. Lenkkopflager ist leider auch Schrott, deutliche Vertiefungen in der Laufbahn. Den unteren Lagerring habe ich mit der Trennscheibe am Dremel geschlitzt und dann mit einem Meißel gespalten. Die Außenringe im Lenkkopf stehen noch an, vielleicht reicht hier ja eine Schweißraupe?
Neue Stehbolzen für die untere Gabelbrücke gedreht, da der Vorbesitzer scheinbar zum öffnen von Schrauben und Muttern grundsätzlich Hammer und Meißel verwendet hat...
Ansonsten sind an der Gabel alle Verschleißteile fällig: Simmerringe waren schon steinhart, Anschlaggummis (oder was das mal war) schwammen schon zerbröselt in der Öl-Wasser-Emulsion zusammen mit einem der kleinen Kolbenringe umher :rolleyes:

Boxup hat hier ein Set mit neuen Federn, allen Verschleißteilen und Öl für 129€ im Angebot. Kann man das nehmen?

Zum Schluss noch die neuen Blinker poliert. Schöne Arbeit, da man das Endergebnis gleich bewundern kann...

Bis dann
Robert
 

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Hallo,

besorge Dir einen neuen Kabelbaum. Der ist nicht so teuer erspart großes Leid wenn unterwegs ein Kabel bricht. Wenn die Lampe/Zündschloß in einem guten Zustand sind hast Du fast gewonnen. Der Rest ist Schrauberei. Noch empfehlenswert, die Schwungscheibe mit Kupplung aus der R45. Ich hatte Pech mit dem Getriebe. Das originale verlor einen Zahn am 1. Gang (nicht mehr lieferbar), bei mein Reservegetriebe ist das Eingangslager verreckt.

Gruß
Walter
 
Hallo,

einen neuen Kabelbaum brauche ich so oder so... der alte ist total zerrupft. In der Verkleidung waren diverse Kontrollleuchte und ein JohnDeere-Zündschloss verbaut und verdrahtet...

Auf Getriebe und Motor bin ich auch schon gespannt, die sind noch unangetastet (von mir jedenfalls). Immerhin liegen schon 800er Nikasilzylinder mit Kolben in super Zustand bereit.

Vielleicht hat noch jemand einen Tipp zum Aufarbeiten der Felgen. Ich habe jetzt immerhin schon deutlich bessere gebrauchte bekommen, die aber immernoch Spuren von Montiereisen und diverse Kratzer haben. Das Gröbste habe ich schon mal mit der Feile bearbeitet und dann mit Schamstoffschleifklötzen verschliffen. Das geht schon recht gut, nur bekommt man flächig nicht genug Material runter um die Kratzer zu egalisieren (ich spreche hier von max 1/10mm, nicht das jemand denkt, ich schleife die Dinger auf Foliendicke runter... ;) ).
Am besten wäre irgendeine drehbare Aufspannung und dann mit dem Winkelschleifer...???


Grüße
Robert
 
Hallo,

"Handarbeit ist angesagt."... Das hatte ich schon befürchtet, mal sehen, wann ich dazu Lust habe...

Weiter ging's jetzt erstmal mit der Gabel. Der Satz von Boxup mit allen Dichtung, Verschleißteilen, Öl, Federn und zwei neuen Gabelfedern ist angekommen und macht einen guten Eindruck.
Also erstmal die Dämpfer zerlegt und gereinigt. Dabei musste ich feststellen, dass eine Dämpferstange krumm war, beim anderen Dämpfer hatte die Ventilscheibe einen Riss (siehe Bild) und war festgegammelt. Die Lauffläche auf der Dämpferstange sah entsprechend aus...
Die krumme Stange konnte mit dem Kupferhammer wieder begradigt werden, die Ventilscheibe habe ich passend zu der überdrehten Lauffläche neu gedreht.
Ich habe festgestellt, dass die Dämpfer von oben her wesentlich einfacher in die Standrohre einzufädeln sind.
Im Anschluß noch die restlichen Verschleißteile getauscht und alles wieder montiert. Federt sogar wieder ;)

Grüße
Robert
 

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Und weiter geht's...

Habe gestern doch noch eine Felge fertig geschliffen, poliert und mit neuen Edelstahlspeichen eingespeicht.

Als nächstes habe ich die Konis zerlegt, da die Federn mit zum Pulvern sollen. Dazu habe ich mir eine kleine Vorrichtung gebastelt mit der man die Feder zur Demontage spannen und entspannen kann. Die Bohrung in den Platten haben Durchmesser 52,5mm, drücken also genau auf die beiden Blechscheiben an den Enden der Federn. So sollten sich auch die neu beschichteten Federn wieder ohne Beschädigungen montieren lassen.
Die Dämpfer sind zwar noch dicht, sollten aber mindestens mal mit neuen Öl befüllt werden. Riechen schon ähnlich wie das alte Gabelöl (hm... gibt gar keinen "Kotz-Smilie").

Gibt es für die Konis noch irgendwo Ersatzteile zu kaufen?


Grüße
Robert
 

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Vielleicht noch für den ein oder anderen interessant, wie man die Lenkkopflageraußenringe raus bekommt:

Hatte leider keinen passenden Innenabzieher zur Hand, daher habe ich den Außenring mit dem Dremel und einer Trennscheibe geschlitzt. Möglichst flach ansetzten, sonst ist der "Auslauf" der Trennscheibe im Lenkkopf. Die Lagerschalen lassen sich dann einfach mit der Hand entnehmen.
Im Forum fand ich bisher nur "Raupe aufschweißen" und "Raus-Meißeln"... ;)

Die Kupplungsglocke habe ich leider immer noch nicht von der Gelenkwelle bekommen. Habe jetzt einfach mal in den sauren Apfel gebissen und mit den Kukko 204/2 bestellt... mit dem sollte es dann hoffentlich klappen.


Grüße
Robert
 

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